Normaler Nachmittag

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und die Modenschau rückt immer näher. Somit kommen sie der Deadline für die Designs und Outfits immer näher und Gabriel arbeitet immer intensiver und länger an seinen Stücken. In ihren freien Minuten kann Nathalie nicht anders, als ihn dabei zu beobachten, wie er, mit geschickten Handriffen, die Nadeln führt und Meisterstücke der Kunst erschafft, die nicht im Ansatz den verrückten Akumas ähneln, die er erschafft. 

In diesem Moment war wieder einer dieser freien Minuten und sie beobachtete ihn still, während sie an einer Tasse Kaffee nippte. 

"Miss Nathalie, sie sind ja ganz verzaubert" kichert Duusu leise in ihr Ohr. 

"Was kann ich dafür, das er so unglaublich süß ist wenn er sich so auf seine Arbeit fokussiert" antwortet Nathalie leise, Duusu kichert. 

"Süß, also?" Nathalie wird rot und summt nur zustimmend. 

"Dann sage es ihm doch" sagt Duusu ganz gelassen 

"Haha" antwortet sie, leise kichern die beiden. Gabriel blickt von der Arbeit hoch und mustert sie stirnrunzelnd. 

"Was ist denn so lustig?" fragt er, leicht gereizt gestört zu weren. 

"Miss Nathalie hat gesagt das sie..." bevor Duusu weiterreden kann schnappt Nathalie denn Kwami und hält ihr den Mund zu. 

"Tut mir leid das wir sie gestört haben, Sir. Es ist nichts" sagt Nathalie eilig und hofft das er nicht sieht das sie total rot geworden ist. Duusu beißt in ihren Finger 

"Au, Duusu..." sagt Nathalie böse 

"Miss Nathalie hat gesagt das sie süß sind" quickt Duusu 

"HAB ICH GAR NICHT" Nathalie springt empört auf, wobei fast die Tasse Kaffee umfällt. 

"Doch hat sie!" sagte Duusu und nickt. Gabriel blickt die beiden überrascht an. 

"N-NEIN DAS S-STIMMT NICHT" erklärt Nathalie eilig und ärgert sich darüber, das sie unruhig klingt. 

"Ach, ich bin nicht 'Süß'?" fragt Gabriel und legt den Kopf schief. Seine blauen Augen mustern jede Regung von ihr. Diese Reaktion hätte sie nicht erwartet 

"Entschuldigt mich" sagt sie komplett überfordert und eilt statt zu Antworten aus dem Raum. Als sie die Tür schließt, lehnt sie sich dagegen und atmet aus 

"Miss Nathalie, sie können doch nicht einfach wegrennen" belehrt Duusu sie 

"DUUSU, das war so peinlich. Warum hast du das gemacht?" fragt sie und würde am liebsten im Boden versinken. Duusu blickt sie listig an und kichert nur. 

"Gut, du bekommst keinen Kaffee mehr" sagt Nathalie dann und läuft in die Küche 

"MISS NATHALIE, MEIN KAFFEE...NEIN~" fleht Duusu und fliegt geschlagen hinter ihr her "Es tut mir leid, aber nicht der Kaffee..." entschuldigt sich Duusu und blickt sie mitleidig an. 

"Was hast du gesagt?" fragt Nathalie und lächelt triumphierend 

"ES TUT MIR LEID" wiederholt Duusu. 

"Ok" Nathalie startet die Kaffeemaschine und blickt aus dem Fenster. 

"Und wann heiratet ihr?" fragt Duusu aufgeregt 

"Willst du deinen Kaffee noch?" sie blickt denn Kwami verschmitzt an 

"AH, tut mir leid" quiekt Duusu. Nathalie öffnet den Kühlschrank und seufzt, er war zwar randvoll, aber irgendwie wusste sie nicht was sie essen soll. Sie griff dann aus irgendeinen, ihr unbekannten Grund nach einem Stück Camembert und Sprühsahne. Als sie anfing diese seltsame Kombination zu naschen, schaute Duusu, sie verstört an. 

"Ähm... Miss Nathalie... alles in Ordnung?" Nathalie legte den Kopf schief und wusste nicht was ihre Freundin meinte. Duusu kicherte 

"Das ist widerlich, seit wann essen sie Käse und Sahne?" Nathalie lachte verlegen 

"Ich hatte Lust drauf" dann verstand es Duusu 

"Ah, liegt das an der Schwangerschaft?" Bei den Worten spürt sie wie ihr Herz einen Aussetzer macht, aber statt Duusu darauf hinzuweisen das nicht laut zu sagen, zuckt sie nur mit den Schultern und nascht das letzte Stück. 

