I. Der Beginn

Tag 364 seid Anfang der Ereignisse...
Mein Name ist Dawn, ich bin 19 und studiere Medien Management seit letztem Jahr, nicht besonders spannend, aber ich war schon immer von Kunst begeistert. Hatte in der Schule Kunst Leistungskurs und habe auch in meiner Freizeit viel gezeichnet. Doch neben der Kunst liebe ich auch die Musik, neben der Musik, die ich jeden Tag über mein Handy höre und in die man versinken könnte, wenn es einem schlecht ging, spiele ich auch leidenschaftlich Klavier, kann gut singen und spiele Gitarre. Ich hatte über 10 Jahre Gitarren und Klavier Unterricht und sang oft in der Kirche für den Gottesdienst. Die Musik war ein großer Teil meines Lebens, genau wie die Kunst, die ich mich letzten Endes entschieden hatte zu studieren.
Ich wohne noch bei meinen Eltern und meinem Zwillingsbruder Dylan in einem großen alten Haus auf einem Hügel. Wir waren eine glückliche Familie mit den selben Interessen und es gab recht selten Streit. Mein Vater ging arbeiten um die Familie zu ernähren, meine Mutter war daheim bei uns Kindern und arbeitete abends wenn mein Vater wieder da war. Manchmal gab es Streit, wegen unserer finanziellen Lage, doch wir schafften es immer über die Runden, weshalb wir auch recht bescheiden lebten. Dylan und ich hielten schon früher immer zusammen wie Pech und Schwefel, was natürlich daran liegen könnte dass wir Zwillinge sind. Wir hatten auch noch den Vater meiner Mutter. Die Eltern meines Vaters waren schon vor unserer Geburt verstorben und meine Großmutter starb vor 6 Jahren durch Krebs. Es war eine sehr harte Zeit für uns und vorallem für unseren Großvater. Wir bemerkten wie er sich nach dem Tod veränderte und somit wurde der liebe Opa zum strengen und kalten Großvater.
Nun sind wir eine recht wohlhabende Familie, seit wir vor fast 4 Jahren das komplette Vermögen meines Großvaters geerbt hatten, da er plötzlich an Herzversagen verstorben war, inklusive des Hauses. Das Haus ist in einem altmodischen Stil möbliert und hat viele Geheimnise von denen ich manche wahrscheinlich nie aufdecken werde. Vor zwei Jahren habe ich in meinem Zimmer einen versteckten Raum hinter einem Bücherregal gefunden, klingt klischeehaft, ich weiß, aber ich habe dort sehr interessante Dinge gefunden. Unter anderem ein Buch mit einem alten, modrigen Einband und einem großen Schloss für das ich den Schlüssel noch nicht gefunden habe. Doch seit fast einem Jahr passieren mir komische Dinge. Ich höre Stimmen die flüstern, wenn ich schlafen will, träume den selben Traum jede Nacht. Wie ich auf einer Klippe stehe mit einem Mann und wir wärmen uns gegenseitig, gegen den kalten Wind der vom Meer kommt. Wir sehen uns an und dann werden wir plötzlich auseinander gerissen und alles verschwimmt. Meist bin ich da schon aufgewacht, aber manchmal geht der Traum noch bizarrer weiter und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Doch das komischste ist, dass ich mich seid ein paar Monaten ständig beobachtet fühle. Das Gefühl, das jemand hinter mir ist, verschwindet niemals, doch ich werde wahrscheinlich einfach nur langsam verrückt, woher sollen die Paranoia sonst kommen? Wahrscheinlich hat der Tod meiner Eltern letztes Jahr einen Schaden in meiner Psyche hinterlassen. Dylan und ich waren gerade erst 18 geworden und verloren unsere Eltern durch einen Autounfall. Es war ein großer Schock für uns zu erfahren, dass wir nun reiche Vollwaisen waren, die alleine in einem riesen Haus ohne ihre Eltern leben mussten. Wir hatten ab da nur noch uns, meine Eltern hatten keine Geschwister und unsere Großeltern waren schon tot. In solchen Zeiten konnten Dylan und ich uns viel auf meine beste Freundin Camy verlassen. Sie war fast jeden Tag hier, half uns beim putzen, kochte mit uns und tröstete uns, wenn wir traurig waren. Sie hat auch ihren eigenen Haustürschlüssel und wohnte auch mal ein paar Wochen bei uns, wenn sie Stress mit ihren Eltern hatte. Wir studieren zusammen und generell sind wir unzertrennlich. Der Tod meiner Eltern ist jetzt fast genau ein Jahr her, morgen am 24. November ist ihr Todestag und Dylan und ich haben geplant, ihr Grab auf dem Friedhof zu besuchen. Obwohl ein Jahr vergangen ist, sind Dylan und ich immer noch nicht ganz über ihren Tod hinweg, was verständlich ist, wenn die Eltern, die man über alles geliebt hat, plötzlich nicht mehr da sind, um sich um einen zu kümmern.
