Bonuskapitel - Die Brüder *Sue*

Sue
Heute war mein vierzehnter Geburtstag und die Party war im vollen Gange. Ich saß auf den Sessel bei Manjiro und überkreuzte meine Beine über dessen Armlehne, als ich mich mit dem Rücken an ihn schmiegte. Ich spürte seine harte Brust und seine Finger, welche sogleich mit meinen Locken spielten. Dies tat er immer bei mir. Wann immer wir beisammen waren. Er konnte einfach nie die Finger von dem Gestrüpp auf meinen Kopf lassen. Was er an diesen so faszinierend fand wusste ich nicht, doch liebte ich es wenn er mit seinen Fingern durch diese fuhr, weshalb ich auch niemals etwas gegen dieses Unkraut unternehmen würde.
Es war unfair, denn ich strafte mich damit selbst.
Wann immer ich mich in diesem Gefühl fallen ließ.
Wann immer ich einfach nur seine Nähe genoss.
Wann immer ich den Kopf ausschaltete und von mehr träumte, strafte ich mich selbst, denn das dürfte nicht sein.
Konnte nicht sein.
Wir durften das was wir hatten nicht aufgeben.
Ich konnte es nicht riskieren.
Ich konnte ihn nicht verlieren. Niemals. Manjiro war mir einfach zu wichtig. Er war mein bester Freund.
Mein Seelenverwandter. Er war der einzige auf den ich niemals verzichten könnte. Er war mir sogar wichtiger als mein Bruder.
Ich liebte ihn. Mehr als das und gerade deshalb, durfte nie etwas zwischen uns laufen. Denn wenn das nicht klappen würde, war es mit unserer Freundschaft vorbei. Mit allem vorbei. Ich konnte nicht so mutig wie Yuzuha sein, die auch ihren aller besten Freund liebte.
Doch sie hatte keine Angst vor den Folgen. Aber sie hatten auch nicht das, was Manjiro und ich hatten. Sie waren zwar beste Freunde, doch bei Manjiro und mir ging es tiefer. Es war als hätten wir nur aufeinander gewartet. Als wären wir absichtlich zusammen am selben Ort, zur gleichen Zeit auf die Welt gekommen. Er war zwar zwei Jahre älter als ich, aber selbst das muss so beabsichtigt worden sein.
Als hätte jemand größeres seine Finger im Spiel gehabt oder Manjiro hatte ihm einfach gedroht, dass wenn er uns nicht zusammen auf die Welt schickt, er ihn kalt würde.
Ein kleines Lachen entfuhr mir bei dem Gedanken.
Ja, dass würde zu ihm passen...
Wieder besseren Wissens, ließ ich mich jedoch in den Gefühl treiben und schloss meine Augen, als Manjiro begann mit seinen Fingerspitzen die Haut meines Armes entlang zu gleiten. Es fühlte sich einfach so wahnsinnig gut an, wie die Schmetterlinge in mir tobten und kleine Stromstöße durch meinen Körper rauschten. Meine Lunge schmerzte noch etwas von den Joint an welchen ich vorhin gezogen hatte. Das war echt verdammt peinlich gewesen, wie ich mir die Seele aus dem Leib gehustet hatte. Ich hätte auf Yuzuha hören sollen, als sie mir geraten hatte, dass zu unterlassen, doch als ich Manjiro hinten bei den Jungs beim Rauchen entdeckte, wollte ich es unbedingt Mal probieren.
Doch trotz schmerzenden Lunge atmete ich bedächtig ein und aus, wobei ich mich noch näher an Manjiro lehnte. Die Luft war erfüllt von den Geruch des Marihuana, welches die Jungs und Mädels fleißig rauchten, doch wenn ich so dicht bei Manjiro war, nahm ich auch seinen Geruch war. Er roch auch oft nach Benzin, aber heute wehte nur sein eigener Geruch zu mir herüber.
Ich liebte seinen Duft. Es war ein Geruch wie Geborgenheit und Vertrauen.
Wie Glückseligkeit und Liebe.
Wie als würde man nach Hause kommen.
Am liebsten hätte ich mich umgedreht und mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben, einfach nur um diesen Geruch aufzusaugen und nie wieder raus zu lassen, doch ich riss mich zusammen, auch wenn dies gerade durch seine sanften Berührungen so wahnsinnig schwer war. Ich öffnete meine Augen und erkannte das Draken, Takashi und Pah uns beobachteten. Tief atmete ich ein und setzte ein neutrales Gesicht auf. Niemals durften die Jungs darauf kommen, dass ich etwas für Manjiro empfand. Denn dann war es vorbei. Ich durfte nichts durchsickern lassen. Niemals. Ich musste immer die Kontrolle behalten. Nie schwach werden. Auf keinen Fall.

