die sieben Todsünden

Es war bereits mitten in der Nacht, als ich mit meinen Vorkehrungen fertig und ungesehen in meinem Versteck ankam. Zurecht waren die anderen in Sorge das Jessy etwas zustoßen könnte und ich hatte zur Sicherheit eine kleine Wildkamera bei ihr installiert, auch den anderen hatte ich aufgetragen, das gleiche Zutun und sich morgen eine zu organisieren.

Wer auch immer hierfür verantwortlich war, diesmal würde ich es ihm nicht so leicht machen. Diesmal war ich vor Ort und konnte etwas ausrichten. Vicki würde wollen, dass ich ihnen half. Meine Gedanken schweiften zu Rosse. Die Tatsache, dass er mir so nahe war, bereitete mir Sorgen und ich wurde das Gefühl nicht los, das er eine entscheidende Rolle spielte. Was machte der Typ bloß hier? Ohne jede Verstärkung. Zumindest war es anzunehmen das er allein war, denn ich konnte keinen meiner Verfolger in der Nähe lokalisieren. Was stimmte mit diesem Ort nur nicht. Wäre ich abergläubisch, würde ich meinen, er wäre verflucht. Doch auch wenn ich an solche Dinge nicht glaubte, musste ich gestehen, das an dem Wald der Duskwood umgab, etwas Düsteres innehatte, das man mit Worten nicht beschreiben konnte. Seit den ersten Siedlern hier geschahen im Laufe der Geschichte immer wieder seltsame Fälle. Jede hatte seine eigene Legende. Doch keine passte zu den sieben Todsünden und noch viel weniger passte es zu den Zeichen auf den Grabsteinen. Der Rabe und mein sehendes Auge. Jemand wollte offensichtlich, dass ich eine Verbindung zog. Oder?

Frustriert lehnte ich mich in meinen Stuhl zurück und fuhr mir durchs Gesicht. Es ergab keinen Sinn. Es war so willkürlich ... ich gab meinem Rechner einige Befehle, die Suche auf Foren auszuweiten und beschloss zu duschen, um meinen Verstand zu klären und mir damit eine kurze Pause zu verschaffen.

Das Wasser der Dusche war bereits eiskalt geworden, als ich es wieder abdrehte. Zumindest war ich nun wieder wach und konnte mich hoffentlich besser konzentrieren. Nur mit einem Handtuch um den Hüften verließ ich das kleine Bad und sah beim Rausgehen auf mein Handy. Ich hatte eine ganze Stunde verschwendet und im Gruppenchat war die Hölle los.

Ich hielt inne und lass mir grob alles durch. Was ich sah, schockte mich. Jeder von ihnen hatte eine Blutnachricht erhalten.

Lilly hatte in ihrem Wohnzimmer an der Wand Invidia stehen.

Hannah, die seit Kurzem mit Thomas zusammen wohnte, hatte auf ihrem Auto Luxuria.

Cloes Küche war vollkommen verwüstet und hatte Gula auf den Schränken.

Dans Haustür zierte das Wort Ira und Thomas Flur war mit Avaritia beschmiert.

Wie hatte der Täter es geschafft, in die Wohnungen zu kommen.

Sie alle stellte die Bilder in die Gruppe.

Ich schrieb ihnen ruhig zu bleiben und zu schauen, ob sie noch andere Spuren fanden. Sie sollten die Nachbarn fragen, ob diese etwas gesehen haben.

Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben, doch ein seltsamer Geruch ließ mich von meinem Handy aufschauen. Ich stand noch immer halb im Bad und war im Türrahmen stehen geblieben, um die Nachrichten zu lesen. Doch der süßliche und modrige Geruch ließ mich nichts Gutes erahnen.

Wie in Zeitlupe setzte ich einen, Schritt nach dem anderen vorwärts und drehte mich zu meinen Monitoren um.

In dem Moment, wo mein Blick an ihnen haften blieb, setzte mein Herz mehrere Schläge aus.

