Kapitel 34
Ich weiß nicht, wie viele Sekunden in unserem Schweigen vergehen. Ich hoffe nur, dass es endet. Mir geht nichts durch den Kopf. Kein Gedanke. Ich will nur etwas fühlen und mich fallen lassen. Jetzt. "Okay." Mein Bauch zieht sich zusammen. Ich weiß nicht, was mich erwarten wird. Das Pochen zwischen meinen Beinen nimmt nicht ab. Ich spüre es sogar an der Hinterseite meiner Schenkel. Was muss ich machen? Vielleicht ist es sinnvoll, wenn ich mich wieder an den Armen hochdrücke. "Nein." Azads Hand an meinem Nacken drückt mich sanft wieder in meine Ausgangsposition. "Bleib genau so." Seine Stimme, der Ton, die Rauheit sind komplett anders. Bestimmend. Bestimmender. Zittern meine Beine oder ist es nur die verstärkte Durchblutung, die ich erst jetzt wahrnehme? Ist mein Atmen wirklich zittrig oder bilde ich es mir nur ein? In meinem Kopf rauscht es mit allem, bloß nicht mit rationalen Gedanken, als seine Finger langsam hinaufgleiten und erneut den Rand meines Slips nachfahren. Meine Hüften wollen nachgeben, meine Hüften biegen sich noch weiter in dieser schon akrobatischen Lage durch. Mein Brustkorb füllt sich voller Luft, obwohl er auf die Matratze gepresst wird. "Du weißt nicht, was für Gedanken ich hege, seitdem ich deine Stimme hören durfte." Ich kneife die Augen zusammen, als sein Zeigefinger den Rand nach hinten zur Kurve meines Pos auffährt. "Deine Drohungen haben mich verrückt gemacht. Ich hätte alles zugelassen und würde es immer noch."
Ich japse nach Luft, als sich seine Finger auf mein Geschlecht legen. Es kribbelt, es kitzelt sanft. Es fühlt sich gut an. So gut, dass ich schamlos mein Becken gegen seine langen Finger bewege. "Genau, wie ich es mir vorgestellt habe. Perfekt, Schneeflocke." Ich will mehr. Und nicht so. Meine Hand umschließt sein Handgelenk, mein Oberkörper dreht sich zu ihm. Seine schönen Lippen verziehen sich wissend. Dieser gerissene blauäugige Mörder. Ich greife trotzig nach seinem Kragen und ziehe ihn aufs Bett. "So ist es besser." "Ruhe." Ich schaue ihn warnend an, doch er genießt es vollkommen. Heute habe ich noch gezögert und mich geschämt, auf seinem Schoß Platz zu nehmen und jetzt setze ich mich dominierend auf ihn. Mein Unterleib zieht sich sofort zusammen. Es ist das erste Mal, dass ich seine Erektion unter mir spüre. Er möchte schon nach meinem Gesicht greifen, um mich zu küssen, doch ich drücke ihn wieder zurück. Es geht nach meinen Regeln, auch wenn ich komplett planlos bin und Sexhandlungen nur aus Büchern kenne. Ich weiß nicht, was ich tun soll. "Mach weiter", sage ich stattdessen nur und entlocke ihm wieder ein wissendes Schmunzeln. "Selbst jetzt bist du die herrische Schneeflocke, die ich so liebe." Azad behält sein Grinsen, selbst als er meine Hand nimmt, um mir einen Kuss auf den Handrücken zu hauchen. Ich weiß nicht, was passiert, dass mein Herz so schnell schlägt. Ich weiß nicht, was los mit mir ist, dass ich mich auf etwas so Intimes einlasse, ohne ihm wirklich jemals meine Liebe gestanden zu haben, die gerade nicht einmal vorhanden ist. Ich weiß nur, dass ich erregt bin und das genau der Grund für mein Verhalten ist.
