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Irgendwie bin ich ganz schön aufgeregt.
Immerhin ist schon eine ganze Zeit vergangen, seitdem ich das letzte Mal im Club war und da war mein Abgang mal sowas von Filmreif, dass ich beim besten Willen nicht einschätzen kann, wie Jo reagiert, wenn ich plötzlich wieder bei ihm auftauche.
Na ja. Wenn er denn überhaupt da sein sollte.
Ich mein, er wohnt ja nicht da oder so. Genauso wenig wie ich. Aber falls er da ist, könnte ich es mir immerhin gut vorstellen, mal wieder mit ihm zu reden.
Aber ob ich mit ihm spielen werde, oder noch besser...schlimmer...einen Vertrag mit ihm aushandeln möchte, das weiß ich noch nicht.
Ich mein, vielleicht will er ja auch gar nicht mehr. Nach der ganzen Zeit.
Wäre ja möglich, dass er in der Zwischenzeit jemand anderen gefunden hat, mit dem er "spielen" kann.
Frisch geduscht, die Haare zu einem eleganten Zopf geflochten, der mir leicht seitlich über die Schulter fällt, stehe ich vor der Tür und warte darauf, dass mir jemand öffnet.
Es ist ganz schön frisch geworden hier draußen, was wohl daran liegt, dass ein recht kräftiger Wind weht und dichte Wolken über den Himmel ziehen.
Der Mond versteckt sich gerade mal wieder hinter einer der Wolken, als ein Wagen in die Einfahrt biegt und die Eingangstür geöffnet wird.
Na, wenigstens scheint hier etwas los zu sein, so dass ich wenigstens keine lange Weile haben werde.
Nur für den Fall, dass Jo nicht da sein sollte.
"Guten Abend." grüßt mich der dunkelhäutige Mann, der mir heute Abend die Tür öffnet.
"Hi." erwidere ich seinen Gruß lächelnd, doch da mir sein Name entfallen ist, folge ich ihm lediglich mit gerunzelter Stirn und nachdenklichem Blick an den Tresen, wo ich ihn nach dem Chip mit der dreizehn frage.
"Natürlich, Kate. Hier." antwortet er mir und reicht mir das Armband. Wiedermal liegt es in einem separaten Körbchen, was mich doch sehr verwundert, weil ich doch so lange nicht mehr da war. Ebenso verwundert es mich, das er noch weiß, wer ich bin.
"Danke." höflich schaue ich ihn an und binde mir den Chip ums Handgelenk, dann will ich schon zu den Umkleiden gehen, als ich ihn doch noch leicht verlegen nach seinem Namen frage.
"Tut mir leid, aber irgendwie ist mir dein Name entfallen." sage ich entschuldigend.
"Ach, dass macht doch nichts. Ich bin Benjamin." stellt er sich noch mal vor. Und jetzt fällt es mir auch wieder ein. Damals an meinem ersten Abend hier, hat er mir erzählt, das er hier so etwas wie die "Partnervermittlung" ist.
"Stimmt ja! Jetzt erinnere ich mich." lache ich auf. "Sag mal, verkuppelst du eigentlich immer noch die Gäste?" will ich noch immer grinsend wissen.
"Natürlich. Aber bist du denn auf der Suche?" fragt er aufmerksam und legt den Kopf ein wenig schief. "Ich meine, es geht mich ja nichts an, aber ich dachte du und Jo ihr hättet so etwas wie eine... Vereinbarung.." verlegen kratzt er sich am Kinn. "Zumindest hat er uns gebeten, ihn anzurufen, wenn du mal wieder hier auftauchen solltest."
"Oh? Wirklich?" erstaunt schaue ich ihn mit großen Augen an. Während Benjamin zustimmend nickt.
"Also eigentlich verlief unser letztes Treffen nicht ganz so nach Plan." sage ich verlegen und fahre mir, in Erinnerung an unser letztes Zusammentreffen, mit der Hand übers Bein.
"Warst du deshalb so lange nicht mehr da?" fragt er aufmerksam nach.
