Mind
Ich nahm den letzen kratzenden Zug meiner Zigarette und beobachtete angewidert die Menschen die an mir vorbei laufen.
Ich hasse sie. Alle
Jeden einzelnen. Ich hasse mich genauso, aber was soll ich groß dagegen machen?
Ich entsorgte meine Kippe umweltfreundlich, der Natur zur Liebe. Danach sehe ich mich nochmal kurz um, ehe ich den Nachhauseweg antrete.
Der Mond war kaum zusehen da er grade erst aufgegangen ist, den ich kurz betrachtet hatte. Menschen sind wie Sterne einfach nur Lügen, Lügen die wir uns schön reden, da wir es sonst nicht verkraften könnten. Genauso wie die Liebe...
Ich streichte kurz durch meine kurzen grünen Haare, da sich mein blau schon ausgewaschen hatte und ich zu faul bin es nachzufärben.
Ich mustere ein Paar, die sich verliebt ansahen. Mit Schmerzen in meinem Herzen schüttle ich den Kopf
"Hört auf" ertönt leise meine kratzige jungenhafte Stimme, zumindest für ein Mädchen wie mich. Die beiden musterten mich verwirrt ehe der junge Mann aufsteht und mich wütendt ansieht
"Du hast uns nichts zu sagen" Seine bedrohliche Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken und seine schwarzhaarige Freundin mustert das belustigt.
"Sorry, ihr tut mir nur weh" meinte ich gefühlskalt zu ihm und will weitergehen, aber der anscheined gut trainierte Typ, zog mich an meinen kurzen Haaren zurück, weswegen sich Tränen in meine Augen trieben.
"Wo sollen wir dir weh tuen? Wir machen doch gar nichts?" meint er sichtilich angepisst und ich versuche seinem Griff zu entfliehen.
"Lass das, Harry" ertönt die belustigte Stimme seiner Freundin, weswegen ebengenannter seinen Griff löst.
"Du tust ihr noch weh" sie kichert leise und ich spüre ihren brennenden Blick auf mir. Ich begann weg zu rennen, weinend.
Ich hasse die beiden
Ich hasse meine Tränen
Ich hasse alles
Schluchzend kam ich bei mir zu Hause an. Zitternd schließe ich die Tür auf bis ich angetippt wurde ich much erschrocken umdrehe.
"Ist alles ok bei ihnen?" Die ruhige Stimme meines Nachbars beruhigte mich etwas.
"Jaja klar alles gut, danke der Nachfrage Herr... ehm" murmelte ich etwas rot, da mir sein Name nicht einfallen will und gehe die Treppen hastig hoch zum dritten Stock, in der meine und seine Wohnung liegt.
"Roth, mein Nachname ist Roth" meinte er belustigt und folgt mir hinauf. Seine schweren Schritte auf der hölzernen Treppe beunruhigen mich etwas, weswegen ich noch mehr zittere und die ganze Zeit das Schlüsselloch verfehle.
Ich hasse es wenn ich in Panik verfalle.
Ich spüre eine Hand an Meiner, die ich deswegen geschockt wegschlage und Herr Roth genauso geschockt ansehe.
"Fassen sie mich nie wieder an. Nie wieder!" schreie ich verzweifelt und übersteuere dabei ein wenig.
"Jetzt kommen sie runter" meinte er ruhig. Er wollte mir nur helfen. Er wollte mir nur helfen. Er wollte nur helfen...
Mein schneller Atem beruhigt sich langsam wieder und ich entschuldige mich kurz leise und gebrechlich bei ihm, ehe ich die Tür aufschließe und sie hinter mir wieder zuschlage.
Ich schmiss mich auf mein Bett und spürte die Tränen in das Kissen sickern.
Fuck ich hab schon ewig nicht mehr geweint. Ich hätte einfach nicht hinsehen sollen... Ich hätte zuhause bleiben sollen...
Die nächsten Tage vergingen schnell, aus den Tagen wurden Wochen und aus den Wochen zwei Monate...
Zwei Monate hatte ich mich nun eingeschlossen, natürlich war ich einkaufen und so. Will ja schließlich nicht verhungern und starrte aus meinem Fenster um die Menschen zu beobachten. Mein Chef hatte mich gekündigt und Freunde hab ich sowiso keine, das wäre auch der dümmste Fehler welche zu haben... Ich sag ja Menschen sind wie Sterne.