"Was immer du dir wünschst, Schneeflocke. Heb' deine schönen Hüften für mich an." Jetzt weiß ich ganz sicher, dass meine Beine zittern. Ich stelle mich auf die Knie, zwischen ihnen seine Beine und seine Hand. Die andere ruht auf meiner Hüfte und meine auf seinen breiten Schultern. "Schon verrückt, was du alles mit mir anstellst." Seine Finger berühren mich wieder. Ich lasse den Kopf seufzend zur Seite fallen. "Du brichst mir mit deinen Worten das Herz und jetzt gibst du dich mir hin." "Tue ich nicht", murmele ich mit halboffenen Augen. Er lacht. Es fühlt sich so gut an. "Selbst jetzt bist du zu stur." Seine Finger werden schneller. Ich kann mir kaum das kleine Wimmern verkneifen. "Gibst du nach?" "Nein", hauche ich. Meine Nägel krallen sich in sein Hemd. Ich schaue flehend an die Decke. Es fühlt sich so gut an. Noch besser, wenn ich meine Hüften in die entgegengesetzte Richtung bewege. Niemals hätte ich gedacht, dass es sich so gut anfühlt, sich einem Mann hinzugeben. "Mehr", fordere ich flüsternd. Ich will mehr davon und Azad gibt es mir, indem seine Finger meinen Slip zur Seite schieben. Mein Bauch zieht sich noch stärker zurück. Die Schmetterlinge rasen durch meinen Körper. Meine Augen rollen mit meinem Kopf nach hinten. "Ich brauche genau das, Avin." "Darfst du", hauche ich. Er darf es, wenn er mich immer so frei fühlen lässt.
Seine Finger gleiten so sanft durch mich, immer wieder vor und zurück, umkreisen in den sinnlichsten Bewegungen meine Klitoris, von der manchmal ein kribbelndes Gefühl in mir aufsteigt, sodass ich Azad am liebsten dazu zwingen möchte, genau das noch einmal zu tun. Der Blick in seinen Augen verändert sich. Es ist undefinierbar, aber es reicht, damit sich mein Unterleib unter seiner Hand zusammenzieht. Ich will mehr davon! Ich drücke seine Hand fester gegen mich, lechze nach mehr, selbst als er mich davon abhält und die Geschwindigkeit erhöht. "Ich töte jeden für dich, Avin." Meine Lust steigt, meine Augen lassen sich in den Bann seiner hellblauen Augen und ihrer geweiteten Pupillen ziehen. Ich will genau das hören. Es stimuliert mich, genau wie sein fester Blick. Genau wie die Anspannung seines Kiefers. Genau wie seine Hand, die mein Gesicht an meinem Kiefer an seins zieht. Ich lasse meine Stirn gegen seine kommen. Mein Stöhnen weicht ungewollt aus mir. Der Winkel verändert alles. "Weiter." Mein Wimmern folgt sofort nach seinem Befehl. "Mehr, Avin. Zeig mir deine Schönheit." Ich weiß nicht, worauf ich mich mehr konzentrieren soll. Seine Finger, auf denen ich mich bewege oder seine Hand, die unter das T-Shirt wandert. Ich denke nicht nach, als ich seine Hand zu meiner Brust führe. Was will sie schon auf meiner Rippe? Ich brauche mehr davon.
"Berühr' mich", keuche ich. Meine Hand drückt seine fester an meine linke Brust. Ich genieße den kleinen Schmerz. Ich will mehr. Mir ist zu heiß. Ich halte es in diesem T-Shirt nicht mehr aus, zerreiße es schon fast, als ich es mir über den Kopf ziehe. Azads Augen fallen sofort auf meine freien Brüste. Sein Kiefer ist zum Zerreißen angespannt und seine Finger massieren mich immer schneller. "Azad", wimmere ich. Es fühlt sich so gut an. Ich kann den Blick von seinen geweiteten Pupillen nicht abwenden. Unter diesem festen, so bestimmenden Blick könnte ich schmelzen. "Du schmilzt unter meiner Hand, Schneeflocke." "Tue ich nicht." Mein Stöhnen unterbricht meinen Satz. Er trifft irgendeinen guten Punkt mit der Geschwindigkeit. "Sicher?" Ich nicke wimmernd. "Fühlt es sich gut an?" Seine Finger hören auf. Ich darf einen Moment durchatmen - denke ich zumindest! Meine Augen weiten sich bei seinem Finger in mir. Ich keuche auf. Meine Augen und mein Mund weiten sich, als er zu kreisen beginnt. Mir weicht für den ersten Moment kein Ton über die Lippen. Das Gefühl ist zu einnehmend. Es ist zu intensiv. Azad umschließt meine Wangen, drückt sie zusammen, als er mich vor sein Gesicht zieht. Ja ... ja! Der Punkt. Azad trifft einen Punkt, der mich flehend wimmern lässt. "Azad", flehe ich. "Ich weiß, Schneeflocke. Ich weiß." Ich kann nicht mehr und doch will ich mehr.