"Nein...also nicht nur." unbehaglich senke ich den Blick auf den Chip an meinem Handgelenk und spiele daran herum. "Ich hatte einfach zu viel zu tun in letzter Zeit." füge ich dann erklärend hinzu.
"Ach so. Sowas kommt vor. Jo war in letzter Zeit auch nicht oft da." sagt er gleichgültig und zuckt mit den Achseln, während er hinter dem Tresen hervorkommt und mich aufmunternd anlächelt.
"Ist Jo denn heute da?" will ich mit einem leicht mulmigen Gefühl im Bauch wissen.
Aber ich bin auch neugierig, weil er die Angestellten darum gebeten hat, dass sie ihn anrufen, wenn ich wieder hier her komme. Wobei ich mir nicht sicher bin, was das zu bedeuten hat, denn immerhin habe ich ihm beim letzten Mal gesagt, dass ich keinen Vertrag mit ihm abschließen will und zum krönenden Abschluss habe ich mich auch noch selbst verhauen.
Wer hätte gedacht, dass er noch einmal Lust hat, sich mit mir herumzuärgern.
Dabei hat er mich bis zuletzt ja noch geben, nicht zu gehen.
Und am darauffolgenden Sonntag habe ich ihn auch ohne ein Wort zu sagen einfach versetzt. Dabei hatten wir, wenn ich es genau nehme ja nicht einmal wirklich eine Verabredung. Er hat mich lediglich gebeten wieder zu kommen. Mehr nicht.
Trotzdem fühle ich mich deswegen ein kleines bisschen Schlecht. Bestimmt hat er den ganzen Abend auf mich gewartet.
Armer Kerl.
"Also bisher nicht." unterbricht Benjamin meine Gedanken mit entschuldigender Stimme. "Aber wenn du nichts dagegen hast... ich kann ihn Anrufen. Vielleicht hat er ja Zeit vorbeizukommen."
"Nein. Ist schon gut. Vielleicht ist es ja besser so." lehne ich sein Angebot leicht enttäuscht ab.
Ich meine, was habe ich denn erwartet? Das Jo immer hier ist und nur darauf wartet, dass ich zurückkomme? Nur um ihm dann erneut eine Abfuhr zu erteilen? Ne, Ne... ist schon ganz gut, dass er nicht da ist, so muss ich mir wenigstens auch wegen dem Vertrag keine Gedanken machen.
"Bis später Benjamin." sage ich verhalten lächelnd, als es erneut an der Tür klingelt und er sich auf den Weg dorthin macht um sie zu öffnen, während ich mich in die Damenumkleidekabine begebe um mich umzuziehen.
Ich höre noch, wie Benjamin den Neuankömmling begrüßt, bevor die Tür hinter mir ins Schloss fällt.
Ich lasse mir Zeit beim Umziehen und als ich in meinem neuen, schwarzen, durchscheinenden Negligé und dem knappen, schwarzen Spitzenhöschen in die Lobby zurückkehre ist Benjamin nirgends zu sehen.
Aber das ist ja auch nicht nötig. Inzwischen kenne ich mich ja aus.
Gemächlich schlendere ich zur Bar und setzte mich auf einen der Barhocker neben einen jungen Mann, der genau wie ich, allein hier zu sein scheint.
"Hallo." grüße ich ihn knapp, aber nicht unfreundlich und lächel ihn verhalten an, dann wende ich mich an Louis, der heute Abend mal wieder der Barkeeper ist.
"Hallo Louis." begrüße ich auch ihn, als er zu mir an den Tresen tritt.
"Hallo Kate. Möchtest du was trinken?" fragt er aufmerksam und wischt mit einem Lappen über die Arbeitsfläche, bevor er ihn in die Spüle wirft.
"Ich nehme einfach eine Weißweinschorle, wenn du eine hast. Sonst nur ein Wasser bitte." sage ich ein klein wenig bedrückt, dabei bin ich doch hier um Spaß zu haben. Allerdings muss ich den Spaß mal ohne Alkohol finden, denn da ich mit Auto da bin, kann ich nicht so viel trinken. Wobei ich eigentlich gar nichts trinken sollte. Aber eine Weinschorle wird schon gehen.
