Melancholischer Geburtstag
Ein kitzeln an meiner Wange, entließ mich langsam aus meinem Schlaf. Wie ein leiser Windhauch tanzte er von meiner Wange zu meinem Kinn und wieder zurück, bis er durch meine Haare strich. Ein kleines wohliges aufseufzen entfloh meinen Lippen, da ich mir vorstelle das es mein Lämmchen war, die mich so berührte. Ich liebte und hasste diesen Gedanken, doch konnte ich mich dennoch nicht dagegen währen. Während der Wind weiter zart mit meinen Haaren spielte und mein Herz bei meiner Vorstellung Fahrt aufnahm, erfüllte ein leises Lachen den Raum. Leicht irritiert öffnete ich langsam meine Augen und sah direkt in türkisblaue. Im ersten Moment konnte ich gar nicht realisieren, was ich da sah und dachte erst diese Bild sei meiner Vorstellung entsprungen, doch als sie mir sanft mit 'Happy Birthday Manjiro' gratulierte, kam ich in der Wirklichkeit an. Ich schluckte schwer und begriff das sie hier war. Ich atmete tief ein und aus und sah sie langsam meine Augen reibend, fassungslos und fragend an.
'Du hattest dir doch gewünscht, das ich deinen Geburtstag, den ganzen Tag mit dir verbringe' ,kam es kleinlaut und unsicher von dem Lockenkopf. Doch ich begriff immer noch nicht ganz das sie hier war.
Hier bei mir... an meinem Geburtstag...
in meinem Zimmer... allein... nur sie...
Mein Herz schlug kräftig bei meinen Gedanken. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie mir meinen Wunsch erfüllen würde. Da sie mir an dem Abend keine Antwort gab und mich nur mit großen Augen ansah, um anschließend nach dem Feuerwerk mit ihrem Bruder und Chifuyu zu verschwinden. Auch die Tage danach hatte sie es nicht angesprochen, auch wenn ich immer auf eine Antwort hoffte, doch hatte ich nicht den Mut, sie ein zweites Mal zu fragen.
Da ich anscheind zu lange brauchte um alles zu realisieren, dachte mein Lämmchen das ich diesen Wunsch nicht mehr hatte, denn sie stand mit einen enttäuschten Blick, langsam aus der Hocke vor meinem Bett auf.
'Oh.. ähm...' ,begann sie sichtlich niedergeschlagen, 'also... Ich hab dir Dorayaki's zum Frühstück gemacht' ,welche ich erst bemerkte als sie auf meinen Nachtisch deutete, obwohl die Luft von dem Duft von frisch zubereiteteten Dorayaki's erfüllt war, 'ich... Ich geh dann mal' ,wollte sie sich gerade verabschieden, doch ich hielt sie am Handgelenk auf.
Ich war so ein Idiot. Da kommt mein Lämmchen extra in der früh, an meinen Geburtstag zu mir um für mich, selbstgemachte Dorayaki's zuzubereiten und ich habe nichts besseres zu tun als sie blöd anzuglotzen...
'Bleib' ,forderte ich sie noch immer vom Schlaf benommen und perplex auf, zu mehr als einen Wort nicht fähig. Doch schaffte ich es mich etwas aufzusetzen und griff mit der einen Hand zu einem fluffig weichem Dorayaki und zog mit der anderen mein Lämmchen zu mir auf das Bett, bevor ich ihr den kleinen gefüllten Pfannkuchen reichte und mir selber einen schnappte, als wir beide zeitgleich glücklich lächelnd in diese bissen.
Nach dem Essen schnappte ich mir schnell mein Handy und schrieb allen das ich heute auf keinen Fall und unter keinen Umständen gestört werden möchte und das sie sich ihre Glückwünsche für morgen aufheben sollten, bevor ich dieses ausschaltete. Ich bedankte mich bei meinem Lämmchen und meinte zu ihr das ich schnell ins Bad verschwinden müsste, wo ich mich frisch machte und anschließend bequeme Sachen anzog damit wir es uns gemütlich machen konnten. Mein Mädchen sah mir freudig entgegen als ich wieder zu ihr tratt und fragte mich was wir heute machen wollten. Ich zog mein Fenster zu und ließ das Rollo runter, welches sie geöffnet haben musste und lief ohne Worte in mein Bett. Fragend sah sie mich an, als ich ihr bedeutete das sie zu mir kommen sollte und mir die Fernbedienung schnappte.
