Blind - Teil 5
Leon
Ich verabschiedete mich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Es war mittlerweile richtig dunkel geworden. Ich schritt schnell die Treppen herunter. Die Zombies schienen in der Dunkelheit aktiver zu sein. Ich hielt den Bogen fest in der Hand und in der anderen einen Pfeil. Zum Glück waren die Hütten nicht weit entfernt. Zügig schlich ich an der Hauswand entlang.
Wie angewurzelt blieb ich stehen, wenige Meter vor mir humpelte ein Zombie. Er hatte mich aber nicht bemerkt. Kurz nachdem er weg war, beschleunigte ich und rannte zu den Hütten. Es war tierisch dunkel. Der schmale Waldweg zu den Hütten war kaum zu erkennen.
Ein paar Lichtstrahlen fielen durch die Zwischenräume der kleinen Holzhütte, in der wir uns mit Yamada verabredet hatten.
Ich betrat die Hütte. Yamada und Ginzou saßen am Tisch, vor ihnen lag die Karte ausgebreitet. Ich verbeugte mich traditionell und trat an den Tisch. Die beiden beendeten ihr Gespräch und sahen mich abwartend an. ,,Yuuichi und Aiko sind den Männer des Forschers in die Arme gelaufen. Aiko geht es gut, aber Yuuichi.. er ist tot.", informierte ich die beiden und kreiste danach die Gasse ein in der Yuuichi lag.
,,Er liegt hier und Aiko sitzt in einem Gebäude...", ich kreiste den Bereich ein, in dem ich das Haus vermutete,"...Ungefähr hier."
,,Verdammte Scheiße.", fluchte Ginzou und verschränkte die Arme vor der Brust," Er war einer der fähigsten." Yamada legte eine kurze Schweigeminute ein, nickte und fragte schließlich:,, Und Aiko ist sicher? Wie viele Kameras konntest du zerstören?" Ich antwortete knapp:"Ja, sie hat meine Waffe und wird morgen mit dir sprechen. Zehn."
Ich stellte mich ans Fenster.
Mich ließ der Gedanke nicht los, dass ich Aiko dort alleine gelassen hatte. Ein Schatten eines Zombies zog an der Hütte vorbei. Ginzou und Yamada besprachen weiter welche Gebäude sie bereits durchsucht hatten und ausschließen konnten.
Ich trat wieder an den Tisch und zeigte drei Häuser in denen ich mich versteckt hatte, um die Möglichkeiten noch weiter einzugrenzen. Yamada nickte und setzte kleine Kreuze auf die Karte an die Stellen, die wir noch nicht untersucht hatten. Er blickte über die Karte und stützte resignierend seinen Kopf mit seiner Hand, er wirkte müde.
,,Weißt du viele Männer es waren?", erkundigte sich Yamada und deutete mit seinem Finger auf die Gasse in der Yuuichi lag. ,,Drei. Sie sind tot. Wahrscheinlich hat sie Yuuichi mit letzter Kraft erledigt", antwortete ich,"Ich kann nicht genau sagen, was passiert ist. Aiko war zu verstört, um mir genaue Details zu nennen." Er nickte nachdenklich und widmete sich wieder der Karte.
Ich stand am Fenster. Durch das flackernde Kerzenlicht konnte ich einen Blick auf meine Uhr werfen. Es war schon halb zwei. Ich verspürte trotz allem keinerlei Müdigkeit. Ein Schatten bewegte sich schnell auf die Hütte zu. In mir machte sich sofort große Anspannung breit.
Der Schatten wurde immer schneller und im nächsten Moment schwang die Tür auf. Einer der Männer die vorhin mit Yamada am Tisch gesessen hatten, stürzte herein und schloss hinter sich die Tür. Er war völlig außer Atem und lehnte sich gegen die Tür.
,,Kenji, zum Glück bist du noch wohlauf.", seufzte Ginzou erleichtert.
"Ich hab's gefunden.", pustete Kenji," das Versteck."
"Wo?", fragte Yamada und stand ruckartig auf. "In einem Haus vor der Autowand.", sagte Kenji und deutete auf der Karte auf eine Stelle hinter der Lagerhalle. Ginzou verschränkte die Arme und brummte:,, Natürlich. Damit er uns besser überwachen kann."
Kenji atmete immer noch schwer und setzte sich geschafft auf die Sofalehne. Yamada nahm seine Jacke vom Stuhl, auf dem er zuvor gesessen hatte und legte sich diese um.
,, Ich bin einem seiner Männer gefolgt.",schnaufte Kenji," Er war schwer bewaffnet, aber zum Glück hat er mich nicht bemerkt." Kenji wirkte ausgelaugt und wischte sich mit beiden Händen den Schweiß aus dem Gesicht. Ginzou stand auf und schlug mit der Faust auf den Tisch:,, Wir werden wir ihn zur Strecke bringen."
Yamada unterbrach ihn mit einer schnellen Handbewegung und fiel ihm ins wort:,, Nicht so voreilig. Wir müssen taktisch vorgehen. Es bringt herzlich wenig da rein zu marschieren und unsere Leben zu riskieren." Ich konnte Ginzou nachvollziehen. Zu gerne würde ich dem ganzen Scheiß ein schnelles Ende bereiten.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und lauschte Yamadas Worten:,,Vorerst werden wir observieren, ob es Wachposten gibt und wenn ja, wann sich diese abwechseln. Erst wenn wir genug Informationen haben können wir eingreifen. Wir müssen uns so unauffällig wie möglich dorthin bewegen."
Yamada schaute mir mit einem durchdringenden Blick in die Augen. Ich nickte zustimmend. Ginzou und Kenji bewaffneten sich und prüften ihre Ausrüstung, während ich schon fertig an der Tür stand.
|Ende - Episode 20|
|Nächste Episode : Die Höhle des Löwen|
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