Der Weg von der Uni zum Haus ist nicht weit und ich sehe es schon langsam näher kommen, doch das Gefühl, dass etwas nicht stimmt wird immer stärker. Unten am Hügel öffne ich das kleine Gartentörchen, welches nie verschlossen ist, und laufe an den vielen Lampen, die nachts den Steinweg beleuchten sollen, vorbei. Der Weg hoch zum Haus ist eins meiner Lieblingsmotive, wenn es um Gärten und Außenanlagen geht. Ein leicht geschlängelter Pflastersteinweg mit ein paar Stufen zwischendurch, der von der Straße bis zu unserer Haustür führt. Pflanzen und Lampen daneben, die das ganze schön dekorativ eingrenzen, und in der Nacht, wenn die Lampen an sind, reflektiert der helle Stein das Licht und hebt sich somit vom dunklen Rasen und den Büschen ab. Die bunten Pflanzen sehen aus als würden sie von innen leuchten und manchmal, wenn es Vollmond ist und der Mond so hell scheint, dass alles erleuchtet ist, schalte ich die Lampen aus und betrachte den Weg, der nun natürlich in einem weißen Licht erstrahlt, und die Blumen, die sich in Richtung Mondschein öffnen. Ich gehe weiter den Weg hinauf und an unserer schwarzen Haustür angekommen, drehe ich meinen Schlüssel im Schloss herum und öffne somit die Tür zu meinem großen Zuhause. Schon als die Tür nur einen Spalt geöffnet war, kommt mir die warme und nach Zimt duftende Luft entgegen und ich atme wie immer tief ein, um diesen vertrauten Geruch voll in mir aufzunehmen. Als die Haustür dann ganz geöffnet ist, und ich meine Schuhe ausgezogen habe, trete ich ein und staune wie jedes Mal über die Eingangshalle, die mich empfängt. Eine große Halle mit Marmorwänden und goldverzierten Säulen, gigantische Fenster, die den Raum mit Licht durchfluten und ein edler Holzboden. Ein weißer flauschiger Teppich im Raum und neben der Tür eine Garderobe mit Schuhschrank. Ich stelle meine Schuhe wie immer an ihren Platz, ziehe meine Jacke aus und hänge sie mit meiner Mütze zusammen an die Garderobe. Meine Schulter-langen silberblonden Haare, die eine Art Markenzeichen meiner Familie sind, da wir alle schon mit ihnen geboren werden, fallen in leichten Locken auf die dunkelrote Bluse, welche die Kurven meines schlanken Körpers betonen sollte, meinen Busen aber einfach nur üppig aussehen ließ. Ich habe sie letztes Jahr von meiner Mutter zum Geburtstag bekommen, weshalb ich sie trotzdem sehr gern trage, weil sie mich an sie erinnert. Unter der Bluse trage ich eine dunkelblaue skinnyjeans mit Löchern an den Knien, die meine dünnen Beine betont und Pünktchen-Socken. Ich liebe schon lange verrückte Muster auf meinen Socken, meine Mutter hat es mir vorgelebt und ich mache es ihr nach. Am Ende der Eingangshalle kann man in die Küche und ins Esszimmer, ins Wohnzimmer, in ein Gästebad und zu einer Wendeltreppe gelangen. Unten im Keller ist noch der Trainingsraum meines Bruders und ein Partyraum, während oben die Schlafzimmer, eine Bücherei und ein Bad sind, darüber ist nur noch ein Dachboden. Doch das Haus ist zu still. Ich schleiche leise die Treppe hinauf in Richtung Dylans Zimmer, da er schon da sein sollte, doch als ich leise die Tür aufschob, konnte ich keinen Dylan sehen. Sein Computer ist an und sein Stuhl, der wirklich sehr bequem ist, und auf dem ich überaus gerne mal sitze, steht schief, doch er ist nirgends zu sehen.
