Vierter Sargnagel
Hallo ihr lieben,
bitte achtet darauf das ihr die vorigen Kapitel gelesen habt.
Sonst Spoilern ihr euch zu sehr.
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen ♥️
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Mit wackligen Schritten, lief ich durch den kleinen Flur, hin zu einen winzigen Raum, in welchen nur ein Einzelbett mit einen Sessel daneben stand.
Das erste was ich bemerkte war, dass mein Lämmchen in dem Bett saß, statt lag, wie ich es vermutet hatte.
Sie hatte ihr rechtes Bein angewinkelt und ihren linken Arm, sowie ihren Kopf darauf gebettet, wobei sie aus dem Fenster sah, in welchem sich die Lichter der Stadt spiegelten.
Man sah ihr Gesicht nicht und sie zeigte auch keine Regung, als alle nach und nach das Zimmer hinter mir betraten.
Mein Mädchen trug ein Patientenhemd, weshalb ich die blauen und grünlichen Flecken an ihrem Arm erkannte, welcher zum Teil von ihren Locken bedeckt war.
Keiner sagte ein Wort, während wir weiter das zierliche Mädchen auf dem Bett betrachteten. Sie sah darin noch winziger aus, als sie in Wirklichkeit war. So zart und verletzlich, dass es nicht in mein Kopf wollte, wie ihr diese Monster so etwas antuen konnten.
"L-Lämmchen" ,sprach ich sie zarghaft und nervös an, worauf man erkannte das sie sich versteifte.
Hatte sie gar nicht mitbekommen, wie wir eingetreten waren?
Einen Augenblick verharrte sie in dieser Position, bevor sie unendlich langsam ihren Kopf hob und ihn in unsere Richtung drehte.
Ich hatte das Atmen eingestellt, als ich in ihr von blauen, grünen und lila Flecken gezeichnetes Gesicht blickte. Eine Stelle am Jochbein würde getapet und war dort fast so dunkel verfärbt wie ihr Hals, wo die
Hämatome fast schwarz waren und mittig um diesen verliefen.
Man erkannte deutlich Fingerabdrücke, welche seitlich hinter den großen dunklen Fleck zu sehen waren. Das alles stellte einen starken Kontrast zu ihrer sonst elfenbeinfarben Haut dar, doch ein Blick in ihre Augen bewies, dass dieser Kontrast noch stärker ausfallen konnte. Man sah fast überhaupt nichts weißes mehr in ihnen, denn die blutroten Flecken verdrängten alles um ihre türkisfarbene Iris. Doch das schlimmste von allen war, der Blick mit den sie uns betrachtete. Ihre Augen waren leer, stumpf und obwohl sie uns direkt ansah, erkannte man nichts in ihnen.
Einen Augenblick sahen wir uns einfach nur an, bis ich zittrig Luft holte und versuchte die Tränen zu verdrängen, die schon eiligen einen Weg nach draußen suchten.
Mein Lämmchen wandte den Blick wieder ab und ging wieder in ihre Ausgangsposition, als auch meine Schwester, Chifuyu und Yuzuha zu schlurzen anfingen.
Ich machte ein Paar vorsichtige Schritte auf das Bett zu und überließ es den anderen, sich um die weinenden zu kümmern, obwohl ich sah das Ken-chin sich über das Gesicht wischte, als ich an ihm vorbei lief.
Ich ging zu der Fensterseite hinüber und hockte mich zu ihr, doch betrachte sie nur weiter die Glasscheibe. Zarghaft nahm ich ihre Hand, welche schlaff neben ihr ruhte und zog diese an meine Lippen, bevor ich ihr einen sanften Kuss auf ihren Handrücken hauchte.
Mit der Zeit, gesellten sich unsere Freunde rund um mein Mädchen, um einfach für sie da zu sein, obwohl diese nicht ein Wort sprach und auch sonst keine Regung zeigte. Sie sah nur aus dem Fenster, hinter welchem es jetzt angefangen hatte zu Stürmen und atmete durch den Schlauch - der ihr mehr Sauerstoff spendete, gleichmäßig ein und aus. Es war als würde sie nur darauf achten, nicht einen Atemzug auszulassen. Der Arzt meinte gestern dass sie Probleme beim Atmen haben würde, weshalb der Schlauch auch hinter ihren Ohren klemmte und zur Nase verlief, doch konnte ich nicht beurteilen ob sie schmerzen dabei hatte, denn ihre Mimik war die gesamte Zeit komplett ausdruckslos. Das einzige was Geräusche machte, war der Apparat für den Sauerstoff und die vorsichtigen Bewegungen, der anderen wenn sie ihre Position wechselten, bis es an der Tür klopfte und ein Mann gefolgt von zwei Krankenschwestern eintrat.
