Unbekannte Nummer
Die Tage vor Baji's Beerdigung, verbrachte ich überwiegend mit meinem Lämmchen im Bett, da sie kaum Kraft hatte, von dort aufzustehen. Sie schwankte immer wieder zwischen weinen, schreien, heulen oder starrte einfach leer vor sich hin.
Ich wusste nicht, was mir davon am meisten weh tat. Ein Gemütszustand war schlimmer als der andere und ich konnte nichts weiter tun, als mich zu entschuldigen und sie zu trösten.
Ihrer Mutter ging es nicht viel anders, weshalb seit Baji's tot auch immer einer von unseren Freunden anwesend war, um sich um ihre Mutter oder das Essen zu kümmern, welches mein Mädchen dann doch nur hin und her schob. Ich musste sie regelrecht zwingen, kleine Häppchen zu sich zu nehmen.
Wenn ich mich Mal nicht um mein Lämmchen kümmerte, dann war ich damit beschäftigt, die Beerdigung meines Freundes zu organisieren. Ich versuchte den beiden Baji Frauen, so viel abzunehmen wie ich nur konnte. Zum Teil tat ich dies, damit die beiden emotional instabilen Frauen, nicht auch noch damit belastet wurden, doch zum anderen tat ich dies, um mich nicht mehr so hilflos und schuldig zu fühlen.
Als der Tag der Beerdigung angebrochen war, kleidete ich meine Kleine ein, was sie teilnahmslos über sich ergehen ließ.
Den Weg hin und auch die gesamte Trauerzeromnie über, fokussierte sie den Boden und wirkte abwesend. Sie zeigte nicht eine Regung und reagierte auf niemanden. Ihre Hand lag lasch in meiner und sie bewegte sich nur, wenn ich dies für sie übernahm.
Es machte mir wahnsinnige Angst sie so zu sehen, doch wusste ich das dieser Zustand nicht von Dauer war.
Ihre Mutter heulte die gesamte Zeit über lautstark und wurde von Ken-chin und meiner Schwester getröstet.
Erst als Baji's Asche hinab gesenkt wurde, regte sich mein Lämmchen wieder. Sie sah dabei zu, wie die Urne im Boden verschwand und erst als diese nicht mehr zu sehen war, hörte man ihren ersten Schlurzer.
Ihr weinen wurde immer stärker, bis sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Ich zog sie in meine Arme und strich ihr zart über den Rücken und durch ihr Haar, wobei ich ihr küsse in ihre Locken hauchte.
Sie klammerte sich fest an mich und weinte noch so lange, bis ich sie wieder umgezogen und in ihr Bett gelegt hatte. Dort lag sie nun wieder apathisch, als ich ihre Tränen fortwischte und die letzten zittrigen atmenzüge ihren Mund verließen, bevor sie einschlief. Ich legte mich zu ihr und zog sie in meine Arme, wieder mit dem trostlosen Gefühl der Hilflosigkeit und der Schuld, bis auch ich erschöpft einschlief.
Als ich am Morgen erwachte, lag mein Mädchen nicht mehr in meinen Armen. Doch erschreckte mich dies nicht mehr so wie am Anfang, denn ich wusste das wenn ich hinüber zu dem anderen Bett sah, sie darin vorfinden würde. Ich stand auf und lief zu Baji's Bett, in welchen sie mir seinen Shirt bekleidet und ein weiteres eingekuschelt, da lag.
Sanft strich ich ihr über die Wange, bevor ich seine Bettdecke über sie zog. Eine Zeitlang betrachte ich mein Lämmchen. Sie hatte dunkle Schatten unter den Augen und hatte auch ein wenig abgenommen. Es war grausam, dass sie in diesen Zimmer schlafen musste, welches sie sich mit ihrem Bruder geteilt hatte. Doch wollte sie nicht hier weg und ich brachte es nicht übers Herz, Baji's Sachen weg zu packen, damit sie nicht die ganze Zeit auf sein Zeug starren musste.
Ich atmte nochmal tief durch, bevor ich ihr zwei kleine Küsse auf die Schläfe hauchte und dann leise das Zimmer verließ. Ich machte etwas zum Frühstück und brachte dann einen Teil zu ihrer Mutter. Mit dem anderen lief ich wieder zurück und stellte es auf ihrer Kommode ab, bevor ich mir selbst etwas nahm und so ruhig wie möglich aß, während ich das schlafend Mädchen beobachtete. Nachdem ich gefrühstückt hatte legte ich den Kopf auf der Matratze ab und ließ zart meine Finger durch ihrer Haarspitzen gleiten.