'Du willst einen Film gucken?' ,fragte sie leicht irritiert, immer noch an Ort und Stelle. Ich nickte nur und hob meine Bettdecke an, damit sie mit unter schlüpften konnte. Als sie dann saß, rutschte ich etwas hinunter und legte meinen Kopf in ihrem Schoß auf die Bettdecke und suchte eine Serie raus, von der wir vor einiger Zeit meinten das wir diese sehen wollten.
Mein Lämmchen kicherte leise als sie genau dass tat was ich mir wünsche und anfing mit meinem Haar zu spielen.
'Ist dir wohl noch zu früh was?' ,kommentierte sie meine Wortkargheit, doch in Wahrheit war ich einfach nur melancholisch drauf. Ich wollte einfach nichts weiter als mit meinem Lämmchen zusammen sein und kuscheln. Mich interessierte die Serie jetzt gerade nicht wirklich und ich war auch nicht mehr müde.
Ich dachte darüber nach, wie oft wir noch so daliegen konnten und was ich für ein Idiot war, ihren Berührungen in letzter Zeit ausgewichen zu sein, nur weil ich Angst hatte. Angst etwas falsches zu tun und Angst vor ihrer Zurückweisung. Doch es könnte sein, dass sie nach ihrem Geburtstag mit einem der Haitani's oder vielleicht auch irgendeinen anderen zusammen kommt. Natürlich könnte es auch sein, dass sie noch eine lange Zeit single blieb, doch hatte sie schon immer viele Verehrer, sodass es nur eine Frage der Zeit war - und dann könnten wir sicher nicht weiter so da liegen, um zu kuscheln. Auch konnte sie sich sicher nicht mehr, immer und überall an mich lehnen - wir sie es sonst so oft tat, und ich könnte nicht mehr mit ihren Locken spielen - wie ich es so liebte. Denn ihren zukünftigen Freund, würde es sicher nicht gefallen wenn sie einen anderen so nah war. Mir würde es ja auch nicht gefallen und ich würde vor Eifersucht platzen, wenn ein anderer sie so berühren durfte. Bisher war dies mein Privileg. Doch bald würde dies ein anderer besitzen und das stimmte mich wahnsinnig traurig und eifersüchtig. Ich war eifersüchtig auf jemanden den es noch nicht einmal gab.
So eifersüchtig wie ich auf Ran war als er sie küssen durfte und so eifersüchtig wie ich auf Rindou war, weil er mit ihr ausgehen durfte. Abgeneigt war sie von den beiden auf jeden Fall nicht und dann gab es noch diesen Hanma der mein Lämmchen schon mindestens zweimal - soweit ich wusste, nach einem Date gefragt hatte und jetzt tauchte noch Izana auf - der gerade aus dem Knast raus war, und meinte sich auch noch an mein Mädchen ran zu machen.
Mein Lämmchen hatte ihn, nach seinem Geschleime, auch noch angegrinst... und sie hatte ihn nicht nur irgendein Grinsen geschenkt... nein! auch noch eines, bei dem sich ihre Nase so niedlich kräuselte...
Wer wusste wie viele es da noch gab, die sich trauten, sich meinem Mädchen zu nähern.
Irgendwie hatte mein Lämmchen einen Hang zu den bösen Jungs, wenn ich über die vier genauer nachdachte.
Zuerst dachte ich, dass sie auf große Typen stand, doch Izana war klein, nur ein paar Zentimeter größer als ich und Rindou war auch nicht wirklich riesig. Manchmal hatte ich sogar leichte Panik, dass sie sich vielleicht in Ken-chin vergucken könnte, da er auch so groß war und sie sich sehr gut verstanden. Doch den Gedanken hatte ich immer entschieden beiseite gedrängt.
Also musste ihr Typ, statt lauchig doch eher Scheiss Kerl sein, denn das hatten sie alle gemein. Doch war bisher soweit ich wusste, auch nur mit Ran etwas gelaufen und das auch nur wie sie sagte, um es auszuprobieren. Vielleicht interpretierte ich auch mehr in die Sache als es war und es viel nur auf, weil sich bisher die anderen Typen nicht trauten, ihr so nah zu kommen. Doch meine Eifersucht schürte solche Gedanken. Dennoch war es nur eine Frage der Zeit bis irgendein dahergelaufener mir mein Lämmchen vor meiner Nase wegschnappt und das machte mir eine Heidenangst. Ich wollte dass was wir hatten, nicht verlieren. Für nichts und niemanden auf der Welt.
Ich liebte ihre Nähe so sehr und ich Idiot habe sie auf Abstand gehalten. Warum nochmal? ach ja, weil ich eine feige Sau war...
Doch heute wollte ich nur genießen, was ich ihr und mir so lange verwehrt hatte und dennoch wollte ich auch heute damit abschließen.
