57
Während ich warte, habe ich alle Zeit der Welt, die Nachricht, die vorhin eingetroffen ist zu lesen.
Und wie nicht anders zu erwarten war, ist sie von Jo, der sich nach meinem werten Befinden erkundigt und wissen will, ob ich gut geschlafen habe.
Doch da ich noch immer etwas hin und her gerissen bin, ob ich mit meiner Schlussfolgerung auch richtig liege, schreibe ich ihm nicht, wo ich geschlafen habe, sondern nur, dass ich gut geschlafen habe und dass ich mich erst morgen mit ihm treffen kann und nicht schon heute Abend, wie ich gehofft hatte.
Wobei er das ja weiß, wenn er denn derjenige ist, von dem ich denke, dass er es ist und auf den ich gerade warte, doch wenn nicht...hm...
Leicht verzweifelt schnalze ich mit der Zunge und schüttel augenverdrehend den Kopf.
Wird langsam Zeit, das Mr. Black auftaucht damit ich meiner Vermutung weiter auf den Zahn fühlen kann, denn was würde sich besser dafür eignen als ein netter Tag zu Zweit.
Mal ohne Arbeit, dafür in altertümlicher Kleidung...ein Gang zum Markt, einigen Ritterspielen, Showkämpfen und leckerem Essen. Was kann es schöneres geben? Na ja außer vielleicht etwas schöneres Wetter, aber immerhin regnet es nicht, was ja auch schon mal was ist.
Die Gewissheit, dass ich nicht mit meinem Boss sondern mit meinem "Freund" zu diesem Ereignis gehe, wäre zwar auch nicht zu verachten, doch man kann bekanntlich ja nicht alles haben.
Und am Abend werden wir in unser, zumindest von außen, wunderschönes, herrschaftliches Haus zurückkehren, denn wie ich nun mit eigenen Augen sehen kann, präsentiert sich das Hotel von außen in einem weit besseren Zustand, als von innen.
Sicher, die weiße Fassade müsste mal gestrichen werden und an einigen Stellen bröckelt der Putz ab, doch sonst macht das Haus einen guten Eindruck. Auch wenn das dunkle Holz des Fachwerkes schon lange keine Farbe mehr gesehen hat und sich sicher über einen neuen Anstrich freuen würde, ebenso wie die Fenster und die Türen.
Zu schade, dass Mr. Black es nicht behalten will und dass das Hotel so wenig Zulauf hat, was ich allerdings verstehen kann, bei dem ungepflegten Inneren, den es präsentiert.
In Gedanken versunken male ich mir aus, wie das Hotel wohl aussähe, wenn man etwas Geld investieren würde und wie es sich vermarkten ließe. Doch alles was mir derzeit in den Sinn kommt, ist gerade überhaupt nicht angesagt und bei weitem nicht Zeitgemäß, was wohl daran liegt, dass ich in einem bodenlangen, rubinroten Kleid mit cremefarbener Spitze am Ausschnitt und den weiten Ärmel, auf der Veranda stehe und den Blick über die regelrecht riesige, zum Haus gehörende, Parkanlage schweifen lasse.
Vor meinem geistigen Auge sehe ich wie ein bunter Haufen Menschen mit Pferdewagen oder zu Fuß die löchrige Einfahrt heraufgeschaukelt kommen, um hier ein Nachtquartier zu finden, oder ihre Waren auf dem Markt anzubieten. Wie sie ihre Pferde in den Stall führen oder sich an einem der vielen Stände etwas zu essen kaufen.
Doch die Zeiten, wo es hier so hoch hergegangen ist, sind längst vergangen. Auch die Zeiten, wo die Edlen Damen, mit ihren Pagen und Ehemännern die große Freitreppe zur einladenden, großen Flügeltür hinaufgestiegen sind, um in geselliger Runde einen Abend bei gutem Essen, Tanz und Musik zu verbringen, sind vorbei.
Doch warum eigentlich?
Das Haus existiert doch noch...da wird es doch auch Menschen geben, die an Bällen in historischer Atmosphäre, Veranstaltungen mit einem gewissen Flair und Urlaub in einer wunderschönen, ruhigen, natürlichen Umgebung interessiert sind.
Und wenn der Park und der Wald, die Wiesen und Gärten erst einmal wieder in Ordnung gebracht sind, von dem Hotel natürlich ganz zu schweigen, könnte ich mir vorstellen, dass die Zimmer mit Sicherheit auch nicht allzu lange leer stehen würden.
Nur das Angebot muss halt stimmen....
Vielleicht eine Reitanlage dort hinten, mit Paddocks und Ställen. Einen Zugang zu den Weiden und gleich daneben eine große Halle, in denen vielleicht Seminare für Reiter oder Hundeliebhaber abgehalten werden können. Vielleicht könnte man auch Pferdezuchtschauen veranstalten und nebenher läuft der Hotelbetrieb. Die Seminarteilnehmer könnten gleich hier schlafen, in wunderschönen hellen, geräumigen Zimmern, ganz nah bei ihren Pferden oder wenn wir hier auch ein Mittelalterfest veranstalten, dann wäre es fast, als würde man in einer anderen Zeit leben.
