Kapitel 5
Durch ein alleiniges Treffen mit Elin konnte ich einige bedeutende Informationen für das Spiel sammeln. Anhand dieser Eindrücke über Kleinigkeiten über sie konnten die Aufgaben gestellt werden, Missionen, wie Dawson sie gerne nannte. Da fühlte es sich schnell wie in einem Videospiel an.
Landon notierte die bisherigen Punkte auf das Whiteboard. Darunter waren auch einige Aufgaben, die auf mich zukamen.
Ich würde zwei Punkte erhalten, wenn ich Elin dazu bringe, Käse zu essen. Das Doppelte würde dabei herausspringen, wenn es Fleisch wäre.
Grundsätzlich hörte es sich vielleicht nicht wie eine große Sache an, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass sie Veganerin war.
Dass ich einen Bonuspunkt erhielt, wenn ich sie nach ihren Schuldgefühlen beruhigen musste, wäre für mich eine Leichtigkeit. Besonders, wenn man meistens nur kleine Umarmungen schenkte und etwas Nettes sagte.
Das habe ich auch nach drei Tagen geschafft. Ich habe sogar 6 Punkte erhalten, weil ich dafür gesorgt habe, dass Elin Käse und Fleisch in Kombination aß. Dank der nicht so veganen Pizza, die ich bestellt hatte. Man versteht schon, worauf ich da anspiele.
Danach täuschte ich vor, dass ich meinen Fehler bedauerte, obwohl ich die Pizza absichtlich bestellt hatte. Das führte dazu, dass ich eine Weile abtauchen musste, um Reue zu zeigen. Tatsächlich hatte ich ein leichtes Schuldgefühl, weil Elin sehr nett war.
Und nun ja, so freundlich und nachsichtig, wie sie war, kontaktierte sie mich auf unaufhörlicher Weise. Es ging sogar so weit, dass sich Elin für ihr Interesse bei mir entschuldigte.
Um ehrlich zu sein, konnte ich nicht begreifen, was sie an mir fand.
Dennoch traf ich sie wieder, was blieb mir denn anderes übrig.
Elin war die typische neue Studentin. Sie war voller Energie, wissbegierig und auf der Suche nach Spaß. Möglicherweise war ich früher auch mal so, aber nach all der Zeit und der anstrengenden Arbeit, suchte ich nach etwas Neuem, das mir den gleichen Kick verschaffte.
Na ja, zumindest wurde ich gut unterhalten, denn nach verschiedenen Gesprächen konnte ich Elin dazu bringen, über das Thema Tattoos zu sprechen.
Irgendwie kam dann eins zum anderen und schon wettete Dawson aus Witz darauf, dass ich 6 Punkte erhielt, wenn ich in dem Tattoostudio, wo ich Teilzeit arbeitete, eine Nummer mit meiner Spielfigur schob.
Bis dahin sollte ich Elin noch an mich gewöhnen müssen, was dazu führte, dass sie mir für 8 Punkte in einer Seitengasse einen geblasen hat. Es war definitiv nicht ihr erstes Mal, dass ich mich deswegen schlecht fühlte. Seltsamerweise machte mich das aber stutzig, warum sie so zungenfertig war. Sie hätte es auch mit irgendeinem anderen Typen aus ihrer Vorlesung tun können, also warum suchte sie ausgerechnet mich aus, statt über die ganze Zeit, ihre Kommilitonen kennenzulernen. Mein Schwanz war genau wie das eines anderen.
Schon merkwürdig, wenn man gründlich darüber nachdachte.
Zumindest kam es mir bei der Punktemachung gelegen. Genauso wie die Tatsache, dass sie nach drei Wochen vor dem Tattoostudio stand. Ich hatte angenommen, dass sie lernte, aber ob sie ihren universitären Verpflichtungen nachging, war mir teilweise gleichgültig. Ich war im Punkterausch. Ein euphorischer Zustand, in dem es Zahlen regnete.
Der Laden war leer, da es mitten in der Nacht war und die meisten Kunden ein Tattoo wollten, während es später Nachmittag war. Viele gingen davon aus, dass die Künstler zu dieser Zeit wacher wären und weniger Fehler machen würden. Mir war das im Grunde schnuppe, ich konnte den Laden dann früher schließen.
Da Elin aber da war, konnte ich nicht abhauen. Mein Instinkt erinnerte mich an Dawsons Mission, deswegen wählte ich seine Nummer under dem Tresen und schaltete auf stumm.