"Oh, das sind aber viele. Sie sind ja anscheinend sehr beliebt" ,machte der Herr und stieg über Takemitchy und Hina hinweg, die vor etwas über einer Stunde mit Yumi hier eintrafen.
"Wie geht es Ihnen denn heute?" ,fragte er mein Lämmchen weiter, welche jedoch auch da keine Regung von sich gab.
"Hmm... So gut also?" ,versuchte er es mit einen leichten Scherz, "okay wenn dann nichts weiter ist, würden wir Sie gerne nochmal untersuchen und nachher kommt dann das Essen, welches Sie heute bitte zu sich nehmen, ja?" ,sprach er einfach unbekümmert weiter und ich wusste nicht ob ich seine Art, mit ihr umzugehen gutheißen oder ihm die Zähne einschlagen sollte.
"Ich würde Sie alle kurz nach draußen bitten. Sobald wir hier fertig sind, können sie gerne wieder rein kommen" ,bat uns der Mann, worauf sich alle erhoben. Ich drückte nocheinmal ihre Hand und hauchte ihr ein Kuss darauf, bevor ich den anderen nachlief und wir uns vor der Zimmertür versammelten.
Als wäre das dass Zeichen gewesen, umarmten mich Chifuyu und meine Schwester sofort. Doch schob ich sie dies Mal von mir, da ich spürte wie mir die Tränen kamen und ich nicht verheult wieder in das Zimmer treten wollte.
Nicht wenn man Lämmchen eigentlich jedes Recht zum heulen hatte, jedoch keinen Mucks von sich gab.
Vielleicht dauerte es etwas, bis sie an diesen Punkt kommen würde und solange wollte ich stark für sie sein.
Ich wollte, dass sie sich an mich lehnen konnte.
Ich wollte, dass sie sich fallen lassen konnte.
Ich wollte, dass sie wusste das ich immer für sie da war.
Das sie keine Angst mehr zu haben brauchte.
Das ich nicht zulassen würde das die Dreckskerle sie noch einmal in die Finger bekommen würden.
Das ich sie leiden lassen würde, für das was sie meinem Lämmchen angetan hatten.
Denn nach der Botschaft und den Spermaspuren, konnte es sich nicht um ihren Stalker handeln.
Es sah ganz danach aus, dass es sich um revalisierende Gangmitglieder gehandelt hatte, welche meinem Mädchen so etwas grauenhaftes antaten und ich würde alles daran setzten sie alle vor der Polizei zu finden.
Noch bevor der Arzt mit den beiden Krankenschwestern wieder heraus kommen konnte, kamen zwei Bullen mit einer Frau, zu der Tür hinter welcher sich das Krankenzimmer meines Lämmchens befand und klopften kurz an, bevor sie dieses betraten. Skeptisch sahen wir ihnen hinterher, doch blieben wir alle weiterhin stumm.
Einen Augenblick später traten alle gemeinschaftlich wieder heraus.
Der Arzt lächelte uns kurz zu und beteuerte der Frau und den beiden Polizisten, dass mein Mädchen noch nicht in der Verfassung für ein solches Gespräch, geschweige denn für ein Verhör wäre, worauf er sich anschließend an uns wandte und meinte das wir wieder zu ihr dürften.
"Bitte achtet darauf das sie etwas zu sich nimmt" ,rief er uns noch hinterher, als ich schon eilig zu meiner Kleinen an das Bett trat.
Jetzt lag sie im dem Krankenbett, doch hatte sie ihren Kopf auch jetzt zur Seite gedreht und schaute aus dem Fenster.
"Darf ich mich zu dir legen, Lämmchen?" ,fragte ich sie leise, doch antworte sie mir nicht, weshalb ich mich ganz vorsichtig neben sie schob. Sie rührte sich keinen Millimeter. Nichtmal als ich begann ganz sacht durch ihr Haar zu streichen.
Ich musste schwer schlucken, als ich daran dachte, dass ich solche Angst hatte dies nie wieder tun zu dürfen.
Auch wenn ihr grauenhaftes wiederfahren war, war ich glücklich darüber das sie noch am Leben und an meiner Seite war.
Vielleicht war es egoistisch so zu denken, doch wusste ich das ich es nicht ausgehalten hatte, wenn sie nicht mehr am Leben wäre.
Ich hoffte einfach das sie dieses Schicksal mit der Zeit verarbeiten würde und dennoch wieder glücklich werden konnte.