Träumend lehne ich mich an eine der dicken Säulen, die das Dach der Veranda tragen und hänge meinen Gedanken nach, als mich das leise Räuspern meines Begleiters in die Wirklichkeit zurück holt.
Wie eine Seifenblase zerplatz das lebhafte treiben, die wunderschön gepflegte Landschaft vor meinen Augen und verwandelt sich wieder in die verwunschene Schönheit eines zugeckten Paradieses, welches nur auf seine Entdeckung wartet.
"My Lady." ertönt Alexanders dunkle, weiche Stimme neben mir. "Wenn ich bitten darf. Eure Kutsche wartet schon."
Langsam drehe ich mich zu ihm um und mustere seine Aufmachung, die der meinen zwar ähnelt, ihn aber deutlich als Untergebenen kennzeichnet.
Seine schlichte, dunkle Pumphose, das helle Leinenhemd, die blaue Weste und die schlichten braunen Lederstiefel zeigen deutlich seinen Stand als Diener an, wie Netti mir versichert hat, auch wenn er ein Diener einer reichen Dame ist, die dann wohl ich sein soll.
Doch wenn ich gedacht hätte, er würde in den Sachen lächerlich aussehen, so habe ich mich geirrt, denn obwohl seine Aufmachung schlicht ist, so sieht er dennoch einfach umwerfend darin aus.
Und was ich noch viel berauschender finde, ist der Blick, den er mir schenkt, während er mich mustert, so wie ich ihn mustere.
Ich hab keine Ahnung, was genau ich eigentlich mit meinem Tun bezwecken möchte, doch finde ich es einfach bewundernswert, wie er sich einfach darauf einlässt, obwohl er es gar nicht gemusst hätte.
Er macht eine kleine Verbeugung und deutet Richtung Auto, wobei ein warmes Lächeln seine Lippen umspielt.
Ob er vielleicht ahnt, was ich denke? Und wenn ich mich doch irre?
Jo hat mir eben noch geschrieben und mir einen schönen Tag auf dem Festival gewünscht, während ich gewartet habe, doch inzwischen bleibt mein Handy stumm, was damit zu tun haben könnte, das Jo gerade neben mir steht, oder dass er unterwegs ist, wie er mir geschrieben hat.
Doch wie dem auch sei, für den Augenblick will ich meinen Tag genießen. Ganz gleich ob mit Jo oder Alexander. Und vielleicht bin ich heute Abend ja einen Schritt weiter und bin mir in Bezug auf die beiden ein klein wenig sicherer. Und wenn nicht? Dann habe ich morgen wiederum Zeit am anderen Ende der Fahnenstange zu beginnen und kann Jo auf den Zahn fühlen.
"Freut mich zu hören, Alexander." sage ich lächelnd, während ich mich nochmal zu Anette umdrehe, die hinter ihm in der Tür steht.
Zwinkernd nicke ich ihr dankbar zu. "Bis heute Abend. Du kommst doch auch wieder dorthin oder?"
"Sicher. Um sechs mache ich heute Schluss, da sowieso keine neuen Gäste kommen. Wenn ihr wollt, treffen wir uns danach am großen Lagerfeuer. Pete und ein paar Freunde von uns machen da immer noch Musik." schlägt sie vor.
"Warum nicht. Ich würd mich freuen." fragend sehe ich meinen Begleiter an, der eine zustimmende Bewegung mit dem Kopf macht und dann seiner Rolle entsprechend antwortet.
"Ganz wie My Lady es wünscht." sagt er höflich und zwinkert mir verspielt zu, was mich in meinem Verdacht doch sehr bestärkt, wer er ist und mir ein kribbeln über den Rücken schickt.
Heilige Scheiße! Das kann ja was werden.
Es ist Wochenende. Ein Tag an dem Jo normalerweise den Club besucht, um sein Verlagen, sich jemandem zu unterwerfen zu stillen, doch heute...also nur wenn ich richtig liege... bleibt ihm diese Möglichkeit verwehrt, so dass ihm mein "Rollenspiel" mit Sicherheit mehr als gelegen kommt. Doch wenn er nicht Jo ist, sollte ich mehr als verwundert sein, dass Mr. Black sich allein durch seine Aufmachung so respektvoll mir gegenüber verhält. Und sich überhaupt auf diese Scharade einlässt.
Doch damals beim Geburtstag von meinem Dad, hat er mir ja schon mal gesagt, das er gerne Spielt. Also...
Langsam wird mir flau im Magen. Habe ich tatsächlich all die Anzeichen, die Jo und Alexander verbinden so erfolgreich ignoriert, dass ich erst mit der Nase darauf geschubst werden muss, um sie zu begreifen?
Besser sollte ich vielleicht sagen, dass sie mir mit dem Hammer eingehämmert werden müssen, denn noch immer bin ich nicht bereit zu akzeptieren, dass es sich bei den Beiden tatsächlich um ein und denselben Mann handelt.
