Kapitel 5
"Oh, hey, Darwin! Was machst du denn hier?" Caro und Jadora waren bei der Toilette im Freibad. Jan und Darwin waren ebenfalls dort und zuckten jetzt zusammen. Caro ging in das Sanitärhaus und ließ Ja allein. Na, vielen Dank auch!
Jan warf Darwin noch einen Blick zu und verschwand dann ebenfalls. Wenn Blicke töten könnten.. Zum Glück, Ja hätte es nicht neben diesem Typen ausgehalten! Die Zwei schwiegen. "Wie geht's?", fragte Ja und sah auf ihre Beine hinunter. Sie waren leicht von der Sonne gerötet.
"Ziemlich gut, wenn du neben mir stehst!" Jadora sah Darwin an. Das hatte er doch nicht ernsthaft gerade gesagt, oder? Dann geschah alles ganz schnell, er fuhr hinter ihren Kopf und zog sie an sich heran.
Schon lagen seine Lippen auf Jadoras. Darwins Lippen schmeckten nach Cola und Sommer. Jadora verlor sich in den Augen von ihm und befand sich schlagartig in einer anderen Welt. Ein Nebel umfing sie und ließ sie nicht mehr los. Es vernebelte ihr die Sicht und ein glutheißer Strahl fuhr durch sie hindurch.
Ihre Haut pulsierte. Darwin schlang seine Arme noch enger um sie herum und verdeckte sie vor ungenierten Blicken. Als sie den Kopf etwas hob und in seine dunklen Augen blickte, sah sie dort so eine Ungestümtheit, die sie schlucken ließ.
"Das wollte ich schon lange mal machen". Darwin strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Jadoras Beine wackelten, sie lehnte sich an. Ihr Kopf brummte, aber sie fühlte sich so unglaublich glücklich. Ihre Lippen zitterten und ihr Atem ging etwas unregelmäßig.
"Darf ich dich was fragen?" "Ja, klar", meinte er. "Was ist das für ein Tattoo?" "Ach, das.." Er schwieg . Jadora fragte sich, was ihn wohl so aus der Fassung gebracht hatte. Wohl nicht diese Frage, oder?
Plötzlich wich der gerade zu sanfte Ausdruck aus seinen onyxschwarzen Augen und eine Härte, wie aus Stahl kam zum Vorschein. "Was hast du?", wollte Jadora wissen, als er sich ihrer Hand entzog. Sie berührte ihn an der Wange und strich mit ihren Daumen darüber.
"Darwin, was ist los?", überlegte Ja , doch er hob die Hand: "Geh einfach! Geh!" Er stürmte an ihr vorbei, aus dem Waldschwimmbad hinaus. Jadora sah ihm nach. "Du Arsch", flüsterte sie in den Wind und bekam nasse Augen. Zuerst küsste er sie und dann ließ er sie links liegen? Tja, so ein Aufreißertyp eben.. Warum war sie auf ihn hinein gefallen? Liebe darf man nicht trauen, das hatte sie eigentlich schon füher gelernt.
Mit Alain, ein Junge aus der Normandie. Er war in Paris auf Urlaub, Jadora auch. Sie und ihr Vater besuchten eine Bekannte, die ein Restaurant dort hatte. Sie und Alain hatten sich verliebt, doch dann am Ende seiner Ferien hatte er einfach Schluss gemacht und eine solche doofe Barbie genommen. Und dann postete er auch noch auf Instagram so ein Scheißfoto.
Jadora knurrte bei diesen Gedanken. Drawin war genauso, morgen turtelte er sicher mit Jade oder so rum.
"Was? Er hat dich einfach stehen lassen?" Caro war verärgert, als sie wieder aus der Toilette kam. Und das kam aus ihren Mund. Sie vergötterte Darwin fast. "Ja, ich weiß auch nicht. Er hat vielleicht etwas gesehen..oder jemanden.." Jadoras zuckte mit den Schultern.
"Was ist eigentlich mit Jan? Der guckte dich ganz komisch an, mag er dich vielleicht?", meinte Caro. Ja drehte den Kopf:"Mir doch egal! Ich will wissen, was mit ihm los ist!" Sie drängte sich an ihrer Freundin vorbei und verließ ebenfalls das Schwimmbad.
