1. Kapitel

2 Tage später

Jon

"Schnee!" Schrie eine verärgerte Stimme.
"Schnee! Beweg deinen Arsch hierher, oder du wirst den Rest deines erbärmlichen Lebens als Tellerwäscher verbringen!"
Endlich erschien der junge Mann mit den schwarzen Locken und blieb außer Atmen vor dem Nachtwächter, der ihn gerufen hatte stehen.
"Verzeihung, ich musste noch etwas erledigen."
"Ja, ja, das sagen sie alle." Brummte der Nachtwächter missmutig. " Hier ist ein Brief für dich, Schnee. Kam heute morgen an."
Er reichte Jon einen zusammengerolltes Stück Pergamentpapier.
Als Jon ihn in die Hand nahm, erstarrte er.
Der Brief war mit dem Siegel des Hauses Stark verschlossen.
"Danke." Murmelte Jon und eilte schnell davon.
Er begab sich sofort in seine Kammer, um den Brief dort in aller Ruhe durchzulesen.
Währenddessen schossen ihm alle möglichen Gedanken durch den Kopf.
Ging es seiner Familie gut?
Lebten sie alle noch?
War etwas schlimmes passiert?

Schnell brach er das Siegel und rollte das dünne Papier auf.
Gespannt begann er zu lesen:

Jon,

Ich hoffe Dir geht es gut an der Mauer und du hast Freunde gefunden. Ich möchte Dich um einen dringenden Gefallen bitten.
Mit meiner Stellung als König des Nordens sieht es Momentan nicht sehr gut aus.
Die meisten Lords verlieren das Vertrauen in mich.
Würde ich versuchen Dir die Gründe dafür zu nennen, müsste ich mir ein größeres Stück Pergament holen.
Mutter meint, dass ich nur durch eine Heirat meine Stellung wieder festigen kann. Denn verlieren wir Gefolgsleute, verlieren wir den Krieg.
Sie hat Kontakt zu einem Mann in Essos namens Illyrio aufgenommen.
Dieser war der Gastgeber von Viserys und Daenerys Targaryen. Vielleicht errätst du an dieser Stelle, wie Mutters Plan aussieht und ich kann etwas Tinte sparen.
Deshalb möchte ich Dich bitten, nach Essos zu reisen und Viserys Targaryen unseren Vorschlag zu unterbreiten.
Mache dich bitte unverzüglich auf den Weg nach Maidengraben, dort wird am Ufer des Meeres ein Boot auf dich warten.
Die Zeit drängt und Sansa ist immer noch eine Geisel der Lennisters.
Ich hoffe inständig, dass das alles bald vorbei ist , damit wir wieder alle nach Hause zurückkehren können.

Dein Dich liebender Bruder
Robb

Entsetzt warf Jon den Brief ins Feuer, nachdem er ihn noch dreimal gelesen hatte.
Was war das nur für ein dämlicher Plan?
Natürlich wusste er, was Catelyn vor hatte.
Doch wie stellte sie sich das vor?
Sollte er, Jon, einfach seine Brüder von der Nachtwache im Stich lassen und auf irgendeinen unbekannten Kontinent nach den Kindern des irren Königs suchen, die diesem Plan sicherlich niemals zustimmen würden?
Nachdenklich starrte er in die Flammen und sah ihnen dabei zu, wie sie sich über den Brief hermachten, bis nur noch kleine
Ascheflocken übrig waren, die umher flogen und sich in Jons widerspenstigen Haaren verfingen.

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