Unerwünschter Besuch
Viele Jahre vergingen. Thorin und Bilbo kamen ein, zweimal im Erebor zu Besuch, doch schließlich ließen sie sich in Bruchtal nieder. Bilbo schrieb sein Buch weiter und Thorin genoss friedlich die letzten Jahren seines Lebens. Lílis Onkel schlief mit 260 Jahren ein und wachte nie wieder auf.
Natürlich wurde Thorin im Erebor begraben. Sein Körper wurde in den Tiefen des Berges begraben. Orcrist und der Arkenstein wurden ihm auf die Brust gelegt. Bilbo zog nach der Beerdigung wieder nach Bruchtal, um sein Buch zu Ende zu schreiben. Auch Lílis Mutter war mittlerweile verstorben. Sie vermisste Thorin und Dís jeden Tag schmerzlich.
Nun war Líli Hochkönigin von Thal und dem Erebor. Der Job war schwierig. Zu Anfang war Líli sehr zerstreut und überfordert gewesen. Außerdem hatte sie sehr wenig Zeit für Bain und den Rest ihrer Familie.
Aber wie Thorin gesagt hatte, halfen ihr Dáin und Dís. Fíli unterstützte seine kleine Schwester ebenfalls. Er war froh, dass er Thorins Amt nicht übernehmen musste. Zum Dank ernannte Líli ihren Bruder zum Hauptmann der Wache.
Balin jedoch unterstützte sie nicht mehr, denn er war gar nicht mehr im Erebor. Der alte Zwerg hatte mit einigen anderen Zwergen(darunter auch Ori und Óin) eine Expedition nach Khazad-Dûm gestartet. Líli hatte einige Sorgen gehabt, als Balin ihr seine Idee geschildert hatte. Das letzte Mal, als Durins Volk Khazad-Dûm zurückerobern wollten, waren viele gute Zwerge und König Thrór gestorben. Doch Balin beruhigte sie. ,,Nichts wird so sein wie damals", hatte er gesagt.
,,Wir haben den Erebor zurück. Nun wollen wir Khazad-Dûm zurück". Schweren Herzens hatte Líli ihn und die anderen ziehen lassen. Balin hatte ihr oft Briefe geschrieben. Die Zwerge hatten die Reise gut überstanden und hatten Moria erreicht. Balin war sogar zum Herrn von Moria ernannt worden. Doch in letzter Zeit hatte Líli nichts mehr von Balin gehört. Sie machte sich unfassbare Sorgen. War etwa etwas passiert?
Die Zwergin saß gerade in ihrem Gemach. Sie schrieb einen Brief an Balin. Líli wollte unbedingt wissen , was mit Balin und den anderen Zwergen los war.
Lieber Balin,
ich mache mir Sorgen. Du antwortest nicht auf meine Briefe. Ist etwas passiert? Wie geht es euch? Seid ihr auf Durins Fluch gestoßen? Bitte melde dich irgendwie! Schicke mir einen Raben oder einen Boten! Dann schicke ich sofort eine Streife nach Khazad-Dûm. Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn ihr nicht wiederkommt.
Bei Mahal, achtet auf euch. Hoffentlich ist euch nichts passiert
In Sorge,
Líli
Líli las den Brief besorgt durch und steckte ihn dann in einen Umschlag. War sie eine schlechte Königin? Sie hätte Balin nicht einfach ziehen lassen dürfen. Die Zwergin fuhr sich müde über ihr Gesicht. In letzter Zeit hatte sie fast keine Freizeit gehabt. Eigentlich wohnte sie immer noch im Thaler Palast, aber seit einigen Wochen war viel los im Erebor und so wohnte sie wieder in dem Gemach ihrer Jugend. Das Gefühl war seltsam, schließlich war sie keine junge Zwergin mehr. Nein, sie war nun 137 Jahre alt, war verheiratet und hatte eine große Familie. Es fühlte sich irgendwie falsch an, hier zu sein. Sie seufzte und stand vom Schreibtisch auf. Die Zwergin durchqueren das Gemach und blickte nach draußen. Nachdenklich ließ sie ihren Blick über die Landschaft gleiten. Es war August. Aber das Wetter war nicht gerade sommerlich. Es war kühl und windig. Der Himmel war grau und mit dunklen Wolken verhangen. Ein Unwetter zog auf, da war sich die Königin sicher.
