Bob merkte, wie er rot wurde. Er konnte ja nicht sagen, dass er gestern so durcheinander gewesen war, dass er mitten in der Nacht bis nach Pacific Grove gefahren war, wo er doch Peter hatte ausrichten lassen, dass er wegen angeblicher Magenschmerzen die Party verlassen hatte.

„War da mal zum Fotos machen. Fürs Archiv", log er die beiden an.
„Super, dann können wir uns ja mal die Gegebenheiten vor Ort direkt ansehen", stieg Justus sofort ein. „Wo hast du die Fotos?"
„Die Fotos...", druckste Bob und ärgerte sich über die wenig ausgereifte Notlüge. „Die Fotos sind noch nicht entwickelt", sagte er schnell.

„Entwickelt?" fragte Peter unglaubwürdig. „Wer benutzt denn heute noch analoge Kameras?", sagte er abschätzig.
„Ich tue das gelegentlich. Aber dafür braucht es künstlerisches Talent und Sorgfalt, mit dem nicht jeder gesegnet ist", grinste er nun frech zu Peter hinüber, der ein ums andere Mal schon Bilder zerstört hatte, weil er, ohne anzuklopfen, in die Dunkelkammer gestürmt war. Peter wollte gerade etwas entgegnen, als Justus dazwischen ging.
„Das führt doch zu nichts, Kollegen. Bob, was kannst du uns zu Lovers Point und den Höhlen sagen?", fragte er entwaffnend.

„Ich war vor ein paar Tagen kurz dort, wo die Polizei den Ausgang vom Banktunnel zum Strand wieder versperrt hat. Der Ausgang ist am Lovers Point, wo tagsüber die ganzen Pärchen den Eingang versperren. Nachts sind die Höhlen wie gesagt überflutet. Die Tunnel in Seaside, durch die wir damals gekommen sind und in denen der Drachen unterwegs war, wurden kurz nach dem geplanten Banküberfall mit schweren Eisengittern versperrt. Außerdem gab es in den vergangenen Jahren in dieser Region zwei stärkere Erdbeben, die zu Verschüttungen geführt haben könnten.

Ob die Tunnel betroffen sind und ob man von Seaside aus noch bis nach Pacific Grove gelangt, kann ich euch nicht sagen, da sich nach dem Verschluss der Höhlen keiner mehr um diese gekümmert hat. Der Tresorraum wurde wieder zugemauert", endete er seine Recherchen, die er bereits vor ein paar Monaten eher zufällig angestellt hatte, als sie wegen eines anderen Falls in der Nähe von Seaside ermittelt hatten. Damals war ihm auch der Fall ‚Unheimlicher Drache' wieder ins Gedächtnis gekommen.

Justus war sofort Feuer und Flamme. „Ich finde, wir sollten uns das einmal vor Ort genau umsehen und Ermittlungen anstellen. Bob, du fährst mit Peter zu den Höhlen in Seaside und prüfst, ob ihr da weiterkommt. Ich versuche Inspektor Cotta zu den Ermittlungen der Polizei zu befragen. Danach komme ich zu euch nach Pacific Grove und versuche in den Tresorraum zu kommen, um mich umzusehen. Irgendwie müssen die Verbrecher ja reingekommen sein", schlug Justus vor.

„Aber nicht mehr heute", sagte Peter und reckte sich. „Ich bin zu müde und fertig, wegen gestern", ergänzte er.
„Stimmt ja, eure Party", fiel Justus ein. Es gab einen Moment der Stille. „Wie war's?", fragte Justus schließlich mehr aus Höflichkeit als aus echtem Interesse.

„Ja Peter, erzähl doch mal", sagte Bob betont naiv. Er wollte zu gerne wissen, wie er die Situation auf der Party gestern wahrgenommen hatte. Immerhin hatte er sich bis jetzt noch nicht einmal bei Bob für seine Rettung bedankt.
Peter war ein wenig verlegen, dass auf einmal beide Augenpaare auf ihn gerichtet waren. Er wusste nicht so recht, wo er starten sollte. Dann sagte er schließlich nicht ohne ein bisschen Stolz: „Also, als ich mich von meinem beinahe Tod erholt hatte, war es dann doch noch ein lustiger Abend."

„Bitte?" Justus konnte kaum fassen, was Peter gerade gesagt hatte. „Beinahe Tod?", wiederholte er ungläubig. Bob ging betont lässig zum kleinen Kühlschrank und nahm sich die letzte Cola heraus. Mit einem Zischen öffnete er sie.
„Hat Bob denn nichts erzählt, als ich noch nicht da war?", fragte Peter verwirrt und sah Bob an. Der nahm einen tiefen Schluck von seiner Cola und antwortete nicht. Er wollte Peter noch ein bisschen zappeln lassen.
„Nein!", antwortete Justus stattdessen fast schon beleidigt. „Kann mir bitte einmal jemand erzählen, was hier los ist?"!