Was nun?
Allgemeine Sicht
Für alle war diese Situation sehr, sagen wir schwierig, was sollten sie denn jetzt machen?
Als Vanessa 'nur' Tod war, konnte man die Situation noch irgendwie händeln, man war gezwungen damit zu leben und klar zu kommen, jetzt jedoch war sie irgendwie noch da, und da wo sie war konnte sie nicht bleiben.
Vanessas Sicht
Der Wind wehte durch meine Haare, als ich mich an Leon's Hüfte festhielt. Die Jungs hatten entschlossen erstmal nach Hause zu fahren, Raban behauptet nämlich in der Stadt Bibliothek schon des öfteren an der satanischen Bibel vorbeigelaufen sei. Seufzend ließ ich Leon los und lehnte mich zurück, mehr sterben werde ich schon nicht, dachte ich mir und schaute nach hinten. Der Fahrtwind, der mir den längeren Blick nach hinten immer verwährte, war nur kein Problem, meine Augen tränen nicht und so konnte ich ganz in Ruhe meine Freunde beobachten. Ich sah wie Nerv, in seinem mittlerweile etwas zu kleinem Kart, auf seinem Sitz hin und her rutschte, Klette die hinter ihm saß schaute stur gerade aus. Ich drehte mich einmal, sodass mein Rücken den Rücken meines Freundes ansah, ich legte meinen Kopf zur Seite und schaute wie der Jüngste nervös auf seiner Lippe herum biss, ab und zu sprang sein Fahrzeug leicht in die Luft, da wir einen ziemlich unebenen Weg entlang fuhren, sein Körper hobste dann Millimeter hoch, und er sah ein bisschen aus als hätte er schluckauf. Seine knie waren schon leicht neben dem Lenkrad zu sehen, es war ihm wirklich viel zu klein, doch er liebte das kart, und letztes Jahr hatte er Markus angebettelt es nur zu vergrößern, und ihm kein Motorrad zu basteln, er hing sehr an den Erinnerungen die er mit diesem Fahrzeug verband. Neben ihm fuhr sein Bruder, dessen Gesicht konnte ich unter seinem Helm zwar nicht erkennen, aber ich erkannte seinem Hemd, es war hellblau, und die oberen zwei Knöpfe waren nicht zu geknüpft, was höchstwahrscheinlich Blossoms verdienst war, die Blondine gab gerne mit dem Aussehen ihres Freundes an. Sie selber klammerte sich an ihren Freund, ihren Bauch geschützt und ihren Kopf auf die Schulter ihres Vordermanns gelegt, saß sie dort, so friedlich,man könnte denken sie würde schlafen.
Allgemein jedoch sah ich, dass alle sehr erschöpft und Ernst aussahen, sie waren in echter Sorge um mich, wir waren halt eine echte Familie, wir liebten uns alle gegenseitig so sehr, wir würden alles für einander tun, auch unser eigenes Leben geben. Als Außenstehender konnte man das gar nicht begreifen, wie fest und stark wir miteinander verbunden waren, nach allem wodurch wir zusammen gegangen sind, war dies jedoch für uns selbst verständlich. Wenn ich eins wusste, dann das ich keinen dieser Menschen je verlieren möchte. Ich musste leicht schlucken, was wenn ich nie aus diesem Zustand heraus komme, was wenn ich sterbe, entgültig? Würden die andern sich aus den Augen verlieren? Würden sie noch an mich denken, oder würden sie mich vergessen?
Ich habe nie darüber nachgedacht zu sterben, nicht mal im schlimmste Alptraum.
Wir fuhren schon eine Weile, als ich plötzlich ein schreckliches Ziehen in meinem Bauch verspürte, schmerzhaft verzog ich mein Gesicht,was war das?
