Die kleine, große Schwester

Die Sonne schien hell durch das Fenster hinein und küsste Nathalies Haut. Stöhnend drehte sie sich auf der ungewöhnlich weichen Matratze. Sie zog die Gardinen immer zu. Ihr Körper schmerzte und sie wusste nicht wieso. Die Frau schlug die Augen auf. Es war Dienstag, sie musste arbeiten. Warum stand die Sonne am Himmel? Sie erblickte einen unbekannten Raum vor sich. Sie runzelte die Stirn. Der Raum war nicht unbekannt, es war Gabriels Zimmer, warum wachte sie hier auf? Sie spürte die fehlende Kleidung an ihrem Körper und hob vorsichtig den Kopf, um hinter sich zu blicken. Blonde Haare fielen wirr in Gabriels schlafende Gesicht. Seine Miene war entspannt. Ihr Herz machte einen Aussetzer. Er lag mit ihr in einem Bett, beide ohne Kleidung. 

Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und sah ihre Kleidung auf dem Boden liegen. Eine Uhr verriet ihr das es 7 Uhr war. Flink schnappte sie sich die Kleidungsstücke und warf noch einen letzten prüfenden Blick auf Gabriel, bevor sie sich aus dem Zimmer schlich. Barfuß rannte sie zu ihrem Zimmer, das letzte woran sie sich erinnern konnte war das sie gestern noch im Büro gesessen hatte. Ihr Kopf war leer und es machte ihr Angst. Sie verlor kein Wort über den Vorfall, niemand konnte sich an den Nachmittag erinnern. In erst in den Nachrichten erfuhr sie von dem Akuma und Gabriel wirkte sichtlich verwirrt, nichts mehr davon zu wissen. 

Nach zwei Wochen setzen die ersten Symptome ein. Übelkeit am Morgen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit. Sie fühlte sich unglaublich schwach und erschöpft. Wie immer verheimlichte sie es vor Gabriel, sie wollte keine Schwäche zeigen. Ihre Vermutung war das es am Miraculous lag, dass sie nun Emilies Schicksal näher kam und es erfüllte sie mit Angst. Doch dann setzte ihre Periode aus. Ehe sie es realisierte, hatte sie einen positiven Schwangerschaftstest. Verzweiflung schoss durch ihren Körper, niemand erinnerte sich an den Abend. Sie war alleine mit diesem Wissen und Gabriel würde sie hassen, sie herausschmeißen und ihr Duusu wegnehmen. 

"Also... hattest du mit Gabriel... und...und jetzt bist du" Duusu zeigte auf dem Test "...und er ahnt es nicht mal, weil sich niemand daran erinnert?" fing Duusu zögerlich an zu sprechen, der sonst so aufgeweckte Kwami war inzwischen ruhig und bedächtig. 

"Ja, ich hatte nie etwas mit jemanden" Sie schluckte, sie erinnerte sich nicht einmal daran.

"Was wirst du machen?" fragte Duusu. 

"Ich weiß nicht. Ich bringe es nicht übers Herz, es abzutreiben... Es ist ein Leben und es ist meine Verantwortung, selbst wenn ich mich nicht daran erinnere. Gabriel aber liebt Emilie. Ich glaube es wäre besser wenn ich es ihm nicht sage, es würde ihn wütend mache, ich habe keine Beweise" 

"Aber irgendwann wird er es merken" sagte Duusu. 

"Ich werde ihm einfach helfen Emilie zu retten und bevor er es merken könnte, werde ich weg sein. Ich schaffe das" Duusu nickte mitleidig. 

"Arme Miss, sie liebt ihn, sie ist schwanger von ihm, aber sie weiß, dass er ihr das nie vergeben würde", flüsterte sie und umarmte Nathalie, was darin bestand zwei Ärmchen, um ihre linke Schulter zu legen, was so gut wie kaum spürbar war. Nathalie jedoch fing bei dieser Geste an zu weinen. "Das ist nicht fair" schluchzte sie und der Kwami nickte. 

"Egal was ist, Ich werde bei dir bleiben, Miss und ich werde dir helfen" Nathalie lachte ein wenig, "Die blaue große mini Schwester?" nun lachte auch Duusu. Sie liebte ihren Kwami dafür das diese es immer schaffte sie aufzumuntern. "Miss Nathalie, Du bist sehr stark und du schaffst alles, diesen Idioten lässt du einfach stehen" quiekte Duusu und flog wie gewohnt aufgeregt um Nathalie herum.

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