Kapitel 27: Was letztendlich bleibt

Annabeth suchte sich ein Weg durch die Menge, zu den Jungen rennend, den sie noch immer liebte. Dieser lag auf den Boden, Blut aus einer Wunde am Herzen dringend, regungslos. Seine Augen geschlossen, den Mund leicht offen lag er neben dem ebenso leblosen Gott, das Gesicht mit Blut beschmiert aber dennoch lächelnd.
Endlich war sie angekommen, sank auf die Knie. Eine Hand umfasste sein Gesicht, die andere versuchte verzweifelt, die Blutung zu stoppen.
"Hey...Algenhirn? Bitte tu mir das nicht an, nicht auch noch!", flüsterte sie, doch sein Körper war bereits kalt und sein Herz still.
Herzzerreißend schluchzte sie auf, legte ihren Blonden Schopf auf dessen Brust.
"Das...das ist nicht fair! Wir wollten noch so vieles tun! Was ist mit unserer Reise nach Europa? Du...du wolltest mir nach Norwegen, mir die Polarlichter zeigen! Du hasst gesagt, wir könnten dort für Bob hallo sagen! Du...", ihre Stimme wurde leiser, bis es nur noch ein Hauchen war, "du hasst es versprochen..."
Annabeth legte ihr Stirn auf Percy's, atmete seinen Duft ein, da auch dieser bereit verschwand. Ein Duft aus salzigen Meerbriesen, der stets in ihrer Nase kitzelte.
"Bitte passe gut auf ihn auf"
Sie schreckte hoch, sah wie sich die Wunde wieder langsam schloss, hörte wieder das lebendige pulsieren seines Herzen.
"Ich halte meine Versprechen", flüsterte Percy schwach, fiel darauf in tiefe Ohnmacht.

***

Als der Sohn des Poseidon endlich erwachte, schreckt er auf und wäre dabei fast gegen Annabeth gestoßen, die sich nachdenklich über ihn beugte.
"Du bist endlich wach", stellte sie ungläubig und erleichtert fest.
"Wie lange war ich weg?" Percy rieb sich kurz die Augen und streckte sich. Er blickte in die sanften Gesichtszüge seiner Prinzessin, die ihn schmunzelnd musterte.
"Du sabberst im Schlaf...es waren zwei Tage", ergänzte sie noch.
Auch Percy musste grinsen über den Satz, der so viele Erinnerungen hervorhob. So vieles war anders seit damals, alles war anders. Seine Züge wurden wieder ernst, als er an ihren Verrat dachte, daran, dass sie ihn ausliefern wollte.
"Ich verzeihe dir, aber warum hasst du das getan?", fragte er.
Die Blondhaarig runzelte verwirrt die Stirn, nicht im Wissen, was gemeint war. Dann verstand sie und schüttelte traurig den Kopf.
"Du...du, oh Algenhirn..."
Der Schwarzhaarige schnaubte.
"Es...ja es tut mit Leid, Perce! Ich hatte einen Plan, ich wollte dir nur helfen! Hera, ihr Lügen, ich musste die Wahrheit von dir hören. Sie sagten mir, sie wollten nur reden, dich in einem gerechten Prozess stellen. Es war naiv von mir es ihnen zu glauben, aber bitte glaube mir nur eins: ich würde mich nie gegen dich stellen!",
Der Seeprinz schloss die Augen, überfordert von diesem Geständnis, zurückgeworfen in das Vergangene. Annabeth, wie sie flehte, dass er ihr doch zuhören möge, ihre Verzweiflung, weil er nichts wissen wollte. Wie sie nach ihm gesucht hatte, ihn nie aufgeben wollte. Jetzt machte alles Sinn.
Sich noch mehr Schuldig fühlend vergrub er sein Gesicht in den Händen, sagte:"Ich hätte dir einfach zuhören müssen? Warum habe ich nicht hören wollen? Am Ende ist es doch meine Schuld! Allein meine! Wie viele sind gestorben? Ich...Oh bei den Göttern, ich habe Chiron getötet! Wie?! Ich..."
Sein Atem ging schnell und flach, er hatte totale Panik. Er merkte erneut, wie seine Augen feucht wurden.
"Mom, Paul, Estelle, was sie jetzt wohl von mir denken? Die Götter, wie werden sie mich bestrafen?", er schüttelte den Kopf, "Nein, ich habe jede Strafe verdient, ich bin Schuldig, ein Mörder, ein..."
Annabeth unterbrach ihn, indem sie ihre Lippen auf seine drückte. Überrascht blieb Percy erst regungslos, stimmte aber kurz darauf ein.
Die Blonde hatte dieses Gefühl so sehr vermisst, das Kribbeln in ihrer Haut, die Stromschläge die durch ihren Körper jagten. Ihre Lippen passten perfekt zueinander, ergänzten sich zu einem Ganzen. Zufrieden murmelte sie, endlich waren sie wieder vereint. Nur für diesen Moment, bis all die geschehenen Taten sie wieder trennten. Am Ende des Tages waren sie noch meilenweit voneinander entfernt.
Keuchend nach Luft schnappend lösten sich beide wieder, sich tief in die Augen schauend.
"Algenhirn, es wird alles gut. Wie alle werden lernen, dir zu verzeihen, so wie ich auch. Es wird nicht alles sofort beim Altem sein, dafür musst du arbeiten. Doch der erste Schritt ist, dir selbst zu verzeihen, erst dann werden es alle anderen es können. Es wird nich einfach, aber es lohnt sich, versprochen", sie lächelte ihn an, "und auch ich halte meine Versprechen".
Percy, immer noch nicht ganz überzeugt, blickte zu Boden: "Aber was bleibt mir bis dahin?"
"Hoffnung Perce, Hoffnungen. Die Hoffnung bleibt immer"

Letztes Kapitel aber wie versprochen gibt es noch ein Epilog. Erwartet ihn morgen oder übermorgen ÚwÙ

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top