Dieser Schmerz wurde auch nicht besser, desto weiter wir fuhren, es wurde sogar so schlimm, daß ich kreischend und zitternd nach Hilfe bettelte, aber die anderen konnten mich nicht hören, ich fing an meinen Bauch zu kratzen, in der Hoffnung diesen Schmerz, der sich mittlerweile wie tausend Messerstiche anfühlte, heraus zu reißen. Doch es brachte nichts, ich rüttelte an Leon's Schulter, doch der Schmerz lenkte mich so sehr ab, daß ich mich nicht konzentrieren konnte und meine Hand durch ihn hindurch fiel.
Ich betete das sie stehen bleiben würden, aber sie taten es nicht, sie fuhren sogar nur noch schneller, ich schwitzte und atmete schwach. Bitte, dieser Schmerz soll aufhören, "Oh Gott", kreischt ich und verkrampfte mich, der Schmerz hatte die oberhand genommen und zog mich mit sich, wieder zurück in den Wald.
Rabans Sicht
Ich und Joschka befanden uns in der Stadtbibliothek, wir gingen möglichst leise die Gänge hinab und stöberten in den Regalen rund um die Themen Mystik, Mittelalter und Gott, doch gefunden hatten wir bis jetzt noch nichts. "Kacke verdammte Joschka", fluchte ich, "es muss hier irgendwo sein, da bin ich mir sicher" "Welche Farbe hat es denn?", fragte mein bester Freund, welcher einige Bücher zur Seite schob um mich besser aus dem anderem Gang sehen zu können. "Keine Ahnung so schwarz, braun irgendwie", antwortete ich und schaute in das Regal neben mir.
"Mh, vielleicht suchen wir hier ja falsch und es ist eher im Genre Fantasy?" "Ja genau neben den Harry Potter Büchern oder wie?", genervt drehte mich zu ihm und sah wie er mit den Schultern zuckte und den Gang verließ. "Würde vom Thema doch passen oder?" Ich verdrehte die Augen und wollte ihm gerade folge als mir ein Buch auf den Kopf fiel. "Aua", fluchen hielt ich mir meinen Kopf, und schaute auf das Buch das jetzt vor meinen Füßen lag: Die satanische Bibel
"oh mein Gott Joschka!", brüllte ich und hob das ledrige Buch hoch und rannte damit dem anderem wildem Kerl hinterher. Wüten zischte mich die alte Bibliothekarin an, doch das interessierte mich nicht. Ich hatte wahrscheinlich eine Lösung, eine Rettung für Vanessa gefunden.
"Dieses Buch könnt ihr nicht ausleihen", sagte die Frau an der Theke genervt, als sie das Buch betrachtete und schob es uns wieder hin. "Wie jetzt?", entsetzt sahen wir beide sie an. "Ihr seid noch keine 18", genervt rollte die Blondine ihre Augen. "A-aber verstehen sie doch es geht um Leben und To... Aua", Joschka trat mir fest auf den Fuß und sah mich böse an, verwirrt schaute ich ihn an. "Sie wird uns noch für verrückt halten und dann bekommen wir das Buch auch mit 100 Jahren nicht", zischte er in der Hoffnung die Frau würde uns nicht hören, die war jedoch viel zu sehr damit beschäftigt ihre Nägel zu Pfeilen, sodass sie auch nicht mitbekommen hätte, wenn wir uns gegenseitig mit Megafons angeschrien hätten. "Aber wir sind doch schon fast 18",log ich. "wisst ihr Jungs, lass uns einen Deal machen...", langsam beugte sie sich vor, "ihr gebt mir 20 Mäuse und ihr dürft das Buch haben, aber wenn ich mitbekomme das irgendwelche Tiere quält werde ich behaupten ihr hättet es gestohlen... Abgemacht?" Schnell nickten wir, gaben ihr die 20 Euro und rannten mit dem Buch aus der Bibliothek.
Den Mann und die Frau, die uns lächelnd nachschauen und sich dann in schwarzen Rauch verwandelden bemerkten wir gar nicht.
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