Was danach geschah (Jake)
Noch nie in meinem Leben war ich so nervös wie an diesem Tag. Es war nun ein halbes Jahr vergangen seit dem Vorfall in der Mine. Und noch immer konnte ich es nicht fassen das ich es lebend dort hinaus geschafft hatte. Aus Verzweiflung hatte ich mich tief und das Höhlensystem zurück gezogen umzingelt von meinen Verfolgern die bereits Draußen auf mich warteten. Ich hatte ihr geschrieben das wir uns wieder sehen werden, doch bis zu jenem entscheidenden Moment hatte ich selbst nicht daran geglaubt.
Und dann als die Verzweiflung, mich drohte aufzufressen, roch ich den Rauch. Was war geschehen? Hastig zog ich mein Handy aus der Tasche und las den Chat. Las wie Richy sich bei Jessica entschuldigte und spürte MCs Trauer in ihren Worten. Richy war der Täter gewesen! Die gesamte Zeit über hatte er ein falsches Spiel gespielt. Und doch sie verzieh ihm. Wenn sie in diesem Augenblick die Möglichkeit hätte, würde MC Richy helfen und eine Lösung finden. So wie sie es immer versucht hatte, wenn es um ihre Freunde ging! Wenn es um mich ging! Zu Anfang hatte ich sie mit einem Engel verglichen der zu gut für diese Welt war, doch das wurde ihr bei weitem nicht gerecht. Nein! Sie war eher eine Walküre die für ihre liebsten mit allen Mitteln in den Krieg zog und sie zu beschützen. Stark und doch zerbrechlich. Es hat eine Zeit gegeben da hätte ich es nicht verstanden, doch MC hatte mich verändert. Sie war das Wunder gewesen and das ich nie geglaubt hatte. Der Rauch wurde immer Dichter und ich fasste einen Entschluss.. niemand würde hier heute sterben den sie hatte sich für das Leben entschieden.
Dennoch war es mehr als knapp gewesen und fast hätten wir es beide nicht aus dem Tunnelsystem geschafft. Durch das Feuer barsten die alten Stützbalken und der gesamten Tunnel begann einzustürzen. Richy war verletzt und das Atmen viel uns zunehmend schwerer. Der Qualm ätzte in unseren Lungen und das dünne Stück Stoff war kaum ein Schutz. Doch aufgeben war keine Option. Und mit Mühe schaffte ich uns durch das Labyrinth tiefer hinein wo der Rauch in nicht erreichen konnte.
Drei Tage verbrachten wir dort unten und Richy ging es immer schlechter. Das wenige das ich mitgenommen hatte reichte kaum und mehr wie eine Erstversorgung seiner Wunden war nicht drin. Wir sprachen auch nicht miteinander. Ich hatte auf seinen fragenden Blick nur geantwortet, „sie würde es so wollen. Wir sind es ihr schuldig zu Überleben!“
Er hatte lediglich genickt. Es war fast schon verrückt wie viel Macht sie über jeden von uns hatte.
Und das taten wir auch. Wir überlebten das Feuer und unsere Wunden. Und nun saß ich hier in diesem Auto und starrte das Willkommensschild von Duskwood an. Nervös wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ein Leben das offizielle in der Mine geendet hatte. Für meine Verfolger war ich in dem Feuer umgekommen. Ohne es zu wollen hatte Richy mich befreit und dafür war ich ihm dankbar. Der Preis war jedoch gewesen, das ich mein Handy in dem Feuer verloren hatte und das letzte halbe Jahr offline war. Ich hatte mich nicht einmal bei ihr melden können. Was wenn sie mich vergessen hatte? Ihr Leben war nach meiner Beerdigung weiter gegangen. Lilly und Hannah hatten dafür gesorgt dass unser Vater alles erfuhr und mich offiziell auf den Friedhof in Duskwood zur letzten Ruhe gebettet. Und so hatte ich die letzten Tage damit verbracht meine Verbindung zu ihr wieder her zu stellen. Sie hatte Nymos nie gelöscht. Was mir Hoffnung gab. Als hätte sie mir immer ein Fenster offen gelassen um zurück zu kehren.
Und heute war es soweit, sie war in Duskwood und sah sich gerade eine Wohnung an, anschließend würde sie mit ihren Freunden essen gehen und ihren Umzug Feiern. Sie war nicht vergeben das hatte ich als erstes recherchiert, denn ich würde niemals ihrem Glück im Wege stehen wollen. Ich wollte lediglich wissen ob ich noch eine Chance hatte. Mein Ortungssystem meldete das sie sich nun auf dem Weg zum Black Swan befand und mein Magen flatterte als ich den Motor startete. Ich hatte sie noch nie gesehen und sie mich auch nicht. Eigentlich wussten wir so gut wie nichts voneinander. Was wenn ich ihr nicht gefalle? Ich hatte keine Ahnung wie ich auf das andere Geschlecht wirkte! Okay, keine Panik. Sie hatte geschrieben das sie dich liebt. MC war kein Oberflächlicher Mensch. Ein Rückzug kam nicht in Frage.
