Kapitel 19: Wie tief du gefallen bist
Percy ging mit Annabeth den Weg zu Chiron's Hütte hinauf, stillschweigend über den Vorfall letzte Nacht. Nachdem der Sohn des Poseidon entschieden hatte, vorerst die Athene Hütte zu verlassen, um Annabeth den nötigen Freiraum zu geben, war er alleine zur Arena gegangen, um seinen Frust hinauszulassen. Er hatte sich entschieden, für die Person entschieden, bei der er bleiben wollte.
Moros hatte für ihn sein Herz riskiert, nun ist es Zeit, etwas zurückzugeben.
Auch Annabeth schien das Vergangene leugnen zu wollen, ihr bedrückendes Schweigen nach zu Urteil. Nicht, dass Percy sich beschweren wollte.
Zu seiner Missgunst jedoch und auch wenn der Schwarzhaarige noch so schnell ginge, um dieser peinlichen Situationen zu entkommen, konnte Annabeth nicht lange den Mund halten, die Kinder der Weisheit hatten schließlich immer etwas zu sagen.
"Tristan...das letzte Nacht, ich...ich habe ein Freund", ihre Stimme bebte.
Dies traf Percy wie ein Schlag, ihm stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Annabeth konnte nicht ihn meinen, konnte ihn nicht als ihrs bezeichnen, wagen würde sie es nicht. Keiner wäre so unverschämt.
Einmal atmete er durch, vielleicht war nicht mal er gemeint? Bestimmt hatte sie auch jemand anders gefunden, jemand, der sie liebte und dessen Herz frei war, auch wenn er selbst nicht dran glaubte.
Das Mädchen jedoch schien seien Reaktion falsch gedeutet zu haben und wisperte ein leises : "Sorry"
"Nein...natürlich. Wie...wie ist er denn so?"
Percy wollte sich in Gesicht schlagen, nachdem ihm die Frage rausgerutscht war, keine gute Idee war es, egal ob er nun die Person ihrer Worte war oder nicht.
Annabeth sah ihn mit todtraurigen Augen an.
"Um ehrlich zu sein weiß ich nicht mal, ob er mich noch liebt. Ich habe einen Fehler gemacht, wegen mir ist er jetzt irgendwo da Draußen, ob tot oder lebendig. Er...er hat gesagt, er würde mich hassen".
"Dann ist er ein Idiot!"
Nein, das war nicht das, was Percy sagen wollte, aber dieses Augen, sie wurden immer ganz matt, wenn sie traurig waren. Schon wieder wollte er sie in die Arme nehmen, sie sanft hin und her wiegen wie der Ozean die Schiffe auf weiter See. Genau so wollte er sie in die Freiheit tragen.
Doch das Mädchen räusperte sich, die Hände des Blonden wieder gefährlich nah.
"Nein", sagte sie eindringlich, "Bitte fass mich nicht an! Wir sind da!"
Percy blinzelte ein paar Mal, nickte anschließend schnell und murmelte eine leise Entschuldigung. Eine Erkenntnis traf ihn, Gänsehäute erregend wie kaltes Wasser: Annabeth war immer noch jemanden Treu, glaubte an die Loyalität, die die Person stets predigte und doch war dieser weitergezogen, mit tiefen Hass zurückblickend auf alles Vergangene. Und genau er war dieser Jemand.
Doch würde sie ihn noch lieben, würde sie verstehen, wenn sie ihn so sah?
Nein, gewiss nicht, niemand konnte das, bis auf Moros. Der Gott hatte ebenfalls seine Familie verloren, nur hatte er niemanden gehabt, der ihn auffing, so tief war er gefallen.
Andere Paare sprachen davon, zusammen zu fliegen und sie flogen in die Unendlichkeit. Doch für Percy gab es kein Fliegen, nicht mehr. Es ging nur noch darum, mit wem er fiel und mit wem die Landung am sanftesten sein würde, wer nach dem Fall noch warten würde.
Er würde nicht In das wirbelnde Sturmgrau fallen.
Entschlossen schloss er die Augen, nur um sie wieder zu öffnen und den Morien in die Augen zu sehen.
"Annabeth, ich würde gerne allein mit Chiron sprechen".
Mit jedem Schritt, jedem Atemzug, die er sich dem Zentaur nährte, setzte er sich mehr und mehr übe die blauen Schicksalsfäden hinweg, trampelte sie nieder und alles was dazu gehörte. Sein Leben verlief nicht mehr nach Planung, sollte nicht mehr von den Göttern bestimmt werden, nur er war sein Herr.
Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür und schritt in die Vernichtung der jetzt bekannten Welt.
Chiron stand am Fester, Sonnenlicht durchflutet sein gepflegtes Fell. Langsam drehte er sich um, bis beide Angesichts zu Angesicht standen.
"Ein Kind der Athene also, welch Ironie...", murmelte das Pferdewesen leise.
Percy, der die Worte überhört hatte, zog Springflut, dessen scharfe Schneide das Licht spiegelte und tödlich glänzte.
"Bereit zu sterben, alter Mann?"
Dieser lächelte nur traurig.
"Percy, wie tief bist du gefallen?"
Das Kapitel war heute etwas kürzer, aber wisst ihr eigentlich, wie schwierig es ist, jeden Tag ein Kapitel zu schreiben? XD Ist ja meine Entscheidung, dass ich sie fertig kriegen will. Aber wir nähern uns dem Finale...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top