Sein Zimmer ist meiner Meinung nach sehr eintönig eingerichtet, er hat schwarze Wände und eine schwarze Decke, seine Möbel sind ebenfalls aus schwarzem Holz mit ein paar blauen Details. Ein schwarzer Teppich liegt mitten im Raum und zwei riesen Boxen hängen in den oberen Ecken über seinem Schreibtisch. Auf seinem Schreibtisch stehen ganze vier Bildschirme und wie sein Computer, der durch LEDs blau leuchtet, leuchtet es auch unter seinem Bett und an seinen Wänden blau. Nur die wenigen blauen LED-Ketten an seinen Wänden und die LEDs unter seinem Bett geben dem Zimmer ein wenig Farbe. Dass er überhaupt etwas sieht wundert mich, aber da sein Zimmer sehr ordentlich ist, findet er immer alles wieder.
Ich bekomme langsam echt ein schlechtes Gefühl, wo ist er denn hin verschwunden? Da knackt es plötzlich hinter mir und ich zucke gewaltig zusammen. Ich drehe mich mit einem Ruck um und sehe Dylan wie er mit Snacks im Arm vor mir im Türrahmen steht. "Was machst du hier, Schwesterchen, und warum so schreckhaft?", fragt Dylan mit einem amüsierten Gesichtsausdruck. "Schleich dich doch nicht so von hinten an! Ich hatte fast einen Herzinfarkt.", meker ich ihn an und mache einen Schmollmund. Dylan wuschelt mir durch die Haare und sagt noch: "Es sah einfach so lustig aus, wie vorsichtig du warst, und ich musste dich einfach ärgern" Schön jetzt lacht er mich auch noch aus. Mit einem 'ist-das-dein-ernst' Blick blicke ich ihm hinterher, wie er in sein Zimmer geht und die Snacks abstellt. "Wolltest du etwas?", fragt er nun, nachdem er sich wieder zu mir gedreht hatte. Ich blickte ihn eine Weile an, seine kurzen Haare, die genau die selbe Farbe haben wie meine, sind etwas zerzaust und durcheinander, seine grünen Augen sehen direkt in meine. Unsere Augen leuchten förmlich in einem Smaragdton und manchmal wird uns gesagt das wir Edelsteinfarbene Augen haben, obwohl ich eher finde, dass sie so grün sind wie die Wiese an einem Sommertag. Er trägt ein normales schwarzes Tshirt, das seinen trainierten Oberkörper sehr betont und eine Jogginghose, die er im Haus immer anhat. Auch Dylan trägt manchmal verrückte Socken, aber er läuft auch viel barfuß rum. "Ich wollte nur wissen, wie es meinem kleinen Bruder so geht und ich wollte Bescheid sagen, dass ich da bin und gleich Essen mache.", zwitschere ich ihm mit meiner lieblichsten Stimme entgegen und lächle dabei so süß ich kann. Nun schmollt er, "Dawn, musst du immer auf diesen 5 Minuten rumreiten?", worauf ich nur mit einem ganz lieben "Ja" antworten konnte. Sein Blick wird leicht genervt und er fügt noch ein "gut ich komme runter wenn du fertig bist und jetzt raus", hinzu. Ich gehe wieder gut gelaunt Richtung mein Zimmer stelle meine Tasche hinein und mache mich dazu bereit um etwas zu essen für uns zu machen. Nachdem wir gegessen haben, geht Dylan wieder an seinen Computer und ich mache den Abwasch. Warum Dylan nicht auch mal mithelfen kann weiß ich nicht, aber man gewöhnt sich dran. Es ist schon spät und da ich nichts mehr für die Uni machen muss kann ich jetzt auch endlich entspannen. Oben in meinem Zimmer ziehe ich erstmal meine Hose und meine Bluse aus um mir eine kurze Jogginghose und ein Top anzuziehen doch wieder fühle ich mich beobachtet und da ich gerade nur in roter Seidenunterwäsche vor