Er berührt wieder diesen Punkt in mir, der dafür sorgt, dass ich den Rücken durchbiegen muss. Es fühlt sich so gut an. "Azad", stöhne ich. "Mehr", raunt er. Ich will mehr. Ich gebe mehr, wenn er weitermacht. Vor lauter Gier drücke ich sein Gesicht gegen meine Brüste, hoffe so den inneren Hunger und die Lust zu stillen, die bei seinen Küssen nur stärker werden. Ich will seine Hände, ich will seinen Mund auf meiner Haut. Er küsst mich zu langsam, weshalb ich ihn schon fast rabiat gegen meine rechte Brust drücke. Sein tiefes Einatmen macht mich nur noch verrückter. Ich will kommen. Ich will diesen Orgasmus. "Mach, Azad." Ich ziehe ihn an seinen Haaren von meiner Brust, egal wie sehr es mir gefällt, seinen Mund an ihr zu sehen. "Was, Schneeflocke?", keucht er. Meine Muskeln ziehen sich um seinen Finger zusammen. "Ich will kommen", flüstere ich. Fast bricht meine Fassade. Fast bettele ich. "Fühlt sich gut an, oder?" Ich nicke. Sein schiefes Grinsen macht es nur noch intensiver. Ich seufze leise, als sein Finger aus mir hinaus gleitet, um mich wieder zu massieren. Seine Hand bewegt sich so schnell. Mein Becken kommt mit der Geschwindigkeit gar nicht mehr mit. Ich muss mich schon an der Wand hinter ihm festhalten, weil mich alles so überwältigt. Sein Atem prallt gegen meine Brust, seine Zunge liebt wieder meine feste Spitze. Gleich. Ich spüre es. Wenn er so weiter macht, komme ich gleich auf seiner Hand. "Azad", flüstere ich. Meine Muskeln ziehen sich unter seiner Hand zusammen. "Azad!"
Aber er hört auf ... nein. Wieso? Die Stille erdrückt mich. Ich bin ... wieso hört er auf? "Warum?" Meine streng zusammengezogenen Augenbrauen bilden das völlige Gegenteil zu meiner leisen Frage. Er hingegen bleibt gefasst. "Noch nicht." Ich verstehe es nicht. Selbst, als er mich zurückschiebt und weiter mittig aufs Bett setzt. Ich spüre meine Feuchtigkeit durch seine Finger an meinem Oberarm. "Du warst kurz davor, nicht wahr?" Ich nicke stumm. Mein ganzer Körper pocht. Ich reibe meine Knie aneinander. "Ich will es noch ein wenig genießen." Sein Blick gleitet zu meinen Beinen, die mein Geschlecht verdecken, dann zu meinen Brüsten und dann zu meinem Gesicht. "Dir steht die Röte." Er lächelt sanft. "Machst du weiter?" Ich will mehr davon. Das Pochen meines Geschlechts macht mich nur noch verrückter. "Was immer du dir wünschst, Schneeflocke. Lehn' dich zurück." Seine Hände wandern sachte über meine Beine. Er provoziert das Muskelzucken meines Unterbauches bewusst, als er über die Ränder des Stoffes fährt. Ich hoffe nur, dass er nicht bemerkt, dass sich mein Unterleib durch sein Schmunzeln zusammenzieht. "Heb' deine Hüften noch einmal für mich an." Ich tue es. Aufgeregt. Erregt. Angespannt. Entspannt. Mir bleibt kein einziger Gedanke mehr im Kopf, je weiter das Stück Baumwolle über meine Beine gezogen und zur Seite geworfen wird. Ich hätte mir niemals im Leben vorstellen können, dass ich jetzt unter diesen Umständen meine Beine für ihn öffne. So locker. So lässig. Ich stütze mich auf meinen Ellbogen ab, lasse den Kopf zur Seite fallen, als ich einen tiefen Atemzug nehme.