Dies tat ich so lange bis sie sich regte und sich zu mir umdrehte.
"Hey Lämmchen" , begrüßte ich sie, denn ich hatte mir das guten Morgen, seit Baji's tot abgewöhnt. Mir kam es falsch vor, ihr oder jemand anderen dies zu wünschen, solange es ihr nicht besser ging. Denn für sie gab es seitdem keinen guten Morgen. Es gab nur traurige, kraflose und verzweifelte Morgen. Nachdem Blick zu urteilen, welchen mein Mädchen mir gerade schenkte, würde es ein kraftloser werden, doch dies konnte auch schnell umschwenken.
Ich strich ihr die Locken aus der Stirn und fragte sie ob sie auf die Toilette wollte, was sie mir mit einem Nicken beantwortete. Langsam stand sie auf und ich lief ihr bis zum Bad hinterher. Als ich vor der Tür stehen blieb, begrüßte ich ihre Mutter, auch denn diese teilnahmslos ihren Tee trank und zum Fernseher starrte. Seit der Beerdigung vor einer Woche, war sie zu dieser Tätigkeit übergegangen.
Die meiste Zeit des Tages, saß sie davor und trank ein Tee nach dem anderen, ohne sich um irgendetwas anderes groß zu kümmern.
Nichtmal nach ihrer Tochter sah sie. Ich wusste nicht, ob es daran lag, weil ich immer da war, um mich um sie zu kümmern oder ob ihr einfach die Kraft dafür fehlte oder ob sie es vielleicht gar nicht interessierte.
In ein Paar Stunden würde einer unserer Freunde vorbei kommen und sich um das Essen und den Haushalt kümmern, bis es dann Abend wurde und ich mit den beiden in der Wohnung wieder alleine wäre.
Wie lange das noch so gehen würde, konnte ich nicht absehen, doch hoffte ich das es bald wieder bergauf ging.
Ich klopfte gerade an der Tür und wollte fragen was los sei und ob meine Kleine Hilfe bräuchte, da wurde sie schon aufgezogen.
"Ich möchte noch schnell duschen" ,kam es leise und ohne den Blick auf mich zu richten, von meiner Freundin, dennoch freute ich mich wahnsinnig darüber. Nicht weil sie unbedingt eine Dusche bräuchte, ich freute mich weil es das erste Mal seit dem tot ihres Bruders war, dass sie etwas wollte. Das sie überhaupt etwas anderes tat, als sich von mir wie eine Puppe dirigieren zu lassen oder im Bett zu weinen.
"Ja klar, Lämmchen. Soll ich dir helfen?" ,fragte ich und versuchte dabei die Freude in meiner Stimme herraus zu halten. Doch statt Worte bekam ich nur wieder ein Nicken. Eilig lief ich in das winzige Badezimmer und stieg dort mit ihr unter die Dusche.
Als wir zusammen wieder in ihrem Zimmer waren, kümmerte ich mich um ihre Locken. Ich war froh darüber das ich früher immer so neugierig war und mir damals schon genau eingeprägt hatte, wie sie diese pflegte, denn sonst wäre ich seit Baji's tot verzweifelt und ihre Haare wären sicher ein einziges krauses durcheinander.
Nachdem ich ihre Pflegeprodukte in ihre Locken massiert und ihre Haare sanft durchgekämmt hatte, legte ich alles beiseite und zog sie zum kuscheln an meine Brust. Wir lagen schweigend da, als Takashi vorsichtig an der Tür klopfte und herein schielte, um mir zu sagen das er jetzt da wäre.
Der gesamte Nachmittag lief fast genauso ab wie immer, nur mit dem Unterschied, dass ich meinem Lämmchen das Essen nicht aufzwingen musste. Sie aß zwar nicht sehr viel, jedoch tat sie dies von ganz alleine und das freute mich riesig.
Es brachte mich dazu daran zu glauben, dass ab jetzt alles wieder besser werden würde. Das sie langsam wieder ins Leben zurück finden würde. Ich wusste natürlich das es ohne ihren Bruder nie wieder so werden würde wie früher, doch hoffte ich sehr das mein Lämmchen auch ohne ihn glücklich werden könnte. Vielleicht würde es dauern bis sie einen Weg fand, auf welchen sie ohne Baji weiter machen konnte, doch würde ich ihr helfen einen solchen zu finden. Mein Freund hatte für immer eine große Lücke hinterlassen und wir alle kämpften mit dem Verlust, doch hatte dieser meine Kleine, ihre Mutter und Chifuyu am meisten getroffen.