Sie streckte sich ausgiebig und ihre Knochen knackten. Líli ließ einen Seufzer verlauten und ging in gemählichem Gang wieder auf ihren Schreibtisch zu. Sie kritzelte auf den Briefumschlag noch:
Für Balin Fundinssohn, Herr von Moria
Líli steckte den Brief in eine Tasche ihres üppigen Kleides. Es bestand aus mehreren schweren Röcken, zwischen denen man gut kleinere Gegenstände verstecken konnte. Die Königin setzte sich wieder an den Schreibtisch und begann einen Brief für Thranduil zu schreiben. Balin hatte ihr immer wieder eingeschärft, dass das Bündnis und die ,,Freundschaft" zwischen den Zwergen und den Düsterwaldelben wichtig war. Es war nach der Schlacht der fünf Heere geschlossen worden, zusammen mit der Stadt Thal. Bard hatte dafür gesorgt, dass die Menschen, Elben und Zwerge wieder etwas näher aneinaderrückten. Auch wenn die Völker es nicht gerne hatten, wussten sie, dass sie von den anderen in unterschiedlichen Weisen abhängig waren. Thranduil und Thorin waren natürlich überhaupt nicht über den Vorschlag des Bogenschützens begeistert gewesen aber mit viel Überredungskunst hatte Bard es schließlich geschafft, dass sie ihm etwas widerwillig zustimmten. Líli schmunzelte kurz. Sie wusste bis heute nicht, wie ihr Schwiegervater das geschafft hatte.
Nach Bards Tod hatte Bain an dem Bündnis festgehalten. Líli wurde es schwer ums Herz, als sie an Bain dachte. Er war seit einigen Wochen krank. Wenn es nach Líli gegangen wäre, hätte sie sich den ganzen Tag um ihren Ehemann gekümmert. Aber es ging eben nicht nach ihr. Als Königin hatte sie viele Pflichten, die sie nicht einfach vernachlässigen durfte. Außerdem hatte Bain darauf bestanden, dass sie nicht nur wegen ihm ihren gesamten Alltag über Bord warf. Brand war schon seit ein paar Jahren inoffiziell der König von Thal. Er kümmerte sich um die Regierungsangelegenheiten, während sein Vater die letzte Zeit seines Lebens auskostete. Líli versuchte sich wieder auf den Brief für den Elbenkönig zu konzentrieren. Ihr Ton im Brief war freundlich und sehr respektvoll, obwohl sie das blonde Spitzohr und seinen Sohn Legolas nach all den Jahren immer noch nicht wirklich leiden konnte. Wenn es nach Dáin ging, wäre dieses Bündnis schon längst aufgehoben worden. Der Zwerg schimpfte ständig über die ,,Prinzessin", wie er Thranduil nannte. Aber er war nur Lílis Stellvertreter und Líli hielt an dem Bündnis fest.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Líli schreckte auf. ,,Herein!", bat sie schließlich rufend. Brand trat herein. Er war ziemlich blass. ,,Oh, mein Sohn", entfuhr es Líli erstaunt und auf ihren Lippen bildete sich ein liebevolles Lächeln, ,,was möchtest du denn hier? Wie geht es dir? Wie geht es deinem Vater? Es tut mir ja so leid, dass ich in letzter Zeit nicht so oft da war. Wir können ja bald irgendwas unternehm, wir alle als Familie. Wir könnten zum Langen See und dort baden. Aber erst wenn das Wetter besser ist..." Weiter kam sie nicht, denn Brand unterbrach sie eilig: ,,Amad (*1), du musst sofort mit nach Thal kommen! Da hatte einen Anfall!" Líli wurde sofort totenbleich.
