Woche 3, Tag 3 - Die drei Brüder

Hey^^

Ich habe mir die Freiheit genommen, und zwei Tage übersprungen, da sie in diesem Kapitel eigentlich zusammengefasst sind, und immer wieder Details dazukommen. Deshalb, und weil ihr jetzt so lange warten musstet, ist es auch ziemlich lange geworden^^

Außerdem habe ich gerade bemerkt, wie verrückt der Titel ist - aber joa xD Viel Spaß!

Draco Pov.

Ich lag schon eine Weile im Bett und versuchte einzuschlafen. An Harry's gleichmäßigem  Atem erkannte ich, dass dieser sich schon im Land der Träume befand. Als ich ein leises Quietschen hörte blickte ich zur Tür, die sich gerade öffnete. Dann lugte Hermine durch den Türspalt und tapste kurz darauf ganz herein. "Draco? Harry?", fragte die kleine Hermine leise.

"Was ist?" fragte ich nun zurück. Hermine lief schnell zu mir, kletterte auf das Bett und kuschelte sich unter meine Decke. Leicht verwirrt und überfordert mit der Situation, legte ich vorsichtig einen Arm um sie. "Ich kann nicht schlafen...", murmelte sie nun leise. "Erzählst du mir eine Geschichte? " Dabei sah sie mich mit ihren großen, rehbraunen Augen an, weil sie wusste das ich ihr dann nicht wiederstehen kann. Daher seufzte ich nur resigniert und stöberte in meinem Gehirn nach einer passenden Gutenacht-Geschichte. Doch die einzige, die ich kannte war 'das Märchen von den drei Brüdern'. Und so begann ich schließlich zu erzählen: "Es waren einmal drei Brüder, die wanderten auf einer einsamen, gewundenen Straße in der Abenddämmerung dahin. Nach einiger Zeit kamen die drei Brüder zu einem Fluss, der war so tief, dass sie nicht hindurchwaten konnten, und so gefährlich, dass sie nicht ans andere Ufer schwimmen konnten. Doch die Brüder waren der magischen Künste kundig, und so schwangen sie einfach ihre Zauberstäbe und ließen eine Brücke über dem tückischen Wasser erscheinen. Sie hatten die Brücke halb überquert, da trat ihnen eine Kapuzengestalt in den Weg. Und der Tod sprach zu ihnen. Er war zornig, weil er um drei neue Opfer betrogen war, denn für gewöhnlich ertranken Wandersleute im Fluss. Doch der Tod war gerissen. Er tat, als würde er den drei Brüdern zu ihrer Zauberkunst gratulieren, und sagte, weil sie so klug gewesen seien, ihm zu entrinnen, verdiene jeder von ihnen einen Lohn. So verlangte denn der älteste Bruder, der ein kämpferischer Mann war, einen Zauberstab, der mächtiger als alle anderen sein sollte: einen Zauberstab, der seinem Besitzer in jedem Duell zum Sieg verhelfen würde, einen Zauberstab, der eines Zauberers würdig war, der den Tod besiegt hatte! Also ging der Tod zu einem Elderbaum am Ufer des Flusses, formte einen Zauberstab aus einem Zweig, der dort hing, und schenkte ihn dem ältesten Bruder. Dann beschloss der zweite Bruder, der ein hochmütiger Mann war, den Tod noch mehr zu demütigen, und verlangte nach der Macht, andere aus dem Tod zurückzurufen. Also nahm der Tod einen Stein vom Flussufer und schenkte ihn dem zweiten Bruder, und er sagte ihm, das der Stein die Macht haben werde, die Toten zurückzuholen."

Zum Ende hin war meine Stimme immer leiser geworden und  versiegte nun ganz, als ich sah, dass Hermine bereits eingeschlafen war. Sie hatte komischerweise darauf bestanden, dass sie als nächstes in ein Kleinkind verwandelt werden würde. Potter oder Harry, wie ich begann ihn zu nennen, hatte nur gelacht, und "Das Beste kommt zum Schluss!" gerufen, doch ich hatte ein wenig darüber nachdenken müssen.

