Du gabst mir Hoffnung. Du nahmst meine Tränen.

Ich schließe die Augen.
Ich halte mir die Ohren zu.
Doch ich weiß, dass sie mich ansehen.
Doch ich weiß, dass sie über mich sprechen.
Ich sehe und höre sie, auch wenn ich es nicht will.
Ihre Worte hallen in meinem Kopf nach, ihre Blicke brennen sich mir ins Gedächtnis.
Es schmerzt, es schmerzt so sehr.
Jeder Blick, jedes Wort.

Ich verändere mich.
Versuche, die Situation damit zu ändern.
Ich setze eine Maske auf, lächle und lache.
Ich tue so, als wäre ich glücklich.
Ich suche mir Freunde.
Ich habe Spaß.
Ich unternehme schöne Dinge.

Doch es ist nur eine Maske.
Sobald ich allein bin, fällt sie.
In meinem Zimmer bin ich ich.
Ich bin gebrochen.
Das Lächeln verschwindet, sobald die Tür zu ist.
Es ist dunkel, so wie in meinem Herzen.
Ich beginne zu zittern, zu frieren.
Kälte ergreift mich, schüttelt meinen Körper.
Ich setze mich, schlinge eine Decke um mich.
Ich versuche, mich zu wärmen. Doch die Kälte kommt nicht von außen. Sie kommt von innen.

Es regnet.
Ich spüre die Tropfen über meine Wangen rollen.
Die verräterischen Tränen.
Ein Zeichen der Schwäche.
Doch ich kann nicht mehr stark sein.
Dennoch vergrabe ich meinen Kopf in der Decke.
Dennoch wische ich die Tränen weg und versuche zu Lächeln.

Es ist ein trauriges Lächeln.
Ein gebrochenes Lächeln.
Aber ein Lächeln.

Jemand kommt in mein Zimmer.
Ich hebe den Kopf, die Maske problemlos wieder aufgesetzt.
Gut verstecke ich meine Leere. Meine Traurigkeit. Meine Einsamkeit.
Die Person geht.

Und die Tränen fließen wieder.

Ich verstehe mich selbst nicht mehr.
Ich lächle, aber ich weine.
Ich will nicht allein sein, doch ich meide andere.
Ich will ich sein, aber ich bin jemand anderes.

Ein Schluchzen entfährt mir.

Ehe alles von vorn beginnt.
Immer und immer wieder.

Mein Lächeln wird breiter.
Die Tränen dicker.
Meine Freude größer.
Der Schmerz nimmt zu.
Ich habe mehr Freunde.
Ich bin öfters allein.
Ich bin aufgeweckt und freundlich.
Ich bin erschöpft und leer.

Ich muss die Maske öfter und länger tragen, denke ich.
Wenn ich sie nur lang genug drauf lasse, vielleicht wird sie dann irgendwann mein richtiges Gesicht.
Ich muss glücklich sein.
Ich darf nicht traurig sein.

Alles ist gut.
Alles ist gut.
Alles ist gut.

Das denke ich, bis ich es glaube.
Ich ignoriere mein Herz.
Ich spiele die Person, die ich sein will, aber in Wirklichkeit nicht bin.
Ich lächle, wenn ich weinen will.
Ich bin bei sogenannten Freunden, wenn ich allein sein will.

Ich bin glücklich, wenn ich glücklich sein will.
Ich bin glücklich, wenn ich traurig bin.

Das Leben zwingt uns, uns zu verändern.
Aber wir dürfen uns nicht zu viel ändern.
Wir müssen uns immer etwas bewahren.
Uns selbst.

Ich reiße die Maske ab.
Ich zeige mein Gesicht.
Ich zeige meinen Schmerz.
Ich zeige dir mein gebrochenes Herz.

Und du nimmst es.
Du machst es ganz, klebst ein Pflaster drauf und küsst es.
Du passt darauf auf.
Passt auf, dass es nicht wieder bricht.
Hilfst mir, es zu heilen.

Du gibst mir Hoffnung.
Du nimmst mir die Tränen.
Du lässt mich lächeln, ohne Maske.
DU machst mich glücklich.

Und dafür danke ich dir.



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