24 | Fahrt ins Planet Evil
Gut gelaunt und gestärkt stand Bob vor seinem Kleiderschrank und überlegte, was er anziehen sollte. Sicherlich hätten es auch normale Jeans und T-Shirt getan, aber er wollte heute Abend gut aussehen. Vielleicht konnte er ja Peter beim Tanzen etwas näherkommen, wenn Kelly gerade nicht da war oder falls sie früher los musste.
Er musste schon den ganzen Tag immer wieder daran denken, wie gerne er Peter für sich haben würde. Er stellte sich vor, wie er mit Peter tanzte, ihre Körper nah beieinander, seine Hände an Peters Oberkörper, Peter Hände an seiner Hüfte. Wie sie sich ansehen würden. Ein Lächeln, ein Augenaufschlag, ein Kuss? Bobs Herz pochte schon bei dem Gedanken daran, es könnte tatsächlich irgendwann einmal passieren. Er war nun schon eine Weile in seinen besten Freund verliebt und wusste nicht, wie lange er dieses Geheimnis noch für sich behalten konnte.
Auch wenn es relativ unwahrscheinlich war, dass er heute mit Peter tanzen würde, so brauchte Bob irgendeinen Strohhalm, an den er sich klammern konnte, um nicht verrückt zu werden. Peter würde so bald nicht mit Kelly schlafen, was Bob beruhigend fand. Auch, wenn sie wollten, sicherlich andere Wege finden würden, miteinander Spaß zu haben.
Bob schüttelte sich. In seinem Kopf waren kurz Bilder von Peter und Kelly aufgetaucht, die eindeutig nicht jugendfrei waren.
Bob sah wieder in den Kleiderschrank und holte ein blaues, kurzärmliges Hemd heraus, das er mit einer verwaschenen, hellen Jeans und seinen liebsten Chucks kombinierte. Seine Haare waren frisch gewaschen und ein paar Locken fielen ihm ab und zu ins Gesicht. Er fand sich heute gar nicht so unattraktiv und immerhin hatte die Pizzabotin auch mit ihm geflirtet.
Als er auf sein Handy sah, bemerkte er, dass Peter schon geschrieben hatte. Bob griff nach seinem Portemonnaie, steckte sein Handy in die Hosentasche und lief dann nach unten. Er griff noch schnell nach seinem Schlüssel und verließ das Haus.
Peters Wagen stand schon an der Straße. Bob sah, dass Kelly vorne saß, also stieg er nach hinten und quetschte sich auf den engen Notsitz.
„Hallo ihr beiden!", sagte er gut gelaunt. Selbst Kelly halbherziges ‚Hallo' konnte ihm die Laune nicht verderben.
„Hast du Justus noch erreichen können?", fragte Bob, als Peter losgefahren war. Peter schaute Bob kurz im Rückspiegel an.
„Er hat bei Caroline nichts herausgefunden. Sie hat um 19 Uhr das Haus verlassen, um sich mit einer Freundin zu treffen und Inspektor Cotta war erst gegen 22 Uhr zuhause. In dieser Zeit muss jemand die Katze entführt haben."
„Gab es Einbruchsspuren oder andere Hinweise?", fragte Bob interessiert nach.
„Just meinte, das Schlüsselloch sei angekratzt gewesen. Ansonsten gab es keine Auffälligkeiten. Die Nachbarn haben auch nichts gesehen."
Also auch nichts Neues, wie bei ihnen. „Ihr wollt jetzt aber nicht den ganzen Abend den Fall diskutieren, oder?", mischte sich Kelly ein.
„Wo ist Buddy heute Abend? Passt deine Mutter auf ihn auf?", überging Bob die Frage.
„Ja, genau. Sie liebt ihn. Auch wenn sie immer gegen ein Haustier war, will sie ihn nun nicht wieder hergeben", strahlte Peter.
Bob grinste zurück, denn er freue sich sehr für Peter, der sich schon immer einen Hund gewünscht hatte. Wenn auch ursprünglich einen etwas Größeren.
„Ihr wisst aber schon, dass ihr ihn eigentlich bei der Polizei melden solltet?", wandte Kelly ein. „Auch wenn er kein Halsband trug, kann er von irgendwo weggelaufen sein."
„Er war doch aber ganz allein am Strand und wenn jemand zugelassen hat, dass er dort rumstreunt und nicht auf ihn aufgepasst hat, war derjenige auch kein guter Besitzer", sagte Peter bestimmt. Er konnte Unrecht an Tieren noch nie ausstehen.
„Und was ist mit Bubbles?", wandte Kelly ein. „Wenn der Entführer sie ohne Halsband irgendwo freilässt und sie nicht mehr nach Hause findet? Was würde Cotta dazu sagen, wenn er wüsste, dass jemand seine Bubbles aufgenommen hat, ohne vorher Nachforschungen anzustellen, wem die Katze gehört? Ihr seid doch die Detektive", argumentierte sie und Bob konnte nicht umhin anzuerkennen, dass sie einen Punkt hatte.
„Aber Buddy ist so glücklich bei uns", setzte Peter dagegen, obwohl er wusste, dass Kelly Recht hatte.
„Bob, sag du ihm bitte, dass ich recht habe!", bat Kelly und drehte sich zu Bob um.
Bob zögerte, denn er wollte sich nicht auf die eine oder andere Seite schlagen. Stimmte er Kelly zu, würde Peter auf ihn wütend sein. Stimmte er Peter zu, wusste er, dass es nicht richtig war.
„Ich hab grade gar nicht richtig zugehört", log Bob und war froh, dass weiter vorne bereits die Lichter der Disko aufgetaucht waren. Kelly war sichtlich enttäuscht von Bobs Zurückhaltung und Peter war beleidigt, dass Kelly ihm Buddy nicht zu gönnen schien. Die letzten Minuten legten sie schweigend zurück.
‚Na, das kann ja ein Abend werden', dachte Bob.
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