Kapitel 9

"Geht es dir wirklich gut?" Jadora und Fleur saßen auf einer der Bänken im Krankenhaus und hatten bis jetzt vor sich hingeschwiegen. Ja dachte an ihren Vater, wie sollte sie jetzt ohne ihn leben können? Sie war minderjährig. Ja, Fleur war da, aber.. "Ja, doch! Klar! Es ist alles gut". Doch so ganz kaufte sie ihr das nicht ab.

"Warum hat mein Vater dich fast.." Sie durchschnitt mit ihrer Hand ihren Hals. "Ach so.." Fleur lachte, aber es war kein echtes Lachen, ,, er wollte nicht, dass er dich verliert." "An was?", fragte Ja leise, doch sie kannte schon die Antwort. An das Böse, an die Schattenjäger! "Hat er dir nie etwas gesagt?", überlegte sie. Jadora schüttelte den Kopf: "Nie. Ich wusste gar nichts von dir und den anderen".

Plötzlich keuchte Fleur auf und ging nach vorne. Sie würgte. "Alles okay? Fleur?" Ja sprang auf und sah sich nach einem Arzt um. Die Vampirin sank auf dem Krankenhausboden und japste verzweifelt nach Luft. Vielleicht hatte sie jetzt ein Knochen verschoben und es gab hier einen Kampf auf Leben und Tod?

"Halt durch! Ich bin gleich wieder da", meinte Jadora panisch und rannte los. "Hilfe!! Meine ..Tante ist zusammengebrochen!" Ein Pfleger ging mit ihr mit.

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Jadora saß schon seit drei Stunden am Stuhl und zermalmte sich das Gehirn. Ihre Hand fuhr hektisch durch ihre Haare. Sie stöhnte auf und ließ den Kopf hängen. Was war heute nur los? Ein Arzt trat aus dem Zimmer heraus.

"Und? Wie geht es ihr?", wollte sie wissen und stand auf. "Du bist...?" "Ihre Nichte", half sie aus. "Okay. Also, deiner Tante geht es ..nicht so gut. Ihr Vater hat ihren Kehlkopf ziemlich drangiert, sie war kurz vor dem Ersticken. Zum Glück konnten wir ihr helfen, aber wenn sie nicht im Krankenhaus gewesen wäre, würde sie jetzt vermutlich nicht mehr am Leben sein. Du kannst zu ihr gehen, wenn du möchtest! ", sagte er. Er sah müde aus, trotzdem lächelte er ihr zu. "Ja, okay".

Ja ging an ihm vorbei und drückte die Klinke hinunter. Im Zimmer war es dunkel und es roch nach Desinfektionsmittel. Der Geruch kitzelte sie in der Nase. Jadora schloss die Tür und schlenderte zu dem einzigen Sessel rüber.

"Setz dich, Jadora. Wir müssen reden!" Sie erschrak, das dieser Satz von Fleur kam. "Warum? Über was? Ich weiß, dass ich eine Schattenjägerin bin", wusste Ja nicht und setzte sich. Fleur sagte eine ganze Weile nichts: "Ja, ich weiß. Du musst deine Fähigkeiten erlernen, deine Feinde schätzen." " Okay", sagte sie,,,und wer ist mein Feind? Woran erkenne ich ihn?" "An einem Tattoo. Es ist so schwarz, wie die Unterwelt selbst".

Diese Worte lösten in ihr eine Panik aus. Darwin hatte doch auch so ein Tattoo. "Haben wir auch eins?", vergewisserte sie sich. Fleuer schüttelte den Kopf: "Nein, warum fragst du?" Alle Alarmglocken gingen in Jadora an. Nein, nein!

Warum außgerechnet Darwin? Sie stand auf und ging durch den Raum. "Jadora, was ist los mit dir? Kennst du jemanden mit Tattoo?" "Ja, kenne ich! Und in den habe ich mich verliebt", rief sie und stürmte aus dem Raum. Das gab es doch nicht! Da verliebte sie sich einmal und nun- war er ihr größter Feind. Der, der sie umbringen wollte.

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Am nächsten Morgen kam sie wieder. Ja hatte in ihrem Haus übernachtet und war unendlich müde.

"Hi, Jadora", begrüßte Fleur sie. "Wie geht es dir?" "Gut genug, um mit dir am Abend trainieren zu können", gab diese zurück. "Bitte? Was muss ich denn machen?" Nun war Jadora voll verwirrt.

"Das erkläre ich dir später! Nun musst du aber in die Schule, es ist ja schon fast acht", meinte ihre Tante. "Und dem über den Weg zu laufen?", fragte sie entgeistert. "Ja, er wird dir nichts tun. Am Tag ist es zu riskant zu zeigen, dass er anders ist", versicherte sie ihr, ,, und nun komm endlich!"

Sie fuhren mit einem Taxi zur Schule. "Danke". Jadora bezahlte und schulterte ihren Rucksack. Vor ihnen lag die Schule. "Was ist da eigentlich passiert?", fragte Ja und deutete auf das riesige Loch. "Ach, das!" Fleur sah zum Himmel,,,ich musste dich doch retten. Sie finden es eh nie heraus, was da wirklich geschehen ist".

"Danke, danke, dass du mein Leben mal wieder gerettet hast", sagte Ja. "Hör auf! Nun geh schon!" Sie lachte und ging auf das Schulgebäude zu. Jadora sah sich um, spürte Blicke auf sich. Alles war wie immer.

"Guten Morgen, Jadora!" Ihre Klassenvorständin ging bei ihr vorbei. "Hallo!" Sie winkte kurz. War sie etwa auch ein Feind? Jadora war misstrauisch, sie vertraue keinem mehr. Dann könnten Caro..Aber Caro und Lucy hatten keine Tattoos.

"Hey, Ja! Wo warst du denn gestern?" Lucy sah sie und rannte auf sie zu. "Hi, mir ging es nicht so gut", wich das Mädchen aus. "Alles okay?" "Ja, klar! Lass uns gehen!"

Die beiden schlenderten über den Schulhof. Vor dem Loch in der Schulwand blieben sie stehen. "Hast du eine Idee, was das gewesen sein könnte?", wollte Lucy wissen, ,,sieht wie eine übernatürliche Kraft aus!" "Ja, vielleicht. Aber vermutlich war es wie die Experten sagen. Ein umgeleiteter Blitz", zuckte Jadora mit den Schultern.

Wenn sie die Wahrheit erzählen würde, würde sie gleich in die nächste Psychiatrie eingeliefert werden, da war sie sich sicher.

In der ersten Stunde hatten sie Chemie, doch Ja konnte sie kein bisschen konzentrieren. Darwin saß ihr gegenüber und starrte sie an. Weiß er nun, dass ich weiß, was er ist?, hatte sie Angst. Würde er Caro oder Lucy etwas antun? Nach der dritten Stunde hielt sie es nicht mehr aus und packte ihren Rucksack.

"Wo gehst du hin?" Caro zwirbelte eine Haarsträhne. "Ich muss weg, mir geht es nicht gut", sagte sie schnell. "Ist es wegen Darwin?" "Warum?"

"Naja. Er guckt so, habt ihr euch getrennt?", überlegte Caro interessiert. "Wir waren nie zusammen", stellte Ja klar, ,, das war nur ein Ausrutscher!" "Das meinst du doch nicht ernst!", platzte sie heraus. "Doch, das meine ich ernst", meinte Jadora und verließ das Klassenzimmer fluchtartig.

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