Und wenn ich sie einfach weiterhin wie zwei unterschiedliche Menschen behandle? Macht das Sinn?
Wahrscheinlich nicht, aber wenn ich es nicht tue, muss ich einsehen, dass mein Boss mein "Freund" ist und dann würde ich wieder zwischen Job und Privatleben entscheiden müssen, doch dieses Mal würde ich zwischen Alles oder Nichts entscheiden müssen.
Und dazu fühle ich mich noch nicht bereit.
Mit leichtem Unbehagen raffe ich den weit fallenden Rock ein wenig hoch, um die Treppe hinunter zu steigen, wobei Alexander mir hilfsbereit unter den Arm greift, um mich notfalls aufzufangen. Es ist gar nicht so leicht heil die Treppe runter zu kommen, wenn man nicht sieht wo man hintritt.
Doch dann habe ich es unfallfrei geschafft und setzte mich in den Leihwagen, dessen Tür mein Diener mir zuvorkommend offen hält und sich anschließend hinters Lenkrad setzt.
Pardon, ich meinte natürlich auf den Kutschbock schwingt und die Peitsche knallen lässt.
Und schon rollt unsere Kutsche dahin und bringt uns in eine Zeit, die der unseren weit hinterher hinkt, nichtsdestotrotz ihren eigenen Charme besitzt.
Nicht zuletzt deswegen, weil die Männer den Damen steht's höflich und wohlgesonnen gegenüber stehen... zumindest in meinem Falle... ich will lieber nicht daran denken, dass vor 400 Jahren Vergewaltigung und Mord an der Tagesordnung waren und dass die Polizei noch nicht einmal erfunden war.
Doch das edle Rittertum in dessen Zeit ich mich nun befinde, und dessen buntes Treiben mich in seinen Bann zieht, könnte mir schon gefallen.
Gemütlich schlendern wir durch das bunte Treiben, schauen uns an den Ständen die vielen unterschiedlichen Alltagsgegenstände an, den Schmuck, die Kleidung und auch die Waffen, die man hier käuflich erwerben kann.
Und obwohl ich mir gelegentlich etwas fehl am Platz vorkomme, wenn mir jemand in Jeans und Turnschuhen über den Weg läuft, oder uns höflich darum bittet, ein Foto machen zu dürfen fühle ich mich rundum wohl.
Wobei ich zugeben muss, dass die Menschen der Zukunft überwiegen.
Nicht viele haben wie wir etwas an, dass in diese Zeit passt, außer vielleicht die Teilnehmer der Ritterspiele, die gerade auf einem großen umzäunten Areal Aufstellung nehme und sich kampfbereit Beleidigungen an den Kopf werfen.
"Was halten My Lady davon, wenn wir die Gelegenheit nutzen um uns dieses Spektakel anzusehen?" schlägt Alexander schmunzelnd vor, als ich fasziniert von den Männern in dicken Lederharnischen stehen bleibe und das Kampfvorgeplänkel beobachte.
"Ich könnte diesen Vorschlag in Betracht ziehen, wenn du mir etwas zu Essen und zu trinken darreichen könntest. Ich verspüre ein unbehagliches Gefühl in der Magengegend." stimme ich seinem Vorschlag zu und strebe eine Sitzgelegenheit an, die gleich neben dem Schauplatz steht, so dass ich gut sehen kann.
"Was darf es denn sein Lady Emely? Steht ihr Sinn nach etwas Ausgefallenem, dann könnte ich ihnen einen Hammeleintopf empfehlen, oder hätten sie lieber etwas aus der Zeit, die unserer weit voraus liegt. Ich habe mir sagen lassen, dass es in Öl gebackene Kartoffelstäbchen gibt oder seltsam rundes Fleisch mit Tomate und Salat in einem weißen Brot. Was meint ihr, wonach steht ihnen der Sinn?" verschmitzt grinsend sieht er mich an. Ja, auch ich finde die ganze Sache recht amüsant, weshalb ich mich auch für das Lammgulasch und nicht für Burger und Pommes entscheide.
"Und zu trinken hätte ich gern einen Kelch von diesem herrlichen Wein, den wir dort hinten gesehen habe. Den aus Apfel." bestelle ich bei meinem Kellner.
"Sehr gern My Lady." mit funkelnden Augen sieht er mich an, macht eine kleine Verbeugung und lässt mich allein.
Doch kaum ist er weg, bitte ich einige Passanten ein Foto von mir zumachen, dass ich Jo schicken möchte.
Ich bin mal gespannt, ob er antwortet.
Und das tut er tatsächlich. Seine Antwort braucht zwar ein wenig, doch dann beginnt mein Handy zu schnurren, genau wie ich.
"Hallo Kate,
ich muss sagen, dass Kleid steht dir wirklich außerordentlich gut. Ich finde es nur schade, dass der Fotograph scheinbar nichts von seiner Arbeit versteht, so dass er dich "enthauptet" hat. Wie gern würde ich dir in die Augen schauen Baby.
