Kapitel I - SYR

Als du aufwachst, weisst du nichts mehr.

Deine Augen sind verklebt und du kannst sie nur mit Mühe öffnen.

Vor dir liegt Schwärze. Als du den Boden unter deinen Händen abtastest spürst du spitzige Tannennadeln und weichen Morast. Ein tiefer Atemzug verrät dir, dass du im Freien bist. Der Geruch von Erde und vermodernden Blättern liegt in deiner Nase.

Als du dein Hände an dein Gesicht hebst und deine Augen reibst, setzt du dich auf.

Als du das nächste mal die Augen aufmachst siehst du schon mehr.

Du trägst eine Jeans, deren Stoff sich rau auf deiner Haut anfühlt und ein weisses, elastisches T-shirt, dass sich kühl an deine warme Haut anschmeigt. Die Uhr an deinem linken Handgelenk zählt in leuchtenden Ziffern Sekunden.

Da, auf deiner Handfläche steht etwas.

Du musst es nahe an dein Gesicht bringen um den Satz zu entziffern.

"Du heisst Syr." Steht da.

Du bemerkst, dass du das gar nichts gewusst hast. Du heisst also Syr. Und weiter?

Mit deinen Augen, die sich nun langsam an die Dunkelheit gewöhnt haben suchst du deine Haut ab. Jeden Zentimeter, begierig nach mehr Information.

Da! Auf der Innenseite deines linken Armes stehen weitere Wörter in dieser Schwarzen Tinte geschrieben.

Syr, gehorche den Männern in den schwarzen Anzügen, sie werden dich am Treffpunkt erwarten.

Treffpunkt? In den verschwommenen Schleier deiner Erinnerungen sticht ein Scharfes Bild mit lebendigen, pulsierenden Farben hervor.

Eine alte verwitterte Villa, die einst vor Schönheit gestrahlt hatte, voll fröhlicher Erinnerungen. Davor ein riesiger Nadelbaum. Um das Anwesen ein kleines Wäldchen. Da musst du hin.

Du blickst wärend dem du aufstehst auf deinen Arm und liesst die Nachricht zu Ende.

Laufe 'gen Norden. Deine Uhr wird dir helfen. Die Tinte wird verschwinden noch bevor du dein Ziel erreichst. Warte auf weitere Befehle.

Es tut mir leid, Syr. Gib auf dich Acht. Ich liebe dich.

***

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