Ertappt - Teil 1
Leon
Shinji trat neben mich:
,,Kann ich dir behilflich sein? Du siehst etwas verloren aus."
Scheiße.
,,Nein, alles in Ordnung. Ich brauchte nur etwas frische Luft.", antwortete ich angespannt.
Shinji musterte mich skeptisch:,, Hast du Yamada gesehen?" Ich schüttelte reflexartig mit dem Kopf.
,,Na gut... Ich suche ihn nämlich schon länger.", entgegnete er und verabschiedete sich kurz darauf.
Aiko
Wir schlenderten in Richtung Dorfplatz. Dort sahen wir, schon aus der Ferne, die dort abgestellten Autos.
,,Wie lange wir wohl hier bleiben?", fragte Isamu nachdenklich.
,,Ich hoffe nicht mehr allzu lange.", flüsterte ich.
Daiki legte einen Arm um mich:
,,Ja, findet ihr es hier nicht auch irgendwie merkwürdig. Es liegt etwas in der Luft, aber ich kann nicht genau sagen was es ist."
Sayuki drehte den Kopf zu uns um:,,Ja, ich rieche es auch. Ich denke, es ist Aiko. Du solltest wirklich dringend duschen gehen."
Isamu blieb entrüstet stehen:,,Wir haben alle mitbekommen, dass du Aiko nicht besonders leiden kannst. Aber musst du es alle 2 Minuten raushängen lassen?!", ich hatte Isamu noch nie so verstimmt gesehen.
Ich hielt schockiert den Atem an.
,,Ist schon okay. Ich geb nichts, auf das was sie sagt.", versuchte ich ihn zu besänftigen.
,,Ja, ja. Die arme Aiko. Ihr habt ihr wahres Wesen einfach noch nicht durchschaut. Sie ist nicht so brav und naiv, wie ihr denkt." Sayuki verschenkte die Arme vor der Brust und wir blieben stehen.
Daiki nahm seinen Arm von meiner Schulter:,, Dafür haben wir dich durchschaut. Und wenn du dich nicht mal langsam zusammenreißt, kannst du selber sehen, wo du bleibst."
Ich sah die Angst in Sayukis Augen. Und einen Moment lang stiegen ihr die Tränen in die Augen. Dann blinzelte sie zweimal und ihre Augen waren wieder trocken.
Sie wollte keine Schwäche zeigen.
Da waren wir uns ähnlich, nur ihr gelang es besser als mir.
Ich hatte über ihr schlechtes Verhalten, schon wieder vergessen, was ihr widerfahren war, und dass sie ohne uns tatsächlich alleine dastand. Ich wollte gerade den Mund öffnen, als Isamu mir zuvor kam. Er schien ebenfalls bemerkt zu haben, was Daikis Worte bei Sayuki ausgelöst hatten.
,,Am besten geht ihr schon mal vor.", sagte er an Daiki und mich gewandt, "Wir kommen gleich nach."
Daiki, der mittlerweile auch die schwere seiner Worte begriffen und Sayukis Gesichtsausdruck gesehen hatte, fuhr sich etwas beschämt durch seine schwarzen Haare und nickte zustimmend.
Leon
Misstrauisch schlich ich ihm nach. Was hatte er vor? Shinji ging auf den Hintereingang des Gemeindehauses zu und verschwand in einer offenstehenden Tür. Mit einem lauten Knall ließ er sie ins Schloss fallen. Ich schlich mich gehockt zum kleinen Fenster an der Häuserwand.
Wie der Zufall es wollte, stand das Fenster auf Kipp, und ich konnte verstehen, was sie im Inneren der Küche besprachen. Ich fühlte wie mein Herz immer schneller schlug.
Shinji schnauzte genervt:,, Das kann nicht angehen, dass Yamada einfach so verschwunden ist."
,,Die erste Phase kann jeden Moment beginnen.", sagte eine raue Stimme. Von was für einer Phase sprachen sie? ,,Das ist mir klar. Meinste du ich wüsste das nicht?", Shinji wurde immer lauter. Nach einem kurzen moment Stille fuhr Shinji gereizt fort:,,Habt ihr denn mittlerweile das restliche Fleisch verarbeitet?"
Eine andere tiefe Stimme erklang:,,Ja alles verarbeitet und konserviert." Jemand von ihnen spülte Geschirr. Man hörte das Klappern und das Plätschern des Wassers. Plötzlich packte mich jemand an der Schulter und schubste mich nach vorne. Ich drehte mich blitzschnell um. Ein großer muskelbestückter Kerl mittleren Alters stand vor mir.
Aiko
,,War ich zu hart?", fragte Daiki mich und kratzte sich etwas nervös am Kinn. Wir standen vor dem Gemeindehaus und warteten auf die anderen.
,,Aber ich war so wütend. Wie sie ständig auf dir rumhackt. Ich mein wir wissen alle, dass sie auf Leon steht und dich als Konkurrenz ansieht. Also will sie dich schlecht dastehen lassen. Aber irgendwann ist auch genug. Ich möchte nicht, dass du dich schlecht fühlst wegen ihr.", bei seinen letzten Worten kam er mir etwas näher und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Ich merkte wie mir die Wärme in die Wangen schoss. ,,Du warst nicht zu hart.", sagte ich etwas verlegen und wendete meinen Blick ab. ,,Du hast nur ausgesprochen was wir glaub ich alle gedacht haben."
Er kam mir noch etwas näher.
,,Gut. Du hast so bestürzt ausgesehen. Ich hatte schon Angst, ich hätte dich mit meinen Worten verschreckt."
Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich mag dich wirklich sehr Aiko, deswegen ist es mir wichtig was du von mir denkst.", er kam mir noch etwas näher und noch ehe ich protestieren konnte, hatte er seine Lippen auf meine gelegt.
Ich schloss einen Moment die Augen, dann wurde mir klar, was ich hier gerade tat. Mit Daiki. Ich öffnete die Augen und stieß ihn von mir, er taumelte überrascht ein paar Schritte zurück.
,,Na, was ist das denn?!", hörte ich Sayukis schrille Stimme neben mir,"Das hätte ich ja nicht erwartet.", sie klatschte zufrieden in die Hände. Ich sah sie entgeistert an, neben ihr stand Isamu und hielt sich Kopfschüttelnd eine Hand vors Gesicht.
,,Es ist nicht so wie es aussieht.", stotterte ich etwas irritiert. ,,Doch. Ich denke es ist genauso.", grinste Sayuki zufrieden.
//Vielen Dank an unsere treusten Leser <3
Wir sind echt auf eure Reaktionen zum heutigen Kapitel gespannt, und würden euch am liebsten dabei ins Gesicht sehen (°_____°) //
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