Und was ich mir durchaus auch vorstellen könnte, ist wie ich dich aus diesen Hüllen schäle, bis du in deiner ganzen Pracht vor mir stehst, so wie du mir an unserem letzten Abend gegenüber gestanden hast.
Ich hoffe du hast einen schönen Tag und dein Vorgesetzter benimmt sich anständig dir gegenüber.
Jo"
"Hallo Jo,
ich hätte wahrlich nichts dagegen dort weiter zu machen, wo wir am Abend aufgehört haben. Viel mehr kann ich es kaum erwarten, dass du zu mir zurückkommst. Mein Verlangen danach, deine Hände auf meinem Körper zu spüren, deine Lippen auf meinen Lippen und deine Haut an meiner zu spüren brennt heißer denn je.
Was meinen Boss angeht, so ist er die Keuschheit in Person und mir gerade mehr als willig zu diensten.
Somit hege ich die Hoffnung, dass mein Nachmittag recht amüsant werden wird, zumal mir gerade ein Schauspiel geboten wird, dessen blutiges Ende ich mit Spannung erwarte.
Kate"
Fasziniert schaue ich den Kämpfern zu, die sich gerade, unter lautem Kampfgeschrei, auf einander stürzen.
Waffen klirren, Männer schreien, stürzen, bleiben liegen, stehen auf.
Es herrscht ein erbitterter Kampf, der allerdings nach fünf Minuten entschieden ist. Und obwohl ich weiß, dass alles nur gespielt ist, kann ich mir doch gut vorstellen, wie blutig die Schlachten früher tatsächlich gewesen sein müssen.
Vor allem, da auf dem ganzen Schlachtfeld, vor mir überall "Leichen" herum liegen. In die allerdings gerade wieder Leben kommt, als die siegreichen Schreie der überlegenen Kämpfer erklingen.
"Sieg! Sieg für unseren König! Heil König William!" schreien die Männer laut durcheinander, während sie sich auf ihre Seite zurückziehen und sich scheinbar für eine zweite Schlacht in Aufstellung bringen.
Nach der Zweiten Runde ist Alexander noch immer nicht wieder da und langsam frage ich mich, was er so lange macht, doch da Jo mir noch immer schreibt, kann ich es mir fast denken.
"Holde Maid, hätten sie etwas dagegen einzuwenden, wenn mein treuer Kampfgefährte und ich uns für eine Weile in ihrer Nähe aufhalten?" treten zwei schwitzende Kämpfer an meinen Tisch und bedenken mich mit einer höflichen Verbeugung, die mich zuerst etwas erstaunt, doch dann besinne ich mich auf meine Aufmachung und antworte Standesgemäß.
"Nur zu die edlen Herren. Verteidiger unseres Landes und unseres Königs sind mir jederzeit willkommen."
Leicht rutsche ich auf der Bank zur Seite und raffe den weiten Rock etwas zusammen, während sich ein Kämpfer mit dick gepolstertem Gambeson und royalblauem Überwurf neben mich setzt, wobei sein Mitstreiter lediglich einen Lederharnisch trägt und weit weniger elegant gekleidet, sich uns gegenüber niederlässt.
"Sagen sie My Lady, wie kommt es, dass ich sie hier noch nie gesehen habe? " wendet sich der Ritter neben mir mit interessiertem Blick an mich, wobei sein Blick jedes Detail meiner Kleidung zu scannen scheint. Nicht Anzüglich, nur äußerst interessiert.
"Das wird wohl daran liegen, dass ich nicht von hier komme." erkläre ich freundlich und wende meine Aufmerksamkeit von dem gerade etwas ruhigeren Schauspiel ab und ihm zu.
"Ich hoffe doch, dass eine wohlhabende Lady, wie sie, nicht allein unterwegs ist. Die Zeit in der wir uns befinden, ist viel zu gefährlich, als dass eine Schönheit wie sie ohne Schutz auf Reisen gehen sollte." wirft nun mein gegenüber ein, wobei er mir verschwörerisch zu zwinkert.
"Oh, aber nicht doch, mein Herr. Ich bin mit meinem Diener unterwegs. Allerdings ist er gerade auf der Jagd nach etwas essbarem und wenn ich Glück habe macht er auf dem Rückweg an einer Quelle halt, um unsere Wasserschläuche mit frischen Wasser zu füllen." grinse ich die beiden an, die mich mit erheiterten Minen bedenken.
"Aber sagt, meine Herren, wie kommt es, dass sie hier in diesen Landen verweilen." will ich wissen. Mich würde mal interessieren, wie so ein bunter Haufen zusammen kommt. Immerhin standen sich fast 50 oder 60 Kämpfer auf dem Feld gegenüber, dass sich mittlerweile aber wieder gelehrt hat. Stattdessen stehen sich nun zwei Reiter mit dicken Lanzen gegenüber und preschen in vollem Galopp aufeinander zu.