Gleichzeitig verabscheute ich jedoch diese selbstsüchtigen Gedanken, dass ich wirklich meinte es würde alles wieder gut und beim alten werden, wenn sie nur darüber hinweg kommen würde.
Doch brachte es auch nichts, dass gegenteilige zu denken.
Das sie dies alles nie verarbeiten würde.
Das sie nie wieder glücklich werden würde.
Das sie dieses Erlebnis für immer verändern würde.
Mir war zwar klar, dass es sie für immer in irgendeiner Form belasten würde, doch betete ich dafür das sie dennoch einen Weg finden würde, mit all dem ein glückliches Leben zu führen.
Mit mir an ihrer Seite. Für immer.
Denn egal wie lange es dauern würde, bis sie zurück ins Leben fand, egal wie oft sie zwei Schritte zurück machen musste, um einen voran zu kommen, ich würde niemals von ihrer Seite weichen und mit ihr kämpfen so lange ich lebte.
"Ich liebe dich, Lämmchen. Immer und für immer" ,teilte ich ihr leise mit, worauf ich eine ihrer Locken küsste, doch auch darauf reagierte sie nicht. Es war als wäre nur ihr Körper anwesend und ihr Geist hatte sich zu einen schöneren, weniger grauenvollen Ort verabschiedet.
Ich schloss meine Augen, weil meine Gedanken schon wieder zu rasen begannen und merkte gar nicht wie ich weg driftete, bis ich an der Schulter leicht wach gerüttelt wurde.
"Jo Mikey, die Besuchszeit ist um. Wir müssen" ,informierte mich mein bester Freund, worauf ich verschlafen blinzelte und in das ruhende Gesicht meines Lämmchens blickte.
"Sie ist vor ungefähr einer halben Stunde eingeschlafen. Keine fünf Minuten später, kam eine Schwester und wollte ihr etwas zum einschlafen geben. Sie war ganz verdutzt das sie es ohne Hilfe geschafft hatte" ,erzählte er mir, obwohl ich nichtmal gefragt hatte.
Ich hob meine Hand und fuhr ohne sie wirklich zu berühren die blauen und lilafarbenden Flecken entlang, als würde ich sie mir genaustens einprägen wollen, doch das Gegenteil war der Fall. Mit aller Kraft, wünschte ich sie fort, bevor ich meine Hand sanft an ihre Wangen ablegte und meine Lippen leicht auf ihre drückte.
"Ich bleibe hier" ,meinte ich zu meinen Vize.
"Das geht nicht, Mikey. Ich habe schon mit den Schwestern gesprochen und angefragt, ob wenigstens du bei ihr bleiben könntest, doch sie sagten das dies nicht möglich sei und wir morgen früh einfach wiederkommen sollten" ,erläuterte er mir mitfühlend, "Komm schon, Mikey" ,forderte er mich auf, da ich keine Anstalten machte aufzustehen.
"Auf keinen Fall, ich bleibe hier!" ,entschied ich vehement, da ich auf keinen Fall vor hatte, sie alleine zu lassen. Das letzte Mal als ich das tat, haben diese Schweine sie geholt. Wer weiß ob sie es nicht wieder probieren würden oder dieses Mal vielleicht wirklich ihr Stalker.
Das konnte ich nicht zulassen.
Das würde ich nicht zulassen.
Nie wieder würde ich jemanden die Chance geben, mir mein Lämmchen weg zu nehmen.
Nie wieder würde ich zulassen das ihr so etwas nochmal passierte.
Nie wieder würde ich mich von mein Lämmchen wegbewegen.
Ich würde so lange hierbleiben bis sie entlassen wird.
"Ach Mikey" ,kam es nur ergeben von den Riesen, als dieser sich abwandte und unsere Freunde aufforderte das Zimmer zu verlassen.
"Ich sage den Schwestern bescheid und komme dann zurück" ,meinte er noch, als er den anderen folgte.
Keine Minute später betrat er mit einer Krankenschwester das Zimmer.
"Junger Mann, die Besuchszeit ist vorüber. Ich verstehe das sie..." ,versuchte die Frau mich zum gehen zu bewegen, doch fuhr ich ihr dazwischen.
"Ich bleibe und darüber lasse ich auch nicht mit mir diskutieren!" ,meinte ich kalt, weshalb die rundliche Frau sofort verstummte und eilig den Raum verließ.
"Mikey" ,versuchte es Ken-chin, doch legte ich mich wieder hin und kuschelte mich näher zu meinem Mädchen.
Die Tür ging wieder auf und als ich über meiner Schulter sah, erkannte ich den Arzt von heute Mittag und die Krankenschwester von vorhin.
