Kapitel 17: Ein unerwarteter Brief und eine besondere Überraschung
Nach dem schönen Abend mit ihren Freundinnen wachte Lizzie am nächsten Morgen erholt und mit einem zufriedenen Lächeln auf. Die Sorgen der letzten Tage waren zwar nicht völlig verschwunden, doch der gestrige Abend hatte ihr gezeigt, dass sie nicht allein war. Aurora und Fiona hatten ihr versichert, dass sie immer an ihrer Seite standen, und dieses Wissen gab ihr eine innere Stärke, die sie für die kommenden Tage brauchte. In zwei Tagen würde sie ihren ersten Arbeitstag im Ministerium antreten - eine Gelegenheit, auf die sie sich freute, obwohl sie etwas nervös war.
Glücklicherweise war bereits fast alles vorbereitet. Ihre Dokumente waren geordnet, ihr Arbeitsbereich aufgeräumt, und das Einzige, was noch fehlte, waren die fertigen Roben, die sie am Abend erhalten sollte. Bis dahin hatte Lizzie allerdings kaum etwas zu tun, weshalb sie entschied, den Tag entspannt zu gestalten.
Sie zog sich eine gemütliche Kombination aus einer weichen Strickjacke und einer Jogginghose an, bereit für einen Tag voller Ruhe. Die Sonne warf warme Strahlen durch die Vorhänge und schuf eine behagliche Atmosphäre. Lizzie setzte sich mit einer Tasse Tee in ihren Lieblingssessel am Fenster, schlug ihr Buch auf und vertiefte sich wieder in die fesselnde Geschichte, die sie in den letzten Tagen begleitet hatte. Es tat gut, für eine Weile in eine andere Welt abzutauchen - eine Welt, in der ihre eigenen Sorgen vorübergehend keine Rolle spielten.
Der Vormittag verging schnell, die Stunden schienen förmlich dahinzugleiten. Die Kapitel des Buches wurden immer spannender, und Lizzie konnte die Aufregung der Protagonisten beinahe selbst spüren. Doch gerade als sie an einer besonders packenden Stelle war, wurde ihre Ruhe von einem Klopfen an der Fensterscheibe unterbrochen.
Lizzie sah auf und entdeckte eine Eule, die vor dem Fenster saß. Sie erkannte das Tier sofort: Es war die Eule von Professor McGonagall. Ein warmes Gefühl durchströmte Lizzie, als sie aufstand, um das Fenster zu öffnen. McGonagalls Eule kam selten, und wenn, dann immer mit einer wichtigen Nachricht. Sie nahm den Brief entgegen und bedankte sich bei der Eule, die sofort wieder in den Himmel flog.
Lizzie hielt den Brief in den Händen, neugierig und ein wenig aufgeregt. Sie setzte sich zurück in ihren Sessel und begann zu lesen.
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Sehr geehrte Miss Blackwood,
Mit großer Freude habe ich von Ihrem neuen Jobangebot im Ministerium erfahren. Sie waren stets eine herausragende Schülerin, und es überrascht mich nicht, dass Sie eine solch wunderbare Gelegenheit erhalten haben. Ihre akademischen Leistungen haben während Ihrer gesamten Schulzeit beeindruckt, und ich war stets stolz, Ihre Fortschritte zu beobachten.
Allerdings muss ich zugeben, dass mich eine Sache verwundert: Weder ich noch die Mehrheit der anderen Professoren haben sicher keine Empfehlung abgegeben. Ich kann mir nicht erklären, wie das Angebot zustande gekommen ist, doch ich gehe davon aus, dass es seine Richtigkeit hat. Ich hoffe, dass Sie sich davon nicht verunsichern lassen.
Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Erfolg und bin überzeugt, dass Sie das Ministerium mit Ihren Fähigkeiten und Ihrem Wissen bereichern werden.
Im Anhang finden Sie Ihr Abschlusszeugnis sowie das Empfehlungsschreiben, das ich Ihnen damals versprochen hatte.
Mit den besten Wünschen,
Minerva McGonagall
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Lizzie las den Brief noch einmal, dann ein drittes Mal. Sie fühlte, wie ihr Herz vor Freude schneller schlug. Es erfüllte sie mit Stolz, dass Professor McGonagall so hohe Stücke auf sie hielt. Schon in ihrer Schulzeit hatte Lizzie zu der älteren Hexe eine besondere Verbindung gehabt. McGonagall war immer streng gewesen, aber gleichzeitig hatte sie Lizzie stets ermutigt, ihr Bestes zu geben. Und nun diese Worte zu lesen, bestätigte ihr, dass all ihre harte Arbeit sich gelohnt hatte.
