gruselige Geräusche
Du bist als nächstes dran...
Fünfmal las Cole sich konzentriert diesen Satz durch. Was sollte das bedeuten? Leichte Gänsehaut bildete sich auf seinem ganzen Körper.
Etwas kaltes striff seinen Nacken, worauf er sich langsam umblickte und erkannte, dass das der Wind, der durch das offene Fenster hindurch zischte, gewesen war.
Zuerst dachte sich Cole nichts dabei, weswegen er sich umdrehte als ihm plötzlich einfiel, dass das Fenster vorher noch nicht offen gewesen war.
Ruckartig wandte er sich wieder ans offene Fenster, wovor sich der dünne, weiße Gardinenstoff gespenstisch vom Wind bewegte. Vorsichtig schob er ihn zur Seite und blickte suchend nach draußen. Doch dort war nichts zu sehen.
Zögernd schloss Cole das Fenster, legte sich auf sein Bett und starrte anhließend nachdenklich an die Decke.
Genau wusste er nicht, was das alles bedeuten sollte, aber er wusste auf jeden Fall, dass es nicht gerade gut war, wenn das nicht ein dummer Scherz sein sollte.
Doch wenn es kein Scherz war, wer oder was ist dann in sein Zimmer geklettert? Und warum nicht, wenn Cole nicht zu Hause war?
Mit einem Seufzer nahm Cole den Zettel zwischen beide Hände und betrachtete ihn genau.
Das Papier war kein typisches weißes Papier. Nein. Es war eher etwas vergilbt, wodurch die rote Schrift schon fast den dunklen Ton von Blut glich.
Mehrmals strich Cole mit dem Daumen über die Schrift, als er plötzlich ein unerträgliches kratzendes Geräusch vernahm.
Es klang wie ein Nagel, der auf Blech oder ähnliches kratzte. Angespannt lauschte Cole dem Geräusch, während er langsam den Zettel beiseite legte und aufstand.
Vorsichtig schlich Cole nun die Treppe hinunter, nachdem er noch das Licht schnell ausgeschaltet hatte. Unten angekommen, schob er die Gardine mit der Hand etwas zur Seite und spähte aus dem dunklen Wohnzimmer nach draußen in den Garten.
Das Kratzen hatte langsam aufgehört. Zum Glück, denn das hatte ziemlich in den Ohren geschmerzt. Er blickte weiterhin nach draußen, konnte aber durch die Dunkelheit wie mit blauer Tinte gemalt, nichts erkennen.
Cole schlich schließlich zur Tür nach draußen. Mit jedem Schritt wurde ihm etwas mulmig im Bauch. Wahrscheinlich war es nicht so schlau jetzt nach draußen zu gehen, aber die Neugier packte ihn dennoch.
Behutsam legte er seine schwitzige Hand auf die Türklinke und drückte sie runter. Die Zeit, in der Cole die Tür öffnete, kam ihm wie eine Ewigkeit vor.
Schließlich betrat er den Vorgarten. Viel sah Cole nicht, da es schon ziemlich spät war. Das machte alles noch etwas unheimlicher. Es kam ihn vor, als könnte jeden Moment irgendwas über ihn herfallen.
Tief atmete Cole ein. Er schaffte das schon. Vermutlich war es nur irgendeine Katze, die auf einem Auto die Krallen ausgefahren hatte...aber dafür war es doch zu laut gewesen, oder?
Er schüttelte kurz den Kopf, als ob er die Gedanken so irgendwie vertreiben konnte und ging nun auf das Gartentor zu.
Dort angekommen, lauschte Cole kurz. Stille. Absolute Stille. Etwas zu still wenn er mal darüber nachdachte.
Langsam öffnete er das Metalltürchen, worauf dieses laut in die Nacht quitschte. Es klang fast, wie ein hilfloses Kreischen.
Cole kniff kurz die Augen zusammen, in der Hoffnung, dass das Türchen nicht zu laut war. Dann trat er auf die Straße.
Nichts zu sehen. Aber er hatte doch etwas gehört! Ganz eindeutig. Cole schaute einmal nach links und rechts, dann wieder nach links. Doch so sehr er sich auch anstrengte, konnte er niemanden entdecken.
Er seufzte kurz auf und drehte sich schließlich um, um wieder reinzugehen, als er auf einmal etwas entdeckte.
An dem metallischen Gartentürchen, war etwas eingeritzt. Nur durch das schwache Licht, welches der Mond auf die Stadt warf und das Flimmern der Straßenlaternen, konnte er erkennen, was dort eingeritzt war.
Als Cole es las, konnte er zuerst nicht seinen Augen trauen, doch nach einigen Malen, war er sich sicher, dass es der gleiche Satz, wie auf dem Zettel war.
Du bist als nächstes dran...
Cole bemerkte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Kalte Angst überkam ihm. Das konnte kein Zufall sein.
Unsicher fuhr Cole sich durch die braunen Haare, als plötzlich ein Scheppern hinter ihm ertönte.
Ruckartig drehte er sich erschrocken um und blickte in die Richtung, woher das Geräusch kam.
Das Scheppern kam eindeutig aus der steinernen Gasse, gegenüber von Cole's Haus.
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