"Ich hörte sie wollen bleiben?" ,fragte der Mann mich, woraufhin ich mich wieder leicht aufsetzte.
"Ich werde bleiben!" ,meinte ich entschieden, was dem Arzt ein leichtes Lächeln entlockte.
"Ist das so, ja?" ,hackte er nach.
"Ja!" ,erwiederte ich nur standhaft, worauf der Mann noch breiter zu Grinsen anfing.
"Na dann kann man da wohl leider nichts machen" ,kam es amüsiert von ihm, worauf er auf den Absatz kehrt machte. Ich konnte mit seiner Aussage nichts anfangen, bis sie Krankenschwester ihm empört hinterher rief.
"Aber Doktor, Hinami" ,erhob die zurück gelassene Einspruch und lief ihm dann eilig hinterher.
"Wie schaffst du das nur immer bloß?" ,amüsierte sich mein bester Freund kopfschüttelnd und meinte dann zu mir, dass er morgen früh wieder hier sein und mir und unsere Kleinen, Sachen mitbringen würde, bevor er uns eine gute Nacht wünschte und verschwand.
Die Tage im Krankenhaus vergingen sehr eintönig.
Jeden Tag auf's neue, versuchte ich mein Lämmchen zum Essen zu bewegen, was hin und wieder auch Mal klappte. Zwar hatte sie meist nur ein wenig vom Brot abgebissen, doch war es ein Anfang. Der Arzt, welcher sich zu meinen verbündeten erhoben hatte, kam täglich vorbei und untersuchte sie. Am dritten Tag kam die gleiche Frau, welche ich mit den Polizisten zusammen gesehen hatte. Es stellte sich heraus, das sie vom Jugendamt war. Sie wollte mit meinem Mädchen darüber sprechen, was sie für möglichkeiten nach ihrem Krankenhaus Aufenthalt hätte, da sie noch minderjährig war und keine Verwandten mehr hatte. Sie bot ihr an in eine Einrichtung für Jugendliche zu kommen, in welcher man zwar gemeinschaftlich lebte, jedoch einzelne Wohnungen hätte und sich überwiegend um sich selbst kümmerte.
Nachdem meine Kleine sie komplett ignorierte, ging sie mit der Aussage in ein Paar Tagen nochmal wieder zu kommen und legt einige Flyer - über diese Einrichtung, auf den Nachttisch.
Am vierten Tag kam der Psychologe wieder, welcher wohl auch am ersten Tag mit ihr gesprochen hatte. Er war der einzige bei welchem ich nach seiner Aufforderung kurz draußen zu warten, dieser nachkam.
Denn ich dachte - da sie auch nicht mit mir reden wollte, dass sie sich vielleicht dem Psychologen alleine öffnen würde. Ob sie dies tat oder nicht, wusste ich jedoch nicht, doch kam der Mann nach kurzer Zeit wieder aus dem Zimmer.
Kurz nachdem dieser verschwand, erschienen nochmal die Bullen, doch auch sie brachten kein Wort aus meinem Mädchen heraus.
Unsere Freunde besuchten sie jeden Tag und auch sie redeten mit meinem Lämmchen, doch das einzige was sie immerzu tat, war aus dem Fenster starren.
Am fünften Tag schaffte sie es alleine zur Toilette und wieder zurück zu laufen, auch wenn sie noch Schmerzen mit der Hüfte zu haben schien, lief sie seitdem alleine.
Ich eilte zwar jedes Mal an ihre Seite, wenn sie anstalten machte aufzustehen, doch sobald ihre Füße den Boden berührten und sie fest stand, zog sie ihren Arm welchen ich ihr immer um meine Schulter legte, weg. Die blauen Flecken, wurden mit jedem Tag schwächer und auch das rot in ihren Augen wurde blasser.
Die forensische Analyse, hatte ergeben das es sich um mindestens neun Täter handelte, von denen nicht einer als Sexualstraftäter bekannt war. Die Zeitungen und Nachrichten berichteten über die Massenvergewaltigung und baten um Achtsamkeit, da die Täter noch nicht ermittelt wurden. Meine Gang suchte derweilen nach den Schuldigen und versuchte diese vor der Polizei ausfindig zu machen, doch leider hatten wir noch kein Ergebnis.
Unsere Mädchen wurden seitdem von den Jungs keine Sekunde mehr alleine gelassen, weshalb Yumi kurzerhand bei uns einziehen musste, da Pah noch im Knast saß.