Nur noch heute wollte ich in ihren Armen liegen und diese Geborgenheit und Wärme spüren.
Dieses Kribbeln und diese Nervosität.
Dieses Herzrasen und diese Schmetterlinge.
Diese hektischen Atemzüge und diese zittrigen Hände.
Ich wollte es ein letztes Mal, damit es vielleicht nicht ganz so weh tun würde, sie mit einen anderen zu sehen. Ein allerletztes Mal, bevor ich verliere was normale Freunde eingentlich nie hatten. Damit ich weiter in ihrer Nähe sein konnte, auch wenn da ein anderer war - der nun dies alles spüren durfte. Mir war klar das normale Freunde nie so miteinander umgingen wie wir zwei es taten. Dies ging über eine einfache Freundschaft hinaus und ich war es der es so weit kommen lassen hat, also musste ich es auch sein der es beendete.
Sie kraulte die ganze Zeit über mein Haar, bis sie mich fragte ob ich nicht langsam Hunger hätte. Wir entschieden uns etwas zu bestellen und lagen noch eine weitere Folge so da, bis das Essen kam.
'Manjiro...' ,fing sie langsam an, als sie ihr essen zur Seite stellte, 'ist alles okay?' ,fragte sie mich bedrückt.
'Ja klar' ,gab ich eine kurze Antwort, doch dies schien sie nicht zufrieden zu stellen, denn sie seufzte kurz auf bevor sie wieder das Wort ergriff.
'Wirklich? Du wirkst den ganzen Tag schon so komisch' ,meinte sie leise.
'Wie komisch?' ,wollte ich von ihr wissen, obwohl mir klar war, was sie meinte.
'So... Ach ich weiß auch nicht' ,die kleine fuhr sich durch ihre Locken und sah dabei auf den Boden, 'so... betrübt?' ,ließ sie es eher wie eine Frage als eine Aussage klingen. Ich sah sie jedoch nur ruhig an.
'Und das schon länger... du... Du bist in letzter Zeit so anders' ,jetzt sah sie mich eindringlich an, 'wenn du etwas hast, du weißt du kannst mit mir reden' ,kam es verständnisvoll von dem Lockenkopf, doch ich stand nur auf und fragte sie ob sie das noch essen wollte, was sie mit einen Kopfschütteln verneinte, weshalb ich ihr und mein Essen runter zur Küche brachte und dort entsorgte. Als ich alleine war atmete ich tief durch und ließ ein paar Tränen freien Lauf, die ich die ganze Zeit schon unterdrückte. Meine Gedanken waren in letzter Zeit einfach zu düster, als das sie es nicht mitbekommen hätte. Das war mir schon klar, doch auch mein Lämmchen wirkte in der letzten Zeit nicht so glücklich wie sonst. Ob es daran lag, weil ich so anders zu ihr war, wusste ich nicht. Jedoch versuchte ich auch gar nicht zu viel da rein zu interpretieren, da ich mir sonst wieder unnötig Hoffnungen machte - die sowieso bald darauf wieder zerstört wurden.
Ich versuchte mich zu sammeln, damit ich mein Lämmchen nicht so lange oben allein ließ, doch meine Tränen flossen bei jeden Gedanken den ich hatte nur umso stärker.
Wenn ich daran dachte, dass ich heute irgendwie Abschied nehmen wollte.
Wenn ich daran dachte, dass sie einen anderen finden würde.
Wenn ich daran dachte, dass sie nicht so empfand wie ich.
Ich saß auf dem Küchenboden und versuchte die Tränen wegzuwischen, doch war dies ein unmögliches Unterfangen da immer weiter neue nachflossen.
Jetzt reiß dich zusammen, dein Lämmchen wartet oben auf dich...
Rügte ich mich selbst. Als ich Aufstand und noch ein paar Mal über meine tränennassen Wangen strich. Ich atmete nochmal tief durch, bevor ich wieder nach oben lief.
Oben angekommen, schaltete ich schnell das Licht aus, welches wir zum Essen angeschaltet hatten und lief zügig mit gesenkten Kopf zum Bett - damit sie meine verheulten Augen nicht sehen konnte. Ich ließ mich seitlich auf das Bett fallen, bevor ich mein Lämmchen - welche mich verwundert von der Bettkante aus beobachtet hatte, an der Taille umschlung und mit den Rücken zu mir, an mich heran zog. Sie gab noch einen kleinen erschrocken Laut von sich, den ich mit einem amüsierten Schnauben kommentierte.