Bei ihm Zuhause lief es ähnlich ab wie bei uns. Jeden Tag schaute einer unserer Freunden, bei ihm vorbei und seine Mutter oder einer von uns kümmerte sich um ihn. Chifuyu ging es nicht besser als meinem Lämmchen, doch hatte ich leider zu viel mit ihr zu tun, weshalb ich ihn nur auf der Beerdigung zur Sicht bekommen hatte. Auch er hatte dunkle Schatten unter den Augen, war abgemagert und apathisch.
Chifuyu hatte die komplette Trauerzeromnie über geschlurzt und wurde von Ken-chin und den Zwillingen nach einen weiteren Zusammenbruch, nach Hause transportiert.
Seitdem lag er auch fast nur im Bett. Seine Mutter hatte zwar versucht ihn wieder in die Schule zu schicken, doch dies lief so schlecht das sie ihn einfach Zuhause ließ.
Es war schrecklich was Baji's Verlust, mit seinen liebsten anstellte.
Ich hoffte das er dort oben, ihnen die Kraft schenkte mit damit irgendwie fertig zu werden, denn hier unten konnten wir nur für sie da sein.
Takashi war schon vor einer Weile gegangen und ihre Mutter hatte sich schlafen gelegt, als ich einen Anruf bekam. Ich nahm mein Handy und starrte auf die Nummer, welche nicht eingespeichert war. Dies wunderte mich zwar, da nur meine engsten Freunde und Familienmitglieder meine Telefonnummer hatten, dochnoch ging ich dran.
"Wer ist da?" ,fragte ich unhöflich, da niemand anderes diese Nummer besitzen sollte.
"Boss, wir haben hier ein Problem" ,kam es hektisch von einen meiner Gangmitglieder.
"Du hast meine Frage nicht beantwortet" ,erinnerte ich ihn im selben Tonfall wie zuvor.
"Murakami, Boss" , verriet er mir seinen Namen, "wir haben hier ein dringendes Problem" ,setzte er schnell nach, bevor ich ihn meine nächste Frage stellen konnte.
"Woher hast du die Nummer?" ,wollte ich weiter von ihn wissen, ohne auf das Problem einzugehen. Es war allseits bekannt das unsere Mitglieder sich zuerst bei ihren Commandanten zu melden hatten, wenn etwas vorgefallen war, was von Belang war und diese Commandanten sich dann bei meinem Vize zu melden hatten, wenn es schwerwiegend war. Bei mir, dürfte sich in diesen Angelegenheiten nur Ken-chin melden. Natürlich kam es auch vor, dass unsere Commandanten direkt bei mir anriefen, doch sah das Protokoll etwas anderes vor, nur wussten die anderen Mitglieder davon nichts und es ging sie auch nichts an.
"Ähm... Es ist wirklich dringend" ,ignorierte Murakami einfach meine Frage. Gereitzt schloss ich die Augen.
"Woher hast du die Nummer und welcher Division bist du unterstellt?" ,forderte ich eine Antwort von ihm, bevor ich mich mit dem angeblich wichtigem Problem auseinander setzten wollte. Zur Zeit gab es für mich kein dringendes Problem, als der Gemütszustand meines Lämmchens und ich hatte wirklich nicht den Nerv, mich zur Zeit mit etwas anderem auseinander zu setzen.
"Ich bin in der dritten Division, Boss" ,beantwortete er mir nur zum Teil meine Fragen. Die dritte Division wurde zur Zeit von Kisaki angeführt, bis Pah aus dem Knast raus kam. Ich würde mit ihm ein paar Worte wechseln müssen, wie er es wagen konnte meine Telefonnummer an anderer weiter zu geben, doch jetzt musste ich mich wohl oder übel mit dem Problem befassen.
"Und was ist das Scheiss Problem?" ,kam es mir immer noch aufgebracht über die Lippen.
"Wir... Hier gehen alle aufeinander los. Die gesamte Division, Boss" ,schilderte er mir. Ich setzte mich ein wenig auf, sodass ich mein Mädchen von ihrem Platz auf meiner Brust verdrängte, weshalb ich ihr entschuldigend über ihre Locken strich.