Doch ein Gedanke ließ sie nicht los. Wenn McGonagall sie nicht empfohlen hatte und auch die anderen Professoren nichts davon wussten - wer hatte dann ihren Namen an das Ministerium weitergegeben? Sie versuchte, sich einen Reim darauf zu machen. Professor Snape vielleicht? Die Vorstellung brachte sie zum Schmunzeln. Snape und sie hatten sich während ihrer Schulzeit nicht besonders gut verstanden, und die Idee, dass er ihr geholfen haben könnte, war absurd.
Sie schob die Gedanken beiseite und legte das Empfehlungsschreiben sowie ihr Abschlusszeugnis sorgfältig auf den Tisch. McGonagalls Zuversicht gab ihr das Gefühl, dass alles seinen richtigen Lauf nahm, auch wenn einige Dinge noch ungeklärt blieben. Vielleicht würde sich die Wahrheit bald offenbaren.
Um den restlichen Nachmittag entspannt zu genießen, bereitete Lizzie schon einige Snacks vor, denn die Verkäuferin würde später mit den fertigen Roben kommen. Sie war gespannt, wie sie aussehen würden, und freute sich auf den bevorstehenden Abend. Doch als sie gerade in der Küche beschäftigt war, hörte sie erneut ein Krächzen. Verwundert drehte sie sich um und entdeckte Auroras Eule, die ungeduldig an ihrem Fenster klopfte.
„Schon wieder Post?" murmelte Lizzie und eilte zum Fenster. Was könnte Aurora ihr wohl schreiben, nachdem sie sich doch erst gestern gesehen hatten?
Sie öffnete das Fenster und knotete ein kleines Päckchen vom Bein der Eule ab, an dem ein Brief befestigt war. Sie ließ die Eule hereinkommen, da sie sicher auf eine Antwort wartete, und setzte sich mit dem Brief in ihren Lieblingssessel.
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Hey Lizzie,
gestern hast du erwähnt, dass du für deinen neuen Job im Ministerium noch eine passende Tasche brauchst, dich aber wegen eines bestimmten „Arschlochs" nicht mehr traust, eine zu kaufen. Fiona und ich haben uns deshalb gedacht, dass wir dir einfach eine besorgen. Du kannst dir später natürlich selbst eine aussuchen, wenn du möchtest, aber wir hoffen, dass diese dir gefällt.
Wir wünschen dir einen tollen ersten Tag im Ministerium und sind uns sicher, dass du dort großartig sein wirst! Du schaffst das, Lizzie.
In Liebe,
Deine besten Freundinnen, Aurora und Fiona
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Nach dem Lesen des Briefes spürte Lizzie, wie ihre Augen feucht wurden. Aurora und Fiona waren wirklich immer für sie da. Sie hatten nicht nur an sie gedacht, sondern auch direkt gehandelt, um sie zu unterstützen. Mit einem sanften Lächeln zauberte sie das kleine Päckchen groß und öffnete es.
Was sie vor sich sah, raubte ihr den Atem. Die Tasche war einfach perfekt - aus hochwertigem Leder gefertigt, in einem satten Grünton, der hervorragend zu ihren neuen Roben passen würde. Die Details waren filigran gearbeitet, und die Tasche strahlte Eleganz und Qualität aus.
Lizzie hob die Tasche behutsam auf und spürte, wie sich Wärme in ihrem Herzen ausbreitete. Ihre Freundinnen hatten sich so viel Mühe gegeben, ihr genau das Richtige zu schenken. Sie konnte den ersten Tag im Ministerium kaum erwarten. Mit dieser Tasche und der Unterstützung ihrer Freundinnen würde sie jede Herausforderung meistern.
Sie lehnte sich zurück und blickte aus dem Fenster, wo die Abenddämmerung bereits langsam einzog. Es würde bald Zeit sein, die Verkäuferin zu empfangen. Ein sanftes Kribbeln der Vorfreude durchzog ihren Körper. Der heutige Tag war anders verlaufen, als sie es erwartet hatte - voller kleiner Überraschungen, die ihr Herz erwärmten.
Während sie die letzten Vorbereitungen für den Abend traf, fühlte sie sich plötzlich zuversichtlicher als je zuvor. Aurora und Fiona hatten ihr auf ihre ganz eigene Weise gezeigt, dass sie nicht allein war.
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