1. Immer wieder diese erfreulichen Droiden
Anakin Point of View
Unruhig lief ich durch die verschlungenen Gänge des Jedi-Tempels auf Coruscant. Ich hatte seit Tagen dank undurchsichtiger Eingebungen der Macht wirklich mies geschlafen. Während ich versuchte meine Atmung auf ein möglichst langsames Tempo zu regulieren, tippten meine Finger einen unbekannten Rhythmus auf die schwarze Robe an meinem Körper. Noch nie war mir der Weg zur Medi-Einheit des weitläufigen Jedi-Tempels derart lang vorgekommen, was meinen Fokus unermesslich fern von der Realität schweifen ließ. Zur Besinnung fuhr ich mir mit der linken und zum Glück noch aus Fleisch und Blut bestehenden Hand durch die braunen, kurzen Haare. Ein wenig vermisste ich meinen alten Padawan-Zopf, der noch bis vor wenigen Tagen an meinen Hinterkopf gebaumelt hatte. Andererseits konnte ich jetzt selbst über meine Frisur bestimmen - ich wollte schon länger mal meine Haare länger wachsen lassen. Auch erfüllte mich der Rang als vollwertiger Jedi-Ritter mit größtem Stolz. Anakin Skywalker, erhoben in den Rang eines prächtigen Jedi-Ritters, geprüft durch die Prüfung des Fleisches. Irgendwie stimmte mich diese alleinige Tatsache stolz, trotzdem hätte ich meine rechte Hand samt Unterarm gerne behalten. Count Dooku würde bei unserer nächsten Begegnung für diesen widerwärtigen Sieg im Lichtschwertkampf büßen müssen und das mit mehr als nur einer Hand!
Wie ein Schlag traf mich die Erkenntnis meiner unerwünschten Anspannung. Sofort lockere ich die Faust meiner schwarz behandschuhten, künstlichen Hand, die ohne jenen schützenden Überzug, in ihrer knochigen Gestalt aus Gold und Messing schimmerte. Lediglich wegen ihr war ich auf dem Weg zur Medi-Station, denn eine - von mir gewiss nicht sonderlich geliebte - Pflichtwartung stand an. Wie in ach so vielen anderen Situationen konnte ich mir mit Leichtigkeit eine bessere, sowie angenehmere Beschäftigung ins Gedächtnis rufen. Nicht dass der Verlust einer fast gesamten Gliedmaße nicht genug gewesen wäre, jetzt durfte ich auch noch alle unerwünschten und definitiv ungeplanten Konsequenzen tragen, wozu eben eine regelmäßige Kontrolle oder Wartung in den ersten Monaten nach der kürzlichen Operation zählte. Diesen Umstand nahm ich missbilligend hin, vergaß jedoch nicht den bitteren Unterton, der besagte, dass deutlich mehr Schmerzen und schlechtere Reflexe wie ich sie in meiner künstlichen Hand oder besser gesagt dem Armstumpf leicht spürte durchaus keine Seltenheit waren. In den ersten tagen war ich lückenlos von der Angst befallen gewesen, dauerhafte und starke Schmerzen zu bekommen oder nie wieder meine alte Präzision erlangen zu können. Zu meinem großen Glück blieben all diese Sorgen unbegründet, stattdessen hatte ich viel hilfreichen Zuspruch und Unterstützung beim anstrengenden Training, an deren Ende sich die neue Hand endlich mit meinem Körper synchronisiert hatte. Ja, inzwischen störten mich diese ganzen zusätzlichen Termine wegen der schweren Verletzung sehr, da sie für mich immer mehr ins Vergangene wanderte.
Kaum war ich aus meinen Gedanken in die Gegenwart zurückgekehrt, hatte ich bereits mein Ziel erreicht. Vor mir glitt eine weiß-milchige Tür zur Seite und gab den Blick auf die dahinter liegende Einrichtung frei. Hier war alles recht trist in hygienischen Weiß- und vereinzelt Blautönen gehalten. Die einzige Ausnahme von dieser wenig motivierenden Farbgebung waren vereinzelte Droiden oder gar nur wenige Teile dieser. Einer von diesen sozial einfach gestrickten kam mir nun entgegen, scannte mein Gesicht und begann mit dem programmierten Standard-Geschwafel.
„Guten Tag, Anakin Skywalker..." Schon nach kürzester Zeit waren meine Gedanken wieder abgeschweift - schließlich hatte ich mir sein immerzu identisches Sprachprotokoll in letzter Zeit viel zu oft anhören müssen. Da waren meine seltsam bedrückenden Gefühle, die mich letzte Nacht erneut heimgesucht hatten, deutlich interessanter.
Während er mich weiter in einen Behandlungsraum führte und mich bat, meinen schwarzen Schutzhandschuh abzulegen, sowie den Ärmel hochzukrempeln, war ich endgültig bei meiner weiteren Tagesplanung angekommen.
