10
Nachdem ich Alecs Zimmer verlassen hatte, klopfte ich an Alexas Zimmertür und wartete darauf, dass sie mich hinein ließ. Nach einer Weile wurde die Tür geöffnet und eine Alexa mit roten, angeschwollenen Augen stand mir gegenüber.
>Was ist denn mit dir los?< fragte ich geschockt. Sie schniefte und setzte sich mit mir aufs Bett.
>Was ich dir jetzt sage, darfst du echt niemanden weiter erzählen okay?<
Ich nickte und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. Sie so hilflos zu sehen, tat mir selbst weh.
>Alec ist gar nicht mein Leiblicher Bruder. Er gehört eigentlich zur Königsfamilie. Mein Leben lang dachte ich immer ich hätte einen großen Bruder.. aber das war gelogen< schluchzte sie und vergoss zusätzlich noch weitere Tränen.
>Ich weiß, Alexa<
Sie hob erstaunt den blick >Er wollte es doch erstmal für sich behalten?< flüsterte sie zu sich selbst.
>Wir haben darüber schon gesprochen.< ergänzte ich. Alexa wurde plötzlich ganz still. Sie schaute stumm aus dem Fenster und schien mit den Gedanken woanders zu sein.
>Wie kannst du so ruhig bleiben?< fragte sie mich nach einer weile.
>Wieso sollte ich mich aufregen? Das hilft weder mir noch Ihm. Außerdem ist er doch immer noch der selbe. Das ändert weder etwas an seinem Charakter, noch an seinem Aussehen. Er ist immer noch Alec, egal welche Eltern jetzt die Leiblichen sind. Alec bleibt Alec und du wirst auch immer seine kleine Schwester bleiben.< versuchte ich ihr zu erklären.
>Aber was ist, wenn er uns verlässt? Er ist doch für etwas viel höheres bestimmt als in irgend einem dummen Rudel den Alpha zu spielen< sorgte sie sich.
Ich wusste was sie meinte. Alec könnte einfach zu seiner Familie gehen, und ein Teil des Erbens anfordern. Dann wäre Alexa der nächste Nachfolger und dem entsprechen würde sie Alpha werden.
>Er wird uns sicher nicht verlassen< sagte Finn. Alexas Vater tauchte plötzlich im Türrahmen auf. Sein schwaches Lächeln zeugte davon, dass er seinen Worten selbst keinen Glauben schenkte.
>Ich wollte fragen ob ihr runter kommt und ein Stück Kuchen essen wollt. Deine Mutter hat gebacken< fügte er hinzu. Alexa nickte und ging mit mir die Treppe hinunter, in die Küche. Marie stellte ihren Kuchen grade auf einen Schick verzierten Teller und schnitt jedem ein Stück ab.
>Alexa, was ist denn los?< fragte sie besorgt und schaute mich hilfesuchend an. Ich wich ihrem blick aus, räusperte mich und stellte die Teller auf den Tisch.
>Alexa hat angst, das Alec uns verlässt< erklärte Finn. Ich sah, wie Marie sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
>Ich hab nie gesagt, das ich das Rudel verlasse!< Alec kam grade die Treppe hinunter. Seine Weißen Haare hingen ihm noch in Nassen Strähnen ins Gesicht und auf seinem Oberkörper rollten noch ein paar vereinzelte Wassertropfen nach unten. Dieses Aussehen sollte verboten werden mein Gott!
>Alec. Wir können es verstehen, wenn du zu deinen Eltern möchtest und wegen dem Erbe nachfragst. Das ist schließlich dein gutes recht. Dann Wird Alexa Alpha, und ich helfe ihr dabei bisschen< versuchte Finn mit starker stimme zu erklären, jedoch brach sie am ende immer mal ab.
>Ja, ich werde zu meinen...< er suchte nach den richtigen Worten >Erzeugern gehen. Aber nur um nach zu fragen wieso sie mich gleich abgeben mussten. Ok, vielleicht bin ich der jüngere aber wie kann man so herzlos sein?!< fragte er.
>Deiner Mutter viel es schwer dich gehen zu lassen. Sie hätte dich am liebsten behalten aber sie hat an deine Zukunft gedacht. Dein Bruder hätte dich umgebracht weil du für ihn eine Konkurrenz bist< sagte Marie.
Ich sah die ganze Zeit nur zwischen allen hin und her, ohne mich an dem Gespräch beteiligen. Diese Sache mussten sie selbst klären.
>Ich könnte niemals Alpha werden< hauchte Alexa total überfordert.
>Wir hatten Alec zu uns geholt, weil ich eigentlich keine Kinder bekommen konnte. Aber wie durch ein wunder bin ich dann doch mit dir schwanger geworden, Alexa. Du sollst auch gar nicht Alpha werden. Eigentlich.< beruhigte Marie ihre Tochter.