Zu Erst einmal hieß das nämlich, dass ich Papa für eine Muggelgeborene spielen sollte. Und dann noch mit Harry! Die Verwandlung fand vor zwei Tagen statt, und in dieser Zeit kam es uns nicht nur einmal vor, als ob wir ein schwules Pärchen wären. Vor allem, da wir in einem Bett schlafen mussten. Da ich mich aber niemals in einen Jungen verlieben könnte, war das im Endeffekt kein Problem.

Das Problem war Hermine. Verrückterweise hatte sie anscheinend eine viel bessere Bindung zu mir, als zu Harry, was mich am Anfang echt verwunderte. Mittlerweile hatte ich mich aber daran gewöhnt, und ehrlich gesagt genoss ich es. Die junge Hermine gefiel mir auf jeden Fall besser als die alte. Mit der Kleinen konnte ich Sorgenlos zum Spielplatz gehen, mit ihr kochen, oder eben Abends mit ihr kuscheln.

Ich hatte schon Angst dass sich dieses Gefühl nicht legen würde, wenn sie wieder Erwachsen war. Schnell verscheuchte ich diese Gedanken wieder.

Plötzlich musste ich niesen. Ein lockiges Haar von Hermine hatte sich zu meiner Nase verirrt, denn die Kleine hatte sich unbewusst an meine Brust gekuschelt. Vorsichtig legte ich einen Arm um sie, und stockte kurz, als sie sich bewegte. Doch als ich ein zufriedenes Seufzen vernahm, entspannte ich mich auch wieder, und war gar nicht lange später eingeschlafen.

*

Am nächsten Tag saß ich am Frühstückstisch, und das nicht wirklich ausgeschalfen. Es war gestern sehr spät geworden, und dummerweise heute sehr früh. Es war Mittwoch, also ganz normaler Unterricht, doch Harry und Hermine schien das nicht zu stören.

Die beiden waren putzmunter, und ich fragte mich nun zum dritten Mal wo sie ihre Energie herbekamen. Hermine saß links von mir auf mehreren Pölstern, und aß genüsslich ihr Müsli, während Harry rechts von mir alles in sich reinzuschaufeln schien.

"So hungrig?" fragte ich ihn verschlafen und mit rauer Stimme, und er nickte lebhaft, und zuckte mit den Schultern.

"Ach ja, Draco!", meldete sich nun auch Hermine. "Du hast mir gestern das Märchen von diesen drei Brüdern erzählt! Aber nicht fertig." Sie zog einen Schmollmund, und ließ ihre Augen wieder so bezaubernd glitzern. Harry kicherte, da er genau wusste, was jetzt geschehen würde. Wie konnte sie sich überhaupt noch daran erinnern?! Sie war doch mittendrinnen eingeschlafen!

"Na gut." Meinte ich trotzdem sanft. "Wenn du fertig bist erzähl ich sie dir auf dem Weg zum Unterricht fertig, ist das okay?"

Hermine nickte, und fing an  beinahe so schnell wie Harry zu essen.

Später waren wir alle drei fertig angezogen, und machten uns auf den Weg zum Schloss.
Ausnahmsweise waren wir mal früh dran, da das in den letzten Tagen nicht so gut geklappt hatte. Hermine war schon im jungen Alter anscheinend schon sehr wissbegierig, deshalb drehte sie jeden Stein um, beobachtete jeden Käfer und ratterte Blumen- und Baumnamen herunter.

"Das weiß ich, weil mein Vater immer mit mir in den Wald fährt!" erklärte sie uns nach jedem Grashalm den sie benannte mit glücklich glitzernden Augen, die mich innerlich zum Schmelzen bringen konnten.