einem großen Fenster stehe, in das normal keiner reinsehen sollte, weil es in Richtung Wald ist und nie jemand dort hinein geht, aber trotzdem beeile ich mich damit mich anzuziehen. Fertig umgezogen lege ich mich mit Musik über meinen Computer laufend auf mein Bett und lese ein Buch. Mein Zimmer ist sehr groß, trotzdem recht spärlich eingerichtet. Die Wände sind teils weiß, teils rosa und ein großer hölzerner Eckschrank, passend zu meinem hölzernen Doppelbett und meinem hölzernen Schreibtisch, steht in einer Ecke meines Zimmers, der Rest steht in anderen Ecken. Eine Wand ist von einem großen Fenster eingenommen und ein schwarzer Flügel steht im Raum. Ein großer weißer Teppich schmückt den Boden und an den Wänden schlängeln sich Lichterketten, meine eigenen Bilder und semtliche Erinnerungsfotos entlang. Neben meinem Bett steht noch meine schwarze Halb-Akustik Gitarre und auf meinem Schreibtisch liegen meine Schulsachen und der Computer den ich zum zeichnen und Musik hören benutze. Manchmal überkommt mich ein drang mich ans Klavier zu setzten und einfach mein Repertoire durchzuspielen, wie genau in diesem Moment. Ich mache meine Musik aus und gehe Richtung Flügel. Soll ich Dylan ärgern und ihn auf machen? Ach Nein ich habe ihn heute schon genug geärgert. Ich fange einfach mal mit I Giorni von Ludovico Enaudi an und spiele dann andere Lieder die ich danach so einbauen kann. Ich liebe es Lieder miteinander zu verknüpfen und ein großes Kunstwerk zu kreieren. Manchmal merke ich gar nicht wie schnell die Zeit vergeht und während meine Finger geschickt über die Tasten laufen wird es draußen immer dunkler. "Dawn genug geklimpert es ist fast 11!", Dylan reißt mich aus meinem Spielfluss raus und lenkt meine Aufmerksamkeit vom Flügel auf meine Umgebung. Es ist tatsächlich schon dunkel draußen und meine Lichterketten die ich vorhin angemacht habe lassen den Raum in einem romantischen Licht erstrahlen. Ich sollte mich Bettfertig machen, morgen ist zwar Samstag, aber wir müssen trotzdem früh raus. Ich gehe an meinen Kleiderschrank und hole meinen Schlafanzug heraus und wo ich die kleinen Blümchen auf meiner kurzen Hose sehe muss ich wieder an meine Kindheit denken. 》"Dawn komm endlich du musst ins Bett, hast du deinen Schlafanzug endlich an?", rief meine Mutter von Nebenan. Sie kam herein und als sie sah, wie ich versuchte meine Schlafanzughose über meinen Kopf zu ziehen musste sie lachen. "Dawn Schätzchen was machst du denn da?", fragte sie mit einem schmunzeln im Gesicht. Ich versuchte sie durch das eine Hosenbein anzusehen "Mama das geht nicht warum fehlt hier ein Loch?" Ich war damals echt verzweifelt gewesen und fing fast an zu weinen, doch meine Mutter half mir aus meiner Lage und erklärte mir wie ich meinen Schlafanzug richtig anziehen kann. Ich lächelte sie an und sie strich über meinen Kopf. "Mein kleines Mädchen." Dawn.. Daaaawn.. DAWN!