"Im Gegensatz zu ihnen, My Lady, sind wir aus der Gegend und verteidigen Regelmäßig unser Hab und Gut gegen unliebsame Eindringlinge." teilt mir der Ritter mit dem Blauen Umhang mit, wobei sein Kompagnon winkend die Hand hebt und eine kleine Gruppe Männer und Frauen an unseren Tisch winkt.
Fast gänzlich tragen sie zeitgemäße Kleidung...was gerade Leinenkleider oder wie in meinem Falle auch Seidenkleider sind. Und nicht Jeans und Pullover. Selbst die beiden Kinder, die rennend der Gruppe folgen tragen Mittelalterliche Leinenhosen und Überwürfe.
"Hey! Hier sind wir!" ruft er der Gruppe zu, wobei er sich erhebt und für eine rundliche, junge Frau Platz macht, die sich erleichtert auf die Bank fallen lässt.
"Ahh, mein Rücken bringt mich um." stöhnt sie kurz auf, während sie sich ebenbesagtes Körperteil mit den Händen massiert.
"Wenn es dir zu viel wird Schatz, kann ich dich nach Hause bringen." bietet er ihr verliebt an und legt ihr liebevoll eine Hand auf den dicken Bauch.
"Nein, Nein." wehrt diese jedoch ab. "Es ist das letzte Mal, dass das Festival hier stattfindet. Das möchte ich nicht verpassen." sagt sie bedauern und gibt ihm einen Kuss, was mich ein bisschen wehmütig werden lässt.
Ich wünschte, mein Ritter wäre auch hier, doch noch immer lässt er sich Zeit mit dem Zurückkommen.
Aber ihre Worte machen mich auch neugierig.
"Findet der Markt denn nicht jedes Jahr statt?" frage ich verwundert, was mir von den umstehenden einen finsteren Blick einbringt, der mich etwas verunsichert.
"Doch normalerweise schon, aber die Stadt hat uns die Erlaubnis entzogen, uns nächstes Jahr wieder hier zu treffen. Angeblich haben sich die Anwohner beschwert." brummt der Mann neben mir und deutet auf einige weit entfernte Häuser, die am Rande der Veranstaltung stehen. Wobei sie so weit weg sind, dass es eigentlich unwahrscheinlich sein dürfte, dass auch nur ein Laut dort zu hören sein sollte.
"Oh, das tut mir leid." sage ich ehrlich. "Könnt ihr denn nicht irgendwo anders zusammenkommen?" frage ich nachdenklich, wobei mir prompt das Hotel in den Sinn kommt. Natürlich ist das Quatsch, da es ja ohnehin verkauft wird aber nach meinen Gedanken von vorhin, wäre es doch eine interessante Idee.
"Das versuchen wir, aber es ist nicht leicht etwas zu finden. Und dann brauchen wir noch die Genehmigung der Stadt oder des Eigentümers, wenn wir denn einen Privaten Landbesitzer finden, der uns genügend Platz zur Verfügung stellt."
"Was ist denn mit den Ländereien vom Hotel Romanika." wende ich in Gedanken versunken ein.
"Da haben wir schon mal nachgefragt, aber die Eigentümer wollen das nicht."
"Die alten oder die neuen." sinniere ich weiter vor mich hin.
"Es gibt neue Eigentümer?" staunt mein Sitznachbar und schaut mich mit großen Augen an. "Davon hat Netti gar nichts erzählt."
"Oh, du kennst Anette?" staune ich nun meinerseits und hebe überrascht eine Augenbraue.
"Klar, aber woher kennst du sie?"
"Ich wohne dort im Hotel. Und du?"
"Sie ist meine Freundin."
"Ach, dann musst du Pete sein." rate ich drauf los, woraufhin er nickt und mich verschmitzt angrinst.
"Und wo du jetzt weißt, wer ich bin, würdest du mir auch deinen Namen verraten?"
"Ich bin Emely." sage ich lächelnd und reiche ihm die Hand.
Doch noch während ich mich ihm vorstelle spüre ich diese ruhige Präsenz in meinem Rücken, die mein Herz zum flattern bringt.
"My Lady." vernehme ich seine tiefe Stimme dicht an meinem Ohr, während Alexander sich über meine rechte Schulter beugt und mir ein Teller und ein Glas vor die Nase stellt.
"Da bist du ja wieder." freue ich mich und strahle ihn begeistert an, während er dicht hinter mir stehen bleibt und eine Hand auf meine Schulter legt und sie leicht drückt.
"Wie ich sehe, habt ihr inzwischen Gesellschaft bekommen, Lady Emely." sagt er freundlich und nickt den Umstehenden grüßend zu.
"Ja und wie es der Zufall will, ist das Pete. Anettes Freund." sage ich belustigt und deute auf den Mann neben mir, der Alexander musternd betrachtet. Dann lacht er erheitert auf.
"Meine Sachen stehen dir wirklich gut. Und jetzt weiß ich auch, warum mir dieses Kleid so bekannt vorkam. Hat Netti euch ausstaffiert?" schmunzelt er, was mich ebenfalls zum Lachen bringt.
