Die Höhle des Löwen - Teil 1
Aiko
Ich saß immer noch genau so da, wie Leon mich zurückgelassen hatte. Wie viele Minuten waren wohl vergangen 10, 20 oder vielleicht sogar 1ne Stunde. Ich hatte das Gefühl für die Zeit verloren. An der Wand hing zwar eine Uhr, aber diese war um 6 Uhr stehen geblieben.
Meine Hand tastete ganz automatisch nach dem Brief in meiner Jackentasche. Er war noch da. Ich zog ihn heraus. Ließ im dämmerlicht der Taschenlampe erneut meinen Blick über die Zeilen schweifen. War mein Vater tatsächlich in das alles hier verwickelt? Wusste vielleicht noch jemand von meiner Anwesenheit? Ich wusste, es gab nur eine Person im ganzen Dorf, die mir diese Frage beantworten könnte. Der Forscher.
Ich zögerte keine Minute lang, griff mir die Taschenlampe und rannte zur Tür. Ich riss sie auf, ohne nachzudenken und lief in die Dunkelheit.
Ich lief zu dem Ort zurück, an dem uns die Typen aufgelauert hatten. In der Hoffnung, dass ich ein paar Hinweise finden würde und so erahnen könnte, aus welcher Richtung sie gekommen waren.
Ich bog gerade um die Ecke, als ich Geräusche und Gemurmel hörte. Blitzschnell drückte ich mich an die Wand. Taschenlampen tanzten in der Dunkelheit umher.
,,Hast du das gehört?", hörte ich eine tiefe Stimme und ein Lichtstrahl leuchtet in meine Richtung.
,,Nein.", hörte ich eine andere Stimme,"Komm jetzt, leuchte hier her.", raunte diese Stimme ungeduldig.
Ich traute mich kaum zu atmen. Meine Taschenlampe hatte ich unter meiner Jacke versteckt und knipste sie jetzt mit zitternden Fingern aus. Mit pochendem Herzen beobachtet ich, wie der eine Mann das Licht vor den anderen auf den Boden richtete.
Der Mann, der sein Licht ausgeschaltet hatte, bückte sich in den Lichtschein und nahm ein abgetrenntes Bein in die Hand, um es ein paar Meter nach rechts zu werfen.
,,Unsere Kinder hatten anscheinend einen guten Appetit.", lachte der Mann, der das Bein geworfen hatte.
,,Hast du die Waffen gefunden?", fragte der andere. ,,Ja, hier."
Ich sah wie er ihm die Waffen überreichte.
Verdammt. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich Leons Waffe in dem Haus gelassen hatte.
,,Und was machen wir jetzt?", fragte der eine Mann und leuchtete auf einen Haufen mit abgetrennten Leichenteilen. Ich erkannte einen Hemdfetzen von Yuuichi und musste heftig schlucken.
Eigentlich sollte ich abhauen, aber ich wollte wissen, ob ich bei dem Gespräch der beiden Männer mehr über den Forscher und seinen Aufenthalt erfahren würde.
,,Wir verbrennen sie, damit im Dorf keine unnötigen Fragen nach 2 unbekannten Leichen aufkommen.", der Mann nahm aus der Jackentasche ein Fläschchen und goss den Inhalt über den Haufen. Dann nahm er ein Feuerzeug und steckte die Leichenteile in brand.
,,Die verbrannten Reste sammeln wir morgen früh ein.", er stemmte die Arme in die Hüfte und sah zufrieden auf das Feuer.
,,Ja, aber was ist mit den Dorfbewohnern, werden sie sich nicht fragen, wo er geblieben ist?" fragte der eine Mann, und knipste seine Taschenlampe nun ebenfalls aus und deutete mit ihr auf den brennenden Haufen.
Der andere Mann zuckte nur mit den Schultern:,, Tja ist jetzt zu spät, um sich darüber Gedanken zu machen.", sagte er knapp und kratzte sich etwas entlehnt am Kopf.
Mir stieg der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase. Ich presste mir die Hand vor den Mund, um nicht zu brechen. Wie konnten die Männer so ruhig davor stehen?
,,Lass uns jetzt erstmal zurück gehen und Meldung machen.", sagte der eine Mann nach dem er sich fertig gekratzt hatte. Als Antwort bekam er ein Nicken von der Seite. Ich schlich ihnen nach. Hoffnung kam in mir auf, würden sie mich etwa direkt zum Versteck des Forschers führen?
Ich folgte den beiden quer durch das Dorf, als wir an der Hauptstraße ankamen, versperrten uns Zombies den Weg. Ich dachte schon die Männer würden umdrehen und einen anderen Weg einschlagen, aber stattdessen schritten sie einfach weiter auf die Zombies zu.
Ich blieb ein paar Schritte zurück, um nicht direkt von ihnen entdeckt zu werden, falls sie sich doch noch umdrehen würden. Aber sie liefen schnurstracks geradeaus. Sie unterhielten sich so gar in einer unüberhörbaren Lautstärke. Waren die beiden lebensmüde?
Sie waren gerade bei den Zombies angekommen, als diese plötzlich auseinander stoben und in unterschiedliche Richtungen davon schlurften. Die beiden Männer gingen einfach direkt durch die Masse an Zombies hindurch, ohne ihnen wirklich Beachtung zu schenken. Wie war das nur möglich?
Ich beschloss den beiden weiter zu folgen, und mir den Weg gut einzuprägen, um später mit Leons Waffe wieder zu kommen.
Ich folgte den beiden auf Zehenspitzen durch die Zombie freie Lücke hindurch. Als ich plötzlich auf einen mitteldicken Ast trat. Noch ehe ich reagieren konnte, brach er unter dem Gewicht meines Fußes und das knacken ließ die Zombies, die schon wieder näher gerückt waren, auf mich aufmerksam werden.
Panisch hechtete ich auf die andere Straßenseite, ohne wirklichen Sinn und Verstand. Den Männern direkt in die Arme. Das letzte was ich spürte, war ein dumpfer Schlag auf den Hinterkopf, dann wurde mir schwarz vor Augen.
//Uhlallaala ein reines Aiko Kapitel. Ja, sowas solls auch mal wieder geben 🤣
Wenn der ein oder andere von euch Lust hat, schaut doch gerne auf dem Dying Heartbeat Server vorbei. Es geht hier nicht nur um die Geschichte, sondern einfach auch darun mit anderen zu quatschen.
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