>Es tut mir leid das ich euch gestern so angegangen bin. Es war nur sehr schwer zu glauben, das die Leute, die ich mein Leben lang kenne und liebe, nicht die sind, für die ich sie gehalten hab.< entschuldigte sich Alec nach einiger zeit schweigen.
>Wir müssen uns entschuldigen. Wir hätten dich eher aufklären müssen<
ich schlich mich langsam zum Tisch und setzte mich. Wie ein hungriges Tier fiel ich über den Schokoladenkuchen her. Auch die Anderen setzte sich zu mir und vernaschten ihren Kuchen.
Im Flur öffnete sich die Tür und am Geruch erkannte ich Selina sofort.
>Ist es jetzt schon so weit, das du dich bei anderen durchfressen musst, ja?< spottete sie. Uns war allen klar, dass sie wie immer jede Möglichkeit nutzte, um mich fertig zu machen.
>Ja, muss ich, weil ich selbst kein Geld hab um mir etwas zuessen zu machen. Eine gewisse Person hat nämlich dafür gesorgt, dass ich nicht zur Arbeit komme und kein Geld verdienen kann!< giftete ich zurück. Natürlich hab ich noch genügend Geld für essen, nicht das ihr denkt ich bin arm..
>Dann iss nicht zu viel, sonst wirst du noch fetter<
Alec, der sich grade noch ein Stück Kuchen abschnitt, Rammte das Messer in den Holztisch wo es wankend Stecken blieb.
>Es reicht!< sagte er. Ich senkte sofort den Kopf. Den Ton mag ich gar nicht.
>Wie oft willst du sie noch runter machen?! Ich hab mir das Lange genug mit angeschaut. Anna hat dir nie etwas getan und was machst du?!< fragte er wütend. Der ausgelssene, glücklich kuchen essende Alec war nicht mehr anwesend.
>Guck dir das Ding doch mal an!< schrie sie ihm entgegen und zeigte auf mich.
>Sie ist kein Ding!< hielt er dagegen.
>Boah du hast keine Ahnung. Hat sie dir das Hirn weggef****< stöhnte sie.
>Pass ja auf wie du mit mir redest< ein knurren der höchst aggressiven stufe verließ seine Kehle. Mit seinen Knappen Zwei Metern Körperhöhe baute er sich bedrohlich vor ihr auf. Jetzt sah auch Selina ziemlich geschockt aus.
>Finde dich damit ab, dass sie zu mir gehört. Ich kann absolut nichts schlechtes an ihr finden. Jetzt verlasse das Haus bevor ich mich vergesse< zischte er. Selina lief mit wackeligen Beinen hinaus. Als sie den weg vor dem Haus lang lief, warf sie die Arme in die Luft.
>Ich glaubs nicht! Diese dämliche Schlampe hat es echt geschafft sich da ein zu schleimen! Alec muss echt nicht mehr ganz dicht sein wenn er sich mit sowas einlässt!< drang es durch das Geöffnete Fenster zu uns.
Alec, der sich grade ein Stückchen Kuchen in den Mund schieben wollte, hielt in seiner Bewegung inne und ließ die Vollbeladene Gabel auf den Teller knallen.
Ein Stuhl flog nach hinten.
Eine Tür knallte zu.
Ein Knurren.
Dann Gebrüll. >Anna ist keine Schlampe! Unser Sexleben geht dich ein Scheißdreck an und ach, bevor ich es vergesse, sie wird heute mit ins Kino kommen. Wenn dir das nicht passt bleib hier. Ich will kein Schlechtes Wort mehr über sie hören ansonsten kannst du mit Konsequenzen rechnen. Verstanden?!< Alec war wütend. eindeutig.
>Jaaaa Alec< stöhnte sie genervt.
>OB DU MICH VERSTANDEN HAST?!<
Sie zog den Kopf ein und nickte schnell. >Ja, Alpha. Ich hab verstanden.<
Alec nickte kurz und kam wieder rein. Wir starrten ihn alle mit offenem Mund an. Ich hatte einen knallroten Kopf bekommen. Unser Sexleben. Ach du heilige.
>Entschuldigt. Ich musste grad mal jemanden nett darauf hinweisen, dass man andere Rudelmitglieder nicht beleidigt< sagte er sachlich und ohne Wutverzerrter Stimme, als wäre nie etwas gewesen.
Ich schaute ihn perplex an. Wie kann man bitte so schnell die Stimmung wechseln?
Nicht, dass das ganze hier zu '50 Shades of Alec' mutiert. Oh Gott, Nein!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top