Brief 9

Hallo, wer auch immer das liest. 

Kennst du das, wenn dich etwas innerlich beinahe zerreißt? Dich zerstören will, dir zuredet, du wärst ein schlechter Mensch. Ich kenne es und wir sind inzwischen Freunde geworden. Ich und es, es und ich. Ich habe doch tatsächlich mein Leben normal gelebt, es nie genossen, nie daran gedacht, dass ich mich geehrt fühlen kann, dass alles so harmlos verlief. Zu harmlos. Ich möchte nicht sagen, dass ich mir unbedingt wünsche, dass etwas schreckliches passiert, doch ist es nicht eigentlich jetzt gekommen, hat mich heimgesucht, mich überfallen? Ich, der unschuldige nerdige junge, hat das Leben eines Mädchens weiter zerstört. Wenn ich ein außenstehender wäre, würde ich mich selbst umbringen wollen, weil ich zu egoistisch war, und mich nur um mich selbst bemüht habe. Nie, habe ich so ein Gefühl verspürt, wie jetzt und ich muss sagen, dass ich mich für meine Taten schäme. Nein, du kannst mir nicht einreden, dass ich unschuldig wäre, denn das wäre eine Lüge, so wie mein gesamtes Leben bisher. Es tut mir irrsinnig leid, aber... Jetzt rede ich schon wieder von mir, wälze mich in Selbstmitleid, obwohl ich es doch wirklich verdient habe. Oder? Ich weiß es selbst nicht. Ich will mit ihr reden, nur noch ein einziges mal, ihr sagen, dass es mir wirklich leid tut. Alles ist so schnell gegangen. Ich hätte mich nicht mit ihr treffen sollen, ihr helfen müssen. Ich bin mir sicher, dass es eine Lösung gibt, und ich werde sie ihr bringen, auf einem Silbertablett, denn das bin ich ihr wirklich schuldig! Sie meinte es gut, wollte neuen Kontakt knüpfen. Doch blöderweise, hat sie mich erwischt. Ich schäme mich für mich selbst, für mein Verhalten. Ich habe einmal ein Buch gelesen. Wahrscheinlich lachst du jetzt bitter, ein Buch, wie dumm von mir, schnell das Thema wechseln, aber es ist wirklich nicht das, wonach es jetzt klingt. Aber das sagen doch alle, nicht wahr?! Lenken vom Thema ab, aber ich will ehrlich bleiben. Es gab einmal ein Buch...; nein, das klingt zu sehr nach Märchen und Happy End. Obwohl; daran habe ich mich im letzten Brief doch noch gesehnt, oder nicht?! Also, lassen wir das mit dem Buch einfach weg. Ich langweile dich. Ich sehe es, wie du dein Gesicht gelangweilt verziehst. Ein Junge, der sich in Selbstmitleid suhlt. Jap, das bin ich, nennt mich bitte Z.B.M: Zerstörer-Boy-Marc. Tut mir leid, ich übertreibe es, nicht wahr. Was soll ich jetzt hier noch schreiben? Ich glaube für das erste war es das. 

Grüße, wenn ihr sie gebrauchen könnt...

Marc.

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