Kapitel 21: Die Falle schnappt zu

Lizzie spürte, wie ihr Herz bis zum Hals schlug. Sie schlich so leise wie möglich zur Kaminöffnung und versuchte, einen besseren Blick auf ihre Umgebung zu werfen. Ihre Finger zitterten, als sie sich an den kalten Rand des Kamins klammerte, und die Panik drohte, sie zu überwältigen.

Vor ihr erstreckte sich ein düsterer, prachtvoller Raum, dessen schummriges Licht von einem gewaltigen Kronleuchter kam. Die Schatten der Flammen tanzten unheilvoll über die hohen, dunklen Wände, die mit schweren, grünen Vorhängen behangen waren. Der Teppich unter dem Sofa war blutrot, und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie den Eindruck hatte, dass er einst echtes Blut gesehen hatte.
Es sah so aus, als wäre sie im Anwesen einer reichen Reinblutfamilie.

In der Mitte des Raumes stand ein elegantes Sofa aus schwarzem Leder, flankiert von einem schweren Sessel mit goldenen Verzierungen.
Ihr Blick wanderte zum Sessel. Zwei Beine ruhten entspannt auf dem Boden. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und sie hielt die Luft an, während sie versuchte, mehr zu erkennen. Neben diesen Beinen, angelehnt an die Armlehne des Sessels, blitzte etwas im Licht des Kamins. Lizzie trat unwillkürlich noch einen Schritt vor.

Und dann sah sie ihn.

Der Gehstock mit dem Schlangenkopf.

Malfoy

Sie musste sich an den Rand des Kamins klammern, um nicht nach hinten zu fallen. Es war nicht möglich. Es konnte kein Zufall sein. Sein Versprechen, dass sie sich schneller wiedersehen würden, als sie dachte – alles ergab jetzt einen furchtbaren Sinn.

Lizzie wich zurück in den Kamin, ihre Füße bewegten sich wie von selbst. Sie griff hektisch umher, um die Schale mit Flohpulver zu finden, doch ihre Hand griff ins Leere. Es war weg. Sie suchte verzweifelt im Aschebett des Kamins, doch die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag: Sie war gefangen.

Minutenlang kniete sie da, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Der Atem ging ihr stoßweise, und ihre Hände zitterten, als sie schließlich ihre Stirn gegen die kalte Kachel des Kamins lehnte. Sie hatte keine Wahl. Wenn sie dort bleiben würde, würde er sie ohnehin finden.

Mit einem tiefen Atemzug trat sie aus dem Kamin, ihr Herz schlug bis zum Hals. Sie hob den Blick, und da war er: Lucius Malfoy saß lässig in seinem Sessel, seine Finger spielten mit dem Schlangenkopf des Gehstocks. Sein Gesicht war von einem selbstgefälligen Grinsen gezeichnet, das Lizzie vor Wut und Angst den Magen zusammenziehen ließ.

Lizzie funkelte ihn an, doch ihre Stimme zitterte, als sie fragte: „Wie haben Sie das gemacht?“

Malfoy hob eine Augenbraue und ließ sein Grinsen breiter werden. „Was soll ich gemacht haben, Liebling? Du musst schon genauer werden.“

„Ich meine, warum ich wegen Ihnen hier bin! Warum haben Sie mich hierher gebracht? Und warum haben Sie mir einen Job im Ministerium vorgegaukelt? Sie sind ein Arschloch!“ Mit jedem Wort wurde ihre Stimme lauter, bis sie ihn fast anschrie.

Was sie nicht mitbekam war, dass Malfoy Aufstand und langsamen Schrittes zu ihr ging. Erst als sie aufhörte zu schreien wurde ihr bewusst wie nahe er ihr war. Und bevor sie sich versah merkte sie ein stechen an ihrer linken Wange. Sie fasste sich sich im Schock an die Wange und ihr stachen die Tränen in die Augen. Er hatte sie geschlagen!

