Tim x Arvid
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Vanille
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🥰 Ich liebs. Kurz und knapp. 

❄️🎄🎁🌨

Das Wetter war typisch deutsch.

Grau, kühl und nass. So richtig norddeutsch. So richtig Hamburger Wetter.

Und es passte zu seiner derzeitigen Stimmung, welche eigentlich freudig, jauchzend sein sollte. Aber stattdessen war er tiefbetrübt, traurig und niedergeschlagen. Sein Herz schmerzte unter dem Liebeskummer und er sah keine Heilung in Sicht.

Niedergeschlagen presste Tim sich tiefer in seine Matratze, drückte das Shirt fest an sich und sog den immer schwächer werdenden Duft tief in sich auf. Wenn Arvid ansatzweise wüsste das er diesem heimlich ein Shirt geklaut hatte, würde dieser sicher denken er hätte sie nicht mehr alle. Aber es war eben Schicksal, das sie beide Junioren bei Red Bull waren und das Arvid sein Shirt einfach hat offen herum liegen lassen, so dass jeder es hätte nehmen können.

Gut, dass der kleine Brite etwas verpeilt war und dementsprechend davon ausgegangen war sein Shirt schon wieder mit nach Hause genommen zu haben. Aber Tim wusste es besser. Und Ollie. Und Pepe, die sein Handeln gesehen hatten und ihm einen mitleidigen Blick zuwarfen. Mitleid war fast genauso ätzend wie Liebeskummer. Aber immerhin versuchte seine beiden Junioren Kollegen ihn zu Unterstützen so gut es ging.

Der leichte Duft nach Vanille ließ langsam nach, ließ sein Herz schwerer werden. Arvid hatte von Anfang an etwas geheimnisvolles, fast mystisches an sich gehabt, seit er diesen das erste Mal getroffen hatte. Der leichte Hauch von Vanille hatte diesen Eindruck nur verstärkt und ihn irgendwie an einen magischen Weihnachtsmarkt erinnert. Eine etwas kindische Reaktion, aber Tim mochte sie, genauso wie er Weihnachtsmärkte liebte und alles in Verbindung mit Vanille. Vielleicht war er deswegen sofort wie magisch von Arvid angezogen gewesen. Die braunen Augen des 17-Jährigen hatten ihn an gebrannte Mandeln erinnert, an leckere gebrannte Mandeln mit Vanille Aroma.

Wahrscheinlich war es nicht sinnvoll sich unbedingt das Shirt des Jungen zu klauen in den man sich Hals über Kopf verliebt hatte. Und es war nicht ratsam dessen Insta Storys zu verfolgen, um zu schauen, was Arvid in seiner freien Zeit unternahm. Aber sein verliebtes Herz sehnte sich so sehr nach den Briten, was durch die Weihnachtszeit nur verstärkt wurde. Ob Arvid überhaupt wusste, was für einen Eindruck dieser hinterlassen hatte? Immerhin wusste Tim, das sein Junior Teamkollege kein intolerantes Arschloch war. Er hatte nicht vielen Menschen anvertraut schwul zu sein. Aber Arvid hatte er dieses sehr behütete Geheimnis quasi direkt offenbart und wurde für dieses offen Vertrauen nicht enttäuscht.

Lächelnd hatte Arvid ihn in den Arm genommen und sich für das Vertrauen bedankt und versprochen dieses Geheimnis für sich zu bewahren und immer da zu sein, sollte mal Redebedarf bestehen. Irgendwie süß, wenn man bedachte das Arvid fast noch ein Kind war. Aber er war ja selbst nur zwei Jahre Älter als der Brite. Also auch fast noch ein Kind.

In weniger als zwei Wochen war Heiligabend und er hatte sich auf sein zu Hause gefreut, auf Hamburg, seine Familie und Freunde. Aber gewiss hatte er sich nicht darauf gefreut die Vorweihnachtszeit mit Herzschmerz zu verbringen. Um sein Herzschmerz möglichst schmerzhaft werden zu lassen, hatte Arvid ihm bei ihren letzten Treffen in der Factory verlegen und niedlich ein kleines Geschenk überreicht, stockend ein paar Worte von sich gegeben und war schnell wie Blitzer danach verschwunden.

Nicht das es peinlich genug gewesen wäre, dass Arvid ihn mit diesem Geschenk überrascht hatte. Er selbst hatte nichts für den Schwarzhaarigen, was wirklich beschämend gewesen war. Aber da Arvid direkt nach der Übergabe verschwunden war, hatte er sich nicht mal entschuldigen können.

Seit er wieder zu Hause war, zog ihn das Geschenk magisch an. Aber er wollte es erst an Heiligabend öffnen, oder wie die Briten am ersten Weihnachtstag. Aber es wurde zunehmend schwerer zu widerstehen, da von dem Paket tatsächlich eine leichte Vanillenote ausging. Ahnte Arvid etwas? Wusste dieser von seinem heimlichen Crush? Hatte er sich doch irgendwie verraten?

Er kam nicht mehr dazu länger sich darüber Gedanken zu machen, als die Klingel ihn zusammen Zucken ließ. Da außer er niemand zu Hause war, musste er wohl oder übel die Tür öffnen, oder das Klingeln einfach ignorieren.

2–3-mal ließ er es Klingeln, hoffte einfach das derjenige aufgab. Und als Tim schon die Hoffnung hatte Ruhe zu haben, meldete sich plötzlich sein Handy.

