Kapitel 10: Die Grenze des Erträglichen

Lucius Malfoys Augen weiteten sich einen Moment lang vor Überraschung, als hätte er nicht erwartet, dass jemand wie Lizzie ihm so viel Widerstand entgegensetzen könnte. Es war, als würde er darüber nachdenken, wie er darauf reagieren sollte. Schließlich verzog sich sein Gesicht zu einem selbstgefälligen Lächeln, und seine Stimme nahm einen schneidenden Ton an. „Du wirst noch sehen, wie schnell du mir gehorchen wirst. Und nenne mich nie wieder Mr. Malfoy. Für dich bin ich Lucius. Also nenne mich ab jetzt besser so.“

Der letzte Satz war unmissverständlich eine Drohung. Lizzie spürte, wie sich die Furcht erneut in ihr festsetzte, doch sie zwang sich, ihm weiterhin in die Augen zu blicken. Ihr Verstand riet ihr, einfach zu nicken und keinen weiteren Widerstand zu leisten, aber sie war Lizzie, und Aufgeben lag nicht in ihrer Natur. Auch wenn ihre Stimme zitterte, sprach sie dennoch. „Ich werde … Sie … vermutlich nie wieder sehen.“

Kaum hatte Lizzie die Worte ausgesprochen, stürmte Lucius mit einem entschlossenen, beinahe aggressiven Schritt auf sie zu. Er bewegte sich mit der Präzision eines Raubtiers, das seine Beute umzingelt. Seine Hände fanden schnell ihren Weg zu ihren Hüften, griffen fest zu, als wären sie dazu bestimmt, sie zu besitzen. Lizzie zuckte unwillkürlich zusammen, als seine Finger sich in ihr Fleisch gruben, und sie fühlte die Kälte, die von seiner Berührung ausging, trotz des dicken Stoffes. Die Robe, die eben noch ein trügerisches Gefühl von Sicherheit vermittelt hatte, schien plötzlich bedeutungslos. Es gab keinen Schutz vor ihm.

Lucius trat noch näher, bis sein Atem ihre Haut streifte. Jeder Zentimeter seines Körpers strahlte eine beängstigende Dominanz aus, die wie ein Netz aus Dunkelheit über sie fiel. Sie fühlte die Hitze seines Körpers, die in einem krassen Gegensatz zu der Kälte stand, die er in ihr auslöste. Der Raum um sie herum schien zu schrumpfen, als er seinen Kopf langsam in die Beuge ihres Halses legte. Lizzie hielt den Atem an. Sein warmer Atem strich über ihre Haut, und sie konnte das leichte Zittern seiner Lippen spüren, als er ihr leise ins Ohr flüsterte: „Das denkst auch nur du, kleine Lizzie.“

Seine Worte sickerten wie Gift in ihren Verstand, langsam und unaufhaltsam. Lizzie erstarrte. Die Zeit schien stillzustehen, als ihr plötzlich ein leichter Schmerz am Ohrläppchen durchzuckte. Lucius hatte sie gebissen. Nicht fest genug, um wirklichen Schmerz zu verursachen, aber gerade so stark, dass es ihre Sinne alarmierte. Es war eine Geste, die ihr zeigte, dass er die Kontrolle hatte – und dass er sie spielerisch quälen konnte, wann immer er wollte. Ihre Augen weiteten sich vor Schock und Unglauben. Es war, als ob die Realität um sie herum zerbrach und sie sich in einem Albtraum wiederfand.

„Hast du schon wieder vergessen, was ich zu DIR gesagt habe?“ Sein Flüstern verwandelte sich in ein gefährliches Knurren, das in ihrem Ohr widerhallte. Seine Stimme war tief und bedrohlich, durchzogen von einem Hauch von Ungeduld, als würde er jede Form von Widerspruch von ihr im Keim ersticken wollen.

Für einen Moment war Lizzie wie betäubt. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, unfähig, klar zu fassen, was er von ihr wollte. Doch dann erinnerte sie sich an seine vorherige Anweisung, ihn „Lucius“ zu nennen. Erneut spürte sie seine Zähne, die sich diesmal fester in ihr Ohrläppchen gruben. Der Schmerz war intensiver, und sie konnte nicht verhindern, dass sie das Gesicht verzog.

