Kapitel 21: Als ich zerbrach
Percy's kalten Augen begegnete dem Sturmgrau Annabeth's. Wieder war es der Kummer in ihr, der ihn in den Wahnsinn trieb. Eng schmiegte er sich an Moros, welcher demonstrativ einen Arm um seine Schulter legte.
Hämisch grinsend sagte er: "Er ist mein!"
Wortlos starrte das Mädchen ihn an, nicht wissend, welche Gottheit ihr gegenüber trat. Unglauben spiegelte sich in ihren Augen wieder, sie hatte realisiert, wer sich hinter der Maske verborgen hatte.
"Tristan...du warst Tristan! Du...du warst die ganze Zeit hier! Wir haben..."
Schlagartig unterbrach der Schwarzhaarige sie, aus Angst, sie könnte verraten, was er getrieben hatte: "Du musst dir nichts drauf einbilden, Tochter der Athene! Leicht warst du zu manipulieren, hasst mich direkt zu Chiron geführt! Nur wegen deiner kindischen Vorstellung der Liebe, obwohl dich keiner liebt!"
Jedes Wort, dass Percy sprach, tat ihm weh, so verdammt weh. Es war als würde er ihren Schmerz spüren, das nagen an ihrem Herzen. Gott, er war so ein schrecklicher Mensch, was für ein Spiel spielte er hier? Er brach ihr das Herz, um sich in der Liebe zum Gott bestätigt zu fühlen, gleichzeitig machte er ihr Hoffnung, zeigte ihr, dass sie immer noch seins war.
Stumm bat er sie um Verzeihung, sie, sein Herz und seine Seele.
Langsam atmete der Sohn des Poseidon durch, als er begann zu zittern. Er musste sich konzentrieren, darf nicht schwach werden, blickte in das Gesicht, welches er so sehr liebte: Moros sah ihn besorgt an, das Zittern bemerkt habend.
"Geht es dir gut? Wenn es wegen ihr ist", er warf Annabeth einen zornigen Blick zu, "Ich bring sie um!"
Hastig schüttelte Percy den Kopf, zwang sich zu einem Lächeln und sagte: "Mir geht es gut, du bist schließlich bei mir! Außerdem soll sie ruhig zusehen, was sie angerichtet hat!"
Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen des Weißhaarigen, es schien, als hätte er etwas erwidern wollen, bevor er von der Blonden unterbrochen wurde.
"Was ich angerichtet habe? Du hasst doch uns alle Verraten! Weißt du, wie viele Sorgen wir uns gemacht haben?! Wir wussten nicht mal ob du lebst! Und jetzt wünschte ich, du wärst Tod!"
Diese Worte trafen Percy wie ein Schlag nach dem anderen, ließen ihn rot sehen vor Zorn.
"Natürlich ist das deine Schuld! Hättest du mich nicht damals an die Götter ausgeliefert, wäre das alles nie passiert! Ich wollte zu dir zurückkehren, Annabeth, ich wollte dich umso mehr beschützen, weil ich sie nicht beschützen könnten! Und dir fällt nichts besseres ein, mir in den Rücken zu fallen? Du wünschst dir, ich wäre Tod? Ja, das wünsche ich mir auch!"
"Oh Percy, ich...", setzte Annabeth traurig an, doch dieser ließ ihr keine Zeit zum Ausreden.
"Und die Anderen machen sich sorgen?! Von wegen! Keiner von ihnen hat nach mir gesucht, Keiner! Erkläre mir mal, was sie alle dann in Camp Jupiter suchen! Wieso ist keiner hier, jetzt in diesem Moment?!"
Weit in de Ferne ging ein Wassertank in die Luft, explodierte mit einem Ohrenbetäubenden krach. Percy sah zu Moros, welcher ihn Fassungslos und verletzt ansah und schon bereute er seine Worte. Sanft nahm er dessen Hand und drückte sie leicht.
"Und dann traf ich ihn, er hat meine Scherben zusammengesetzt, als ich zerbrochen war, er hat verstanden und mich bei allem unterstützt, er hatte keine Angst mit mir zu fallen, egal wie schmerzhaft der Aufprall sein würde. Ich habe jemand gefunden, der mich so sehr liebt, wie ich dich geliebt hatte, Annabeth. Er vertraut mir, nach all dem was ihm widerfahren ist und deswegen liebe ich ihn, weil er mich niemals hintergehen würde, nicht so wie du... Denn Liebe ist Loyalität!"
Obwohl die Rede an Annabeth ging, schweiften seine Augen nach und nach zum Gott, bist Meergrün auf Violett traf.
Der Weißhaarige schluckte, nicht in der Lage, einen vollständigen Satz zu bilden. Ein Funken Reue breitete sich in seiner Brust aus, der ebenso schnell verschwand, wie er gekommen war.
"Bitte hasse mich nicht, Perseus".
Da Percy nicht wusste, was er denn genau meinte, ging er nicht weiter drauf ein und blickte triumphierend zu Annabeth. Er konnte sehen, wie verletzt sie war, er sah es an ihren zusammengepressten Lippen, eine Geste, die sie vollführte, wenn sie stark bleiben wollte. Zum ersten Mal empfand er Freude darüber, sie genau so verletzen zu können wie er sie verletzt hatte. Er hatte ihr seine Meinung gesagt und er fühlte sich endlich gelöster, er hatte das Gefühl, sich Moros nun ganz hingeben zu können.
Wie Menschen sich manchmal irrten...
"Ich glaube es ist an der Zeit, ihnen unsere Stärke zu zeigen, denkst du nicht?, raunte Percy den Gott zu.
Dieser nickte und schnippte mit den Finger, Chiron's Leiche herbeizaubernd.
Gekonnt ignorierte er die Schreie der verblieben Camper, ganz auf Percy konzentriert. Vorsichtig legte er seine Hand auf dessen Stirn, zog langsam eine seiner Erinnerungen heraus und richtete diese auf den toten Zentaur.
"Verzeih mir, Perseus", damit fügte er schnell seine eigene Vergangenheit ein, ein Bild von einem Jungen mit kupferroten Haaren.
Omg was ist passiert?
Was hat Moros getan?
Wer ist der Junge aus seiner Vergangenheit?
Habt ihr sowas kommen sehen?
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