Ich verschloss gerade wieder all meine Gefühle für meinen besten Freund, als die Haustür aufging und die Haitani Brüder das Haus betraten.
Ein ehrliches Lächeln erschien auf meinen Gesicht und das nicht nur weil ich der Versuchung mich meinen Gefühlen zu ergeben entkommen konnte, sondern auch weil ich die beiden so sehr mochte.
Ich wusste das die Jungs keine großen Fans der beiden waren, doch war ich mir sicher das es nur daran lag, weil sie diese nicht wirklich kannten.
Ran war einfach Chamamt, cool und lustig, ihn musste man einfach gern haben. Bei seinem jüngeren Bruder gestaltete sich das schon etwas schwieriger, da dieser gehässig und muffelig war, doch lernte man diesen besser kennen, musste man einfach seine loyale und versteckt liebevolle Art lieben. Auch sein Humor musste man erst begreifen lernen, doch wenn man dies tat, war er um einiges lustiger als sein älterer Bruder.
Ich liebte die beiden. Vielleicht nicht im romantischen Sinne, da dieser Platz schon belegt wurde, doch war ich mir sicher, dass wenn es Manjiro nicht geben würde, ich mir mit einen von ihnen mehr vorstellen konnte.
Aber die beiden wurden wahre Freunde für mich und sie waren auch die einzigen die von meiner Schwäche zu Manjiro wussten.
Bei denen ich es offen zugab.
Die Mädchen dachten es sich nur, wobei Yuzuha manchmal nicht locker ließ und immer wieder Mal nachfragte, ob da nicht doch mehr wäre, doch stritt ich es immer ab, da ich nicht wollte das es dann doch irgendwie zu Manjiro durchsickerte. Bei den Brüdern konnte ich mir doch sicher sein, dass sie es ihm nie verraten würden. Weshalb sie öfter Mal meine Schwärmerei zu dem blonden Anführer Toman's, anhören mussten. Sie beklagten sich jedoch nie. Gut, Rindou schon ab und zu, doch verstanden sie mich und sie würden nie gegen meinen Willen etwas einfädeln wollen, sowie meine Freundinnen, welchen so etwas zuzutrauen wäre. Ich wäre ihnen deshalb zwar nie böse, doch genau deshalb konnte und wollte ich ihnen nichts von meinen Gefühlen für Manjiro erzählen. Zu groß war die Angst, dass sie sich bei ihren Jungs verplappern oder sie eine Verkupplungsaktion starten würden.
Deshalb hielt ich einfach meinen Mund und missbraucht die Haitani Brüder, als kümmerkasten.

Als sie durch die Tür traten, blickten sie geradewegs zu mir, weshalb ich aus dem Sessel aufsprang und mich ihnen freudig in die Arme warf.
Die beiden fingen mich lachend auf und beglückwünschten mich.
"Na, warst du auf Kuschelkurs mit deinen liebsten?" ,flüsterte mir Ran ins Ohr, weshalb er sogleich einen Klaps von mir bekam.
"Ran... da ist gar nichts gelaufen, also sei leise" ,rügte ich ihn grinsend und leicht beschämt. Er fasste sich theatralisch an sein Herz.
"Ich war doch leise, Darling" ,verteidigte er sich, wobei sein Bruder nur die Augen verdrehte.
Ich fasste beide am Handgelenk und zog sie kurzerhand in die Küche, um ihnen etwas zu trinken anzubieten.
Draken kam zu uns herüber, als ich den beiden etwas einschänkte.
"Ran, Rindou" ,begrüßte er sie kurz und knapp, bevor er sich an den älteren wandte, "ihr seid hier auf unserem Territorium und..." ,begann er und gerade als ich mich einmischen wollte, hob er eine Hand in meine Richtung und beteuerte mir so, mich da raus zu halten, "ihr solltet Mikey nicht reitzen, ist das klar!?" ,drohte er ihm weiter, worauf ich wieder etwas sagen wollte, doch von Rindou durch eine Berührung am Arm und einen leichten beruhigenden Lächeln, aufgehalten wurde.
"Das heißt keinen Spaß für heute?" ,hakte Ran grinsend nach, worauf sich auch das Lächeln seines Bruders in ein dreckiges Grinsen verwandelte.
Oh, dass die beiden auch immer so provozieren müssten...