„Hör bitte auf, Lucius,“ brachte sie schließlich hervor, ihre Stimme eine Mischung aus Angst und verzweifelter Unterwerfung. Sie hoffte inständig, dass ihre Worte ihn besänftigen würden, dass er aufhören würde, wenn sie ihm gehorchte. Aber ihre Hoffnung zerbrach, als er ein leises, amüsiertes Glucksen ausstieß. Es war ein dunkles, bösartiges Geräusch, das ihre Hoffnung wie ein trockener Zweig unter seinem Gewicht zerbrach.

Lizzie versuchte, ihn von sich zu stoßen, ihre Hände drückten gegen seine Brust, aber er war unerbittlich. Sein Griff um ihre Hüften verstärkte sich, seine Finger gruben sich tiefer in ihre Haut, als würde er sie daran erinnern wollen, dass sie ihm ausgeliefert war. Ihre Versuche, sich zu befreien, waren sinnlos. Seine Stärke war erschreckend, fast übermenschlich, und sie fühlte sich wie ein Spielzeug in seinen Händen – ein Spielzeug, das er nach Belieben manipulieren konnte.

Er gab ihr keine Pause. Stattdessen spürte sie seine Zunge, die sanft über den Übergang von ihrem Ohr zu ihrer Wange glitt. Die feuchte Berührung hinterließ eine Spur des Ekels.

In diesem Moment ertönte plötzlich ein leises „Plopp“, und Dobby, der Hauself, erschien direkt neben ihnen. „Mr. Malfoy, Sie haben noch einen wichtigen Termin. Sie müssen jetzt gehen, damit Sie es rechtzeitig schaffen,“ sagte der kleine Elf, seine Stimme klang fast ängstlich, als er vorsichtig an Lucius' Robe zog.

Lucius hielt in seiner Bewegung inne und wandte sich mit einem mörderischen Blick dem Hauselfen zu. Seine Augen funkelten vor Wut. „Du unnütze Kreatur, du wagst es, mich zu stören?“ zischte er. Doch dann hielt er inne und schien zu überlegen. Schließlich seufzte er verächtlich. „Aber das klären wir später.“ Er wandte sich wieder Lizzie zu, sein Gesicht zeigte nun eine Mischung aus Verärgerung und Entschlossenheit. „Ziemlich schade, dass wir unterbrochen wurden, nicht? Aber keine Sorge, wir werden uns bald wiedersehen, und dann werde ich fortsetzen, was wir begonnen haben.“

Mit einem letzten, bedrohlichen Lächeln trat er einen Schritt zurück. Sein Blick glitt über Lizzie, die die Robe immer noch fest um ihren Körper gepresst hielt, als wäre sie das einzige, das sie vor ihm schützen konnte. Lucius hob seinen Gehstock auf, den Dobby ihm reichte, und ging zur Tür der Umkleidekabine. „Such dir ein paar schöne Roben aus, Liebling,“ sagte er, bevor er die Tür öffnete und verschwand.

Der kleine Hauself blieb noch einen Moment stehen und blickte Lizzie an. Seine großen Augen waren voller Traurigkeit und Mitgefühl. „Es tut mir sehr leid, Miss Blackwood,“ flüsterte er mit zitternder Stimme, bevor er ebenfalls verschwand.

Als Lizzie endlich alleine in der Umkleidekabine stand, fühlte sie, wie die Anspannung aus ihrem Körper wich, und sie sank langsam auf den kleinen Hocker in der Ecke. Ihre Beine zitterten, und Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie fühlte sich schwach, hilflos und beschmutzt. Die leise Stimme von Lucius Malfoy hallte immer noch in ihrem Kopf nach, und sie konnte das Gefühl seiner Hände auf ihrer Haut nicht abschütteln.

Aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie kämpfen musste. Sie durfte ihm nicht die Macht über ihr Leben geben. Noch nicht, und niemals.
.
.
.
.
.
.
.
Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. Ich würde mich über votes und Kommentare freuen! Natürlich könnt ihr auch Kritik äußern :)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top