Während ich an meiner Schorle nippe, wippe ich im Takt zur Musik mit dem Bein.
Heute läuft echt coole Musik. Gerade ist es Stitches von Shawn Mandes und um so länger es läuft desto mehr Lust bekomme ich die Tanzfläche zu erobern.
Auch dem Mann neben mir scheint die Musik zu gefallen, doch als ich ihn mit dem Ellenbogen an stupse und ihm aufmunternd zunicke schüttelt er entschuldigend mit dem Kopf.
Schade aber auch. Na ja, nicht jeder tanzt gerne. Doch scheinbar wollte er nur mit mir nicht tanzen, denn als kurze Zeit später ein Mann zu uns tritt, von dem ich dachte, er würde mich zum tanzen auffordern wollen, lächelt mich mein sitznachbar noch mal entschuldigend an und geht mit ihm mit.
Na so was.
Da wird mir mein Tanzpartner doch tatsächlich von einem Mann ausgespannt! Seufzend wende ich mich wieder meinem Wein zu und trinke den letzen Schluck aus.
Doch ich habe die fruchtige Flüssigkeit noch nicht ganz hinunter geschluckt, als ein gutaussehender Mann den Platz neben mir einnimmt.
Er trägt lediglich eine weiße Krawatte um den Hals, die sich dezent von seinem dunklen Teint abhebt und eine weiße Maske, die die obere Hälfte seines Gesichts verdeckt.
"Guten Abend Miss Kate." sagt er mit einem begeisterten Lächeln und nickt mir höflich zu.
"Oh! Hallo Jo!" bringe ich erstaunt heraus, doch auch auf mein Gesicht schleicht sich ein breites Grinsen und vor Begeisterung fängt das Herz in meiner Brust wie verrückt zu schlagen an.
"Was machst du denn hier?" frage ich neugierig. "Hat Benjamin dich etwa doch angerufen?" schmunzelnd schüttel ich leicht den Kopf über ihn, doch Jo schüttelt verneinend den Kopf.
"Nein Mam. Das brauchte er gar nicht. Ich hatte ohnehin vor heute Abend her zu kommen."
"Ach so?" staune ich. Was für ein Zufall. Da ist Jo genau so selten hier wie ich und dann kommt er gerade an dem Tag hier her, wo ich auch hier bin. Schon irgendwie merkwürdig. Aber ich bin ganz sicher die Letzte, die sich darüber beschwert.
"Würdest du mit mir tanzen?" reißt er mich aus meinen Gedanken und hält mir einladend die Hand hin.
"Ja. Sehr gern." stimme ich erfreut zu und lasse mir von ihm vom Stuhl helfen. Dann legt er meine Hand auf seinen Arm und führt mich galant zur Tanzfläche.
Ein klein wenig seltsam komme ich mir ja schon vor, so in Stöckelschuhen und schwarzem Babydoll, während er lediglich eine Krawatte und eine hautenge, schwarze Boxershorts trägt, die sich verführerisch um seinen straffen, kleinen Hintern schmiegt. Dabei gibt er sich, als würde er mich in ein vier Sterne Restaurant ausführen.
Belustigt grinse ich in mich hinein und genieße die prickelnde Spannung, die sich in mir ausbreitet, seit er mich an seine Seite gezogen hat.
Gekonnt führt er mich in eine Drehung, die mich vor ihn in Aufstellung bringt. Dann fasst er nach meiner Hand und zieht mich in seine haltenden Arme.
Das ganze könnte absolut unbedeutend und nichtssagend sein, wenn meine Hand nicht auf der bloßen Haut seiner Schulter liegen würde und er mich nicht so dicht an seine Brust ziehen würde, so dass außer meines dünnen Oberteil und seiner Krawatte, nichts weiter zwischen uns ist als ein Hauch von nichts. Doch so macht mich die Nähe zu ihm beinahe willenlos.
Wow! Wie ich dieses Gefühl vermisst habe.
Bedingt durch mein wild schlagendes Herz, lasse ich mich leicht atemlos von ihm über die Tanzfläche führen und bekomme fast einen Herzinfarkt, als er seinen Kopf an meinen legt und gleichmäßig tief ein und aus atmet.