Heute aber war sie total auf mich und die Geschichte kontzentriert. Als der letzte Bruder dann mit dem Tod mitging, hing Hermine immer noch wie gebannt an meinen Lippen - und an meinem Bein. Irgendwann war es ihr wohl zu anstrengend geworden zu laufen, sodass sie sich einfach an meinen Fuß geklammert hatte. Eigentlich war das für mich kein Problem, sie war nicht sehr schwer, aber es würde schon ein komisches Bild abgeben.

Nur ungefähr fünf Minuten später waren wir auch schon beim dem Raum angekommen, in dem Madam Rosmerta auf die Kinder aufpasste.

Lächelnd nahm sie uns Hermine ab, und zwinkerte neckend: "Ich hoffe Mal auch heute wird sich Miss Granger besser verhalten als Sie, Mister Malfoy."

Sie spielte auf meine Prügelei mit Cormac an, und das wusste ich genau. Aus einem mir unbekannten Grund musste ich trotzdem grinsen, und das wurde noch größer, als die kleine Hermine mich vorwurfsvoll anstarrte.

"Dracooo, was hast du denn gemacht?" Fragte sie mit ihrer süßen Kinderstimme, blickte mich ganz böse an, und stemmte ihre Hände in die Hüfte. Dieses Bild war absolut göttlich!

Als sie jedoch merkte, dass Harry und ich uns ein Lachen verkniffen, wurde sie traurig. "Warum lacht ihr? Ihr seid gemein!"

Ihre Unterlippe zuckte, und ihre rehbraunen Augen glitzerten gefährlich. Rasch hob ich sie hoch und nahm sie in den Arm. Ich wollte nicht, dass sie wegen mir weinte. Das hatte sie schon zu oft getan.

"Schhhh, wir habens ja nicht so gemeint." redete ich ihr beruhigend zu, und ignorierte die wissenden Blicke von Harry und Rosmerta. "Du bist einfach zu bedrohlich wenn du mich so ansiehst! Ich werde nichts mehr anstellen. Versprochen."
Ich hielt sie ein wenig von mir weg, um ihr mit schiefgelegtem Kopf ins Gesicht zu sehen. Hermine nickte und lächelte tapfer, und zu meinem Erstaunen beugte sie sich vor und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Versprochen ist versprochen, und wird auch nicht gebrochen!" rief sie, nun schon wieder fröhlich, und strampelte in meinen Armen.

Wie in Trance ließ ich sie runter, Harry und ich verabschiedeten uns, und weg waren wir. Verwandlung stand an, und immer noch geschockt von dem Küsschen lief ich neben Harry her, ohne zu merken wohin wir gingen.

"Alter, Draco, dich hats ja ganz schön erwischt!"

Ich schreckte hoch. Und sofort schoss mir eine leichte Röte ins Gesicht. Nervös fuhr ich mir durch die immer noch leicht blauen Haare.
"Was? Wovon redest du? Blödsinn. Ich würde mich doch nie in - Nein, das ist Schwachsinn."

Schnell lief ich weiter, und vermied es, Harry in die Augen zu sehen.

Harry Pov.:

Ich hatte mir gedacht, dass es viel schlimmer sein würde sich eingestehen zu müssen, dass Draco in Hermine verliebt war. Er wollte es selbst nicht glauben, aber als Außenstehender merkte man es sofort. Er kümmerte sich um sie wie seinen Augapfel, brachte sie zum Lachen oder zum Einschlafen. Genau so, wie Hermine es auch mit ihm getan hatte. Doch erst Mal war das egal, denn der ganze Unterricht lag noch vor uns, und mir war jetzt schon langweilig.

Nach Verwandlung hatten wir Zaubertränke, nach Zaubertränke eine Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen Künste mit diesem neuen Lehrer, dessen Namen ich mir nicht merken konnte, und danach hatten wir endlich eine Freistunde.