„Wage es nie wieder, so mit mir zu sprechen“, zischte Lucius, und seine grauen Augen blitzten gefährlich.
„Das Ministerium?“ Er hob eine Augenbraue, und sein Tonfall wurde plötzlich kälter. „Das war nur ein kleiner Anreiz, dich dorthin zu bringen, wo du hingehörst. Aber deine Reaktion, meine Liebe ...“ Er trat einen Schritt näher, und Lizzie wich zurück. „... die ist köstlich.“
„Und du sollst mich Lucius nennen. Das habe ich dir bereits gesagt."

Lizzie fasste sich an die brennende Stelle auf ihrer Wange, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Du hast mich geschlagen“, flüsterte sie fassungslos.

„Und ich werde es wieder tun, wenn du dich weigerst, dich zu benehmen“, sagte er kalt. „Du bist hier, weil ich es so will. Das hier ist jetzt dein Zuhause.“

Er beugte sich vor und strich ihr mit einer erschreckenden Sanftheit über die verletzte Wange. Lizzie wich zurück, ihr Herz raste vor Angst und Abscheu. „Du bist krank“, flüsterte sie. „Du kannst mich nicht einfach hier festhalten. Was willst du überhaupt von mir?“

Lucius lachte leise, ein Geräusch, das sie frösteln ließ. „Was ich von dir will? Oh, das wirst du noch herausfinden. Aber eines sage ich dir: Du wirst mich lieben lernen so wie ich dich Liebe.“

Lizzie erstarrte. Sie wusste nicht, was sie mehr erschreckte – die Worte selbst oder die absolute Überzeugung in seiner Stimme.
Fiona hatte recht, als sie sagte das Malfoy Gefühle für sie hatte. Er war krank! Er kannte sie doch garnicht und zudem war er auch noch viel älter als sie.

„Du bist verrückt“, murmelte sie, bevor sie instinktiv zur nächsten Tür stürmte. Sie riss sie auf und fand sich in einem langen, dunklen Flur wieder. Am Ende sah sie eine große, schwarze Tür, die wie ein Ausgang wirkte. Ohne nachzudenken rannte sie darauf zu, ihre Schritte hallten in der bedrückenden Stille des Hauses wider.

Als sie die Tür erreichte, zerrte sie an der Klinke, doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Als Lizzie beinah die Hoffnung aufgegeben hatte, fiel ihr wieder ein, dass sie doch ihren Zauberstab benutzen konnte. Wie blöd war sie den?

Mit einem Schrei vor Frustration zog sie ihren Zauberstab hervor und richtete ihn auf das Schloss. „Alohom—“

„Expelliarmus!“

Lucius’ Stimme zerschnitt die Luft, und ihr Zauberstab flog aus ihrer Hand. Er landete in Lucius’ ausgestreckten Fingern, und Lizzie wich zurück, als er langsam auf sie zuschritt.

„Dumm, Lizzie. Wirklich dumm“, sagte er, seine Stimme war nun eiskalt. „Du hast noch viel zu lernen.“

Lizzie drückte sich an die Tür, ihr Atem ging stoßweise. Sie wusste, dass sie keine Chance hatte, doch sie konnte die Angst in ihrer Brust nicht unterdrücken.

Lucius hob den Zauberstab und richtete ihn auf sie. „Du wirst deinen Zauberstab nicht mehr brauchen, mein Schatz. Zumindest nicht, solange du im Land der Träume bist. Somnium!“

Ein sanftes Leuchten blendete Lizzie, und sie spürte, wie ihre Knie nachgaben. Alles um sie herum wurde schwarz, und die kalten Wände von Malfoy Manor verschwanden aus ihrem Bewusstsein.
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 🤗😉 Wie immer würde ich mich über Votes und Kommentare freuen.

Und noch als kurze Info:
Ich hab ein Harry Potter One Shots Buch angefangen. Dort werde ich immer wieder veröffentlichen.
Ihr könnt dort auch eure Wünsche schreiben (mit welchem Charakter und um was es gehen soll) und ich werde sie für euch umsetzen 😊
Würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr vorbeischaut. Im ersten One Shot geht's um Remus Lupin.

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