Ich stellte den Wagen in einiger Entfernung ab und wartete in einer Gasse, den Blick immer auf das Restaurant gerichtet. Mit flatterndem Magen beobachtete ich wie erst Jessica und Cleo, dann Dan und Lilly eintrafen. Thomas und Hannah sah ich bereits an einem der Fensterplätze sitzen und ihre Freunde begrüßten. Sie war also noch nicht da. Wie sollte ich sie erkennen? Ich hatte gehofft sie war mit einem der andern unterwegs. Einige Minuten kam kein neuer Gast hinzu und ich wurde immer nervöser. Doch dann hörte ich das laute Röhren eines Motorrads noch bevor es überhaupt in der Nähe des Black Swan war. Geschmeidig lenkte eine zierliche Gestalt in einer hautengen Lederkombi die schwere Maschine durch die Straße und blieb direkt vor dem Gebäude stehen. Wie genannt starrte ich sie an während sie elegant Abstieg und ihren Helm abnahm. In meinen Augen war die junge Frau das schönste was ich je gesehen hatte. Sie war es kein Zweifel. Trotz der späten Mittagssonne die sich langsam verabschiedete konnte ich ihre wachsamen Augen erkennen die für ihren scharfen Verstand sprachen. Ich zuckte zusammen als es für einen Moment so aussah als würde sie genau mich ansehen. Mich sehen! Doch dann wand sie sich ab, schüttelte ihre Haare und ging in das Restaurant.
Ich würde wegen ihr noch einen Herzinfarkt bekommen. Diese Frau war gefährlicher als alles was ich bis jetzt erlebt hatte. Vor allem für mein armes Herz.
Müde und verfroren beobachtete ich die Gruppe während es immer später wurde. Wie lange konnte man bitte in einem Lokal sitzen und sich unterhalten. Erschöpft fuhr ich mir durch das Gesicht. Ich kam sich vor wie ein Stalker, doch ich wollte nicht gehen. Ich hoffte einfach das ich auch die Chance hatte sie alleine zu erwischen. Plötzlich erhob sich MC und verschwand für einige Minuten. Als sie wieder kam herrschte Aufbruchsstimmung. Gemeinsam verließen alle das Restaurant und verabschiedeten sich auf der Straße. Ich hörte ihr lachen in diesem Moment zum ersten mal. Ich könnte es jetzt auf die rosarote Brille schieben die ich wegen ihr trug doch ich fand das ihr Lachen der schönste klang im Universum war. Angenehm weich und nicht zu schrill das es in den Ohren weh tat. Die Freunde gingen und sie sah ihnen noch einen Moment nach. Warum fuhr sie nicht? Wenn ich doch nur näher ran käme. Sie stand mit dem Rücken zu mir und ich ertappt mich dabei wir ich auf ihren Hintern starrte. Diese Lederhose gehörte verboten!
Ohne zu überlegen verließ ich mein Versteck und ging langsam auf sie zu. Auf was wartete sie?
Fast währe ich gestolpert, als sie sich ruckartig zu mir umdrehte. Einen Augenblick sahen wir uns einfach nur an und die Welt hörte auf sich zu drehen. Mein Verstand konnte keinen einzigen Gedanken greifen. Ihr Blick ging mir durch Mark und Bein und obwohl meine Kapuze eigentlich verhinderte das sie mein Gesicht sah fühlte es sich an als würde sie mir tief in die Augen schauen.
Dann setzte MC sich in Bewegung und kam geschmeidig wie eine Katze auf mich zu. Unfähig mich zu rühren ließ ich zu das sie direkt vor mir stehen blieb und vorsichtig meine Kapuze nach hinten schob. Sie lächelte sanft als mein Gesicht zum Vorschein kam. Ihre winzigen Hände berührten zärtlich mein Gesicht. Sie war so viel kleiner als ich und musste ihren Kopf in den Nacken legen um mich anzusehen. Ängstlich suchte ich ein Zeichen für Ablenkung oder Angst in ihrem Blick doch ich fand nichts dergleichen. Da war nur Wärme und Erleichterung? Leise flüsterte ich ihren Namen. Eine einzelne Träne Ran ihr aus den Augen und lief ihr über die Wange. „Ich habe es immer gewusst. Immer habe ich gewusst das du zu mir zurück kehren würdest!“ ihre Stimme war nur ein Hauch im Wind. „Ich habe es dir versprochen. Es tut….“ Sie stoppte meine Worte indem sie einen Finger auf meine Lippen legte. „Es braucht keine Entschuldigung Jake. Wir sind hier, jetzt in diesem Moment. Mehr ist nicht wichtig.“
Sie zog mein Gesicht näher zu sich heran. Ihr süßer Duft ließ mich alle Strapazen vergessen die ich bis zu jenem Moment hatte. Es gab in diesem Augenblick nur uns Beide. Und nichts konnte uns das hier nehmen. Und als ich meine Lippen auf ihre legte entlud sich die Spannung zwischen und explosionsartig. Der zunächst unschuldige Kuss wurde intensiver und ich zog sie ungehalten in meine Arme. Mein Körper brannte und die Leidenschaft floss wie Lava durch meine Adern. Halt suchend schlang sie ihre Arme um meinen Nacken und ich presste sie noch Dichter an meinen Körper. Mit meiner Hand griff ich in ihr seidiges Haar. Als meine Zunge ihren Mund eroberte, raubte mir ihr Geschmack den letzten Rest Verstand.
Nur mit mühe trennten wir uns voneinander und rangen nach Luft. Doch es reichte mir nicht. Wie ein wilder packte ich sie und hob sie einfach auf meine Arme. Sie lachte und krallte sich haltsuchend an mir fest. „Jake ich laufe nicht weg! Du kannst mich runter lassen.“
„Ich weiß!“ und hielt sie fester während ich zu meinem Auto ging. Ich würde sie in dieser Nacht mit Sicherheit nicht aus meinen Armen lassen selbst wenn die Welt über unseren Köpfen zusammen brach.
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Wenn ihr noch mehr Lust auf mysteriöse Hacker und spannende Fälle habt, dann schaut gerne in meiner aktuellen Story
Blind Spot- du siehst mich nicht vorbei.
Oder meiner anderen Duskwood fanfiction.
Ich freue mich über eure Meinungen❤️
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