"Weißt du, ich bin wirklich froh, dass du heute Abend hier bist." sagt er leise. "Ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr her kommen, nachdem was letztes Mal war"
"Das dachte ich anfangs auch." stimme ich seiner Einschätzung bedauernd zu. "Es tut mir Leid, dass ich damals, an dem Sonntag nicht wieder gekommen bin."
"Muss es nicht Kate. Es war allein meine Schuld. Ich hätte dich nicht so bedrängen dürfen." versichert er mir.
"Hast du ja gar nicht." wehre ich seine Entschuldigung ab. "Aber irgendwie konnte ich mich mit dem Gedanken an einen Vertrag und die Schläge nicht anfreunden." mit gerunzelter Stirn sehe ich ihn an. "Auch jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich dazu bereit bin." gebe ich zu bedenken und lege meine Wange an seine Brust in der sein Herz gleichmäßig vor sich hin pocht.
"Das macht nichts Kate. Ich brauche keinen Vertrag mehr. Zwischen uns wird es auch so gehen." sagt er zuversichtlich und legt beide Arme um meinen Rücken um mich noch dichter an sich zu ziehen.
"Bist du sicher?" frage ich, nicht im mindesten von seinen Worten überzeugt.
"Ja." sagt er schlicht und Küsst mich auf den Kopf.
"Aber was ist denn mit den Regeln? Mit den Strafen? Mit dem Spielen?" will ich unsicher wissen. "Kommst du ohne all das klar?"
"Wir brauchen keine Regeln und ich... möchte nicht, dass du mich schlägst. " sagt er ein klein wenig zögerlich und lässt meinen Zopf durch seine Finger gleiten. "Aber was das Spielen angeht, so hoffe ich, das du vielleicht Gefallen daran finden könntest. Der Rest...wird sich finden." gleichgültig zuckt er mit den Schultern. "Ich vertraue dir." fügt er dann noch leise hinzu und schaut mir mit einem sanften lächeln tief in die Augen.
Erstaunt schaue ich ihn an und stoppe unsere sanften Bewegungen, um ihn ungehindert betrachten zu können.
"Meinst du das Ernst? Keine Regeln? Und ich muss dich auch nicht schlagen?" will ich mit großen Augen wissen. "Und was ist hiermit?" sanft nehme ich sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und fixiere seinen Blick. Dann stelle ich mich auf die Zehenspitzen und lege sanft meine Lippen auf seine.
"Oh, ich hoffe doch, dass du nicht abgeneigt bist, diesen Teil unseren Spielen hinzuzufügen." sagt er mit belegter Stimme, als ich meine Lippen von seinen nehme, doch dann legt er seine große sanfte Hand in meinen Nacken und fügt meinem Kuss einen weiteren hinzu.
Doch seiner ist weitaus leidenschaftlicher und weniger zögerlich als meiner.
Was wohl damit zu tun hat, dass ich mir nicht sicher bin, dass er es ernst damit meint, dass es keine Regeln mehr gibt.
Er hingegen scheint keinerlei Bedenken zu haben und so erwidere ich seinen Kuss hingebungsvoll.
"Oh, Kate!" seufzt er auf und vergräbt sein Gesicht in meiner Halsbeuge, wo er erst einige Male tief ein und ausatmet und dann beginnt meinen Hals mit kleinen, kitzelnden Küssen zu bedecken was mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagt.
"Wenn du wüsstest, wie lange ich das schon tun wollte." flüstert er dich an meinem Ohr, was mich ganzdurcheinander bringt.
Okay?!
Ich mein, ich hatte auch immer das Bedürfnis, ihm näher zu sein, als ich "durfte" und jedes Mal, nach dem ich bei ihm war, musste ich ständig an ihn denken, aber ich war auch immer ganz hin und hergerissen.
Was vielleicht damit zu tun hatte, dass ich nicht damit zurecht kam, was er von mir forderte.
Aber jetzt?