Sein Herz setzte aus, als er den Absender lass.

Arvid.

Arvid: Hallo ☺️👋 bist du zu Hause?

Tim: Ja.

Arvid: Magst du mir die Tür öffnen? Euer deutsches Wetter ist kalt und nass.

Den Sinn der Worte und Bitte verstand er schon, konnte es aber nicht direkt im Kopf zusammensetzten, da es ihn fernab von der Realität vorkam. Nur langsam, fast zögerlich kam Leben in seinen Körper und er zögerte einige Sekunden, als er an der Haustür stand.

Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er die Tür öffnete und niemand geringer als Arvid ihn schüchtern lächelnd anblickte und die Hand zum Gruß hob.

Er musste den Briten wie ein Alien angucken, da Arvid zwar noch immer verdammt schüchtern wirkte, aber leise lachte, nachdem gefühlt minutenlang kein Wort über seine Lippen kam.

„Darf ich rein?"

„Natürlich. Entschuldige."

Rasch trat Tim zur Seite ließ seinen Academy Kollegen eintreten und nahm Arvid direkt die Jacke ab und ging diese auf.

„Was machst du hier?"

„Ich hatte gedacht du wärst etwas neugieriger und würdest das Geschenk noch vor Weihnachten öffnen. Ollie meinte aber, das dies zwar in deinem Naturell liegen würde, aber du niemals die Tradition brechen würdest, egal wie neugierig du bist."

„Okay?"

„Ich weiß das mein Auftritt sehr überraschend ist, aber ich muss einfach eine Antwort haben. Sonst drehe ich noch durch."

„Eine Antwort?"

Was hatte er verpasst und was hatte das Geschenk von Arvid damit zu tun?

„Darf ich es dir erklären, wenn du das Geschenk öffnest?"

„Jetzt?"

„Bitte Tim, es ist wirklich wichtig für mich. Ich weiß das du deine Traditionen magst, aber bitte mache diese eine Ausnahme."

Nickend deutete er dem Jüngeren an ihn zu folgen. Wenn es Arvid so wichtig war, dass dieser sogar vorbeigekommen war, dann musste er eben einmal die Tradition brechen. Lächelnd bot er dem Schwarzhaarigen einen Platz auf der Couch an, während er schnell in sein Zimmer verschwand und das Geschenk holte.

„Schön habt ihr es hier."

„Danke. Meine Mama liebt Dekorieren. Und zu Weihnachten kann sie so richtig loslegen."

Nervös ließ er sich neben den Jüngeren nieder, spürte den intensiven Blick, als er langsam das schmale Briefumschlagartige Geschenk öffnete.

Seine Finger zitterten etwas als er den Briefumschlag öffnete und eine kleine Weihnachtskarte hinauszog.

Die Welt um ihn herum schien still zu stehen, als er die Worte lass. Mehrmals blinzelte Tim, wollte sicher gehen, dass es wirklich noch dastand. Aber nichts verschwand.

würdest du auf ein Date mit mir gehen?

„Tim?"

Unruhig rutschte Arvid hin und her, knabberte nervös auf seiner Unterlippe. Er war den Weg aus England hergekommen, weil er es einfach nicht mehr ausgehalten hatte. Das Ungewisse hatte ihn fast zerfressen. Er brauchte eine Antwort. Egal ob positiv oder negativ.

„Habe ich mir das alles eingebildet? Waren es falsche Interpretationen? Es tut mir leid, ich dachte du würdest auch so fühlen wie ich. Ollie kam auf die Idee dir eine Karte zu geben. Aber das war eine doofe Idee, oder? Sorry, dass ich da was falsch verstanden habe."

Warum hatte er sich von Ollie Überreden lassen? Weil dieser verdammt überzeugend mit seinen Argumenten gewesen war und Arvid irgendwie immer das Gefühl gehabt hatte, der andere wüsste mehr. Aber nun? Nun saß er hier bei Tim und dieser sagte nichts. Keine Regung war im Gesicht des 19-Jährigen zu sehen.

Und gerade in dem Moment wo sein Herz zu zersplittern, drohte und er sich ein Erdloch herbeisehnte, schnellte die rechte Hand von Tim vor und warme Finger schlossen sich um sein Handgelenk.

„Ja."

„Ja?"

„Ja, ich möchte mit dir auf ein Date gehen. Ich möchte auf viele Dates mit dir gehen Arvid."

Seine Mundwinkel hoben sich zu seinen Strahlen und instinktiv fiel er dem Deutschen um den Hals, presste sich fest an Tim und ließ diesen seine ganze Freude spüren.

Vanille.

Magischer Weihnachtsmarkt.

Gebrannte Mandeln mit Vanillearoma.

Lächelnd inhalierte er Arvids individuellen Geruch, spürte wie viele kleine Weihnachtselfen durch seinen Bauch tanzten und flogen. Offenbar erfüllten sich zu Weihnachten doch Wunder.

👼ENDE👼

Weihnachtsstimmung

Leise fallen Flocken nieder,

Weihnachten, es kehrt schon wieder.Zuckersüßer Kekseduft,
liegt auch wieder in der Luft.
Tannenzapfen, Kerzenschein,
leuchtet in dem Zimmerlein.
Lichterglanz und Zauberwald,
Heiliger Abend kommt schon bald!

-Quelle: Internet-