Anschließend versuchte sich zu mir umzudrehen, doch ich ließ es nicht zu und versteckte mein Gesicht im Kissen, worauf sie sich wieder die Fernbedienung schnappte.
'Also weiter gucken?' ,fragte amüsiert, sich die selber die Frage beantwortend, in dem sie auf Wiedergabe drückte.
Wir hatten den ganzen Tag die Serie geschaut, doch hatte ich von ihr eigentlich nichts mitbekommen. Sie lief auch nur, damit ich einen Grund hatte, mit meinem Lämmchen im Bett zu kuscheln.
Ich vergrub mein Gesicht aus den Kissen rausnehmend in ihre Locken und atmete so viel von ihr ein wie ich konnte, bevor ich meinen einen Arm über ihren Kopf positionierte und den anderen von ihrer Tailie nahm, um mit ihren Locken zu spielen.
Ich begann kleine hauchzarte Küsse in ihrem Haar zu verteilen, während die weiter zum Fernseher schaute.
Mein Herz begann zu rasen und meine Hände zu zittern, als ich meine Küsse immer weiter wandern ließ.
Ich spürte, wie mein Atem immer flacher und tiefer wurde, je näher ich mich ihrem Hals zu bewegte.
Ich atmete zittrig ein und nahm meinen gesamten Mut zusammen, bevor ich meine Lippen ganz sanft auf ihre zarte Haut drückte.
Mein Lämmchen rührte sich keinen Millimeter mehr und ich glaubte, sie hatte aufgehört zu atmen, als ich mich aufstützte und den nächsten zarten Kuss auf ihre Haut atmete.
Kurz wartete ich mit angehalten Atem, angespannt auf eine Reaktion, doch als keine kam begann ich mit leicht geöffneten Mund federleichte Küsse, hinauf zu ihrem Ohr zu bahnen. Mein Atem begann hektisch zu werden, da sie sich immer noch nicht rührte, bis ich an ihrem niedlichen Ohr angekommen war. Doch als ich dieses unterhalb der Ohrmuschel küsste, atmete sie langsam mit einem wohligen klang aus. Dieser Laut, beflügelte mein Herz und ließ es im Eiltempo weiter pochen. Ein noch nie dagewesenes Kribbeln, fuhr durch meinen gesamten Körper.
'Manjiro...' ,gab sie heißer von sich, 'was machst du da?' ,fragte sie mich leise, doch da begann ich schon meine Küsse zu ihrem Kinn fortzusetzen. Ich setzte meine zittrigen Fingerspitzen, an ihre Wange - welche zum Bett geneigt war, und führte mit ihnen ihr Gesicht in meine Richtung, während ich meinen Küsse hinauf zu ihren Mundwinkel wandern ließ. Ich amtete zittrig durch, als ich langsam ihre Hand nahm und diese flach auf meinen Herzen ablegte, bevor ich ihr tief in die Augen schaute. Ich wollte das sie wusste was dies alles - was sie - mit mir machte. Bevor ich in ihren Augen, nach Bestätigung suchte. Sie sah mich mit jenen, groß und ruhig an und als ich meinen Kopf senkte schlossen diese sich. Auch ich senkte meine Augenlieder, als ich meine Lippen zart auf ihre ablegte, als ich nocheinmal aufgeregt einatmete.
Meine Lippen bewegten sich vorsichtig auf ihren, jeder Zeit bereit für ihre Zurückweisung.
Doch als diese nicht kam und sie nach kurzer Zeit anfing ihre weichen Lippen gegen meine zu bewegen, entfloh mir ein kleines flehendes aufschlurzen, als ich den Kuss intensivierte.
Leises aufseuftzen war zu hören, doch wusste ich nicht, ob diese von mir oder von meinem Lämmchen entstanden. Wir küssten uns atemlos und gönnten uns keine Pause, als meine Zunge zu ihrer glitt.
Mein Lämmchen vergrub ihre Hände in meinen Haaren und ich glaubte das mir ein Paar Tränen aus den Augenwinkeln liefen, als die Anspannung das sie mich zurückweisen könnte, von mir abfiel. Jedoch kümmerte ich mich um nichts weiter als diesen Kuss.
Unsere Zungen tanzten miteinander und ich strichelte mit einer Hand ihr Gesicht, während meine andere zu ihren Locken wanderte.
Der Kuss war zart, voller Gefühle und der beste erste Kuss den man sich nur wünschen konnte. Ich lächelte in den Kuss hinein und war mit Abstand der glücklicheste Mensch der jemals gelebt hatte, denn jetzt war ich mir sicher, dass die genauso empfand wie ich. Denn jetzt war sie endlich, wirklich und wahrhaftig mein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top