Líli saß hinter ihrem Sohn und klammerte sich an seinem Mantel fest. Brand trieb sein Pferd weiter an und das Tier preschte zurück nach Thal. Ihre Gedanken überschlugen sich. Bain hatte einen Anfall! Und sie war nicht da! Würde er sterben? Ihr Ehemann war schon sehr alt. Er würde das hier vielleicht nicht überleben. Líli schossen Tränen in die Augen. Sie erreichten Thal schnell und ritten hastig durch die engen Gassen. Es hatte angefangen zu regnen und so waren die Menschen alle in ihren Häusern. Schließlich erreichten sie den Palast. Brand sprang ab und half seiner Mutter schnell runter. Zusammen eilten sie zur Eingangstür. Normalerweise hatte Líli immer Augen für die Schönheit dieses Ortes aber nicht heute. Sie stieß die Türen auf und stürmte durch die Korridore. Diener und Dienerrinen kamen ihr entgegen. Sie sprangen zur Seite und ließen ihre Königin an ihnen hinüberjagen. Líli erreichte keuchend die Tür von Bains und ihrem Gemach. Sie riss sie auf und stürzte in den Raum. Der Anblick zerbrach ihr das Herz. Bain lag im Himmelbett. Seine Augen waren geöffnet aber sie wirkten glasig und nicht mehr wirklich lebendig. ,,Bain", hauchte sie mit zittriger Stimme und stürzte auf das Himmelbett zu, ,,es tut mir ja so leid...Ich...Ich war nicht da. Bitte verzeih!"
Die Zwergin kniete vor dem Bett nieder. Bain lächelte sie an und griff zittrig nach ihrer Hand. Seine Hand war kalt und knochig. Líli liefen heiße Tränen über ihre Wangen. ,,Wie geht es dir?", fragte sie ihn vorsichtig und dachte, dass sie sich die Antwort schon denken könnte. ,,Mir ging es nie besser, liebste Líli", hauchte er mit schwacher Stimme. Líli schüttelte leicht den Kopf. ,,Nein", flehte sie, ,,bei Mahal...Bitte geh nicht, Bain. Bitte bleib bei mir...Ich brauche dich. Ich liebe dich, Amrâlimê (*2)...bitte..." Bain drückte ihre Hand etwas stärker und meinte leise: ,,Ich weiß, Líls, ich weiß. Aber ich bin alt, sehr alt. Ich bin 92 Jahre alt, habe meine Schwestern und Freunde überlebt. Iluvatar hat mir sicher ein längeres Leben geschenkt, damit wir länger zusammenbleiben können. Doch ich bin nur ein Mensch. Ich bin sterblich und ich fühle, dass mein Leben zu Ende ist. Das fühle ich schon seit Wochen". ,,Wie bitte?", hauchte Líli ungläubig, ,,du...wusstet es..? Aber warum hast du mir nichts gesagt?"
Auf seinen Lippen bildete sich ein warmes Lächeln. ,,Ich wollte nicht, dass du mir beim Sterben zusiehst", krächzte er, ,,ich wollte dir das hier alles ersparen. Manchmal frage ich mich, warum du noch bei mir bleibst. Du bist jung und schön, Líli, während ich uralt bin..." Sie unterbrach ihn und legte ihm einen Finger auf die zitternden Lippen. ,,Weil ich dich liebe", flüsterte sie zärtlich, ,,und ich habe es dir schon einmal gesagt, Bain. Ich werde dich immer lieben".
,,Ich dich auch", meinte er schwach, ,,ich dich auch. Sei nicht traurig, Líls, bitte weine nicht. Das hier ist nicht das Ende. Der Tod ist nur der Anfang von etwas anderem." Líli schluchzte und legte ihm ihre Hände an die Wangen. Sie waren kühl. Líli spürte, wie das Leben aus Bain wich. Die Zwergin weigerte sich ihm zu glauben. Sie wollte nicht, dass er einfach fort ging. Sie wollte es einfach nicht. Líli heulte Rotz und Wasser und murmelte immer wieder: ,,Nein...nein...nein, bitte nicht! Bitte stirb nicht, Bain!" Der alte Mann lächelte nur und flüsterte: ,,Ich werde auf dich warten, Líli".
Dann ließ er sich erschöpft nieder und schloss die Augen. Bain starb mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Líli versuchte ihn wieder wach zu schütteln. Sie schluchzte und brach schließlich neben seinem Körper zusammen. Ihr Körper schrie förmlich vor Trauer. Sie hatte gerade den wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren. Den Menschen, mit dem sie 77 glückliche Jahre verbracht hatte.