Obwohl seit der Schlacht von Geonosis die Klonkriege unausweichlich begonnen hatten, durfte ich quasi nichts machen. Während andere Jedi, darunter auch mein nun ehemaliger Meister Obi-Wan Kenobi, sich auf den ersten Schlachtfeldern erproben durften, fesselte mich mein armloses Schicksal an den Jedi-Tempel auf dem friedlichen Coruscant. Zwar lag der Dreh- und Angelpunkt der galaktischen Republik hier, doch alles was mich an der hektischen Krisenpolitik momentan interessiert, war die hübsche Senatorin von Naboo und meine geheime Ehefrau. Leider befand sich diese gegenwärtig auf ihrem Heimatplaneten, um besser in Zusammenarbeit mit ihrem Volk zu stehen, wenn sie hier im Senat agierte. So hatten wir weitaus keine Möglichkeit, alle verbotenen Aktivitäten unserer, für sämtliche fremde Ohren nicht existierenden Verbindung auszuschöpfen.
Trotzdem beschloss ich jetzt im stillen nach der Behandlung zu versuchen sie zu erreichen. Ihre Wissbegierde und Fürsorge brannten immer auf Neuigkeiten - auch, wenn sich im Endeffekt nichts geändert hatte.
Gegen alle Vorstellungen erhoffte ich dennoch, die lang ersehnte Erlaubnis der Mediziner für Missionen zu bekommen. Langsam wurde das Gefühl, hier im nun ungewohnt leeren Tempel zu versauern, unerträglich. Nichts beflügelte mich mehr, als die Aussicht wieder die Luft eines Cockpits zu atmen - nichts, außer der Gedanke an Senatorin Amidala.
„Ihre Wunden sind gut verheilt, Meister Skywalker" Damit weckte der Droide meine Aufmerksamkeit.
„Wie gut? Könnte ich wieder auf Missionen gehen?" Seine gelben Lampenaugen mit den ausdruckslosen schwarzen Punkt in ihrer Mitte, richteten sich von meinem Arm auf mein Gesicht.
„Gut ist die Heilung, nicht der Zustand - gedulden Sie sich noch etwas. Ich erlaube Ihnen wieder zu fliegen, aber halten Sie sich von körperlichen Anstrengungen, Waffen und Kämpfen fern." Ein kurzes Lächeln zuckte über meine Lippen. Diese wiedergewonnene Freiheit würde ich in langen Zügen auskosten.
„Sie dürfen gehen, aber kommen Sie im selben Zeitintervall wieder." Ich nickte, als er mir einen neuen Verband um die wunde Schnittstelle von menschlichen Arm und technischer Hand anlegte. Dann verschwand der kleine Helfer nach kurzer Veranschiedung und ich stülpte den schwarzen Handschuh wieder vorsichtig über die goldene Mechanik ehe ich deutlich aufgeheitert die Medi-Einheit verließ.
Ich nahm mir vor, sobald wie möglich meine geheime Ehefrau zu kontaktieren. Hoffentlich standen die Dinge auf Naboo günstig und ich könnte meinen ersten Ausflug zu „Vitalisierungszwecken" auf dem sonnigen Planeten verbringen. Ganz nebenbei natürlich würde ich schon fast rein zufällig Senatorin Amidala begegnen, dies selbstverständlich auch nur zu ihren Sprechzeiten, an denen ihr geliebtes Volk sie konsultieren konnte. Ja, meine Frau war ein sehr bodenständiger Mensch - eine weitere Sache, die ich so sehr an ihr liebte.
Im völligen Ausschluss sämtlicher fremder wie bekannter Augen, würde dann am Abend ein heimliches Rendezvous stattfinden, von dem nie jemand erfahren würde. Zusammen könnten wir die sternenklare Nacht verbringen, dabei alles andere tun als ruhig zu schlafen, uns dann in den ersten Stunden des neuen Tages trennen. Keine lebende Seele würde je davon Kenntnis nehmen. Allein der liebstem Gedanke an ihre Gegenwart ließ mein Herz höher schlagen. Ich musste sie unbedingt sprechen...
Hallo zusammen!
So beginnt nun diese neue STAR WARS Fanfiction und ganz ehrlich: Ich konnte kaum warten, wieder über mein absolutes Lieblings-Fandom zu schreiben. Deswegen habe ich allering auch nicht gewartet, bis andere Projekte beendet sind und kann nichts bezüglich regelmäßiger Updates versprechen. ):
Trotzdem gebe ich mein Bestes, möglichst zeitlich hier anzuknüpfen und meine Notizen in eine packende Geschichte umzuwandeln. Also bleibt gespannt, denn es wird gigantisch (hoffe ich jedenfalls).
Lg agentagi
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top