《 Bums! Was ist passiert? Warum liege ich auf dem Boden und warum steht Dylan in meinem Zimmer? "Dawn was zum Teufel machst du da?", Dylan sieht etwas belustigt aus nur warum? Ich sehe an mir herunter und bemerke das ich gerade versucht habe meine Schlafanzughose über den Kopf zu ziehen wie früher. Ich muss in Gedanken daran versunken das Oberteil mit der Hose vertauscht haben. Um mich nicht noch weiter vor Dylan entblößen zu müssen ziehe ich schnell die Hose und das Oberteil korrekt an und stelle mich hin. Was wollte ich noch fragen? Genau: "Ähm.. Dylan was machst du eigentlich hier?" Eine Haarsträhne fällt in mein Gesicht und ich stecke sie wieder zurück hinter mein Ohr, das gerade muss wohl sehr hektisch ausgesehen haben. "Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob du mich morgen weckst, aber dann habe ich dich gesehen. Wo warst du denn in deinen Gedanken?", Dylan sieht mich gerade mit einem leicht belustigten Gesichtsausdruck an. "Ach ich habe nur an Mama gedacht und wie mir das mit der Hose früher mal passiert ist", meine Stimme wird etwas traurig und Dylan kommt nun auch etwas traurig auf mich zu und umarmt mich. Wir stehen eine Weile in meinem Zimmer ohne etwas zu sagen einfach nur in einer leichten Umarmung, doch das habe ich gerade echt gebraucht. Aber nicht sentimental werden. "Ich wecke dich morgen, nachdem ich geduscht habe", sage ich und lächle ihn an, nachdem ich die Umarmung aufgelöst hatte. Er zwinkert mir zu und fügt noch ein "Danke Schwesterherz" hinzu bevor er aus meinem Zimmer verschwindet. Ich mache noch mein Licht aus und lege mich in mein Bett um zu schlafen. Ich bin gespannt wie lang der Traum heute sein wird. Und so schlafe ich ein...
》Ich stehe auf einer Klippe und sehe hinauf aufs Meer, der Wind weht meine Haare nach hinten, doch mir ist nicht kalt. Ich stehe dort nicht alleine. Ein Mann der nur wenig älter scheint als ich hat einen Arm um meine Taille gelegt und mein Kopf ruht auf seiner Schulter, er strahlt eine Wärme aus die mich davor hindert zu frieren. Die Finger unsere anderen Hände sind miteinander verschlungen und wir sehen uns zusammen den Anblick an, den die Natur uns hier bietet. Wälder die die Berge hinauf laufen, das Meer wie es an die Klippen schlägt und an den Enden weiß wird, die Vögel wie sie über die Wälder hinweg fliegen und die Sonne wie sie langsam im Hintergrund unter geht und den Himmel rot färbt. Ich hebe meinen Kopf von seiner Schulter und sehe ihn an, doch in dem Moment in dem er sich zu mir runter beugt um mich zu küssen, verschwimmt alles und ich werde mit einem Ruck von ihm weggerissen. Ich schreie ihm hinterher doch alles wird schwarz. Ich stehe in einem schwarzen Raum mit einer Lampe auf einen im Raum stehenden Stuhl gerichtet auf dem jemand sitzt. Es ist der Mann von grade und ich fange an auf ihn zu zurennen doch ich erreiche ihn nicht rechtzeitig und falle durch den Boden. Ich stehe an der Scheibe zu einem Labor und sehe mich, wie ich nackt nur mit einer weißen Decke, auf einer Operationstisch liege und mich nicht bewege. Ein alter Mann in einem Kittel holt ein Skalpell heraus und ist gerade dabei mich zu sizieren, als ich wieder einen Schrei von mir gebe und er geschockt in meine Richtung guckt. Es verschwimmt wieder und ich sehe meine Eltern mit Baby Dylan und mir im Arm in dem Raum stehen den ich letztens entdeckt habe und sich ansehen. Was machen sie hier? Sie legen mich auf den Holztisch der vor ihnen steht und legen eine Art versteinerte Blume auf meine Brust. Ich weine und plötzlich fange ich an zu leuchten. Was geschieht hier nur und was tun meine Eltern mit mir? Ich blicke meine Eltern an und plötzlich verändert sich wieder