"Was soll das heißen?" ,wollte ich es genauer wissen und drückte anschließend einen kleinen Kuss auf die Stirn meiner Kleinen.
"Am Schrein. Wir haben uns dort getroffen und aufeinmal haben sich alle gestritten und gingen aufeinander los. Die gesamte dritte Division" ,erklärte er mir weiter, worauf ich genervt die Augen schloss.
"Darum soll Kisaki sich kümmern" ,entschied ich und wollte gerade auflegen, als er mich in meinen Vorhaben unterbrach.
"Der liegt blutend am Boden" ,kam es hektisch von den jungen Mann auf der anderen Leitung.
Fuck, verdammt!
"Was zur verfickten Scheisse!?" ,rief ich aus, "ich komme" ,teilte ich Murakami mit und legte auf, nur um anschließend meinen Vize anzurufen und ihn mitzuteilen was passiert war und Ken-chin aufzufordern, den anderen Bescheid zu geben und mit ihren zum Schrein zu kommen, denn ich wusste nicht wie schlimm es dort aussah. Nach der Aussage von Murakami zu urteilen musste dort die Hölle los sein, wenn Kisaki blutend am Boden lag und die komplette dritte Division, die aus mehr als zweihundert Mann bestand sich die Scheisse aus dem Leib prügelte.
Wie konnte das überhaupt sein.
Wie konnte es sein, dass sie sich ohne Absprache trafen.
Wie konnte es sein, dass sie aufeinmal alle aufeinander los gingen.
Wie konnte es sein, dass sie ihren eigenen Commandanten angriffen.
Entschuldigend sah ich mein Lämmchen an und teilte ihr mit, dass ich mich kurz um etwas dringendes kümmern musste und das ich so schnell wie möglich zurück sein würde.
Ich gab ihr einen viel zu kurzen Kuss auf ihre leicht spröden Lippen und sah ihr nochmal tief in die Augen.
"Ich liebe dich, Lämmchen. Immer und für immer. Ich werde so schnell wie möglich zurück sein. Versprochen. Schlaf ein wenig, ja?" ,verabschiedete ich mich, worauf sie nur leicht nickte und sich zurück in ihr Bett gleiten ließ. Bevor ich aus dem Zimmer trat, küsste ich nocheinmal schnell ihr Haar und lief dann schnurrstaks zu meinem Bike, welches immer noch mitgenommen aussah. Doch hatte ich bisher keine Zeit gehabt mich darum zu kümmern. Seitdem passierte einfach so viel, dass ich mich wie in einem Strudel gefangen fühlte, welcher dabei war mich immer weiter hinab zu ziehen.
Als ich am Schrein ankam war es still. Ganz anderes als ich erwartet hatte und ich ahnte schon schlimmes, als Ken-chin und die Zwillinge eintrafen. Wir sahen uns ernst an und liefen dann die Stufen hinauf. Im Hintergrund hörte ich noch Takashi und Hakkai ankommen, die uns sofort nacheilten.
Oben angekommen traf mich jedoch der Schlag. Der gesamte Platz war leer und nicht eine Spur eines vorangegangenen Kampfes war zu sehen.
"Jo Mikey, sollte hier nicht Kisaki blutend am Boden liegen und sich die komplette dritte Division die Scheisse aus dem Leib Prügeln?" ,fragte mein bester Freund mich verwundert, worauf ich einen ungläubigen Laut ausstieß und zeitgleich der Commandant der dritten Division und sein Vize bei uns oben eintrafen.
"Hah? Was soll der Scheiss?" ,wollte der silberhaarige, leicht aus der Puste, auch wissen.
"Ähm Leute" ,machte Souya uns auf sich aufmerksam, worauf wir zu ihm blickten und sahen wie dieser herüber zum Waldrand zeigte.
"Fuck!" ,machte sein Bruder, als er sah was auch wir erblickten.
Eilig liefen wir zu dem am Boden liegenden herüber.
"Scheisse ist das Kisaki?" ,fragte Hakkai, als mein Vize sich zu den toten herunter kniete - darauf bedacht nicht in der Blutlache zu landen, und diesen umdrehte.
Das war nicht Kisaki.
"Verflucht das ist Murakami" ,erkannte ihn mein Vize als erstes.
