Feier mit Folgen - Teil 2
Aiko
,,Willst du versuchen aufzustehen? Dann kann ich dich in dein Zimmer bringen." ,,Ja, sehr gerne.", stimmte ich Mai zu. Ich setzte mich auf und Mai half mir dabei mich hin zu stellen. Leichter Schwindel überkam mich. ,, Geht's?", fragte Mai besorgt.
,, Ja, es geht. Ich kann nur nicht so schnell.", antwortete ich mit einem gezwungenen Lächeln. Mein Schulter tat weh und ich spürte wie das Blut in meinen Adern gegen die frische Naht pochte.
Aber Akari hatte recht, es schien bei Weitem nicht so schlimm zu sein, wie mir mein Schock hatte verkaufen wollen. Eine richtige Schusswunde würde sich wahrscheinlich viel schlimmer anfühlen.
Wir gingen langsam zu meinem Zimmer hinüber und dort angekommen, half sie mir mich auf mein Bett zu legen. Dann setzte Mai sich auf den Stuhl, der von vorher immer noch neben meinem Bett stand.
,,Brauchst du noch etwas?", fragte Mai hilfsbereit. Ich schüttelte den Kopf:,, Nein, vielen Dank. Mir geht es auch schon viel besser, jetzt wo ich langsam realisiere, dass die Gefahr vorbei ist."
Sie nickte:,, Das freut mich. Für uns alle war dieser Tag nicht einfach, aber ich will mir gar nicht vorstellen, was du, oder was Isamu durchgemacht haben. Ihr seid wirklich unglaublich stark." Berührt von ihren Worten, wusste ich erstmal gar nicht, was ich darauf entgegnen sollte.
,, Sag mal Aiko.. ", setzte Mai plötzlich an. Sie guckte etwas verlegen auf ihre Fußspitzen und stieß dann die Fingerspitzen ihrer Zeigefinger aneinander, " Ich würde auch echt gerne zu dieser Feier gehen. Wäre es eventuell möglich. Also nur wenn das für dich okay ist. Wenn wir meiner Mutter sagen, dass ich bei dir übernachte und ich vielleicht für ein paar Stunden rüber gehe?" Ich überlegte kurz.
Wenn das heraus kam, wäre Akari sicher wirklich sauer auf mich. Andererseits konnte ich Mai nur zu gut verstehen. Bei all dem Leid, das wir die letzten Tage ertragen mussten, war eine Party eine schöne Abwechslung und würde die düsteren Gedanken zumindest für eine Weile vertreiben. Außerdem wäre sie ja nicht alleine auf der Party.
Langsam nickte ich:,, Na gut. Aber geht Akari denn nicht selbst auf die Feier?", gab ich zu bedenken.
,,Ich glaub sie würde aktuell nicht mal auf diese Feier gehen, wenn ich sie zwingen würde.", entgegnete Mai und sah etwas bedrückt auf ihre Fingerspitzen. Als hätte sie uns gehört, klopfte es auf einmal und Akari öffnete die Tür.
,,Ach, da bist du. Ich dachte es mir schon. Ich bin jetzt fertig, kommst du auch gleich?", fragte sie an Mai gerichtet.
,,Ich wollte heute bei Aiko schlafen, wenn das ok ist?" Akari überlegte kurz.
,,Wenn Aiko das nicht zu viel wird." Ich schüttelte hektisch mit dem Kopf:,, Nein, nein. Ich freue mich über etwas Gesellschaft." Akari nickte nachdenklich.
,,Okay, dann hol ich dir noch kurz deinen Pyjama."
Leon
Das Gemeindehaus war feierlich dekoriert und die Menschen, die sich dort versammelt hatten, lachten als hätte es die Nominierungen und Tötungen nie gegeben. Das Fest war schon im vollen Gange und es war auf der einen Seite wirklich irritierend, nach solch traumatischen Ereignissen, diese Ausgelassenheit wahrzunehmen, aber auf der anderen Seite, erinnerte es auch daran, dass das Leben nicht nur Schattenseiten bot.
,, Die Stimmung passt schon mal.", sprach Daiki mit einem vorfreudigen Lächeln, das aus, was Isamu und ich uns auch gerade gedacht hatten.
,, Erstmal das Übliche?", fragte Isamu, als wir uns an einen der Fensterplätze setzten. ,, Ja vielen Dank, Masato.", antwortete Daiki grinsend.
,, Habt ihr eigentlich schon mal ernst miteinander geredet?", fragte ich belustigt. Die beiden überlegten kurz und schüttelten synchron mit ihren Köpfen, dann fingen sie an zu lachen.
,, Ich hol uns dann mal was zu trinken.", informierte uns Isamu.
,, Vergiss die Kurzen nicht.", rief ihm Daiki nach.