Woher kommt der Sinneswandel? Warum will er plötzlich nicht mehr das ich ihn schlage? Oder sagt er das eventuell nur, damit ich nicht wieder einen Rückzieher mache?
Aber was hätte er davon, wenn er auf etwas verzichten würde, was ihm wirklich wichtig wäre? Da würde unsere ganze "Beziehung" doch von vornherein zum Scheitern verurteilt sein.
Sanft löse ich mich von ihm und sehe ihm forschend ins Gesicht, doch alles was ich darin finde ist ein begeistertes Strahlen, unermesslich viel Wärme und ein Hauch Belustigung. Aber auch ein klein wenig Unsicherheit.
"Was meinst du? Wollen wir es versuchen?" fragt er Hoffnungsvoll, doch als er mein Zögern bemerkt, legt er seine große Hand an meine Wange und sieht mich eindringlich an. "Was spricht noch dagegen?" sanft streicht er ein Mal mit dem Daumen über meine Lippe und setzt sie in Brand.
"Eigentlich nichts..." sage ich zögerlich und beiße mir auf die Lippe, um das kribbeln zu vertreiben.
"Aber?" fragt er leise nach und streicht mit der anderen Hand meinen Rücken hinunter, bis er die Finger ein Stück weit unter den Stoff meines Oberteils gleiten lassen kann.
Allein dieses Gefühl lässt mich weich werden. Und seine Lippen so dicht an meinem Mund rauben mir fast den Verstand.
Dennoch bin ich nicht bereit widerstandslos zuzustimmen.
Nur warum weiß ich nicht.
Ich meine, ich bin hier um Spaß zu haben und an meinem ersten Abend brauchte ich doch auch keine Ewigkeit um mit...mit...ach!... keine Ahnung, wie der Kerl hieß...aber ich bin mit ihm in die Kiste gesprungen. Also warum genieße ich Jo's nähe nicht einfach und habe mit ihm Spaß.
Es ist doch nur Sex...na ja, mit ein klein Bisschen "Spielen".
Oder ist es das? Will ich nicht NUR Sex mit ihm? Es mag Irrational sein, nach so kurzer Zeit wobei ich ihn inzwischen mehr als drei Monate kenne.
Na, ja. Zumindest liegt unser erstes Zusammentreffen mehr als das zurück. Von kennen kann da wohl nicht die Rede sein, so selten wie ich ihn in der Zeit getroffen habe.
Aber irgendwie wünschte ich mir, zwischen ihm und mir könnte sich MEHR entwickeln. Mehr als Sex und sein nicht ganz uninteressantes Spiel.
Bisher hat es mir nämlich ganz gut gefallen, vor allem, wenn ich an seinen Anblick denke, wie er, dieses Bild von einem Mann, ans Kreuz gefesselt vor mir stand.
Bei diesem Gedanken, würde ich ihn am liebsten sofort ins SM Zimmer schleppen und dort weitermachen, wo wir aufgehört haben....ähm ne, lieber doch nicht GENAU da ... aber ich würde definitiv gern etwas neues in dieser Hinsicht dazulernen.
Aber ich möchte auch nicht immer den Dominanten Part übernehmen. Viel zu sehr genieße ich es, mich so wie jetzt, von ihm umgarnen zu lassen. Ob sich das miteinander vereinbaren lässt?
Wir werden sehen, aber wenn ich es nicht versuche, werde ich es wohl nie herausfinden. Und was soll schon passieren, außer, dass ich feststelle, dass es zwischen uns nicht klappt.
"Bist du dir wegen der Strafen sicher?" frage ich noch einmal nach, obwohl ich ein klein wenig Angst vor der Antwort bekomme.
"Ja, Kate. Ich denke, dass du mich, was das anbelangt, auch auf andere Weise zufriedenstellen kannst. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass du dich nicht beherrschen können wirst, wenn ich mal wieder...wie soll ich sagen... zu unausstehlich werde. Aber du musst mich nicht betrafen, wie Kassandra es getan hat. Du brauchst nie wieder eine Gerte oder einen Gürtel anfassen, wenn du es nicht willst." sagt er zuversichtlich, mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht und sieht mir fest in die Augen.
