Ankunft in Okutama - Teil 2

Leon
Die Geräuschkulisse bestand aus vielen verschiedenen Gesprächen, der Menschen aus Yokoze. Während die Menschen aus Okutama dagegen, nur leise tuschelten und das Geschehen beobachteten. Yamada und Shinji standen am Rand, und redeten immer noch. Ich konnte leider nichts verstehen, da es im Saal viel zu laut war. 

Meine Augen schweiften über die Menge, und blieben bei Daiki und seinen Eltern hängen. Sie schienen fast etwas lethargisch zu sein. Etwas weiter links standen Isamu und Masato. Masato blickte sich finster um, und auch Isamu, drehte sich mit der gleichen Miene von Masato weg. Die beiden hatten sich anscheinend gestritten.

Ich schüttelte Sayuki ab, und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie ging mir mittlerweile wirklich auf die Nerven. Aiko stand neben mir. Ich sah zu ihr hinüber. Sie wirkte abwesend, irgendwie besorgt. Yamada und Shinji Schritten auf das Podest zu, das gegenüber von der Eingangstür platziert war. Ein schriller Pfeifton eines Mikrofons durchdrang den Raum, und die Menge verstummte abrupt. 

Shinji stellte sich ans Rednerpult und ergriff das Wort:,, Ich heiße Sie alle noch einmal herzlich Willkommen. Wir werden heute für Sie zur Begrüßung ein Festmahl vorbereiten. Ein richtiges Bett für jeden, können wir Ihnen ebenfalls bereitstellen, damit Sie morgen fast sorglos weiterfahren können.", er schaute zufrieden zu Yamada herüber und fuhr fort, "Ich werde Sie nun durch unsere Areale führen, um Ihnen zu zeigen, wie wir uns auf die Epidemie, die von Tokio ausgeht, vorbereitet haben."

Die Menge schien davon begeistert zu sein und einige klatschten.
Nach ein paar Minuten schlenderten wir los, als erstes zu ihren Lebensmittelvorräten, die in einem mittelgroßen Haus im Zentrum des Dorfes verstaut waren. Eine Vielzahl an Konserven und lange haltbaren Nahrungsmitteln waren dort in vielen hohen Regalen angeordnet, die uns Shinji stolz präsentierte, als er die Tür des Hauses öffnete. 

Das Haus hatte nur zwei Ebenen. Die untere Ebene bestand aus 3 Zimmern, Küche und Toilette. Die Bewohner von Okutama hatten die Geschäfte komplett leergeräumt, und alles in diesem Haus untergebracht. Shinji prahlte, wie er und die Bewohner das Dorf vor einer eventuellen Zombie-Invasion abgeschirmt hatten, und wie anstrengend es doch gewesen sei, das alles zu organisieren und durchzuführen. 

Ich schaute mich um. Alle waren total beeindruckt. Eine gefühlte halbe Stunde quasselte Shinji über die tollen Taten, die er und die anderen Bewohner vollbracht hatten. Als wir uns auf dem Weg zu den uns zugeteilten Unterkünften befanden, hielten wir auf der Hauptstraße an, und Shinji schwärmte über die vom Dorf errichtete Automauer, die Nachts die wilden Tiere und mögliche wandelnde Leichen fernhielt. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war mittlerweile schon fast 16 Uhr. 

Wir erreichten die Unterkünfte. Es waren 2 recht große Bungalows, die ursprünglich für eine Ferienanlage gedacht waren, wie uns Shinji erklärte.

Er zeigte uns nach weiteren nervtötenden Reden noch die Küche im Gemeindehaus, in der viele Dorfbewohner bereits das Abendessen zubereiteten.

,, Da wir nun mit dem Rundgang fertig sind, bitte ich Sie, nach dem Sie sich in den Unterkünften eingerichtet haben, sich wieder hier im Gemeindehaus einzufinden, damit wir zusammen speisen können. Sie können sich gerne im Dorf frei bewegen, außer in der Lagerhalle am Rande des Dorfes.", er zeigte aus dem Fenster auf ein alte, riesige Lagerhalle und fuhr fort, "Sie ist leider schon sehr heruntergekommen und einsturzgefährdet." 

Ich spazierte noch ein bisschen durch das Dorf, als ein etwa 5 jähriger Junge mir über den Weg lief, dicht gefolgt von seiner Mutter, die ihn schließlich einholte. Er wirkte bockig und stampfte mit einem Bein auf dem Boden auf. Ich blieb stehen und schaute den beiden zu. ,,Nein, Mama! Du nervst mich!", schrie er. Die Mutter ließ traurig den Kopf hängen. 

Es war die Frau, die Aiko vorhin umarmt hatte. ,,Hör doch bitte auf damit, mein Schätzchen.", versuchte sie ihn zu beruhigen und streckte ihre Hände nach ihm aus, um ihn auf den Arm zunehmen. Er schubste ihre Hände weg. Ich stellte mich neben ihn. ,,Jetzt hör mal zu. Sei froh, dass deine Mutter bei dir ist.", sagte ich in einem freundlichen Ton," Und lächle mal lieber.", ich grinste ihn an. 

Er schaute etwas skeptisch zu mir hoch, aber sein bockiges Gesicht verschwand. Er griff die Hand seiner Mutter, die sich kurz dankend vor mir verbeugte und sich dann schnell mit ihrem kleinen Sohn entfernte. Ich schaute den beiden nachdenklich hinterher.

Ich ging wieder zurück zum Gemeindehaus.
Mittlerweile war es schon nach 5 und alle Bewohner aus Yokoze und Okutama fanden sich an den Tischen zusammen. Das Buffet war überfüllt mit all möglichen Speisen und Getränken. Ich setzte mich auf den freien Platz zu Masato, der sich mit Isamu wieder vertragen hatte und laut lachte. Sayuki saß bei Akari, Mai und Aiko. Die vier saßen gegenüber von uns, Daiki und seine Eltern ein paar Stühle weiter.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top