"Mach, Azad. Ich will deinen Mund spüren." Ihn überrascht mein Befehl - mich auch, selbst wenn ich es gerade nicht wahrnehme. "Du weißt, wie man dafür sorgt, sich den Befehlen nicht zu widersetzen", schmunzelt er. "Jetzt." Ich will die Erlösung, doch er lacht nur amüsiert und nimmt sich unsere Kopfkissen. Eine Hand hebt meine Hüfte an, die andere stapelt beide Kissen unter mein Becken. So direkt sein Blick auf meine Scham auch wirkt, es gefällt mir. Ich will genau das, recke ihm deshalb meine Hüften hin. "Mach." "Herrisch", schmunzelt er. "Mach, Azad." Ich habe keine Geduld mehr und ich will diese Erfahrung machen, seine Lippen auf mir zu spüren. Ich lege mein Bein um seinen Nacken, überrasche ihn mit dem Ruck, um ihn an mich zu ziehen. "Mach mich nicht verrückt." "Sofort", flüstere ich atemlos. Mein Kopf fällt zur Seite, als ich seine Wärme ganz genau spüre. Seine Hand umschließt meine Wade, die noch auf seiner Schulter ruht. "Azad." Es kommt nur murmelnd über meine Lippen. Seine Zunge gleitet so sanft über meine geschwollene Haut. Sein tiefes Ausatmen macht mich verrückt. Ich könnte durchdrehen. Ich will dafür sorgen, dass er nur noch so atmen kann. "Mehr", hauche ich. "Weiter." Ich zerre an seinen Haaren, lenke seinen Kopf dahin, wo immer auch meine Haut nach seinem Mund schreit. Mein Stöhnen kommt so ungehemmt aus mir. Es fühlt sich so gut an. Es dauert nicht mehr lange und ich erreiche wieder den Höhepunkt. Meine Muskeln ziehen sich schon zusammen, aber er hört wieder auf! "Warum?", frage ich patziger. Was ist sein Ziel?
Azad zieht sich langsam zurück von mir. Seine Atmung geht schwerer. Sein Blick ist verrucht. "Wir haben es gleich geschafft, Schneeflocke." Sein Daumen streicht über meine Klitoris. Ich komme gleich, wenn er so weiter macht. Ich bin wirklich kurz davor. "Es ist so weit, oder?" Ich nicke. Sein Daumen muss mich nur noch wenige Male streicheln und ich komme. Ich schaue ihm träge dabei zu, wie seine Hand hinter seinem Rücken etwas hervorholt ... was zum Teufel?! Ich setze mich keuchend auf. Ich bin immer noch berauscht, aber was will er mit der Waffe? "Avin, ganz ruhig." "Was wird das?", flüstere ich. Was zur Hölle will er mit der Waffe? "Du wirst es genießen." "Was werde ich genießen?" Ich schaue abwechselnd auf die schwarze Waffe und zurück zu ihm. "Du wirst kommen. Dir passiert nichts, sie ist gesichert. Du würdest mir damit einen großen Wunsch erfüllen." Was ... ich habe keine Ahnung. Ich bin ... ich will nur kommen. Azad legt die Waffe zur Seite, um mir aufzuhelfen und die Kissen hinter mich zu schieben. "Dir passiert nichts, Avin. Ich schwöre es dir. Es hört sich komisch an, aber ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird." Seine große Hand nimmt sich wieder die Waffe, die ich stumm beobachte. "Schiebst-," "Nein. Das wäre zu viel für dein erstes Mal." Für mein erstes Mal. Ich bin ... keine Ahnung. Ich will nicht zu viel denken. Ich kann ja nicht einmal jetzt denken.
"Öffne deine Beine für mich, meine schöne Tulpe." Ich tue es langsam. Langsam und zögernd. Mein Herz rast mit neuer Geschwindigkeit. Azads Kiefermuskeln scheinen sanft durch seine Haut, als er mein Geschlecht anvisiert. Ich weiß nicht, was er machen wird, aber es fühlt sich erschreckend angenehm an, wenn die Mündung über die Innenseite meines Schenkels streift. Ich erschaudere am ganzen Körper deshalb. "Du musst nur auf die Person zeigen und ich töte sie für dich, Avin. Zweifele niemals meine Gefühle für dich an." Ich japse leise nach Luft, als ich das Metall an mir spüre. Die quälend langsamen Bewegungen lassen einen warmen Strahl durch mich laufen. "Azad", hauche ich. "Genau so, Schneeflocke. Fühlt sich gut an, nicht wahr?" Ich nicke. Mein Gesicht verzieht sich flehend. Ich will mehr. Ich will kommen. Ich möchte die Erleichterung so dringend, dass ich mich gegen die Waffe bewege. "Weih die Waffe ein, Schneeflocke. Gib ihr den unbezahlbaren Wert." Ich verdrehe vor Lust die Augen, will auch den Kopf in den Nacken werfen, als er ihn festhält und mich quasi zwingt, zwischen meine Beine zu schauen. Noch nie fand ich etwas so Verrücktes zu erregend. Durch meine Feuchtigkeit glänzt sie schon. "Ich habe dich genug gequält, nicht wahr?" Ich nicke. Sein sanfter Ausdruck nimmt ab. Mit der beschleunigten Bewegung der Waffe an meine geschwollene Haut, fokussiert er sich auf meine Augen. Mein Hecheln wird immer vernehmbarer. Mein Stöhnen immer lauter. Ich spüre den Moment wieder, in dem sich meine Muskeln zusammenziehen.