Nachdenklich sehe ich ihn an.
Ob ich seinen Worten glauben kann?
Ich werde es wohl müssen, wenn ich ihn näher kennen lernen möchte. Und dass ich das will, daran habe ich keinen Zweifel.
"Also gut. Jo." stimme ich schließlich zu und spüre, wie bei meinen eigenen Worten, mein Puls in die Höhe schnellt. Aber vielleicht hat es auch mit dem strahlenden Lächeln in Jos Gesicht zu tun, oder dem Leidenschaftlichen Kuss, den er mir gibt. Wer weiß.
"Lass es uns versuchen." sage ich schüchtern aber auch wahnsinnig aufgeregt, weil ich nicht genau weiß, was mich erwartet, aber was auch immer es ist, es kann nur ein riesen Abenteuer werden.
Denn wenn jede seiner Berührung so intensiv ist, wie das Gefühl, das seine Hand in meinem Rücken hinterlässt, möchte ich gar nicht erst wissen, wie sich seine Finger, oder sein Mund auf dem Rest meines Körpers anfühlen.
"Ich bin froh, dass du das sagst." sagt er glücklich und lächelt mich liebevoll an. "Wollen wir darauf anstoßen? Vielleicht mit einem Sekt? So quasi als Unterschrift unter unseren Vertrag." verspielt zwinkert er mir zu und führt mich mit einem breiten Strahlen von der Tanzfläche zur Bar, wo er ohne meine Zustimmung zwei Sekt bestellt.
"Louis. Ich möchte, dass du von nun an alle Getränke von Kate auf meine Rechnung setzt." fordert er den Barkeeper bestimmt auf, was mir allerdings etwas unangenehm ist.
"Warte Louis." halte ich den Mann auf, als er gerade wieder gehen will, nachdem er uns den Sekt gebracht und Jo zustimmend zugenickt hat.
"Vielleicht solltest du mich vorher um Erlaubnis fragen, bevor du über meinen Kopf hinweg entscheidest." sage ich tadelnd und sehe Jo mit verstimmter Mine an. "Ich bin nämlich durchaus in der Lage, meine Getränke selbst zu bezahlen."
Louis Blick schwankt zwischen Jo und mir hin und her, während ich ihn keines Blickes würdige, sondern Jo unverwandt anschaue.
"Natürlich Kate. Es tut mir leid." entschuldigt sich Jo mit einem kleinen grinsen und senkt ehrfürchtig den Kopf. "Würdest du mir erlauben, dich auf einen Drink einzuladen?" fragt er dann zögerlich und schaut mich bittend an.
Um Haltung bemüht, beiße ich mir leicht von innen auf die Lippe um das Grinsen zu unterdrücken, dass mich bei seinen Worten überkommt.
Wie kann er nur so plötzlich in den Spielmodus wechseln, wo wir uns doch eben noch ebenbürtig waren, und dass nur, weil ich mich nicht so ohne weiteres von ihm bevormunden lasse.
"Also schön. Heute darfst du mich einladen. Aber ich werde jedes Mal neu entscheiden. Verstanden?" sage ich bestimmt und nicke Louis kurz zu, um ihm zu verstehen zu geben, dass er sich wieder seiner Arbeit widmen kann.
Doch bevor er geht, lässt er den Blick zwischen uns noch einmal hin und her schweifen, scheint sich über irgendwas zu freuen, doch dann nickt er Jo noch einmal zustimmend zu und lässt uns allein.
Verwirrt über seine Reaktion runzel ich kurz die Stirn, doch dann wende ich mich wieder Jo zu der den Blick gesenkt neben mir auf seinem Stuhl sitzt.
Also schön, dann lassen wir also die Spiele beginnen...
"Sie mich an Jo." fordere ich ihn bestimmt auf. Ich nehme unsere beiden Gläser und reiche ihm das eine davon.
"Auf eine befriedigende Zusammenarbeit. Ich hoffe, ich werde deinen Ansprüchen genügen." bringe ich mit leisen Unbehagen einen Tost aus.