"Er hatte dich doch angerufen oder?" ,wollte Nahoya von mir wissen, während ich weiter auf die Leiche starrte und versuchte herauszufinden was das alles zu bedeuten hatte.
"Was soll der Dreck!?" ,kam es gereitzt von Takashi, welcher sich ins Haar griff und dabei ein paar Schritte von der Leiche weglief.
"Ich verstehe das nicht" ,meinte Souya dazu und auch ich verstand nicht was hier vor sich ging.
Warum zur verfickten Scheisse sollte er mich anrufen und mir so ein Dreck erzählen?
Und jetzt lag er hier blutend am Boden mit mehreren Schusswunden in der Brust...
Tot...
Und keine Kampfspuren waren auf dem Platz zu erkennen...
Nichts deutete daraufhin, dass das was er mir am Telefon erzählt hatte, irgendwie der Wahrheit entsprach...
Wurde er gezwungen mir das alles zu erzählen und anschließend umgebracht?
Das war die einzige logische Schlussfolgerung...
Doch warum das alles?
Um mich hierher zu locken?
Aber warum?
Es sah nicht nach einem Hinterhalt aus...
Hier war niemand...
Nur wir...
"Scheisse wenn das ein Hinterhalt sein soll, dann sollten sie langsam Mal hier aufkreuzen" ,unterbrach Ken-chin meine Gedanken, da seine wohl in die selbe Richtung schweiften wie meine. Ich sah mich mit den anderen um, doch entdeckte ich auch niemanden.
"Was zur Hölle soll der bullshit, wenn uns keiner hier auflauert?" ,fragte sich Hakkai laut und sah verwundert seinen besten Freund hinterher, welcher immer noch mit auf und abgehen beschäftigt war.
"Vielleicht ist etwas schief gelaufen" ,merkte Souya an, "ich meine niemand betreibt so ein Aufwand nur damit wir Murakami's Leiche abtransportieren können, oder?" ,warf er weiter ein und ich musste ihn Recht geben. Ich nickte und fragte dann Ken-chin ob irgendwo eine Botschaft für uns zu finden war, doch auch nach mehrmaligem abtasten, fand er keine.
"Und was zur Hölle machen wir jetzt mit der Leiche?" ,wollte der Zwilling mit dem pfirschfarbenden Haar wissen.
"Fuck, das ist doch so eine verfickte Scheisse!" ,fluchte Takashi und trat wieder zu uns, "es kann doch echt nicht sein, dass Mikey von einem toten hierher bestellt wurde, nur um seinen Leichnam hier vorzufinden. Da muss doch mehr dahinter stecken" ,gab er weiter genervt von sich, worauf mein bester Freund versuchte bei Kisaki durch zu kommen, jedoch keinen Erfolg hatte.
"Er geht nicht dran" ,informierte mein Vize uns, "und was es wenn die Typen die auch Murakami kalt gemacht haben, Kisaki in ihrer Gewalt haben?" ,fragte der tattoowierte uns daraufhin. Das konnte natürlich möglich sein, jedoch hätten sie dann doch sicher erst Recht eine Nachricht hinterlassen, was Hakkai auch gleich anmerkte.
Ich schloss meine Augen und dachte angestengt nach, doch viel mir kein Grund für das alles ein. Auch die Jungs beratschlagen sich weiter.
Und wegen so eine Dreck hatte ich mein Lämmchen alleine gelassen...
,dachte ich und erstarrte einen Moment später.
Ich hatte sie seit dem Tag nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen...
Immer war jemand bei ihr und seit ihr Bruder gestorben war, bin ich nicht einen Millimeter mehr von ihrer Seite gewichen...
Ich hatte mein Lämmchen allein gelassen...
Mein Lämmchen!
Wie vom Blitz getroffen, rannte ich los und lief die Stufen herab, wobei ich mein Handy aus der Tasche zog und bei ihr durch klingelte. Die Jungs stürmten mir nach und fragten mich hektisch was los sei, worauf ich nur immer wieder wiederholte das ich mein Lämmchen alleine gelassen hätte. Zuerst begriffen sie nicht was ich damit meinte, doch als Ken-chin "Shit" rief, schienen sie zu begreifen. Meine Kleine nahm den gesamten Weg zu meinem Bike nicht ab, weshalb ich es fluchend wegsteckte und meine Maschine startete, ohne darauf zu achten, dass die Jungs mir rechtzeitig nachkamen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top