"Komm, Avin. Schmilz für mich." Ich komme. Mein Rücken biegt sich durch. Ich werde von Gefühlen überwältigt, die ich niemals in Worte fassen kann. Meine Muskeln übernehmen mich. Mir bleibt die Luft weg, die durch das ganze Keuchen und Stöhnen den Raum füllen. "Azad, Azad!" "Mehr", raunt er. Ich schreie bei dem lustvollen Druck der Waffe. Der Orgasmus nimmt jede Faser meines Körpers ein und ich habe das Gefühl, dass es auf ihn übergeht, als er mein Gesicht an meinen Wangen wieder zu sich dirigiert. Der Anblick in seine Augen gibt mir den Rest. Ich bin kurz davor, zusammenzubrechen, als der Orgasmus nachlässt. Azad zieht die Waffe zurück. Es ist vorbei. Ich habe es gemacht, aber ich brauche gerade eine Umarmung und ziehe ihn deshalb sofort an mich. "Perfekt, Schneeflocke." Wir keuchen immer noch atemlos. Ich spüre seine Erektion an meiner blanken Scham. "Erschreck' dich bitte nicht." Seine Hand legt sich auf mein Ohr. Unter meiner Wange spüre ich seine Schulter rotieren. All meine Müdigkeit rast bei dem plötzlichen Knall aus mir. Ich zucke erschreckt zusammen. Azad hat geschossen. Er hat das Fenster zerschossen! Was zum?! "Warum?", keuche ich. "Ich brauchte es." Aber ... das Fenster! Ich schaue mit großen Augen zu den Splittern, die vom Rahmen abfallen. Mein Körper ist voller Adrenalin. Ich kann immer noch keinen Gedanken fassen. "Ich spüre, wie du dich zusammenziehst." Oh mein Gott. Ich habe mich wirklich mit einer Waffe zum Orgasmus bringen lassen.
Mein Blick gleitet langsam und zögernd zu seinen Augen. Ich ... und jetzt? Muss ich auch etwas für ihn machen? Soll ich? Ich weiß nicht. Ich bin ein wenig klarer und nicht mehr so ungehemmt. Er sieht mir die Unsicherheit an, als ich langsam von seinem Schoß rutsche und auf seinen geschwollenen Schritt schaue. Ich knacke unwissend die Gelenke in meinen Fingern. "Mach dir keine Gedanken. Ich würde gern etwas essen, wenn es dir recht ist." Okay. Das klingt besser. Ich nicke stumm. "Und ich würde mich freuen, wenn du mein Hemd trägst." "Kein Problem", murmele ich. Mir wird gerade extrem warm, obwohl es nichts mehr gibt, wofür ich mich schämen müsste. Immerhin hat mich mein Ehemann mit einer Waffe zum Orgasmus gebracht. Von meinen Zügen will ich gar nicht erst anfangen. Ich öffne ihm zitternd das Hemd, versuche ihm ein gutes Gefühl zu vermitteln, als ich über seine Brust fahre und ziehe es mir dann über. Für einen Moment denke ich, dass er seine Waffe hervorzieht, als er hinter seinen Rücken greift - so verwirrt und überfordert bin ich -, aber er zieht nur seine Krawatte aus seiner hinteren Anzugtasche und wischt damit über die Waffe. "Ich würde dich auch erst gern saubermachen. Wäre das in Ordnung?" Saubermachen ... ich ... keine Ahnung. Ich schätze, ich mache es richtig, indem ich mich zurücklehne und die Beine für ihn spreize. Nur zucke ich ungewollt bei der Berührung zusammen. Ich bin noch zu sensibel. "Es ist gleich geschafft." Wenn er weiterhin so hungrig schaut, überlege ich es mir zweimal mit dem Essen.