,, Übertreibt es mal heute nicht.", sagte Masato in einem väterlichen Tonfall und gesellte sich zu uns. Er stellte eine Platte mit Sushi in die Tischmitte.
,,Das ist für uns alle.", erklärte er und mir lief direkt das Wasser im Mund zusammen. Die meisten Rollen waren mit Gemüse, aber es waren auch ein paar wenige mit Fisch dabei.
,,Oh Leon. Schau dir das an.", flüsterte mir Daiki zu und zeigte unterschwellig mit dem Finger auf die Eingangstür ," Ich glaube Sayuki hat sich nur für dich so rausgeputzt. Es hat ihr wohl niemand gesagt, dass wir hier nicht auf einer Gala-Veranstaltung sind." Ich seufzte genervt und antwortete:,, Ich werde mich jetzt nicht umdrehen, falls du das erwartest." Er grinste mich an.
Ich hörte Sayukis Absätze hinter mir, als sie zu uns an den Tisch trippelte. Sie legte mir eine Hand auf meine Schulter:,, Ist der Platz noch frei?", fragte sie und ihre Stimme klang dabei etwas zu lasziv. Daiki zwinkerte mir zu und seine Augenbrauen schossen auffordernd rauf und runter. Ich unterdrückte den Impuls ihm ins Gesicht zu schlagen, was noch schwerer wurde als er euphorisch sagte:,, Klar ist da noch frei."
Ich schaute ihn sauer an und er lehnte sich zu mir rüber, um mir etwas zu zuflüstern:,, Sei doch nicht so. Sayuki ist ziemlich hot. Auch, wenn ich sie echt nicht leiden kann.", er lachte schief. Ich legte meine Hand auf sein Gesicht und drückte ihn von mir weg.
,, Hör auf damit.", schnaufte ich. Isamu trat zurück an den Tisch und balancierte drei Gläser in den Händen. Vorsichtig stellte er sie auf dem Tisch ab:,, Oh ich wusste nicht, dass ihr auch da seid.", sagte er zu Masato und Sayuki. Dann kratzte er sich am Hinterkopf.
,, Ist schon ok.", sagte Masato, "Ich wollte mir eh gleich einen Überblick über die Getränkeauswahl verschaffen."
Ich zog eins der Gläser, welches Isamu auf den Tisch gestellt hatte, zu mir rüber.
,, Was trinkst du denn, Leo?", fragte Sayuki neugierig und zog das Glas wieder von mir weg.
,, Bitte. Nenn mich nicht Leo. Ich kann das nicht leiden.", sagte ich leicht gereizt und musste an Yuna denken. Bilder von blutigen Schuluniformen schossen mir durch den Kopf. Schnell schob ich die Gedanken beiseite. Sayuki nahm einen großen Schluck aus meinem Glas und verzog das Gesicht.
,, Was hast du da rein gemacht, Isamu?", erkundigte sie sich angeekelt.
,, K.o.- Tropfen. Damit wir dein Gelabber nicht ertragen müssen.", sagte Daiki trocken und nippte an seinem Glas. Ich sah zu Daiki und formte mit meinen Lippen ein "Selber schuld". Er äffte mich nach und fügte leise hinzu:,, Ja, ich weiß. " Dann trank er noch einen Schluck.
,, Also eigentlich war das auch für Leon gedacht.", rückte Isamu nun mit der Sprache raus," Deswegen hab ich es extra stark gemacht, weil ich dachte, er könnte das heute gut gebrauchen."
,, Warum denn das?", fragte Sayuki neugierig und beugte sich ein Stück vor.
,, Abgesehen von der offensichtlichen Scheiße, die wir alle hier durchgemacht haben?", fragte Daiki fast schon sauer über Sayukis Frage. Dann ruderte er grinsend zurück:,, Naja stimmt, es gab auch noch Ärger im Paradies."
Ich spürte wie ich mich anspannte, wenn Daiki so weiter machte, würde meine Faust wahrscheinlich doch noch in seinem Gesicht landen. Sayuki schaute mich tadelnd an:,, Ich hab's dir doch gesagt, Leon. Sie nutzt dich nur aus."
Ich schwieg und stand dann auf:,, Ich werde mir jetzt erstmal etwas neues zu trinken holen." ,,Aber wir können doch aus einem Glas trinken, wir haben doch auch schon aus einer Flasche zusammen getrunken. Ich dachte in Europa macht man das so."
Ich ignorierte sie und begab mich zu dem Tisch mit den Getränken.
//Wir hoffen ihr hattet schöne Ferien.
Morgen geht die Schule wieder los zumindest für viele von uns.
Ich(Oli) darf direkt eine Matheklausur nachschreiben und dann am Dienstag Deutsch.
Ich freu mich... nicht :( Wünscht mir Glück.
Wir wünschen euch einen schönen Schulstart, oder wenn ihr keine Schüler seid, einfach eine schöne Woche :3 //
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