"Ja, genau. Als sie hörte, dass wir hier vorbeischauen wollten, hat sie uns angeboten, uns etwas zu leihen. Ich hoffe das stört dich nicht." sage ich entschuldigend.
"Ach wo." winkt Pete ab "Macht doch einen viel authentischeren Eindruck, umso mehr Menschen in Gewandung hier herumspazieren."
"Schön sie kennen zu lernen My Lord." höflich nickt Alexander ihm zu, dann hält er ihm einladend die Hand hin. "Wenn ich mich vorstellen darf, Alexander Black."
Nach dem sich die beiden gemustert haben, rückt Pete ein Stück zur Seite und macht Alexander Platz, der sich mit einem kleinen Lächeln neben mich setzt und mich auffordernd ansieht.
Während wir essen unterhalten sich Pete und seine Freunde über die Neuigkeit, die mir so nebenbei herausgerutscht ist und die mir von meinem Chef einen neugierigen Blick einbringt. Doch außer, dass er mich fragend ansieht und mir unter dem Tisch kurz eine Hand aufs Bein legt, beteiligt er sich nicht an der Diskussion, die sich darum dreht, ob man sich die Mühe machen sollte, den neuen Eigentümer zu fragen, ob man nicht im nächsten Jahr, das Festival dort veranstalten könnte.
Doch kaum habe ich aufgegessen entschuldigt uns Alexander bei den Anderen und steht auf. Sieht mich auffordernd an und reicht mir die Hand.
"Bis heute Abend dann." verabschiede ich mich bei der geselligen Runde und folge meinem Vorgesetzten mit gerunzelter Stirn.
Was er mir wohl zu sagen hat?
Doch kaum sind wir außer Hörweite, bricht er das Schweigen.
"Denkst du was ich denke?" fragt er rätselhaft, mit in die ferne gerichtetem Blick.
"Ich glaube nicht." sage ich verträumt und betrachte sein nachdenkliches Gesicht. Denn wenn er das gleiche denkt wie ich, dann müssten wir uns irgendwo ein stilles Plätzchen suchen, so sehr bringt mich seine Nähe gerade aus der Fassung. Wobei das wohl der Tatsache geschuldet ist, dass er auf der Bank so dicht neben mir saß, dass sich unsere Beine die ganze Zeit berührten. Und das dort, wo er mir kurz mit der Hand übers Bein gestrichen hat noch immer meine Haut in Flammen zu stehen scheint.
Und nicht nur das, denn seitdem scheint mein Unterleib zu glühen.
Wie schön es wäre, ihn jetzt küssen zu können, seine Hände in meinem Rücken zu spüren und mich in seine Arme zu schmiegen.
Seufzend atme ich auf und tauche bedauernd aus meinen Träumen auf, nur um mich in seinen glühenden Augen zu verlieren, mit denen er mich anschmachtet, so wie ich ihn.
"Ich glaube aber doch." sagt er mit belegter Stimme und streicht mir kurz eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sekundenlang verharrt seine Hand an meiner Wange, bevor er sie streichelnd zurückzieht, was meinen Puls in die Höhe schnellen lässt und meinen Unterleib dazu veranlasst sich lustvoll zusammen zu ziehen.
Beherrscht aufseufzend tritt er einen Schritt zurück und legt mir dann seine Gedanken dar. Doch es fällt mir unheimlich schwer, mich auf seine Worte zu konzentrieren, mit denen er mir irgendetwas mitzuteilen versucht, doch als er mich abwartend ansieht und scheinbar eine Antwort von mir erwartet, reiße ich mich zusammen und frage verwirrt nach.
"Entschuldigung was hast du gesagt?"
"Ich habe mir überlegt, dass ich Pete anbieten werde, dass er nächstes Jahr das Festival beim Hotel veranstalten kann. Selbst wenn ich bis dahin einen Käufer gefunden habe, lässt sich vereinbaren, dass für diese kurze Zeit die Ländereien von ihm genutzt werden dürfen. Dann hat er ein weiteres Jahr Zeit, sich um eine neue Lokation zu kümmern." wiederholt er seine Gedanken.
"Das ist wirklich nett von dir." seufze ich ein wenig wehleidig. Irgendwie mag ich dieses Haus und ich finde es schade, dass er es verkaufen möchte.
"Was ist denn Emely?" fragt er aufmerksam nach. Wie so oft scheint er meine Stimmung lesen zu können, weshalb ich mich ihm auch mitteile.
"Du möchtest also nicht, dass ich das Hotel verkaufe." fasst er meine Ausführungen kurz zusammen.
"Nein, irgendwie nicht, aber ich verstehe, dass du das tun musst. Es ist halt nicht rentabel." seufze ich resigniert und schenke ihm ein bedauerndes Lächeln.
"Ich weiß nur nicht, was ich mit dem Objekt machen soll." sagt er achselzuckend "Eine Renovierung allein wird hier nicht reichen. Das Hotel liegt viel zu weit außerhalb und auch in der näheren Umgebung findet sich absolut nichts, was dazu einlädt, hier seinen Urlaub zu verbringen." gibt er zu bedenken.
