Woche 2, Tag 7 - Picknick
Hermine Pov:
Ich werde ruckartig wach, als etwas Schweres auf meinem Bauch landet. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich herunter auf einen blonden Schopf und spüre wie sich zwei dünne Arme um meinen Hals schlingen. „Mine! Du bist wieder da!", nuschelt Draco, den Kopf in meinen Haaren vergraben. Für einen Moment schließe ich die Augen und freue mich einfach darüber wieder dazu sein und auch darüber, dass er mich offensichtlich vermisst hatte. So wie ich ihn. Er war mir in der letzten Woche wirklich ans Herz gewachsen und ich fand es schade, dass er schon bald wieder das alte, nervende Frettchen sein würde. Diesen Gedanken schob ich allerdings schnell wieder aus meinem Kopf und konzentrierte mich auf die Gegenwart. In dieser musste ich nämlich immer noch mit Draco reden. Obwohl es schien, als hätte er zumindest im Augenblick keine Einwände gegen mich. Vielleicht sollte ich es einfach dabei belassen und hoffen, er habe alles vergessen. Nein! Ich war kein Feigling! Und es half doch alles nichts, ich würde noch einmal mit ihm reden müssen.
Mich vorsichtig aufsetzend, schob ich ihn ein Stück von mir weg. „Draco, ich weiß du- „
„Es tut mir leid Mine, ich wollte dich nicht verletzen.", unterbricht mich Draco hastig. „Harry hat mir erklärt, dass es bedeutet du wärst dreckig. Aber du bist wunderschön und lieb und das werde ich auch meinen Eltern sagen. Und es ist mir egal ob deine Eltern zaubern können oder nicht, das ändert nichts an dir. Es tut mir leid.", ratterte er schnell hinunter, den Blick fest auf die Bettdecke gerichtet. Mit Tränen in den Augen ziehe ich ihn wieder in meine Arme. „Ist schon in Ordnung, ich weiß du hast es nicht so gemeint.", versichere ich ihm und spüre, wie er sich an mich schmiegt. Über seine Schulter hinweg sehe ich Harry dankbar an. Er hatte mir offensichtlich die unleidliche Aufgabe, Draco die Bedeutung seiner Worte bewusst zu machen, abgenommen. Dafür würde ich ihm später noch einmal danken.
Erleichtert, dass alles wieder im Reinen war, stellte ich mit einem Blick auf die Uhr fest, dass es schon 11 Uhr war. Harry und Draco waren offensichtlich genauso müde wie ich gewesen. „Bin ich der einzige, der jetzt echt Hunger hat?" mischte sich Harry nun ein. Da es schon so spät war entschieden wir uns dafür einfach zu brunchen. Während ich in der Küche begann den Tisch zu decken und Essen zu machen, machten sich die beiden Jungs fertig. Am Fenster stehend, ließ ich meinen Blick über die Küste schweifen. Es wehte nur ein leichter Wind und die Sonne schien. Eigentlich das ideale Wetter für einen Spaziergang und Picknick am Strand. Ich rang gerade innerlich mit mir ob wir nicht doch lieber lernen sollten, als Harry mit Draco die Küche betrat. Beide strahlten mich an, als sie das Essen auf dem Tisch sahen. Und vergessen waren die Aufgaben, die noch in meinem Zimmer darauf warteten beendet zu werden. Ich wollte heute den Tag mit den beiden verbringen. Es war schon seltsam, wie sehr ich den kleinen Draco mochte, wo der echte doch so ein Widerling war. Mich über meine eigenen Gedanken wundernd runzelte ich die Stirn. War der jetzige nicht genauso echt, wie der erwachsene Draco? Aber darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken. Stattdessen sollte ich die zwei vielleicht mal über meine Pläne informieren. Und so saßen wir beim Essen und planten unseren Ausflug zum Strand, da Draco und Harry natürlich begeistert von meiner Idee waren.
Nachdem ich noch Kekse, Butterbier und einige der Süßigkeiten, welche wir Dienstag im Honigtopf besorgt hatten (Zischende Wissibies, Eismäuse und Schluckaufdrops) in den Picknickkorb gepackt hatte, gingen wir los. Wir hatten beschlossen erst einige Meter am Strand entlang zu wandern, bevor wir unsere Sachen ausbreiten würden. Zuerst liefen wir schweigend nebeneinander, Draco in der Mitte. Aber nach einer Weile begann Draco vorzulaufen und hüpfte den Pfad entlang, während ich mich mit Harry unterhielt.
„Danke, dass du mit ihm gesprochen hast Harry. Du scheinst Wunder bewirken zu können.", bedankte ich mich bei ihm. „Naja eigentlich habe ich gar nicht so viel geredet.", antwortete er verlegen.
Entsetzt blickte ich ihn an und fragte: „Hast du ihn verzaubert?"
Entrüstet sah er mich an: „Hermine, im Ernst jetzt? Für wen hältst du mich?" „Entschuldige, du hast ja recht", gab ich zurück. „Ich kann einfach nur nicht glauben, dass sich wirklich so bei mir entschuldigt hat.", gab ich mit einem Blick auf, den vergnügt vor uns herrennenden, Draco zu.
Irgendwann gelangten wir an einen Platz, von dem aus man einen guten Blick über das Wasser hatte und wir unsere Sachen gut ausbreiten konnten. Während ich unsere Jacken und den Picknickkorb auf einem nahen Felsen ablegte, hatten Harry und Draco sich von den Schuhen befreit und waren ins Wasser gerannt. Eine Weile sah ich ihnen dabei zu, bevor auch ich meine Schuhe auszog und ins Wasser watete. Das Wasser war angenehm warm und ich genoss das Gefühl, wie das Wasser meine Knöchel umspülte. Nachdem wir noch etwas rumgeplanscht hatten, wobei ich es leider nicht geschafft habe trocken zu bleiben, breiteten wir unsere Decke aus. Als wir alle wieder halbwegs trocken waren, setzten wir uns und machten uns noch einen schönen Tag. Wir aßen ein paar der Süßigkeiten, Draco baute mit Harry eine Sandburg und ich machte jede Menge Fotos. Am Abend, als die Sonne am Untergehen war, saßen wir noch eine Weile schweigend im Sand und hingen alle unseren eigenen Gedanken nach. Irgendwann sah ich zu Harry und Draco und musste feststellen, dass Draco total erschöpft aussah und kaum die Augen offen halten konnte. „Na komm, wir gehen nach Hause." Harry nickte und stand auf, um die restlichen Sachen in den Picknickkorb zu tun. Draco rappelte sich auch auf, fragte dann aber mit einem Gähnen: „Kannst du mich nicht tragen Harry?" Er seufzte kurz, aber ich sah ihn nur mit einem Lächeln an. Ich wusste dass er nicht Nein sagen konnte. Also nahm ich den Korb und Harry Draco auf die Schultern. So gingen wir im Licht der untergehenden Sonne nachhause. Dort angekommen, setzte Harry Draco vorsichtig ab. Ich war auch ziemlich erschöpft, also beeilten wir uns möglichst schnell schlafen zu gehen. Irgendwie lagen wir nun alle drei in dem großen Doppelbett, Draco in der Mitte. Er kuschelte sich, schon im Halbschlaf, etwas an mich, und so schliefen wir ein. Draco an mich gekuschelt und im Schlaf Harrys Hand haltend.
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