der Hintergrund sie stehen nun in Opas Wohnzimmer und unterhalten sich angeregt mit ihm. "Was ist wenn 'Sie' herausfinden, dass Dawn anders ist?", "was ist wenn sie sie finden?" Meine Mutter sieht verzweifelt aus. Wer sind 'Sie'? Was haben sie uns verheimlicht? Ich falle wieder ins Schwarze, doch nun ist es nicht so unangenehm wie am Anfang, es ist als würde ich in mein Bett fallen. Ich sehe ein Licht und laufe darauf zu und es wird immer wärmer je näher ich komme und langsam erkenne ich zwei Leute dort stehen. Ein Mann und eine Frau die zwei Babys auf dem Arm haben. Sind das Mama und Papa? Doch je näher ich komme, desto besser erkenne ich, dass dies nicht meine Eltern sind. Das bin ich und der Mann vom Anfang. Und es sind auch keine Zwillinge, das eine Kind ist älter und ich bin schwanger. Wir lächeln und alles ist so friedlich und warm, doch wieder geht mir ein kalter Schauer über den Rücken. Das bedeutet nichts gutes. Ein Schuss ertönt und das Bild der Familie zersplittert in Einzelteile. Es macht mir Angst zu sehen wie dieses Bild zerbricht und ich fühle mich wie gefesselt, ich versuche mich zu befreien doch es klappt nicht. Ich bekomme langsam Panik, was hält mich fest und warum kann ich hier nicht weg. Ich fange an zu schreien bis ich plötzlich von irgendwas geschüttelt werde. Ich versuche mich zu wehren und schreie weiter, weil ich immer heftiger geschüttelt werde. Etwas ruft meinen Namen. Wer bist du? Es hört sich an wie Dylan. Wo ist er warum ruft er mich? 《 Ich werde mit einem Ruck wach und hole tief Luft als wäre ich kurz davor gewesen zu ertrinken. Dylan steht mit einem sehr besorgten Gesichtsausdruck über mir, seine Hände an meinen Schultern. Ich spüre Schweißperlen meine Stirn runter laufen und das ich leicht zitter. Ich atme schnell als müsste ich das atmen nachholen das ich im Schlaf nicht getan habe. Ich kneife dich Augen zusammen um zu realisieren was gerade passiert ist, doch ich bin immernoch nicht ganz bei Sinnen. So weit habe ich diesen Traum noch nie geträumt. Warum gerade heute? Langsam öffne ich sie wieder und atme tief ein. Ich spüre, dass ich mich wieder beruhige und versuche mich aufzusetzen. Dylan hat wohl das Licht angemacht und rückt, jetzt wo ich mich aufsetzen will, ein wenig von mir weg. Erst jetzt fällt mir auf das ich ihn wohl geweckt haben muss, denn er trägt lediglich eine Boxer. Es ist immer wieder beeindruckend wie muskulös er ist und wäre er nicht mein Bruder, wäre ich wahrscheinlich auch einer seiner Groupies. "Alles OK Dawn?" Dylan lenkt meine Aufmerksamkeit von seinem Oberkörper wieder auf sein Gesicht, welches mich immernoch besorgt ansieht. "Du hast Geschrien und dich hin und her gewälzt und dann konnte ich dich nicht wecken. Ich dachte dir passiert irgendwas schlimmes!" Dylan wurde über den Satz hinweg immer aufgebrachter und lauter und nun war ich an der Reihe ihn zu beruhigen. Ich weiß das klingt komisch, aber weil wir Zwillinge sind spüren wir oft den Schmerz des anderen. 