Ich darf aber aufatmen und wieder gefasster werden. Azad ist fertig, legt die Krawatte auf seinen Nachttisch und hilft mir hoch. Das Ganze ist verrückt. Das Fenster ist zerschossen, meine DNA klebt an der Waffe und er ist erregt. "Wieso reagieren die Sicherheitsmänner nicht?" "Es gibt unausgesprochene Regeln, Schneeflocke. Nichts, worüber du dir Sorgen machen musst. Ich kommuniziere auch per Technik mit ihnen." Okay ... schätze ich. Er hilft mir auf die Beine, knöpft mit mir sein Hemd zu und begleitet mich nach unten in die Küche. Die Treppen gerade runterzulaufen, ist mir ein wenig unangenehm. Ich spüre die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen bei jedem Schritt. Wie es sich wohl für ihn mit der Erektion anfühlt? Wir hatten einfach ... wir wurden intim. Wir wurden intim, bevor ich ihm meine Liebe gestehen konnte oder wir uns geküsst haben. Sehr unkonventionell. Ich hätte niemals im Leben mit diesem Schritt gerechnet, aber plötzlich war es so. Plötzlich lag ich da und plötzlich lag ich auf dem Bauch und plötzlich war ich erregt und plötzlich habe ich mich mit einer gottverdammten Waffe befriedigen lassen. "Aber die Sicherheitsmänner wissen nicht, was wir getan haben, oder?", murmele ich. "Nein. An ihre Uhren wird nur mitgeteilt, dass sie uns nicht stören sollen." Okay. Ist gerade im Moment dasselbe für mich. Azad legt seine Hand bei den letzten Stufen auf mein Kreuz, bis wir in der Küche ankommen. Nur ist die Frage, was ich ihm kochen soll. Ein bisschen Hunger habe ich auch, obwohl ich schon gegessen habe.
"Was möchtest du essen?" Ich meide es gerade wirklich, ihn anzusehen. Unnötig. Ich habe ihn zu meiner Vulva gestoßen und jetzt versuche ich ernsthaft im Kühlschrank Inspirationen fürs Essen zu bekommen. "Ich kann auch etwas bestellen." Vollidiot. "Das Leben besteht nicht nur aus Bestellen. Sag. Reis und Gemüse?" "Klingt gut, Schneeflocke." Okay. Das ist gut. Dann kann ich ja die bunten Paprikas verwenden, nehme dann noch Tomaten und ... ich schaue einfach gleich. Zwiebeln! Zwiebeln gehen immer. Ich schließe den Kühlschrank und knalle dann volle Kanne gegen seine Brust. Wieso steht er auch so da? Mir ist ganz warm. Dieser Mann war gerade an meiner intimsten Stelle und jetzt schaut er mich an, als wären wir im Finale eines Starrwettkampfs. "Versteckst du dich vor mir?" "Nein." Muss er sich nicht um ein kaputtes Fenster kümmern? Ich ziehe langsam die Augenbrauen zusammen. Mein Rücken fühlt sich gerade sehr warm an, aber davon muss er nichts mitkriegen. "Willst du reden?", bietet er mir an. Eigentlich ... keine Ahnung. "Wir schauen. Ich brauche Reis." Damit laufe ich um ihn herum, um das Gemüse zu waschen, während er einen halben Becher Reis in eine Schüssel gibt und zu mir am Spülbecken abstellt. "Du bist nicht überfordert, oder?" Nein, bin ich nicht. Ich schüttele den Kopf. Erst denke ich nichts und dann denke ich wieder und dann ist mein Kopf wieder wie leer gefegt. Es ist ganz komisch. "Hol schon mal ein Schneidebrett raus."
Ich weiß nicht, ob es auch gerade so laut für ihn ist, das Schneidebrett hervorzuholen, aber wäre ich an seiner Stelle, wäre ich innerlich geplatzt deshalb. Weil ich gerade ein Loch im Kopf habe, fällt es mir erst ein, dass wir noch einen Topf und eine Pfanne brauchen, als er beides auf die Herdplatte abstellt. "Aber du bereust es nicht, oder?" Bis jetzt nicht, nein. Mein Kopf schüttelt sich wieder wortlos. Ich lasse es zu, dass ich gegen ihn komme, als ich die rote Paprika auf dem Schneidebrett bearbeite. "War es am Ende doch zu viel?" Zungenschnalzen meinerseits. Ich weiß nicht, wie weit ich abgestumpft bin, dass ich es nicht zu viel finde, bei der ersten sexuellen Erfahrung durch den Schlitten einer Waffe zum Orgasmus zu kommen - und dass mein Ehemann dann noch das Fenster zerschießt. "Passt schon." Gott, das musste echt nicht sein. Ich beiße mir zu spät auf die Zunge. Immerhin nimmt Azad es neben mir mit Humor und legt seinen Arm um mich. "Gut. Kannst du mir sagen, wie du denkst und fühlst?" Da stellt er mir aber eine Frage. Ich seufze tief. Ich weiß es nicht. "Kann ich gar nicht beschreiben." Daraufhin gebe ich die Paprika in die Pfanne. Das Öl füge ich einfach danach zu. Die Herdplatte ist ja eh noch nicht an. "Ich habe mir meine ersten Erfahrungen jedenfalls nicht so vorgestellt." "Verständlich." "Nicht nur die Praktik", betone ich, als ich die gelbe Paprika entkerne und schneide. "Sondern?" Jetzt wird es ein wenig emotionaler, schätze ich. Daher nehme ich mir die Zeit und schneide die Paprika erst zu Ende, drücke ihm dann die Grüne in die Hand. "Meine Hände jucken davon. Du musst schneiden."