Ich stand auf und holte meine Post von meinem Briefkasten nur um wieder Rechnungen vorzufinden, da diese fällig sind weswegen ich dort mal anrufe und das mit denne abkläre...
Nach dem ellenlangen Telefonat setz ich mich wieder aufs Fensterbrett und starre raus. Meine Eltern haben mich zwar geliebt, jetzt sind sie aber tod und ich hab alles geerbt. Dummköpfe... sind betrunken Auto gefahren. Deswegen mangelt es mir auch nich an Geld, weil meine Eltern ziemlich erfolgreich waren.
Ich mag aber mein Leben in meiner kleinen Wohnung, wo niemand rein kann, mehr.
Ich reagiere empfindļich auf das, was man als Liebe bezeichnet.
Ich weiß nicht was es ist, ich kann es nicht spüren oder definieren.
Ich vermisse und sorge mich nur, ich bin nicht wichtig für irgendwen und niemand is mir wichtig. Nicht mehr.
Es gab mal jemanden, aber es schmerzt zu sehr. Ich will nicht dran denken.
Unbewusst hatte ich alte Wunden aufgekratzt und mustere das Blut was mein Bein entlangläuft. Es beruhigt mich irgendwie...
So wie immer...
Wie die dunkelrote Flüssigkeit langsam durch die feinen Härchen bahnt und eine rote Linie hinterlässt...
Wunderschön.
Schmerzhaft wurde ich daran erinnert wie die Zeit mit ihr war, auch wenn es nur im Internet sattgefunden hatte. Ich hatte sie zwar auch mal besucht, aber irgendwie ging der Kontakt verloren.
Ich spürte die warmen Tränen an meiner Wange und strich sie weg.
Ich seufzte leise und wünschte ich könnte sie wieder sehen.
Aber sie ist zu weit weg, unerreichbar für mich.
Ich stand auf und tappste mit meinem blutendem Bein zum Kühlschrank, ehe ich mir eine Tafel Vollmilchschokolade herraus nahm.
Ich verschlang sie nach und nach, während ich den alten Chat mit ihr durch ging und traurig seufzte.
Seit dem sie weg ist hasse ich alles.
Alles ist so grau und leer geworden.
Wie als hätte jemand die zeit zurück gedreht.
Und mich in meiner persönlichen Hölle stehen gelassen.
Ich strich über das bild auf meinem Handy und seufzte traurig, während ich ihr Gesicht musterte.
Ich hoffe sie hat jetzt ein viel besseres Leben.
Ich hoffe sie hat mich nicht umsonst wegeschmissen.
Ich wäre immer für sie dagewesen.
Und bin es immernoch...
Der angenehme Soundtrack eines Spiels klang in meinen Ohren während ich ein Seil zusammen flechtete.
Ich hatte ein haufen Post-It's geschrieben, über sie wie sehr ich sie vermisse und hab sie überall aufgehängt. Das letzte was fehlt war ich. Den ich war ertrunken in meinen Gedanken.
Keine paar Tage später las die Frau, die so weit entfernt war, im Internet zufällig einen Artikel über eine junge Frau, in Stuttgart, das sich das Leben nahm.
In der ganzen Wohnung verteilt, fand man Post-It's, die die junge Frau wohl selber verfasst hatte. Sie scheinen alle auf eine Person hinzuweisen, die von ihr vermisst scheint.
Die Frau musste nicht mehr weiter lesen, denn sie wusste wem die gekürtzen Namen gehören.
Sie brach in Tränen aus und klammerte sich an ihren Freund, der mit der Situation nicht klar zu kommen scheint. Doch sie wusste das sie jemanden wichtiges verloren hatte, auch wenn sie wegen einem kleinem Schreibfehler, keinen Kontakt mehr gehabt haben.
Und sie wusste das sie ihre Freundin irgendwann wieder in der Hölle traf, wo sie nur auf sie wartete.
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1124 Wörter Möp
Hoffe das war ganz oke so bin nich so zufrieden damit
Aber ich existiere noch jay
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