Die Königin küsste Bain ein letztes Mal auf die Stirn und betete auf Khuzdul für ihn. ,,Leb wohl", flüsterte sie leise und wandte sich dann von dem Leichnam ab. Ab sofort kleidete Líli sich nur noch in schwarz. Sie war eine trauernde Witwe. Nach der Beerdigung zog sie sich in den Erebor zurück. Brand und seine Frau waren nun König und Königin von Thal. Dáin hatte Lílis Pflichten erst einmal übernommen. Die Zwergin schloss sich in ihrem Gemach ein. Sie aß nicht und trank nur wenig. Am Abend des dritten Tages klopfte es plötzlich an ihre Tür. Líli quälte sich aus ihrem Bett und öffnete. Ihre Haare waren zerzaust. Sie war blass, ihre Augen waren vom vielen Weinen angeschwollen. Außerdem trug sie nur ein Nachthemd und darüber einen seidenen Morgenmantel.
Ylva stand vor der Tür und erschrak, als sie ihre Herrin so sah. ,,Ylva?", fragte Líli leise, ,,was ist denn?"
,,Azbadu men (*3)", begann Ylva vorsichtig, ,,Ihr habt Besuch?"
,,Wer wagt es!?", fragte Líli zehn Minuten später. Sie hatte sich schnell ein Kleid übergeworfen. Ylva hatte ihr die Haare gekämmt und ihr die Rabenkrone aufgesetzt. Sie lief mit Ylva an ihrer Seite in den Thronsaal. ,,Wer ist es denn?", fragte die Königin stirnrunzelnd, ,,wer ist der Besucher?" ,,Das...das werdet Ihr...ja sehen, Herrin", murmelte Ylva stockend. Erst jetzt fiel Líli auf, dass die Zwergin sonderbar war. Sonst war sie immer sehr stark und kam mit allem gut zurecht. Aber heute war sie ganz blass und zittig. ,,Weiß der Besucher denn nicht, dass ich in Trauer bin!?", fragte Líli erbost, ,,ich bin seit kurzem Witwe. Hat er denn überhaupt keinen Anstand?"
Schließlich erreichte Líli den Thronsaal. Immer noch schimpfte sie über die Taktlosigkeit des geheimnisvollen Besuchers. Aber als sie ihn sah, verstummte sie und betrachtete den Besucher voller Grauen. Er war groß und in ein langes schwarzes Gewand gekleidet. Sein Gesicht wurde von seiner Kapuze verdeckt. In den dunklen Händen hielt er ein altes Schwert. An seiner rechten Hand steckte ein silberner Ring mit einem roten Stein, vielleicht ein Rubin. ,,Ein Ringgeist", flüsterte Líli zittrig, ,,einer der neun Menschen, die den Ringen verfallen sind".
,,Soll ich dich begleiten?", fragte Dáin vorsichtig. ,,Nein", erwiderte Líli leise und schüttelte den Kopf, ,,ich schaffe das alleine. Ich werde nur kurz mit ihm reden und dann soll er wieder in seine dunkle Heimat zurückkehren". Ihre Stimme sollte mutig klingen aber das tat sie überhaupt nicht. Dáin nickte und trat aus der Kammer. Líli schloss die Tür hinter ihm und setzte sich gegenüber des Nazgûls. ,,Welcher seid Ihr?", fragte sie schließlich leise. ,,Einst nannte man mich Khamûl von Dol Guldur, König von Ostlingen", sprach der Ringgeist. Seine Stimme war tief, röchelnd und düster. Außerdem klang sie so, als hätte sie lange kein Westron mehr gesprochen. Líli schluckte. Dies war also der schwarze Ostling. ,,Was wollt Ihr hier?", fragte sie eindringlich. ,,Ich bin hier um Euch um Kooperation zu bitten", sagte Khamûl, ,,ich suche einen Halbling, der einen unbedeutenden Ring bei sich trägt. Er ist ein Dieb".
