Verzweiflung

(TW: Selbstverletzung, Gewalt, Suizid)

Nathalie weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, aber es fühlt sie wie eine Ewigkeit an, sie konnte kaum noch von Realität und Traum unterscheiden. Ständig sieht sie wie einer der Menschen, die sie liebte, sterben und dann liegt sie wieder in dem Raum. Es fühlte sich immer so echt an und Duusu schwebt immer vor ihr und sagt, dass es nicht real ist, aber es machte keinen Unterschied mehr. 

"Miss Nathalie es ist nicht real" beruhigt Duusu sie.

Nathalie sitzt auf dem Boden und weint. Ihre Finger waren blutig. "Duusu ich ertrage das nicht" keucht sie, sie gräbt ihre Fingernägel in ihre Arme, doch sie spürte den Schmerz schon lange nicht mehr. 

"Aber sie müssen, sie sind da irgendwo draußen und tun alles, um sie zu retten, wenn sie aufgeben..." doch Duusus Stimme wurde übertönt von dem Heulen der Stimmen. Sie waren alleine in ihrem Kopf. Nathalie schrie und hielt sich die Ohren zu. 

Deimos kam in den Raum und riss sie vom Boden hoch. Orientierungslos starrte sie ihn an. Es dauerte einige Sekunden, bevor sie wusste, wer er war und warum sie Angst vor ihm hatte. "Wir haben etwas zu erledigen", erklärt er zuversichtlich und führt sie durch Tunnel, egal wie sehr sie es versucht, sie entkommt seinem festen Griff nicht. 

"Es hat Spaß gemacht deinen Willen zu brechen und nun bist du wie Ladybug meine Marionette" 

Sie steht auf einem Dach in Paris, sie sieht Hawk Moth. 

"Mayura" spricht er ihren Namen und geht auf sie zu. Sie umarmt ihn, doch dann fühlt sie etwas Warmes ihre Hände herunterlaufen und sieht wie er zu Boden sinkt. Tot, sie hat ihn getötet! An ihren Händen klebt sein Blut.

"Ich hasse dich" hört sie Adrien sagen, sie läuft auf ihn zu und sticht die Klinge in seinen Körper. Das Licht in seinen Augen erlischt. Sie kann es nicht verhindern, sie versucht es nicht zu verhindern. Am Ende liegen ihre Leichen an ihren Füßen.

Ihr eigener Schrei reißt sie zurück in die Realität, mit den Nägeln fährt sie über die Steine, blutige Spuren blieben dort, wo sie auf dem Boden gekratzt hatte. Sie war nicht die Erste, die hier gewesen ist und die ihren Verstand verloren hat. Der Raum erzählte Geschichten. Man sah Spuren und Blut verschiedenster Menschen. Manchmal sah sie diese Menschen, wie sie schrien und weinten. Sie wusste, dass sie einer von ihnen war. 

"Nicht real, nicht real" sprach sie zu sich selbst, doch dieses Mantra hatte seine Wirkung verloren. Es waren nur noch bedeutungslose Worte, die sie flüsterte, um so zu tun, als ginge es ihr gut. 

"Miss Nathalie, sie sind nicht mal einen Tag hier, sie dürfen nicht aufgeben" hört sie Duusu 

"Diese Ewigkeit, besteht nicht einmal aus 24 Stunden?" keucht sie verzweifelt "ICH WILL NICHT MEHR, ICH WILL NICHT MEHR" schreit sie in die Leere. 

"Miss, sie dürfen nicht aufgeben" sagt Duusu erneut.

Doch sie riss das Miraculous von ihrer Brust und donnerte es weg. Duusu verschwand. Sie war alleine. Ihr Blick fiel auf den Kristall. Das Herz. Es war der Grund. 

Schwankend stand sie auf und lief darauf zu. Sie donnerte die Fäuste gegen den Stein. Erblickte ihr eigenen verzerrtes Spiegelbild. Immer und immer wieder schlug sie darauf ein. Ihre Hände fingen an zu bluten, die scharfen Kanten schnitten in ihr Fleisch. Rotes Blut floss am Kristall herunter. 

Ihre Sicht verschwamm, als sie sich klärte, schlug sie auf Hawk Moth ein. Verletzt und blutig lag er unter ihr. Blickte sie aus verzweifelten Augen an.

"Hör auf, ich liebe dich", flüsterte er, doch sie schlug weiter. Schlag für Schlag. Es knackte und sie brach seinen Kiefer.

"Ich verzeihe dir", flüsterte er. Ein Schrei entrann ihrer Kehle, als sie ihren Kopf gegen seinen schlug und das Bewusstsein verlor. 

Als sie wieder aufwachte, lag sie auf dem Boden in der Steinhöhle. Getrocknetes Blut klebte an ihr. Leuchtend ragte der Stein zu ihren Füßen empor. Unbeschädigt von dem, was sie getan hatte. Für einen kurzen Moment wusste sie nicht mehr, wo sie war und warum sie verletzt war, bevor die Erinnerungen zurückkehrten und sie erneut quälten. 

Schreie hallten an ihre Ohren, im Einklang mit ihrer eignen Stimme. Sie kratze über ihre Haut, versuchte Klarheit zu bekommen. Versuchte körperlichen statt geistigen Schmerz zu spüren, das einzige, was passiert, war jedoch, dass sie sich selbst damit verletzte, ohne einen Erfolg zu erzielen.

"TÖTE MICH", schrie sie, ihre eigene Stimme hallte an den Wänden wieder. "TÖTE MICH!" 

Ihre Worte wurden verzehrt von ihren Schreien und hallten durch den Raum. 

"Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich."

Sie rollte sie über den Boden und stand auf. Sie hämmerte gegen die Wand. 

"Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich."

Blut spritze bei jedem Stich den sie mit dem Messer führte hervor.

"Töte mich" schrie sie und stach zu. "Töte mich" leblos lag Gabriel unter ihr. "Töte mich" Blut befleckte ihr Kleidung. "Töte mich" 

Sie hämmerte mit den Händen auf dem Boden, der Schmerz war genauso nicht real wie die Welt für sie es war. 

"Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich. Töte mich."

Sie blickte in leblose, wasserblaue Augen. Blonde Haare umrahmten sein Gesicht, klebten blutbefleckt an seiner Haut. Einstichstellen vom Messer ließen Blut hervorquellen. Sie stach zu. Immer und immer wieder. Doch sie wusste nicht, wer es war. Wer dieser Mann war...

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