Damit mache ich mich auf den Weg hinter die Kücheninsel. Die ist echt hübsch. Ich mag dunkle Küchen, nur weiß ich, dass sich auf den schwarz- und braun-mattierten Oberflächen schnell Flecken abzeichnen werden. "Erzählst du es mir jetzt?" Vielleicht. Ich muss schauen, wie weit ich reden kann, während ich seinen Rücken und den Drachen darauf betrachte. "Na ja, eigentlich gesteht man sich erst die Liebe und dann küsst man sich und dann hat man irgendwann Sex oder so." "Stimmt, so kann es laufen." "Kann?" "Ich habe vor dir niemanden geliebt, Schneeflocke, aber ich hatte Sex." Ach ja ... dummer Hurer. "Mhm", summe ich abfällig. Azad schaut schmunzelnd über seine Schulter. Mein Gesicht sagt ihm alles. "Tut mir leid." "Schneid' die Paprika", befehle ich. "Was immer du wünschst, Schneeflocke. Erzähl mir aber bitte mehr." "Da gibt es nicht sonderlich mehr zu erzählen." Ich stelle mein Kinn auf meiner Hand ab, als ich meinen Ellbogen auf die Platte stütze. "Ich dachte nur, dass es bei mir auch so ablaufen wird. Damit habe ich echt nicht gerechnet, aber plötzlich ist es passiert und ... ich weiß nicht, wie es weitergehen wird." "Das war genau das, was ich wissen wollte." Verständlich. Wer irgendeine Form von Sex zulässt, sollte kein Problem damit haben, geküsst zu werden oder sonstiges. Die Betonung liegt auf: sollte. "Ich ..." Das ist mir irgendwie peinlich. So sehr, dass ich den Blick senke und mir die Schläfe mit derselben Hand halte. "Keine Ahnung. Die Kussgrenzen bleiben dieselben", murmele ich.
Ich höre, wie er aufhört zu schneiden. Mir ist gerade richtig warm. So warm war es mir zuletzt in der mündlichen Prüfung in der Hämatologie, als ich vergessen habe Hiatus leucaemicus zu erwähnen, obwohl alles in der Prüfung darauf hingezielt hat. Ich schaue sofort auf die mattierte dunkelbraune Platte, als ich die Bewegung seines Oberkörpers wahrnehme. "Immer noch keinen Kuss?", hakt er verwundert nach. Verständlich. Er dufte mich da unten küssen, aber nicht meine Lippen. Ich hebe verlegen den Kopf. "Macht keinen Sinn, ich weiß", murmele ich. Mein kleines Lächeln ist sowohl gezwungen als auch peinlich berührt. "Ich fühle mich einfach ..." Mir fehlen die Worte, selbst als ich mir durch mein Haar fahre. "Keine Ahnung. Noch ist die Zeit nicht reif und ich weiß, dass das keinen Sinn macht, weil das gerade Oralsex und sonst was war und du mich nackt gesehen hast und ..." Heute habe ich es echt nicht mit den Worten, obwohl ich sonst so schlagfertig bin. Es überfordert mich und setzt mich nur unter Druck, dass er mich so neutral und für meinen Geschmack ein kleines bisschen betrübt anschaut - vielleicht ist es auch Mitleid. Ich weiß es nicht. Das Problem ist auch, dass ich nicht weiß, ich wie meine Gedanken äußern soll, ohne ihn noch einmal zu verletzen. Ich vergesse nicht den Moment, in dem er verstummt auf den Boden beim Tanzen geschaut hat. "Jeder hat seine Empfindung von Intimität, schätze ich. Der Kuss auf den Mund ..." Alleine es anzusprechen, lässt es an meinen Lymphknoten unter meinen Ohren so unangenehm kribbeln, als würde ich etwas extrem Saures zu mir nehmen.