Mein Großvater wunderte sich erst das neben Yumi, nun auch mein bester Freund für eine Weile einzog, doch erfreute er sich schnell daran, dass wir so gut auf unsere Mädchen acht geben. Auch er kam mein Lämmchen besuchen, doch auch mit ihm sprach sie kein Wort, weshalb er aufmunternd zu mir meinte, wir sollten ihr alle Zeit der Welt lassen. Ich bat ihn daraufhin einen Antrag auf Adoption beim Jugendamt für sie einzureichen, was er mir mit "selbstverständlich" beantwortete.
Eine Woche war mein Mädchen schon im Krankenhaus und ich an ihrer Seite, als ich aufwachte und sie nicht neben mir im Bett vorfand. Hektisch sah ich mich nach ihr um, als die Tür zum Bad plötzlich aufgezogen wurde und sie wieder zum Bett tapste.
"Lämmchen, warum hast du mich nicht geweckt? Ich hätte dir doch beim Aufstehen geholfen" ,wollte ich von ihr wissen, als ich aus dem Bett aufsprang, um ihr hinein zu helfen.
Als sie wieder lag, ging auch ich schnell ins Bad und dann wieder zügig zu ihr. Ich kuschelte mich an ihre Seite und nahm sie in den Arm, während sie wie üblich aus dem Fenster sah.
Ich begann durch ihr Locken zu streichen und sah sie einfach nur an.
"Lämmchen, wenn du reden willst, ich höre zu" ,beteuerte ich ihr schon zum tausendmal, doch wie immer erhielt ich keine Antwort, dennoch wurde ich es nicht müde, es ihr jedesmal auf's neue anzubieten.
Das Frühstück kam und danach der Arzt zur Visite, bevor nach und nach unsere Freunde eintrafen, welche mit mir und mein Lämmchen sprachen und wieder gingen. Es war ein Tag wie jeder andere, nur das heute zur Abwechslung wieder der Psychologe vorbei kam. Gegen Abend als alle unsere Freunde wieder gegangen waren, ging sie wieder ins Bad, doch dauerte es dieses Mal eine Ewigkeit, weshalb ich zaghaft an dessen Tür klopfte.
"Lämmchen, alles okay? Brauchst Du Hilfe?" ,fragte ich und öffnete sie Tür.
Das erste was ich sah, war wie mein Mädchen am Boden saß und den Kopf gegen die Wand gelehnt hatte.
Doch das zweite was ich wahrnahm, war das viele Blut, das aus ihren Handgelenken sickerte.
Ich wusste nicht wie ich mich bewegt hatte, doch auf einmal saß ich vor ihr auf den Boden und versuchte mit meinen Händen die Blutung zu stoppen. Meine Knie rutschten durch das Blut, welches auch zwischen meinen Fingern hervor quoll, als ich immer fester ihre Handgelenke zusammen drückte und wie ein Irrer nach Hilfe schrie. Ich hörte eilige Schritte und dann eine Krankenschwester, die nach einen Arzt rief. Die Frau versuchte mich von ihr weg zu drücken, doch konnte ich einfach ihre Handgelenke nicht los lassen. Erst als ein Arzt kam, schaffte ich es sie zu lösen und stämmte mich mit meinen Füßen, hin zur nächsten Wand, um ihnen Platz zu machen.
Die gesamte Zeit bat ich geschockt, dass sie ihr bitte helfen sollten, während ich meine blutbesudelten Hände in meine Haare krallte und mir dicke Tränen aus den aufgerissenen Augen rannen.
Eine Trage wurde hereingeschoben, worauf mein Lämmchen eilig gelegt und weggebracht wurde, während ich wie ein wahnsinniger schrie und schlurzte und dabei nicht den Blick von der Blutlache nehmen konnte, bis ich im Augenwinkel eine Rasierklinge sah.
Wie paralysiert sah ich anschließend auf meinen Rasierer, welcher unweit der Klinge lag und auseinander genommen wurde. Daneben leuchten kleine rote Punkte, welche wahrscheinlich bei dem auseinander bauen entstanden sind.
Als wäre es alles seine Schuld, schnappte ich mir den Rasierer und schlug mit meiner Faust so lange auf diesen ein, bis auch bei mir das Blut spritze und ich wieder anfing zu schlurzen.
Meine Beine wurden so zittrig, dass ich einfach zu Boden sackte und meine Hand dabei in die Pfütze am Boden klatschte.
Ich sah auf das Blut hinab und bekam plötzlich keine Luft mehr. Ich hielt mir die Brust und beugte mich vor, doch es wollte einfach kein Sauerstoff in meine Lunge. Mein gesamter Körper kribbelte und mein Herz raste, als die Panikattacke mich überschwemmte.
Eine Krankenschwester kniete sich neben mich, als bei mir sämtliche Lichter ausgingen und ich langs auf den feuchten Boden klatschte.
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