Draken bohrte seinen Finger in die Brust des älteren Haitani's.
"Wenn ihr Stress wollt, könnt ihr den gerne haben. Ein Wort reicht" ,meinte der Vize Tomans zu ihm, wobei er sich gefährlich nah dessen Gesicht nährte, um seine Botschaft zu unterstreichen.
"Ran" ,kam es bittend von mir, worauf dieser zu mir sah und sein Grinsen vom Gesicht wischte.
"Als würden wir deinen Geburtstag crushen, Darling" ,beschwichtigte er, sodass Draken noch einmal bedrohlich knurrte und sich dann zwei Becher einschänkte, wovon er einen - als er gegangen war, Manjiro reichte, welcher böse zu uns funkelte.
Ich schluckte und sah wieder zu den Brüdern, wovon der ältere mir gerade mein Geschenk reichte. Ich grinste breit und bedankte mich bei ihnen, bevor ich dieses zu den anderen stellte, welche ich dann morgen öffnen würde.
Meine Freundin traten zu uns und wir unterhielten uns lachend in der Küche.
"Also wer ist es denn jetzt? Ran, Rindou oder doch Mikey?" ,fragte mich Yuzuha leise. Ich atmte schnaufend aus und nahm einen Schluck aus meinen Becher.
"Gib es zu, du willst Mikey nur eifersüchtig machen oder?" ,hakte sie weiter nach, als ich ihre Frage - wie so oft, einfach ignorierte.
"Nein, will ich nicht" ,meinte ich leicht gereitzt zu ihr, sodass die anderen zu uns herüber sahen. Yuzuha hob skeptisch ihre Augenbrauen, weshalb ich sie am Arm zur Seite zog.
"Ich will nichts von Manjiro" ,log ich wie schon tausende Male zuvor.
"Klar und im Himmel ist Jahrmarkt" ,verteidigte sie ihre Meinung und es ärgerte mich tierisch, wie Recht sie hatte.
Ja, ich liebe Manjiro, aber ich will ihn nicht lieben...
Das macht alles kaputt...
Es gefährdet alles was wir haben...
Ich hasste es regelrecht, diese Gefühle für ihn zu haben. Sie machten mir Angst.
"Wirklich" ,beharrte ich weiter und sah sie ernst an.
"Ach ja? Und wenn willst du dann?" ,wollte sie wieder mit einen überlegenen Grinsen wissen.
"Ran" , behauptete ich einfach, damit sie Ruhe gab. Es war ja nicht so, als hätte ich nicht schon darüber nachgedacht etwas mit dem älteren Haitani anzufangen, nur damit ich von Manjiro loskam, doch fehlte immer das letzte bisschen Mut, diesen Schritt zu gehen.
Ich meine er sieht schon wahnsinnig gut aus, mit seinem langen dunklen Haar und den fliederfarbenden Augen...
Ich stand tierisch auf lange Haare, weshalb ich Manjiro damals auch bat sich diese wachsen zu lassen.
Was sich im nachhinein als eine sehr sehr dumme Idee erwies, da er dadurch noch viel besser aussah als ohnehin schon. Zwar stand ich auch auf große Typen, sowie Ran oder Shuji Hanma - meine Devise wahr, je größer desto besser, doch brauchte Manjiro dies gar nicht um attraktiv zu sein. Er war zwar nicht viel größer als ich, doch sah er so unverschämt gut aus, dass seine Größe gar nicht ins Gewicht fiel und wenn ich ehrlich wahr, passte seine Größe auch viel mehr zu mir, mit meinen ein Meter fünfundfünfzig.
Nein, nein...
Er passte gar nicht besser zu mir...
Schlag dir das aus dem Kopf, du dummes hormongesteuertes Huhn!

"Also wer will tanzen?" ,fragte ich in die Runde, um mich von meinen Gedanken abzulenken.
"Also, Rin meinte vorhin zu mir das er unbedingt wollte, dass du ihm das Tanzen beibringst" ,meinte Ran schelmisch grinsend, wobei sein Bruder sich an seinen Getränk verschluckte und schockiert "Was?" ,ausrief, weshalb sein Bruder, die Mädchen und ich zu Kichern begannen. Ich schnappte mir derweilen Rindou's Hand und zog diesen lachend hinter mir her.
Er sträubte sich zuerst ein wenig, doch dann ließ er sich doch einfach mitziehen. Ich legte ihn meine eine Hand auf die Schulter und die andere in Höhe seines Herzens und gab ihn damit klopfend den Takt vor. Mit leichten Druck, versuchte ich ihn in Bewegung zu versetzten und begann mich mit zu der Musik zu bewegen.
