Aufbruchstimmung - Teil 1
Leon
Mit schnellen schritten begab ich mich zu meinem Zimmer. Ich öffnete vorsichtig die Tür. Das Zimmer war leer. Daiki und Isamu schienen ausgeflogen. Ich schmiss mich auf mein Bett und drückte mir das Kissen auf mein Gesicht. Scheiße. Ich würde jetzt gerade am liebsten abhauen. Ich wusste, dass mich Daiki und Isamu auf gestern ansprechen würden. Ich pustete. Und was war mit Aiko? Für wen würde sie mich halten? Mein Kopf dröhnte immer noch. Ich vernahm Stimmen vom Flur.
,,Ich geh schon mal ins Zimmer.", hörte ich Isamu auf dem Flur sagen, als ich das Kissen von meinem Kopf nahm. Die Tür öffnete sich und Isamu schaute mich erwartungsvoll an.
,, Wo warst du?", fragte er und schob hinter sich die Tür zu. Ich kratzte mich am Hinterkopf und da platzte es auch schon aus mir heraus:,, Verdammt, ich bin bei Sayuki im Bett aufgewacht und ich weiß nichts mehr seit dem wir das Gemeindehaus verlassen hatten." Isamu wischte sich verblüfft durchs Gesicht und dann durch die Haare.
,,Scheiße.", war das erste, was Isamu herausbrachte," ...Und jetzt?" ,, Ich hab keine Ahnung. Ich hab wirklich Mist gebaut." In dem Moment kam Daiki ins Zimmer und setzte sich auf sein Bett. Erschrocken sahen Isamu und ich in seine Richtung. ,,Was ist los? Warum schaute ihr mich so an?", fragte er skeptisch und nahm einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche neben seinem Bett:,,Leon, wo warst du eigentlich?"
Ich presste das Kissen wieder auf mein Gesicht und ließ mich aufs Bett fallen, während Isamu Daiki aufklärte. Daiki fing an zu lachen:,, Also abgesehen davon, dass Isamu gestern schon völlig verrückt gespielt hat, hast du es wirklich geschafft den Vogel abzuschießen. Herzlichen Glückwunsch." ,,Sei leise.", fauchte ich.
,, Nagut, also wenn Sayuki keine Beweise dafür hat, dass du bei ihr warst, könnten wir dir natürlich ein Alibi geben.", brach Daiki nach einigen Minuten die nachdenkliche Stille," Und alle denken dann, sie bildet sich nur etwas ein." Ich schaute ihn skeptisch an. " Und was ist wenn jemand ihn schon gesehen hat, wie er aus Sayukis Zimmer kam?", fragte Isamu.
,, Dann ist's Scheiße.", antwortete Daiki und lehnte sich grinsend an die Wand.
,, Hör auf zu grinsen. Ich verpiss mich einfach.", seufzte ich und setzte mich auf.
,, Sorry, ich feier es nur so, das ich mal der einzige bin, der sich benommen hat.", lachte Daiki, "Was ist eigentlich mit dir und Mai?", fragte er an Isamu gewandt und legte seine Hand demonstrativ nachdenklich an sein Kinn. Isamu sackte etwas in sich zusammen:,, Also ...ich weiß nicht.", man sah ihm deutlich an, wie sehr er sich schämte," Ich hoffe einfach mal, dass ich sie nicht zu sehr verschreckt habe."
,, Also wenn ich ihre Blicke gestern richtig deuten konnte, wäre sie am liebsten schreiend weggelaufen.", sagte Daiki lachend. Isamus Gesicht verzog sich zu einer Fratze:,, Halt den Mund.", zischte Isamu ihn an.
,, War nur Spaß.", gab Daiki beschwichtigend zu.
,, Also ich weiß nicht, ob ihr euch jetzt für immer hier verstecken wollt, aber ich habe Hunger. Also kommt ihr mit?.", fragte Daiki und ging zur Tür. Isamu und ich nickten synchron widerwillig und standen auf.
Kurz darauf waren wir schon im Gemeindehaus. Das Buffet sah wunderbar aus. Der Saal duftete nach gegrillten Hähnchen und Reis. Wir standen am Fleischtisch und Daiki lehnte sich zu mir. ,,Meinst du die machen immer noch.. du weißt schon.. Fleischexperimente?", fragte er und schaute etwas angeekelt auf das Fleisch. Ich zuckte mit den Schultern und antwortete:,, Ich schätze nicht. Aber Essen möchte ich es trotzdem nicht." Zögernd gingen wir zum nächsten Tisch, auf dem Fisch, Scampis und andere Meeresfrüchte angerichtet waren.