Wir beeilten uns zu Hermine zu kommen, weil eine Freistunde im Endeffekt doch ziemlich kurz sein konnte. Bei dem Kindergarten angekommen war Hermine erst nicht zu entdecken, und ich fürchtete schon wir mussten sie suchen wie vor nur ungefähr einer Woche noch Draco, doch irgendwann hörte ich ein leises Kichern aus dem Bällebad.

Mit einer unmissverständlichen Geste deutete ich ihm, mir zu folgen, und gemeinsam schlichen wir uns auf die vielen bunten Bälle zu. Mit einem Sprung saßen wir auch schon imnitten der Farben, doch Hermine war immer noch nirgends zu entdecken. Da fiel es mir ein - der geheime Platz unter dem Bällebad!

Ich kletterte also hinunter, und schon sah ich Hermine in einer Ecke sitzen, mit der kleinen Hand vor dem Mund, um nicht gefunden zu werden.

"Duuu!" stieß ich lachend hervor, und stürzte mich auf sie. Laut fing die Kleine zu lachen an, als ich begann sie durchzukitzeln.

"Habt ihr vor auch irgendwann wieder hoch zu kommen?" hallte Dracos Stimme durch den kleinen Raum, und ich konnte sein Grinsen heraushören.

"Jaja, schon gut 'Mister-Eifersüchtig'!" zog ich ihn auf, und kassierte dafür ein Schnauben. Mit Hermine im Arm kletterte ich wieder hoch, und gerade als ich meinen Kopf durch die Luke steckte, traf ein Ball meinen Kopf, und direkt meine Narbe.

Draco bekam einen Lachanfall, Hermine kletterte kichernd an mir vorbei, und schmollend rieb ich mir meine Narbe. "Seien wir froh dass sie sonst nicht mehr schmerzt!" rief ich Draco mit gespielt ernster Stimme zu, doch die Schauspielerei hielt ich nicht lange aus.

Wer hätte das gedacht? Da saßen wir nun zu dritt. Draco Malfoy, Harry Potter und Hermine Granger saßen zu dritt in einem Bällebad und lachten als gäbe es kein Morgen mehr.

Langsam schien mein Bauch zu krampfen, und ich holte tief Luft, und beruhigte mich langsam. Doch immer noch grinsten wir alle drei, als plötzlich eine Kinderstimme rief: "Ihr seid ja total kindisch!"

Der kleine Ronald stand vor uns, und sah uns vorwürfig an. Draco und ich konnten darauf nur lächelnd die Köpfe schütteln, doch Hermine schien ernsthaft beleidigt.

"Na und? Ich bin ja auch ein Kind!" rief sie Ron zu, und der antwortete wütend: "Aber die da nicht!"

Da kamen Ginny und Blaise hergelaufen, und Ginny hob ihren 'großen Bruder' auf den Arm. "Ach Ronald, lass es doch gut sein. Sie dürfen doch wohl Spaß haben!"

Ron schmollte immer noch, wehrte sich aber nicht als er davongetragen wurde.

Hermine sah ihm böse nach, und beruhigte sich erst wieder halbwegs, als Draco ihr durch die braunen Haare wuschelte.

"Der war blöd." murmelte sie noch, und wollte dann neben Draco und mir herlaufen, um die Freistunde nutzen, doch Rosmerta hielt uns auf.

"Sie haben beinahe eine Dreiviertelstunde verbraucht.", schmunzelte sie. "Vielleicht wäre es besser, Miss Granger gleich wieder hier zu lassen?"

Geschockt sah ich Draco an. Wir hatten fünfundvierzig Minuten lang im Kindergarten verbraucht? Die Zeit war viel zu schnell vergangen!

Auch Draco schien sich das zu denken, denn es wiederstrebte ihm sichtlich, Hermine wieder laufen zu lassen. Ich verkniff mir einen Kommentar zu dieser absolut eindeutigen Geste, und zusammen standen wir dann auch noch den Rest des Tages durch.

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