Begräbnis ohne Tote

Leons sicht

Mit verweinten Augen betrat ich den Blumenladen nahe dem Friedhof an dem Vanessa heute begraben werden sollte. In meinem Anzug durchquerte ich die leicht nach Rose riechenden Gänge voller Steine mit Beileidssprüchen, Engeln und kleinen rosa Blumen in braunen Töpfen. An die Kasse gelang ich nur als ich durch eine Tür schlüpfte welche hinter Krügen mit Rosen versteckt war. Nun stand ich direkt vor einer etwas Ründlichen frau welche ein graues Shirt trug und ihre Haare hinten zusammengebunden hatte. „Guten Tag", nuschelte ich, hatte Angst das meine Stimme versagen würde da ich die letzten Nächte nur noch durch geheult habe. „Hallo", verwundert sah mich die frau an, wahrscheinlich war sie so jungen besuch nicht gewohnt. „Ha-haben sie Na-Narzissen", stotterte ich wieder kurz vor einer Heulattacke, da mich diese Blumen an meine Freundin erinnerte, sie hatte sie geliebt da sie so wie sie irgendwie besonders waren und sich ähnlich wie mein für sie persönlicher Spitzname Nessie anhörte. „Natürlich warten sie", liebevoll lächelnd verschwand sie mit erhobenen Finger in einer Tür hinter dem Laden. Mein Blick ging Richtung Fußboden und ich bewunderte meine Lackschuhe welche auf dem schwarzen Laminat so gut wie gar nicht zu erkennen waren. Schluckend ließ ich den Kopf in den Nacken fallen, schwarz mochte Nessie am liebsten und sie sah immer gut in dieser Farbe aus und jetzt werde ich sie nie mehr sehen, nie wieder werde ich diese wunderbaren Lippen spüren und ich werde nie mehr ihre Nähe spüren, und schon wieder flossen die Tränen über meine Wange.

Warum musste sie gehen? Warum hat man mir sie genommen? War es weil ich nicht immer gut zu ihr war? Wollte das Leben mir es heimzahle? So viele Fragen schwirrten durch meinen Kopf und ich richtete meinen Blich erst wieder nach vorne als ein Räuspern vor mir ertönte und mir ein wunderschöner Strauß vor die Nase gehalten wurde. „Der Schmerz geht vorbei junger Mann, darf ich Fragen wie Alt ihr Großvater gewesen war?" Kopfschüttelnd holte ich mein Portmonee aus dem Sacco und legte das Geld auf den Tisch, „Nicht Großvater ... Seelenverwandte" Mit diesen worten verließ ich den Laden mit dem Strauß Narzissen in der Hand.

„Hey Leon", hörte ich die Stimme meines Bruders welcher mit seiner Freundin eingeharkt auf mich zu kam und seine Hand auf meine Schulter legte. Ich konnte nicht anders und schluchzte auf, ich war noch nicht bereit für einen Abschied. Kaum zwei Sekunden später befand ich in mich in einer großen Umarmung wieder, ich war froh so gute Freunde zu haben die immer für mich da war. „Leon es wird alles wieder gut ich verspreche es der Schmerz wird zwar nicht einfach so verschwinden aber es wird besser", sprach Raban und legte seine Hand auf meine Schulter, was schon viele am heutigen Tag gemacht haben. Als wir dann die Kabele betraten fing auch direkt die Orgel an zu spielen und die richtige traurige Stimmung wurde erzeugt.

Als wir schon alle auf den bänken saßen und ich nervös mit dem Zettel, wo meine Trauerrede draufstand, spielte kam der Pastor zu mir gerannt. „Herr Masnek?", fragend sah er mich an, bestätigend nickte ich. „Es gibt ein kleines Problem mit der Leiche". „Was?!", panisch schaute ich ihn an. War vielleicht etwas mit Vanessas körper passiert? Ich schwöre wenn wer sie angefasst hat bring ich den um... „Der Sarg er ist leer..."


------------------------------------------------------------------------

554

nicht viel...


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top