Doch das bringt mich auf meine Überlegungen von vorhin. Und jetzt, wo ich Pete und seine Freunde kennengelernt habe, verfestigen sich diese Gedanken immer mehr zu einer irrwitzigen Idee, die ich ihm jetzt unterbreite und die ihn in nachdenkliches Schweigen versetzten.
"Ich weiß, dass das totaler Quatsch ist, aber irgendwie habe ich mich in dieses Haus verliebt. Es strahlt so eine heimelige Atmosphäre aus und versetzt mich allein schon bei seinem Anblick in eine Romantische Stimmung." schwärme ich verträumt, während ich vor mich hinstarre und meine Gedanken schweifen lasse. Doch als ich seinen glühenden Blick auf mir spüre, lache ich abwinkend auf. "Ach, vergiss was ich gesagt habe." verlegen senke ich den Blick, kann mich aber nicht lange davon abhalten in seine verführerischen Augen zu schauen.
Mich nach seiner Nähe verzehrend sehe ich ihn an, tauche in das Blau seiner Iris und ertrinke in den lodernden Tiefen, die mich immer mehr in ihren Bann ziehen und mir sowohl die Röte ins Gesicht treiben, als auch meinen Puls zum rasen bringen.
Gott! Wenn ich mit Sicherheit wüsste, wer er ist, dann...
"Bitte sieh mich nicht so an." flüstert er mit belegter Stimme. "Wenn du mich mit den Augen verschlingst, wie soll ich mich denn dann an unseren Vertrag halten Emely." sagt er rau, wobei er sich tief luftholend mit der Hand durch die Haare fährt.
Und am liebsten würde ich es ihm nachmachen und ihm um den Hals fallen, ihm sagen, dass er den Vertrag, Vertrag sein lassen soll, dass er mich küssen soll, dass er mich sofort ins Hotel bringen und mir dieses Kleid ausziehen soll, aber ich tue es nicht...
Stattdessen schließe ich die Augen seufze einmal tief auf und verschließe meine Gefühle tief in meinem Inneren. Balle die Hände zu Fäusten und verschränke die Arme vor der Brust, um dem unbändigen Verlangen ihn zu berühren nicht nachzugeben.
"Lass uns etwas gehen." bitte ich um Normalität bemüht und deute mit dem Kinn nach vorn, wo einige Stände mit schlichten Lederbeuteln und Taschen aufgestellt sind.
Schweigend schlender wir daran vorbei und kommen zu einem Schmied, der aus einem Schlichtem Stück Draht Schlüssel und andere kleine Schmuckgegenstände anfertigt, doch es liegen auch fertige Ringe, Pfeilspitzen und kleine Dolche zum Kaufen aus.
Nachdenklich schweift Alexanders Blick von den Schlüsseln zu meinem Gürtel, an dem ein Lederner Beutel Hängt.
Den Beutel hat Netti mir gegeben, damit ich etwas Geld und auch mein Handy einstecken konnte, und ich dafür nicht meine Handtasche nehmen musste, die so gar nicht zu meinem Kleid gepasst hätte, doch woran Alexander jetzt gerade denkt ist mir ein Rätsel, als er Kurzerhand einen der größeren Schlüssel kauft.
"Ich habe mir etwas überlegt." sagt er nachdenklich, während ich ratlos auf den Schlüssel schaue, den er in Händen hält. "Wusstest du, dass ein Schlüssel früher ein Zeichen dafür war, dass man etwas hatte? Und das es ein Symbol für einen gewissen Einfluss und Reichtum war?" will er wissen, worauf hin ich verwirrt den Kopf schüttel, nicht wissend, worauf er eigentlich hinaus will.
"Ich möchte dir etwas schenken, Emely." sagt er leise und nimmt meine Hand, in den er den Schlüssel legt. Dann umschließt er mit seiner Großen meine kleine samt Schlüssel und seine blauen Augen fixieren meine Braunen, während er mit sanfter Stimme sagt.
"Dieser Schlüssel soll dir gehören, ebenso wie das Haus, welches ich in deine Hände lege. Ich bin sicher, das, was immer du damit machst, wird meine Zustimmung finden. Vielleicht kann ich nichts mit dem Hotel anfangen, aber ich bin mir sicher, dass du es kannst. Du hast diesen Blick, als könntest du alles genau vor dir sehen, als würde das Haus dir seine Geschichte erzählen. Zu mir spricht es nicht und deshalb wollte ich es verkaufen. Aber jetzt gehört es dir." sagt er ernst. Ohne den Hauch einer Spur von Ironie. Ohne, den geringsten Zweifel, dass das was er tut nicht richtig sein könnte, doch mich hauen seine Worte vollkommen von den Socken.
"Was!" zucke ich erschreckt zurück. "Spinnst du? Was soll denn dass heißen? Das Hotel soll mir gehören?!"
Der spinnt doch?
"Du kannst mir doch kein Haus schenken!" empöre ich mich.
"Ich kann schon." sagt er mit einem Lächeln und hält mir den Schlüssel erneut hin, den ich Kommentarlos ignoriere.
