Nächtliches Paris

Mayura stand auf dem Eiffelturm und beobachtete das nächtliche Treiben von Paris. 

Gabriel hatte jemanden am Nachmittag akumatisiert und hatte versucht, dieses von ihr beschriebene Höhlensystem zu finden, aber dort wo der Eingang gewesen war, fand man nun nur noch Steine und das machte ihr verdammt Angst. Der Wind blies ihr sanft ins Gesicht und der Mond stand hell am Himmel. Es war ruhig und friedlich, man konnte kaum glauben, dass die Nacht davor so schlimme Dinge geschehen sind. Ihr Blick fiel auf eine Gestalt, die sich mit großen Sprüngen über Paris hinweg auf sie zu bewegte. 

Kurze Zeit später stand Cat Noir lächelnd vor ihr. "Schön sie zu sehen, alte Oma", sagte er, 

"Wären die Umstände meines Kommens nur erfreulicher" antwortet sie ruhig. 

"Also, worüber willst du diesmal reden?" fragt der Junge. 

"Ich hatte erneut das Pech unseren Feinden über den Weg zu laufen" erklärte Mayura und blickte ihn direkt an, sie versuchte die aufkeimenden Gefühle zu ignorieren und ruhig zu bleiben. 

"Ich habe erneut gesehen, was für Leid sie über die Menschen bringen, aber deshalb bin ich nicht gekommen. Ich habe Ladybug gesehen, ich vermutete zwar schon, dass etwas mit ihr nicht stimmt, aber ich bin mir nun komplett sicher. Sie ist nicht sie selbst." 

"Nein, das glaube ich nicht, vielleicht verstellt sie sich nur" erwidert der Kater hoffnungsvoll und schüttelt den Kopf, er wollte nicht glauben, dass er vielleicht gegen sie kämpfen müsste. Sie musste sich Mühe geben, wenigstens vor diesem Jungen stark zu wirken. 

"Ich bin mir sicher das sie beeinflusst wird" erklärt sie deshalb eher mitfühlend 

"Wieso bist du dir so sicher?" fragt er kalt.

"Weil ich sie beobachtet habe. Cat niemand kann so ruhig bleiben, wenn jemand vor deinen Augen getötet wird, sie hat den Toten nicht eines Blickes gewürdigt, sie hat bei seinen Schreien nicht mal gezuckt. Nicht mal ich bin dazu in der Lage. Du weißt genauso wie ich das sie auch nur ein Kind ist" 

"NEIN, MYLADY DARF NICHT FÜR DIE BÖSEN KÄMPFEN", schreit er. "Ich will nicht gegen sie kämpfen..." 

"Sie tut es sicher nicht freiwillig, aber wir haben keine andere Wahl, wenn wir ihr helfen wollen, müssen wir gezwungenermaßen sie zuerst besiegen." 

Der Junge bricht schluchzend zusammen, sie kniet sich hin. 

"Der Name unseres Feindes ist Deimos", spricht sie mitfühlend, "Ich hoffe, das du ihm nie über den Weg laufen musst, aber du solltest wissen gegen, wen wir kämpfen..." sie zögert "...Er ist ein sadistischer Kannibale und er hat auch Anhänger, ich weiß nicht über alles Bescheid, aber ich hoffe, das es deiner Freundin gut geht"
Er schaut sie entsetzt an "Er isst...?" 

"Es tut mir leid, aber es wäre besser wenn du es weißt", murmelt sie und bei den Gedanken an das, was sie sah, fängt sie wieder an zu zittern.

 Cat Noir steht auf "Ich werde kämpfen und sie befreien", sagt er entschlossen, auch wenn sie die Furcht in seinen Augen sehen konnte.

"Ich weiß, ich kann dich nicht aufhalten, doch ich wünschte du würdest es nicht tun." antwortet sie ruhig, "Es gibt noch etwas, was du wissen solltest... Hawk Moth weiß nun Bescheid" fängt sie zögerlich an und lächelt dann "Er steht auf unserer Seite"

Cat nickt "Toll, hätte ich gewusst das ich mal mit euch zusammen arbeiten soll, wäre ich vielleicht netter gewesen" 

Beide lachen. "Ich muss nun patrouillieren, willst du mitkommen?", fragt er, sie nickt zögerlich und hofft inständig, dass sie keinen Schwächeanfall erleidet. Sie springen über die Dächer von Paris und beobachten die Straßen, es ist alles ruhig. Es war ein angenehmes Gefühl förmlich über die Dächer zu fliegen und sie erkannte, dass es weniger ein sinnvolles Patrouillieren war, als vielmehr ein abendliches Spazierengehen als Held.

Irgendwann verabschiedet sich Cat Noir von ihr und sie läuft weiter alleine durch die Stadt. Sie kommt irgendwann an der Stelle an, wo die Frau getötet wurde, weder von ihr noch von dem Geschehen ist etwas zu erkennen, nirgends ist Blut auf der Straße. Es hätte sie auch gewundert, es stand nichts in den Nachrichten, vermutlich hat Ladybug und Deimos alle Beweise verwischt. 

Die Stadt ist ruhig und sie kehrt zurück. Als sie durchs Fenster in ihr Zimmer schlüpft und sich zurückverwandelt, setzt sie sich sofort an ihren Laptop. Sie scrollt durch vermissten Anzeigen. Nach einiger Zeit findet sie die des Mannes und der Frau. Es läuft ihr kalt den Rücken runter. Sie liest die Anzeigen, die Namen, ihre Herkunft, ihre Geschichte und die Menschen, denen sie wichtig waren. Tränen fließen über ihr Gesicht.

"Miss Nathalie, sie sollten das nicht tun. Es ist nicht deine Last und es sollte nicht dazu werden." sagt Duusu traurig, aber sie schüttelt den Kopf. Sie scrollt durch weitere Vermisstenanzeige und sammelte sie in ihren Notizen. Es waren viele und eine Statistik bestätigte, dass die Zahlen stark anstiegen. Sie schlich runter ins Büro und druckte die Anzeigen aus. Sie wollte nicht das Gabriel wusste, dass sie das tat, sie ging wieder hoch und nahm sich einen roten Marker, sie schrieb auf die zwei Anzeigen, wo sie wusste, dass sie Opfer waren "Deimos" rauf. Sie fing an sich auch alle anderen Menschen anzuschauen, sie merkte sich ihre Namen und ihre Gesichter, dann legte sie beide Stapel in ihre Schublade. 

"Warum machst du das?", fragt Duusu verwirrt. 

"Ich möchte einfach wissen wer seine Opfer waren", murmelt sie und legt sich in ihr Bett. "Jeder von ihnen könnte nun tot sein" 

"Ich weiß nicht ob das klug ist", murmelt ihr Kwami. Nathalie starrt als Antwort schweigend die Decke an, bis sie irgendwann einschläft.

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