Jetzt haben wir also doch so etwas wie einen Vertrag, der zwar nur mündlich vereinbart, aber dennoch geschlossen ist.
Dabei freue ich mich darauf, was als nächstes kommt, jetzt, wo wir den "geschäftlichen" Teil hinter uns haben.
Lächelnd schaut Jo mich an, stößt mit einem leisen "pling" sein Glas an meines.
"Ich bin sicher, dass wir beide auf unsere Kosten kommen werden, auch wenn ich hoffe, dass unsere Beziehung eines Tages, diese Räume hier verlassen wird und wir uns auch außerhalb begegnen können." sagt er zuversichtlich und nippt an seinem Sekt.
Doch ich verschlucke mich bei seinen Worten fast an der prickelnden Flüssigkeit in meinem Mund.
Außerhalb?! Oh, mein Gott! Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht.
Bisher ging es für mich immer nur um den Club. Ein Bisschen Spaß, nach der Arbeit. Oder immer, wenn ich Zeit habe, aber dass er tatsächlich auch daran Interesse haben könnte mich auch privat zu treffen, darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.
Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das möchte.
Ich habe einfach keine Zeit für eine echte Beziehung. Ich arbeite einfach viel zu viel. Und hinzu kommt, dass es mir auch ein klein wenig unangenehm ist, mich jemandem zu Outen, deshalb trage ich auch immer noch die Maske hier im Club und verwende auch weiterhin den Namen, den ich mir ausgedacht habe.
"Stimmt etwas nicht Kate?" fragt Jo mit gerunzelter Stirn, als er meinen leicht panischen Gesichtsausdruck bemerkt.
"Nein...nein. Ist schon gut. Aber was das "außerhalb" angeht, da möchte ich mir noch etwas Zeit mit lassen." entschuldigend sehe ich ihn an.
"Natürlich. Ganz wie du willst." geht er auf meine Wünsche ein, aber mir entgeht der kleine enttäuschte Ausdruck in seinen Augen nicht. "Ich richte mich da ganz nach dir. Du bist der Boss. Wenn du möchtest, wird unsere Vereinbarung diese Räume nicht verlassen."
"Danke." sage ich erleichtert und beuge mich zu ihm vor, um ihn mit einem kleinen Kuss zu entschädigen. Doch mal wieder zündet diese kleine Berührung in meinem Inneren ein Inferno an, dass mir das Herz bis zum Hals schlagen lässt und meinen Puls in die Höhe treibt.
"Komm." fordere ich ihn mit heiserer Stimme auf. "Lass uns irgendwo anders hingehen."
Keine Ahnung wohin, aber irgendwie ist mir nach ein bisschen mehr Ruhe. Aber ihn direkt ins Spielzimmer zu zerren, dafür bin ich noch nicht bereit.
"Was hältst du von einem entspannenden Bad?" schlägt er nachdenklich vor.
"Meinst du nicht, dass es dafür ein wenig kalt draußen ist?" frage ich unsicher.
Bei dem Gedanken an den Pool draußen und wie frisch es vorhin schon war, als ich noch voll bekleidet vor der Tür stand, stellen sich mir unbehaglich die Nackenhaare auf und eine Gänsehaut breitet sich auf meinen Armen aus.
Schmunzelnd hebt sich einer seiner Mundwinkel, dann reicht er mir mein Glas und führt mich durch den Raum, auf einen der Gänge zu, die sich durch das ganze Gebäude ziehen und die einzelnen Zimmer miteinander verbinden.
"Vertrau mir." sagt er geheimnisvoll und legt seinen freien Arm um meine Hüfte, "Da wo ich hin will, ist es nicht kalt."
Nachdenklich sehe ich ihn mit schräg gelegtem Kopf an, dann lege ich ihm ebenfalls den Arm um die Hüfte und lasse mich von ihm fortführen.
"Also gut. Ich lass mich überraschen." sage ich begeistert und gebe ihm einen Kuss auf die Wange, doch am liebsten würde ich ihm schon hier die Hose vom Leib reißen. So erregend finde ich seine Nähe.
Ich bin mal gespannt, wo er mit mir hin will und was er mit mir vor hat.
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