"Das ist viel intimer gerade für mich. Ich kann es dir wirklich nicht erklären und ich weiß, dass das sinnlos ist-," "Alles gut, Avin. Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen." Uff! Mir fällt eine Last ab. Dafür bin ich ihm wirklich dankbar. "Aber es war doch ein guter Schritt nach vorn, oder?" "War es", wispere ich. Ich kann mir nicht erklären, wie und warum und was, aber es war ein guter Schritt. Er hat mich wirklich nackt gesehen. Gott! Ich muss noch Ghusl nehmen und wie konnte ich so schamlos seinen Kopf mit meinem Bein zu mir dirigieren? Hilfe! Nie wieder! Ich denke über den ganzen Kochprozess darüber nach. Und ich konnte es mir wirklich nicht verkneifen, heimlich auf seine Erektion zu schielen. Dass er sich beim Hinsetzen die Hose öffnen musste, ist verständlich. "Setz dich neben mich." Ich komme nicht zur Formulierung einer Aussage, weil Azad mich zu sich zieht. Dann sitze ich eben neben ihm. Kann ja nicht intimer werden als vorhin. Ich sollte gleich staubsaugen. "Jeder hat seine Geschwindigkeit und jeder hat seine Empfindungen. Ich bin in vielen Augen auch sicherlich sinnlos, weil ich bedeutungslosen Sex hatte." "Vollidiot", maule ich, woraufhin er seinen Arm um mich legt und meine Wangen zusammendrückt. "Jedenfalls", setzt er an, als er sich ein bisschen Reis und Gemüse auf löffelt und zu seinem Mund führt. Aus diesem Winkel wirkt er besonders schön. Ich mag es, ihm beim Kauen zu beobachten, vor allem, da sein Kiefer so schön betont wird. Und sein Schlucken. Ich liebe es, wenn dieser Mann schluckt. Sein Adamsapfel muss mir gehören.
"Brauchst du dir deshalb keine Sorgen zu machen." Er schaut zu mir und mir wird wieder warm. "Und bereue es bitte nicht." Und jetzt habe ich das Gefühl zu brennen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll und heute kann ich seinen eindringlichen, eisblauen Augen wirklich nicht standhalten, weshalb ich meinen Blick auf seine Lippen senke. Ich sehe einen Hauch an roter Soße an seinem Mundwinkel, den ich abwische und von meinem Finger lecke - ohne darüber nachzudenken. Hoffentlich fällt sein Gesicht in den Teller, damit ich etwas zu tun habe. "Ich muss sagen, dass mir dein Befehlston im Bett sehr gefällt, Schneeflocke." "Azad", stoße ich verzweifelt vor. Bitte nicht! Ich verstecke mein Gesicht in seinem Hemd, hoffe, durch sein Parfüm einen Asthmaanfall zu erleiden, damit ich sein Lachen nicht mehr hören muss. "Ich sage doch nichts. Für das erste Mal warst du wirklich perfekt. Ich bin stolz auf dich." "Sei leise!", knurre ich. "Wenn du mich dazu bringst." Ich reiße den Kopf aus dem Hemd. "Wehe!", warne ich ihn. Mein angehobener Zeigefinger vor seinem schmunzelnden Gesicht bringt rein gar nichts. Wahrscheinlich bleibt die Erektion noch länger deshalb. Mir ist verdammt heiß. Mein Kopf pocht seinetwegen schon. "Was immer du wünschst, Schneeflocke." Er küsst meinen Zeigefinger und ich habe das Gefühl, wie ein Luftballon alle Luft zu verlieren. "Solange ich Emotionen aus dir herauskitzeln kann, nehme ich jede Drohung und Gefahr auf mich." Er drückt meine Wangen wieder zusammen, zieht mich daraufhin an sich, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Mein ganzer Körper erschaudert angenehm.
"Soll jeder meiner Narben für einen Grund deines Lächelns stehen."
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Hättet ihr mit dieser Handlung jetzt gerechnet?
Das waren übrigens alle vorgeschriebenen Kapitel, d.h: es folgen keine täglichen Updates mehr.
Wann etwas kommt, kann ich nicht vorhersehen. Daher ist es unnötig zu fragen, aber selbst wenn ich es hier hinschreibe, wird es dennoch getan.
- Helo
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