Superbia

Die zähe rote Flüssigkeit haftete nicht sonderlich gut an der Oberfläche und zog lange Rinne nach unten, wo sie auf die Tastatur tropften. Er war hier gewesen in diesem Raum, während ich nur ein paar Meter entfernt war. Ich hatte es nicht bemerkt! Angst breitete sich in meiner Brust aus. Es war so lange her, dass ich wirklich solch eine Angst verspürt hatte. Niemand wusste, dass ich mich hier befand, nicht einmal meine Schwestern. Und auch wenn mir jemand gefolgt war, konnte derjenige unmöglich wissen, dass ich mich in einer Kellerwohnung befand. Der Zugang war nicht sichtbar.

Superbia...der Hochmut. Ich spürte richtig, wie die Worte mich anklagten, und ich verstand sie nun. Ja, ich war hochmütig gewesen, habe geglaubt, es regeln zu können, dass es nicht so schlimm werden würde und niemand in Gefahr war. So hat ein jeder bei der Suche nach Hannah Sünden begangen und diese wurden uns nun aufgezeigt.

Ich ging näher an die Worte heran. Sie waren frisch. Es konnte noch nicht lange her sein, dass sie aufgemalt wurden. Sie roch sehr künstlich, also war es kein Blut, sah aber verdammt echt aus. Fast wie... Kunstblut? Wie man es in Filmen benutzte. Ich war mir nicht sicher, ich kannte mich da kaum aus. Aber woher kam dann der modrige Geruch. Es roch fast wie ein Moor. Nass und faulig. Gleichzeitig süßlich und ein bisschen nach Wald. Er lag schwer in der Luft und erschwerte das Atmen. Die einzige Erklärung, die blieb war, das sie der Täter mitgebracht hatte. Ich musste die andern fragen, ob es hier in der Nähe ein Moor gab.

Auf einmal fiel mir, auf, dass das Wordprogramm geöffnet war. Der Täter hatte mir eine Notiz Hinterlassen.

Am Ende des Tals befindet sich ein Hügel

Am Fuße dieses Hügels liegt eine Stadt

Du wirst den Hügel hinauf zum Grabe gehen

Und auf dem Weg den Hügel hinunter

Hörst du mich diese Glocke läuten

Ich würde dem Teufel doppelt so viel bezahlen, um deine Seele zu behalten

Da war ein Herumtreiber, der durch dieses kleine Tal fuhr

Ich hatte versprochen, dass ich in die Stadt zurückkommen würde

Ich kam zurück, um diese Stadt niederzubrennen

Zuerst gab es Feuer

Dann gab es Rauch

Ich bin die gerechte Hand Gottes

Und ich bin der Teufel, den du vergessen hast

ich habe dir gesagt, dass du es eines Tages sehen wirst

Dass ich wiederkomme, garantiere ich

Und ich sage

Die Hölle kommt mit mir

Ich lass die Nachricht mehrere Male, doch sie ergaben wenig Sinn. Was für ein irrer Mensch schreibt, solche Dinge?

Die ersten 5 Zeilen klangen wie ein Ort, an dem ich ihn sollte. Doch das war Spekulation, nicht mal eine Zeitangabe gab es. Das er schreibt er will meine Seele behalten...es geht ihm hier also definitiv um mich persönlich. Der Herumtreiber ist völlig aus dem Kontext gerissen, damit meinte er aber wohl nicht sich selbst. Ich schätze das mit dem Tal Duskwood gemeint ist...Er hatte versprochen in die Stadt zurückzukommen. Wem hatte er es versprochen? Das er schreibt er will sie niederbrennen kann nur bedeuten das bald etwas wirklich Schlimmes passieren wird. Der Teufel, den du vergessen hast,...Wen habe ich vergessen?




-------

Dieses mal ist das Kapitel etwas kürzer aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem.

So Erklärung der 7 Todsünden.

1. Superbia= Hochmut (Jake)

2. Avaritia=Habsucht (Thomas)

3. Luxuria= Wollust (Hannah)

4. Ira = Zorn (Dan)

5. Gula= Völlerei/Unmäßigkeit (cleo)

6. Invidia= Neid (Lilly)

7. Acedia= Faulheit/Trägheit (Jessy)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top