Vor dem Gebäude waren Büsche, normalerweise. Doch einer der vielen Büsche war versegt, es kokelte noch. "Was zur Hölle?", fragte sie sich. Ja sah sich die Brandzeichnungen genauer an, es sah aus wie ein Blitz, aber es war doch kein Gewitter da gewesen!
Sie schüttelte sich. "Darwin", rief sie dann, aber erfolglos.
Als sie heute nachhause kam, war niemand da. "Dad?", schrie Ja und ging durch das ganze Haus, aber er war nicht da. Auf dem Tisch fand sie einen Zettel. Ihr Vater war bei einem Freund. Sie seufzte. Er bekam ihre Erziehung einfach nicht auf die Reihe, noch nie war es so gewesen. Sie hatte sich immer um alles kümmern müssen.
So machte sich Jadora eine Pizza warm und brütete dann über die Aufgaben. "Man, Scheißmathe!", brüllte sie und schleuderte das Buch an die Wand. Sie war eigentlich ja gut in der Schule gewesen, doch Mathe war ihr Hassfach! Ja bekam es einfach nicht auf die Reihe.
Ein Zettel segelte zu Boden. Ja stand von ihren Platz auf und hob ihn auf. Die ominöse Fleur Ar! Die hatte sie ja ganz vergessen! Sie wählte die Nummer von Lucy und verabredete sich mit ihr. "You are due", flüsterte sie und lächelte. Heute würde sie die Person ausfindig machen.
~ ~ ~~~
"Und, du willst wirklich zu den Adressen gehen?" Lucy war unwohl zumute, sie sprang von einem Fuß auf den anderen. Dabei wehte ihr Kleid im Wind, das sah zusammen mit ihren blonden Haaren unmöglich schön aus. "Lucy, bitte! Ich will wissen, was die von meinem Dad wollte", bat Jadora sie,,,ich spendiere dir auch ein Eis danach! Deal?!"
Sie streckte die Hand aus. Lucy überlegte kurz: "Deal!", und schlug ein. Sie fuhren mit dem ersten Bus zu der Adresse. Dort klingelten sie, aber es machte niemand auf. "Können wir nicht einfach gehen?". "Man, Lucy! Du kannst ja gehen, aber ich will was wissen", stöhnte Jadora genervt. Ihre Freundin kam dann aber doch zur anderen Adresse mit. Der Bus schmiss sie an einem Haus heraus. Es war neu, aber hatte auch einen alten Touch.
Jadora war begeistert. "Vielleicht wohnt ja eine Hexe da und die will uns umbringen?" Lucy blieb stehen. "Ach, man! Wie alt bist du eigentlich? Sechs?", riss Ja der Geduldsfaden und ging auf das Haus zu.
Ihre Schritte waren voller Energie, das Gras federte sie zurück. Sie stieg die Treppe bis zur Tür empor. Die Tür war aus hellem Holz und faziert mit Zweigen. Jadora erkannte einen Nistelzweig und war versucht ihn mitzunehmen. Dann klopfte sie aber und hielt die Luft an.
Eine Krähe flog über ihren Kopf hinweg. Die Tür schwang auf und eine junge Frau starrte ihr entgegen. Sie war wirklich schön. Ihre helle Haut passte perfekt zu ihren schwarzen Haaren, die sie aber wie ein Vampir erscheinen ließen. Ihre roten Lippen-sie wusste nicht, ob sie naturrot waren-verzogen sich leicht zu einem Lächeln. Die markanten blauen Augen musterten sie. Die Frau von der Schule. Nicht Feuer hatte sie in den Augen gesehen, sondern Wasser. Eiskaltes Gletscherwasser.
Wie Hänsel und Gretel, nette Hexe, böse Absichten, dachte Ja und riss die Augen auf. "Hey, bleib hier", rief die Vampirin ihr nach, während sie zu Lucy rannte und gemeinsam mit ihr die Straße zum nächsten Bus entlang hastete....
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