Ich zeigte ihn einige Bewegungen und zog ihn immer wieder zurück auf die Tanzfläche, wenn er sich vom Acker machen wollte. Sein Bruder und ich amüsierten uns kostlich über Rindou.
Irgendwann bemerkte ich Manjiro, welcher mit seiner Schwester tanzte.
"Hey Augen zu mir meine Schöne" ,meinte Ran, als er mein Gesicht wieder in seine Richtung drückte. Ich schmollte ein wenig, auch wenn ich wusste das er Recht hatte.
"Komm, ich weiß etwas was dir beim ablenken hilft" ,flüsterte Ran mir ins Ohr und bedeutete mir, ihm zu folgen. Einen kurzen Moment haderte ich mit mir, lief ihm schlussendlich jedoch hinterher. Er nahm meine Hand, als wir nach oben liefen und mein Herz schlug mit jeder Stufe die wir erklommen schneller. Rindou folgte uns, ließ uns jedoch alleine als wir durch eine Zimmertür traten.
Ich geriet leicht in Panik, was Ran anscheinend sofort bemerkte.
"Hey, wir tun nichts was du nicht möchtest" ,meinte er dann mit einen charmanten Grinsen zu mir, bei dem ich wieder Mal dachte, dass ich ihm verfallen würde, wenn ich Manjiro nicht hätte. Doch ich hatte ihn eigentlich nicht und das war der Knackpunkt. Der Grund weshalb ich Ran gefolgte, obwohl ich wusste das der ältere Haitani etwas in der Art vor hatte.
Es war auch nicht das erste Mal, dass er mir angeboten hatte mir über Manjiro hinweg zu helfen, doch es war das erste Mal das ich darauf einging. Auch wenn ich wusste, dass dies unmöglich war, versprühte Ran doch einen gewissen Reitz auf mich. Er hatte etwas an sich, dem man nur schwer wiederstehen konnte.
Ran zog mich zu einer der Sofas, von welchem hier mehrere wahllos herum standen und sicher für den ein oder anderen Quickie missbraucht wurden. Ich setze mich und wurde mit einen Mal wahnsinnig nervös.
Will das überhaupt?
Würde mir das wirklich über Manjiro hinweg helfen?
Ich war mir unsicher, doch gleichzeitig auch neugierig.
Noch nie zuvor hatte mich jemand geküsst. Nicht so, wie Ran es im diesen Augenblick vor hatte. Er rückte näher an mich heran und schob eine Hand in meine Locken, wobei er sein Gesicht den meinen nährte.
Ich presste die Augen zusammen und wartete, doch nichts geschah.
"Ahh... So geht das nicht" ,kam es dann von ihm, sodass ich die Augen wieder öffnete, "wenn du das nicht willst... Wenn du dich nicht drauf einlässt, wird das nichts Darling. Ich möchte mich nicht aufzwingen" ,meinte er dann weiter zu mir.
"Ich ähm... sorry" , erwiederte ich kleinlaut und schaute auf meine verkrampften Finger.
"Das muss dir nicht leid tun. Du musst dir nur sicher sein, ob du das hier willst. Ob ich dir helfen soll über den Zwerg hinweg zu kommen" ,kam es zunächst ernst und dann doch amüsiert von ihm.
"Ich weiß nicht" ,gab ich dann zu. Denn auch wenn ich ihn auf eine Art küssen wollte, so kam es mir dennoch nicht richtig vor.
"Gut dann beenden wir das hier" ,entschied der ältere Haitani dann, worauf er aufstehen wollte, doch hielt ich ihn am Handgelenk auf.
"Nein warte, ich... Ich will das" ,meinte ich dann zu ihm, obwohl ich mir dessen gar nicht so sicher war. Ich wollte wissen wie es sich anfühlte, geküsst zu werden und das nicht nur an meinen Handrücken üben.
Ja, das habe ich gemacht und ja, es war super peinlich, besonders als mein Bruder dann rein kam und mich fragte was zum Teufel ich da tat. Ich habe ihn dann mit einem Kissen beschmissen und ihn angebrüllt das er anzuklopfen hätte, worauf er meinte das wäre auch sein Zimmer und das ich solche Dinge lieber lassen sollte, da ich zu jung wäre überhaupt ans Küssen zu denken. Das ganze war mir so peinlich das ich ganz zwei Stunden meinen Bruder ignoriert hatte. Das war absoluter Rekord. Normalerweise schaffte ich es nichtmal zehn Minuten, bevor ich ihn wieder nerven musste.
