Kapitel 3: Götter?
„Hera ist die Göttin der Familie und der Ehe. Ihre heilige Blume ist der Lotus und das heilige Tier der Pfau. Ein weiters Seelentier der Hera ist die Kuh, sie steht für Mütterlichkeit, Sanftmut und Ruhe...", wieder einmal war es am Abend, als Sally der kleinen Estelle vorlas. Als Percy diese Sätze hörte, konnte er sich nicht mehr einkriegen vor Lachen. Diese Beschreibung passt unglaublich Gut, Hera hatte wirklich einen Kuharsch. Und Sanftmut? Von wegen!
Doch in diesem Moment war Percy überhaupt nicht zum Lachen zu Mute. Diese Erinnerung ließ ihn eine solch scharfsinnige und ebenso gewagte Theorie aufstellen, zu der sonst nur Annebeth gekommen wäre. Ein Zufall war es gewiss nicht, dass ein Haufen Dünnschitt rumlag, es lief schließlich nicht alle Tage eine Kuh durch Manhattan.
Doch könnte es wirklich sein? Würden die Götter solch eine Tat begehen?
Je mehr Percy nachdachte, desto wahrscheinlicher kam es ihm vor. Der Rat der Zwölf hätte bestimmt einen neuen Grund, eine so egoistische Tat zu begehen. Es sei bestimmt mal wieder für die Sicherheit der Welt, auch wenn es in Wahrheit mal wieder nur um sie selbst ging.
Doch was hätten Hera von dem Tod seiner Mutter oder seiner Schwester? Seine Familie könnte nie eine Fliege was zu Leide tun können.
Was würde Poseidon davon halte, Percy glaubte nicht, dass sein Vater so was erlauben würde. Auch wenn er ebenfalls ein Gott war, ignorant war er keinesfalls.
Für all seine Fragen würde er nur an einen Ort Antworten finden.
Mit schweren Schritten ging Percy durch Manhattan. Der strömende Regen prasselte auf ihn nieder und durchnässte seine Kleidung. Fürs Trockenbleiben hatte Percy nicht die nötige Kraft, eigentlich genoss er das kalte Wasser. Es war, als würde die Stadt mit ihm weinen.
Die Pfützen standen auf den Boden wie kleine Seen, spiegelten den kalten, kahlen Himmel und die trüben Augen Percys. Seine Haare klebten in Strähnen auf seiner Stirn, seine Haut wirkte blass ung kränklich. Doch die Menschen schritten in raschen Zügen vorbei, keiner achtete auf den gebrochenen Jungen, der völlig erstarrt sein Spiegelbild betrachtete.
Vor ihm erhob sich das Empire State Building, bei seiner Größe fühlte sich Percy kleiner als je zuvor. Als würden die Götter klarstellen wollen, dass sie über allen stehen.
Percy schluckte einmal und betrat mit eiserner Entschlossenheit das Gebäude. Zielstrebig gig Percy auf den nur zu bekannten Sicherheitsmann zu, mit entschlossener Stimme sagte er: „600. Etage, bitte!"
Der Mann nickte nur und ließ Percy vorbei.
Mit einem Bing öffnete sich die Tür zum Olymp.
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