Als Nathalie und Duusu etwas später mit dem Kaffee zurück ins Büro kommen, arbeitet Gabriel wieder ganz vertieft an seinem Outfit. Beide arbeiteten konzentriert weiter. Als es fast Nachmittag war, kam Adrien nachhause und klopfte an der Tür. 

"Herein" sagt Nathalie und lächelt ihn freundlich an, auch Gabriel wendet sich zu seinem Sohn. "Hi, der Camembert ist alle... kauft ihr bald neuen?", fragt er, Nathalie fühlt wie ihr vor Scham heiß wird und Duusu in ihrem Blazer, scheint zu versuchen nicht laut loszulachen, jedenfalls spürt sie ein leichtes Flackern in der Tasche, über ihrer Brust. 

"Natürlich, warum auch immer du diesen Käse magst", antwortet Gabriel etwas angewidert. "Nathalie, Vater... könnten wir heute zum Strand gehen?" fragt der Junge dann schüchtern. Sie blickt zu Gabriel, der zu überlegen scheint. 

"Ich bin fast fertig, ich könnte es bestimmt auch später beenden" sagt er nun "

WAS, WIRKLICH?" fragt Adrien überrascht und auch Nathalie ist verwundert. 

'Sonst hätte er sofort nein gesagt, ist er krank?' fragt sie sich. 

"Ja, warum nicht", erwidert er und lächelt leicht. 

"Danke Vater", sagt der Junge und umarmt seinen Vater. 

'Dieses Bild werde ich gedanklich einrahmen. Sohn und Vater, beide glücklich' dachte sie und lächelte. Seit Emilies Tot ist die Distanz zwischen den beiden unglaublich groß geworden.

"Darf ich meine Freundin mitbringen?", fragt er und auch darauf nickt Gabriel freundlich. 

"Danke" ruft er und rennt aus dem Zimmer. Nathalie steht auf und geht zu Gabriel 

"Sir, geht es ihnen nicht gut?" fragt sie besorgt und hält ihre Hand an seine Stirn. Als sie bemerkt, was sie da tat, zog sie ihre Hand eilig zurück, als hätte sie sich verbrannt und blickt verlegen zu Boden. 

"Nein, mir geht es gut. Heute ist einfach ein großartiger Tag" erklärt er und dreht sich zum Porträt seiner Frau. "Ich wünschte du würdest mitkommen", murmelt er zum Porträt, Nathalie versetzt das einen Stich, aber sie lässt sich nichts anmerken. 

"Was soll ich für sie einpacken?", fragt Nathalie ruhig. 

"Tsts, sie haben meinem Sohn nicht zugehört, wir alle!", antwortet er und wendet sich wieder zu ihr. Mit einer Handbewegung deutet er einen Kreis an der sie alle einschließt. 

"Sir, ich glaube das ich nur stören würde" sagte sie ruhig. 

"Das tun sie nicht, sie werden mitkommen, egal ob sie wollen oder nicht" sagt er und lächelt sie an. Ihr Herz fängt an schneller zu schlagen und sie fühlt wie ihr warm wird. 

"Ok", murmelt sie und senkt den Blick, damit er nicht merkt, dass sie rot geworden ist. 

"Sie waren doch sicherlich schon mal mit ihrer Familie am Strand, also wissen sie was man mitnimmt" dieser Satz versetzt ihr erneut einen Stich 

'Es wäre bestimmt schön gewesen, wenn meine Eltern mich überhaupt mal beachtet hätten' denkt sie, immer wenn sie an ihre ‚Familie' denkt, fühlt sie nur Verachtung und Hass. Sie bemerkt, wie Gabriels Blick irritiert auf ihr ruht, 'Merde, das Miraculous, er spürt, was ich im Moment empfinde...' wird ihr schlagartig klar. 

"Ich werde die Sachen zusammen packen", äußert sie und geht ein paar Schritte zurück, doch Gabriel greift nach ihrer Hand und zieht sie zurück. Er hebt ihren Kopf und blickt ihr direkt in die Augen 

"Sie sind mir ein Rätsel, Nathalie", flüstert er. Sie fühlt wie ihr Herz in ihrer Brust hämmert, sie weiß, dass sie schon wieder rot geworden ist. 

"Sir?" fragt sie unsicher. 

"Nichts... tut mir leid", erwidert er und lässt sie los. Sie verlässt nun eilig den Raum, bevor sie die Tür schließt, blickt sie noch einmal zu ihm. 'Was meint er?' dachte sie und ging dann.

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