10. Kapitel
Der Flieger landete und meine Eltern stiegen mit mir aus. Heiße, schwüle Luft strömte mir entgegen. Wie jedes Jahr war es mein Highlight vom gesamten Jahr. 10 Mal waren wir bereits in diesem Hotel. Und es wurde nie langweilig. Man kannte seine Leute bereits und irgendwen neues lernt man eh immer wieder kennen. Zur Abwechslung kann man in das Hoteleigne Fitnessstudio gehen oder sich die Zeit am Strand vertreiben. Mir wird in den 12 Tagen auf jeden Fall nicht langweilig.
Im Hotel angekommen packte ich erst mal meinen Koffer aus. Anschließend tauschte ich meine Klamotten gegen Badesachen aus und fuhr mit dem Aufzug runter zum Pool. Typisch Deutsch breitete ich mir ein Handtuch über der Liege aus, stellte meine Sachen ab und sprang zu guter Letzt in den Pool. Mit einer Sonnenbrille auf der Nase schwamm ich an den Beckenrand. Dort angekommen legte ich den Kopf in den Nacken und genoss die warmen Sonnenstrahlen.
...
„Tanja?" Verwirrt blickte ich auf. Hatte ich da nicht eben meinen Namen gehört. Suchend blickte ich mich um. „Debora?" Lächelnd nahm ich sie in den Arm. Wir haben uns letztes Jahr kennengelernt. Sie war mit ihrer Schwester und den Großeltern da. Da sie bei ihrem Vater im Kongo lebt, sieht sie ihre Großeltern nicht oft. Und wenn, dann wird dieser Urlaub veranstaltet.„Ist deine Schwester auch wieder dabei?" Sie zeigte auf eine Liege. Und da lag Bissi mit offenem Mund und schlafend. Amüsanter Anblick.
Ich wendete mich wieder Debora zu. „Erzähl mal, wie es dir so geht? Wann seit ihr denn angekommen?" „Ach gestern erst. Mir gestern sehr gut. Liegt wohl am Hotel. Und ihr bleibt wie immer nur 12 Tage?"
" Ja, leider. Aber jetzt zu den wichtigen Dingen. Wer ist hier? Hab ich irgendwas verpasst? Hab gehört es gab hier gestern eine Schlägerei."
Ein Grinsen huschte über ihre Lippen. "Deine Quellen lassen dich auch nie hängen. Aber bis auf die Schlägerei ist nichts los. Waren übrigens Russen und Holländer. Ein paar in unserem Alter, aber nicht sonderlich viele."
Wir quatschen noch eine lange Zeit. Gegen 18 Uhr ging ich auf mein Zimmer um mich für das Abendessen fertig zu machen. Nach dem Duschen fiel die Wahl auf eine weiße Hotpants mit rosa Polohemd. Dazu meine Nudéfarbenen High Heels.
Meine Eltern warteten in der Lobby bereits auf mich. Gemeinsam gingen wir zu Tisch und redeten über die Ereignisse. Nach dem Essen und der Show, die täglich stattfand, ging ich mit Debora in die Disco.
Wir standen gerade im Aufzug als die Tür aufging und ein Blondzopf eintrat. Erst als er sich umdrehte, erkannte ich ihn.
"Eric?", er drehte sich zu mir um. "Oh hey! Hab dich gar nicht erst erkannt! Wie lang ist es her? 3 Jahre?" Er lachte und umarmte mich. Debora formte mit ihren Lippen nur ein "Wow!".
"Um ehrlich zu sein sind es 4." Verzweifelt schüttelte er den Kopf. "4 wertvolle Jahre in denen ich dich nicht gesehen habe. Eine Schade." Ich musste kichern. "Übertreib dich, Hottie." Auch er musste lachen. Im Pool angekommen stiegen wir aus und Debora zog mich direkt zur Damentoilette. Mit Schmollmund winkte ich ihm hinterher.
"Woher kennst du denn den geilen Typ?" Belustigt wackelte ich mit meinen Augenbrauen. "Tja. Nein, Spaß. Wir haben uns, wie du bereits mitbekommen hast, vor 4 Jahren hier kennengelernt. Damals kannten wir uns aber nicht gut. Außer dem Namen wussten wir nichts voneinander. Und nun sind wir hier. Erwachsen."
Debora nickte nur, was ich als Bestätigung sah. Zusammen gingen wir in die Disco. Wir tanzten und tranken wie die Weltmeister. Eins der schönsten Vorteile bei dem Luxus.
...
Erschöpft setzte ich mich auf das bequeme Sofa. Debora kam mit 2 Wasserflaschen wieder. Gierig schluckte ich die klare Flüssigkeit, die mein Brennen reduzierte. Das Sofa neben mir senkte sich. Als ich nach rechts blickte, grinste Eric mich bereits frech an. Verwirrt blicke ich auf den blauen Drink in seiner Hand. So einen hatte ich hier noch nie gesehen. Er bemerkte meinen Blick und hielt ihn mir hin.
Über den lauten Discolärm schrie ich fast schon in sein Ohr:" Was ist das?" "Probier einfach", sprach er gerade laut genug in mein Ohr wobei sein Atem mich kitzelte und seine Bartstoppeln pieksten.
Mutig nahm ich ihm den Drink ab und nippte vorsichtig. Augenblicklich begann ich zu husten. Eric lachte nur laut auf während Debora mir auf den Rücken klopfte.
"Was zur Hölle ist das? Das schmeckt wie Mundwasser?!" Sein Lachen wurde lauter. Wütend funkelte ich ihn an. "Keine Ahnung. Aber schön dass du meine Meinung mit mir teilst."
Erneut grief ich zur Wasserflasche und trank einen Schluck.
"Lass uns kurz an die Luft." Ich verabschiedete mich noch von Debora, die gerade ins Bett wollte, und ging mit Eric ans Meer.
Auf dem Weg zum Meer tauschten wir noch ein paar Infos aus. Was wir gerade beruflich machen. Wie es in Sachen Liebe steht und vieles mehr.
Am Meer setzten wir uns in eine der vielen Strandhütten und hörten mich Rauschen der Wellen zu.
"Weißt du an was mich das Meer immer erinnert?", ich blickte zu ihm auf, sagte aber nichts, "dass man einen Moment festhalten sollte. Bei uns gibt es kein Meer. Kein Rauschen oder keine Sonnenuntergänge am Meer. Du musst alles genießen. Auch wenn es gerade nur für einen Hauch da ist. Nimm alles was du kriegen kannst und lass nichts zurück."
"Da hast du wohl Recht."
Und dann küsste er mich. Und ich genoss es direkt.
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