Isamu schlenderte zum Tisch mit dem hübsch geschnittenen Gemüse und Obst.
,, Also ich fand Gemüse noch nie so anziehend, wie hier.", sagte Isamu trocken.
,, Guten Morgen, Leon.", sagte Shinji und tippte mir auf die Schulter. Ich drehte mich zu ihm um. Er fuhr fort:,, Ich soll dir bescheid sagen, dass Yamada euch bereits erwartet.", er deutete an einen Tisch," Er würde gerne etwas mit euch besprechen. Wo ist deine Freundin?" Ich versteifte mich. Was? ,, Wen meinst du?", stotterte ich.
,, Na, die hübsche mit den langen schwarzen Haaren.", antwortete er," Aiko war ihr Name, richtig?" Ich merkte wie trocken mein Hals wurde und räusperte mich. ,, Sie ist nicht...", nuschelte ich in mich hinein.
,, Tut mir leid, ich muss weiter.", unterbrach er mich, klopfte mir auf die Schulter und verschwand. Ich zwang mir ein Lächeln auf. Daiki und Isamu hatten alles mitbekommen und verdrückten sich ein Lachen mit einem breiten Grinsen.
Nach kurzer Zeit waren unsere Teller gut gefüllt und wir gesellten uns zu Yamada an den Tisch. ,,Morgen, ihr drei.", sagte er und schob sich zufrieden einen Löffel Reis in den Mund.
,,Morgen.", entgegneten wir fast gleichzeitig.
Yamada fuhr fort:,, Nakamura hatte für alles gesorgt. Immerhin auch für das wunderbare Essen von heute, das er in einem geheimen Vorratslager gelagert hatte. Außerdem hatte er spezielle Störsender aufgestellt, um den Kontakt zur außen Welt abzuschneiden, aber ich konnte die Sender finden und abstellen. Also habe ich bereits meine Station angefunkt. Ich würde sagen, wir werden heute Nachmittag abreisen. Einige Bewohner aus Yokoze haben sich schon bei mir gemeldet, dass sie hier bleiben möchten.", er stoppte kurz und schaute uns der Reihe nach an," Denkt ihr, ihr werdet ebenfalls hier bleiben?
,, Nein.", antwortete ich etwas zu schnell auf seine Frage. Er schaute mich etwas irritiert an. Ich steckte mir schnell etwas gedünstetes Gemüse in den Mund.
,, Leon.", Sayukis Stimme hallte durch den Raum. Ich kniff die Augen zu und schaute dann Daiki und Isamu hilfesuchend an. Die beiden schienen genau so ratlos zu sein wie ich. Sayuki umarmte mich von hinten und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Daiki stopfte sich etwas Reis in den Mund, um nicht zu lachen. Er konnte schon scheiße schadenfroh sein.
,, Ich hole mir etwas zu essen.", flötete sie und ging zum Buffet. ,, Du musst mit ihr reden.", sagte Isamu ernst. Yamada schaute uns höflich interessiert an, sagte nichts und aß weiter.
,, Ich muss Isamu recht geben. Du solltest wirklich keine Zeit verlieren. ", stimmte Daiki ihm zu. Ich ließ resignierend meinen Kopf hängen und legte meine Gabel neben meinen Teller.
,, Ist ja gut.", schnaufte ich und nahm demonstrativ meine Hände nach oben. Sayuki trat wieder an unseren Tisch und stellte ihren Teller neben mir ab. Gerade in dem Moment, in dem sie ihren Stuhl zurück zog, stand ich auf und ergriff ihr Handgelenk.
,, Komm. Ich muss mit dir reden.", sagte ich ernst. Sie nickte kurz etwas irritiert und ich zog sie hinter mir her, nach draußen.
//Mir gehts aktuell ziemlich schlecht und ich kriege kaum irgendwas auf die Reihe. So ließ leider auch dieses Update lange auf sich warten. Aber im Sommer wird bestimmt alles besser *_*
LG Eure Oli
Ps. Was rede ich nur, hoffentlich sind wir bis Sommer durch mit den Updates :D
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