Ich roch wie ein Bluthund die Chance, Punkte abzusahnen. Eine hohe Summe kam mir gelegen.
»Elin, ich habe nicht mit dir gerechnet? Wie kommt es dazu? Möchtest du etwa ein Tattoo?«, sagte ich zwinkernd und mit einem verführerischen Grinsen zu ihr.
Ich spürte, wie mein Handy vibrierte, und schielte auf das Display.
Landon: 2 Punkte, wenn du sie tätowierst
Collin: 1 Punkt mehr, wenn du das Motiv aussuchst
Dawson: 2 Punkte mehr, wenn du auswählst, wohin es kommt
Elin schloss lächelnd die Ladentür hinter sich. Die Glocke daran bimmelte. Im Wartebereich griff sie nach einer Zeitschrift und ließ sich leicht schwankend auf eine schwarze Ledercouch sinken. Ihre Finger blätterten nur langsam in dem Magazin rum.
»Gibt es etwas, was du für mich stechen kannst?«, fragte sie und warf einen Blick auf mich. Ihre Augen wirkten etwas trüb. Sie hatte definitiv etwas getrunken, was bei ihrer Ernährungsweise nicht gut ankam. Manchmal vergaß sie nämlich, sich eine Paprika in den Mund zu stecken.
»Wahrscheinlich solltest du dir mehr Gedanken machen. Ich möchte nicht, dass du es bereust oder dass ein Unfall passiert, so wie beim letzten Essen«, erinnerte ich sie leicht verlegen. Ich baute darauf auf, verletzt zu wirken, weil durch meine vermeintliche Leichtsinnigkeit ihr Schaden zugefügt wurde.
Elin stand auf und näherte sich langsam dem Tresen. Ihre Finger glitten über das schwarz lackierte Holz, an dem Aufkleber klebten. Dann legte sie ihre Hand auf einige Musterbeispiele von Tattoos, die offen aufgelegt waren, da ich sie aus Langeweile neu angeordnet hatte.
Ihre Finger fanden nicht viel später meine und streichelten mich.
»Vielleicht könntest du dir etwas einfallen lassen. Ich wollte schon immer ein Tattoo haben, wusste aber nie, was«, kicherte sie etwas genuschelt, weil ihr Kopf schräg lag. Sie versuchte zu flirten, stellte sich jedoch oft tollpatschig an. Und genau das war einer der Punkte, die seltsam waren. Sie konnte nicht flirten, blies meinen Schwanz aber wie eine teure Stripperin.
Wenigstens schenkte sie mir in dieser und vielen anderen Angelegenheiten ihr Vertrauen. Das kam mir zugute.
Baby, ich bin dein schlimmster Albtraum. Du solltest einem bösen Jungen wie mir nicht so leichtfertig vertrauen.
»Tja, der Laden schließt gleich. Ich könnte dir noch etwas Kleines machen oder ich schließ ab, und du siehst dich in Ruhe um und, suchst dir etwas für eine andere Gelegenheit aus.«
Ich konnte sie schlecht bedrängen, um die Punkte zu erhalten. Das wäre zu offensichtlich gewesen und sie hätte mir misstraut. Wir haben uns nach dreieinhalb Wochen erst kennengelernt und konnte es nicht riskieren, ein falsches Wort zu sagen. Meine Zunge wollte sich aber wie eine Nutte an das meistbietende Wort verkaufen.
»Kann man nicht auch so abschließen?«, wollte sie von mir wissen und mir war sofort klar, dass es hier nicht um ein Tattoo ging. Sie war geil.
Collin: Alter, sie will eine Nummer mit dir schieben 🤯
Dawson: Die Braut ist scharf auf deinen 🍆🥵
Landon: 7 Punkte, wenn du im Laden Sex mit ihr hast. 10 Punkte, wenn du sie danach wahllos tätowierst
Dawson: Alter, du haust hier voll die Punkte raus 🤬
Dawson: Scheiß drauf
Dawson: 12 Punkte, wenn du die Videoüberwachung mitnimmst. Ein Porno mit dem Darsteller Reez - das sieht man auch nicht alle Tage
Collin: Verdammt, hast du ein Kondom? Willst ja kein 👶🏻
Landon: 15 Punkte, wenn du es ihr ohne Kondom besorgst
Dawson: OMG 📣💥
Verdammt, das sind enorm viele Punkte. Aber scheiße, ich möchte keine Kinder in diese abgefuckte Welt von mir setzen. Die Videoüberwachung hingegen... wäre möglich.
»Wieso gehst du nicht schon einmal nach hinten?«
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