"Ich will das Haus nicht. Ich hab kein Geld und überhaupt..." sprachlos starre ich ihn an und bin völlig aufgewühlt. Er kann mir doch nicht einfach ein Haus geben. Noch dazu ein riesengroßes, zweigeschossiges Herrenhaus, aus dem 16 Jahrhundert oder so. Nicht das es mir nicht gefallen würde, aber das geht eindeutig zu weit! Außerdem hätte ich nicht mal das Geld um die Fassade streichen zu lassen, von einer kompletten Sanierung ganz zu schweigen!
"Ich geb dir das Geld." wischt er meinen Einwand einfach beiseite, was mich ungläubig nach Luft schnappen lässt.
"Bist du vollkommen übergeschnappt?" fahre ich ihn aufgebracht an, was ihn ein klein wenig zu überraschen scheint. "Um das Haus in stand zu setzten, braucht man Millionen! Soviel Geld kannst du mir doch nicht einfach geben!"
"Ich kann schon." sagt er erneut und leckt sich angespannt über die Lippen, während er mir noch immer den Schlüssel hinhält.
"Emely, was spricht denn dagegen?" will er mit leiser Stimme wissen, während ich mir ungläubig die Haare raufe.
"Alles Alexander! Einfach alles spricht dagegen." werfe ich ihm vor, bevor ich ungläubig mit dem Kopf schüttelnd vor ihm hin und her renne "Ein Haus! Will mir ein Haus schenken!" grummel ich leise vor mich hin, bevor ich abrupt stehen bleibe und ihn verstimmt anfunkle.
"Verkauf das Haus!" verlange ich unbeugsam und verschränke die Arme gebieterisch vor der Brust.
"Ich will es nicht mehr verkaufen." wiederspricht er leise. "Es gefällt dir. Und... Ich will es nicht verkaufen." sagt er nochmal.
"Dann mach damit was auch immer du willst, aber ich werde es nicht nehmen." sage ich unbeirrbar, was ihn zwar nicht Glücklich macht, aber ihn immerhin dazu veranlasst nachzugeben.
"Wie sie wollen Mrs. Stone." brummt er verstimmt. Schnappt sich vom nächsten Stand ein Lederband, wirft der Verkäuferin einen Zehn Euro Schein auf den Tisch und fädelt den Schlüssel auf das Band.
"Dann nehmen sie das Haus eben nicht, aber ich darf ihnen trotzdem etwas schenken." knurrt er mich an, wobei er nach meinem Gürtel greift und mich festhält, während er das Band mit dem Schlüssel daran befestigt.
"In unserem Vertrag steht nämlich nirgends, dass ich ihnen nichts schenken darf, also nehmen sie diesen Schlüssel gefälligst an." fährt er fort, wobei er mich mit lodernden Augen fixiert. "Aber da sie für mich arbeiten, betraue ich sie mit diesem Projekt. Und ich möchte, dass sie alles dafür tun, damit dieses Hotel aus den Roten Zahlen kommt. Haben sie mich verstanden!"
"Ganz wie sie wünschen Sir!" fauche ich ihn an, während ich ihn mit Blicken fixiere.
"Gott, Emely!" sagt er angespannt und ballt die Hände zu Fäusten, während er erregt auf seiner Lippe herum kaut und seinen Blick schwer atmend zwischen meinen Augen und meinem Mund hin und her schweifen lässt.
"Ich hasse unseren Vertrag!" stößt er erstickt hervor. "Warum musstest du diese scheiß Klausel einbauen, Verdammt!" unkontrolliert fährt er sich durch die Haare, dann wendet er sich mit den Worten "Wir treffen uns um 6 am Lagerfeuer um alles weitere mit Anette und Pete zu besprechen." von mir ab und stürmt mit wütenden Schritten davon. Was mir gerade gar nicht ungelegen kommt, denn wenn er nicht gegangen wäre, hätte ich vermutlich selbst unseren Vertrag gebrochen, so erregt bin ich gerade, von unser hitzigen Debatte. Vor allem weil ich ihn am liebsten irgendwo festgebunden und ihm mit den Fingernägeln die Haut vom Körper geschält hätte, nur um ihn für seine Irrwitzige Idee zu betrafen. Ebenso für das Verlangen, dass er in mir entfacht hat und den inneren Kampf, den ich nur seinetwegen mit mir ausfechte.
Gott! Er ist mal wieder unausstehlich!
Wie kommt er nur darauf, mir ein Haus schenken zu wollen?! Er muss wahnsinnig sein! Oder vielleicht hat er ja auch einen Sonnenstich oder so. Wobei das eher unwahrscheinlich ist, bei gerade mal 18 Grad und die haben wir auch nur, wenn zufällig mal die Sonne hinter den dichten Wolken hervor lugt.
Seufzend raufe ich mir die Haare und schließe dann kurz die Augen um mich zu sammeln, nur um beim Öffnen auf den Schlüssel an meinem Gürtel zu Schauen.
Was sollte das nur?
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