》Auch früher schon bin ich wach geworden, weil ich gespürt habe, dass Dylan krank geworden ist und meist war ich dann zur selben Zeit auch krank. Einmal bin ich aufgewacht, weil ich einen stechenden Schmerz in meiner Handfläche verspürt habe und bin damit zu meinem Vater gegangen. Als wir dann zusammen runter gegangen sind haben wir Dylan gesehen wie er versucht hat Scherben eines Glases aufzuheben und sich dabei schlimm in die Hand geschnitten hat. Sie war voller Blut und ich hatte große Angst um ihn, doch nachdem er mit Papa im Krankenhaus war und es geklebt wurde war fast alles wieder ok. "Dawn woher wusstest du das Dylan sich verletzt hat", fragte meine Mutter und ich zeigte auf meine linke Hand. "Ich bin wach geworden, weil meine Hand wehgetan hat und habe Papa gefragt warum.", antwortete ich meiner Mama und zeigte ihr die Hand die bei Dylan verletzt war. Mama nahm eine Hand vor den Mund und machte große Augen. "Das gibt es also wirklich." , sie flüsterte es beinahe und Papa hielt ihre Schultern fest damit sie nicht umkippen konnte. "Was ist los Mama?", fragte Dylan weil er nicht verstand warum sie so reagierte das war immerhin schon öfter passiert, nur hatten unsere Eltern es da noch nie wirklich wahrgenommen. "Sie spüren die Schmerzen des jeweils anderen", sie flüsterte immer noch und eine Träne floss ihre Wange herunter. Ich sah sie traurig an, weil ich dachte ich hätte etwas falsch gemacht und hielt meine Hand fest, die ich eben noch ausgestreckt hatte. Sie sank auf die Knie und umarmte uns und Papa legte seine Arme um uns alle. Wir saßen bestimmt 20 Minuten so in der Küche bis Mama uns dann wieder ins Bett geschickt hat.《 Ich werde mich immer an diesen Moment erinnern und Dylan auch, es ist eine der schönsten Erinnerungen an unsere Eltern. Es muss ihn auch geschmerzt haben was ich gefühlt habe, doch ich frage mich wie weit der Traum gegangen wäre, hätte Dylan mich nicht geweckt. Einerseits bin ich froh von den im Traum entstanden Qualen erlöst zu werden, andererseits bin ich sehr neugierig darüber, wie weit der Traum noch gegangen wäre und ob er vielleicht ein paar meiner Fragen beantwortet hätte. Doch im Gegenteil, er hat nur noch mehr Fragen in meinem Kopf produziert und egal wie oft ich versuche dahinter zu kommen, alles scheitert an dem fehlenden Schlüssel der das Buch öffnen kann. Ich kann diesen Schlüssel nur leider nirgends finden und die Gewissheit, dass ich ohne einen kleinen Schlüssel, der überall sein kann, keine einzige meiner Fragen beantwortet bekomme, ärgert mich ungemein. Doch egal wie oft ich diesen Raum schon auf den Kopf gestellt habe, ich habe nie einen kleinen Schlüssel gefunden der dieses Buch öffnen konnte. Aber ich sollte Dylan langsam mal wieder aus meinem Zimmer werfen um noch den Rest der Nacht schlafen zu können. Ich löse also die Umarmung die ich ihm gegeben habe um ihn zu beruhigen und sah ihn an. "Wir sollten noch etwas schlafen, wir müssen morgen früh raus." Ich schiebe ihn etwas von mir weg und er steht auf. "OK bis später, versuch nochmal zu schlafen", fügt er noch hinzu und insgeheim hoffe ich er dreht sich nochmal um und legt sich wie früher zu mir ins Bett. Wenn einer von uns einen Albtraum hatte, legte sich der andere immer dazu. Ich vermisse es ein wenig, aber allein dass er hier war hat mich schon ungemein beruhigt. Er drückt die Türklinke nach unten und öffnet die Tür. Er dreht seinen Kopf in meine Richtung und lächelt noch einmal, ehe er sich umdreht und das Zimmer, mit einem leisen knacken der Tür, verlässt.

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