Jedoch war ich mir auch wahnsinnig unsicher, ob ich dies wirklich mit Ran tun sollte.
Ja er sah gut aus.
Ja er war heiß.
Ja er war an mir interessiert.
Aber zum Teufel nein, ich liebte ihn nicht.
Ich liebte Manjiro.
Meinen Manjiro.
Meine süßen, lieben, witzigen, starken und herrischen Manjiro.
Ihn wollte ich küssen, aber ihn durfte ich nicht küssen. Niemals.
Das hatte ich mir selbst geschworen.
Nichts durfte sich zwischen unsere Freundschaft stellen.
Nicht Mal ich selbst.
Zu groß war meine Angst, ihn ganz zu verlieren.
Weshalb ich mich nun auch auf Ran einließ. Es hatte so oder so keinen Zweck. Manjiro und ich würden niemals ein Paar werden und warum es nicht mit den Haitani versuchen, dabei war es mir relativ gleich, ob mit den Älteren oder Jüngern. Beide mochte ich und beide fand ich attraktiv, also warum sich nicht darauf einlassen und sehen was draus wird. Vielleicht schaffte ich es doch, mich in wen anderes zu verlieben und dann wäre die Gefahr gebannt, dass ich meinen aller besten Freund verlieren könnte.

Als Ran's Lippen meine trafen, dachte ich nur das seine Lippen sehr weich waren. Ich glaubte zuvor das Lippen von Jungs rauer wären, doch bewies er mir das Gegenteil. Seine Hand schob er wieder in mein Haar, wobei er sich mit der anderen seine Zöpfe löste.
"Augen zu" ,befahl er an meine Lippen, da ich sie im Schreck über den plötzlichen Kuss - welchen ich nicht kommen sah, da ich viel zu tief in meine Gedanken versunken war, noch geöffnet hielt. Schnell schloss ich diese und versuchte mich auf den Kuss einzulassen. Meinen ersten Kuss.
Ohne Schmetterlinge.
Ohne Kribbeln.
Ohne Liebe.
Irgendwie erbärmlich, unspektakulär und traurig.
Ich hatte mir meinen ersten Kuss schöner erhofft.
Mit mehr Gefühl.
Mit mehr Herzrasen.
Mit mehr Manjiro.
Doch das war nunmal nicht möglich und damit musste ich mich abfinden. Der Kuss war er rational und ich dachte über Dinge nach, an welche man bei seinem ersten Kuss nicht denken sollte.
Zum Beispiel wo ich meinen Hände lassen sollte oder was ich jetzt mit seiner Zunge anfangen sollte, die sich in meinen Mund schob.
Ich realisierte zwar das Ran ein guter küsser war, doch war da einfach nicht mehr. Dennoch schob ich nun meine Hände in sein Haar, wie er es bei mir tat und lehnte mich gerade etwas zurück, als die Tür aufkrachte.
Ich schreckte zurück und sah dorthin in der Angst, dass meiner großer da Bruder stand, doch wenn ich dort erblickte, war noch viel schlimmer als mein Bruder.
Manjiro sah mich fassungslos an. Dahinter erschien direkt Draken, welcher mich mit dem selben Ausdruck betrachtete.
Lange. Sehr lange, sahen die beiden zu mir und ich saß dort wie paralysiert. Unfähig auch nur irgendeine Bewegung auszuführen, bis Ran sich zu Wort meldete.
"Besitzt du vielleicht die Freundlichkeit, die Tür bitte wieder zu schließen?" ,fragte er, die große Liebe meines Lebens, auf dessen Gesicht sich neben Schock auch reine Wut abzeichnete. Doch nach dessen Worten, drehte er sich um und lief in Draken rein, wo er wie erstarrt stehen blieb, bis dieser mir die Sicht nahm und mit einem verärgerten Laut die Tür mit Wucht zuschlug. Als hätte der Knall mich aus meiner Paralyse befreit, atmete ich erschrocken ein um eine Sekunde später loszuheulen.
"Schhhhh... Hey es ist besser so" ,versuchte Ran mich zu beruhigen, als er mich in seinen Arme zog und mir sanft über den Rücken strich.
Ich wusste das er Recht hatte. Es war besser so. Denn nur so konnte alles bleiben wie es war. Nur so waren wir davor geschützt unsere Beziehung zu zerstören. Wir durften uns nicht lieben. Nicht so. Niemals.

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