Natürlich wusste Líli, gleich worum es ging. Aber Bilbos Ring war keinesfalls unbedeutend, wenn Gandalf Recht hatte. ,,Die Halbblinge wohnen weit weg von hier", entgegnete Líli zögernd, ,,wir haben nichts mit ihm zu tun. Ich weiß also nicht wie ich bei Eurer Suche mitwirken soll". Ihr tat es im Herzen leid Bilbo zu verleugnen. Aber sie würde ihn nie im Leben verraten. Khamûl glaubte ihr anscheinend nicht und erwiderte: ,,Wenn Ihr helft ihn zu finden, bekommt Ihr drei der sieben Zwergenringe zurück. Außerdem steht Ihr dann in Mordors Freundschaft". Sie sah auf und musterte den Nazgûl erstaunt. ,,Könnte... könnte ich dann den Ring meines Großvaters bekommen? Er ist golden und mit einem langgezogenen Saphir verziert...Ich hätte ihn gerne zurück, er ist ein Familienerbstück". Líli biss sich auf die Lippen. Wieder einmal war ihre Gier zu groß. Aber sie würde auch für Thrórs Ring ihren alten Freund nicht verraten!
,,Selbstverständlich", meinte der Ringgeist. Líli vermutete irgendwie, dass sich unter seiner dunklen Kapuze ein siegessicheres Lächeln verbarg, wenn Ringgeister denn lächeln konnten. ,,Aber dafür müsst Ihr kooperieren". ,,Dann geht es nicht", sagte Líli bestimmt und nahm all ihren Mut zusammen. Der Ringgeist schüchterte sie ziemlich ein. Die Königin hatte Angst. ,,Wie gesagt. Ich pflege keinen Kontakt zu Halblingen. Eine Kooperation ist unmöglich". ,,Der König von Thal kooperiert ebenfalls nicht", meinte Khamûl. Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. ,,Wie konntet Ihr ihn nur besuchen?! Sein Vater starb erst vor knapp drei Tagen!" Natürlich bekam sie keine Entschuldigung oder gar Mitleid von dem Nazgûl. ,,Ihr werdet Eure Entscheidung noch bereuen, Königin unter dem Berge", sprach Khamûl eisig. Dann verließ der Ringgeist den Einsamen Berg und ritt auf einem pechschwarzen Pferd davon.
Wenig später schickte Líli Gimli und seinen Vater Glóin los. Sie sollten zum Rat von Elrond nach Bruchtal reiten, um von Khamûls Besuch zu berichten und sich mit dem Halbelben beraten. Eigentlich wäre sie auch gerne mitgekommen, allein um Bilbo mal wieder zu sehen. Aber sie war Königin unter dem Berge und konnte nicht einfach so nach Bruchtal aufbrechen.
Glóin kam erst ein paar Monate später zurück. Mittlerweile war es Winter und die Landschaft war eingeschneit. Líli empfing den Zwerg in der Galerie der Könige. ,,Wo ist Gimli?", fragte sie ihn mit gerunzelter Stirn. ,,Er hat sich den Gefährten angeschlossen. Insgesamt sind es neun. Vier Halblinge, ein Waldläufer, ein Mensch aus Gondor, ein Elb und Gimli, mein Junge. Außerdem wird Gandalf sie begleiten. Frodo Beutlin will den Ring nach Mordor bringen, um ihn dort zu zerstören", berichtete Glóin ihr. Líli presste sich die Hand vor den Mund.
Gimli war fort und vielleicht würde sie ihn nie wiedersehen. ,,Eine schwere Bürde für seine kleinen Schultern", meinte Líli leise. Sie hatte Frodo sehr gerne und wollte nicht, dass er so eine schwierige Aufgabe bekam. ,,Er wird es schaffen", meinte Glóin aufmunternd, ,,wir werden das alle schaffen. Aber schwere Zeiten werden kommen, Líli". Sie nickte düster und Glóin lief dann zu seiner Frau Gry. Líli sah ihm hinterher und ließ sich auf den Thron nieder. Er hatte Recht.
(*1) Khuzdul: Mutter
(*2) Khuzdul: Meine Liebe
(*3) Khuzdul: Meine Dame
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