Erklärung, bitte?


Perspektive: Katsuki Bakugo

Als ich mich von Todoroki abwandte, fühlt es sich an als würde mir jemand in den Magen boxen.
Was war das? Etwa Eifersucht? Nein, als ob ich - Katsuki Bakugo - eifersüchtig wäre, auf wen auch? Izuku? Sicherlich nicht.
Es war Wut, reine Wut...Oder?

Ich ging gerade Wegs ins Wohnheim und stampfte in mein Zimmer, da klingelte mein Handy.
Ich griff sofort danach, auch wenn wir uns gerade gestritten haben, so hoffte ich insgeheim dennoch, das Shoto sich noch einmal meldete.
›Hey, Katsuki! Herr Aizawa hat uns den restlichen Tag freigegeben, wo steckst du?‹, brüllte mir die bekannte Stimme des Rothaarigen ins Ohr.
›Ich bin müde‹, murmelte ich ins Handy und lag auf. Tch, dachte ich. Ihr könnt mich alle Mal.

Ich legte mich auf mein Bett und schloss die Augen, ich brauchte Zeit um mich zu beruhigen.
Ich wachte auf, als ich schmerzhaft auf dem Boden krachte.
›VERDAMMTE SCHEIßE!!!‹, brüllte ich.
Es ist noch hell draußen, ich bin scheinbar eingeschlafen und vom Bett gefallen.
›Wo ist mein verkacktes Handy? Ich muss Shoto anru...ach fuck‹, schimpfte ich, als mir einfiel, dass wir uns gestritten haben, oder auch ich mich gestritten habe... Ich kniete mich vor das Bett und fuchtelte darin rum, bis ich mein Handy in der Hand hielt. Als ich auf die Uhr schaute, war es bereits *7:43Uhr*.
›FUCK, ICH HAB DURCHGEPENNT!‹, mit diesem Satz sprang ich auf und schnappte mir meine Sachen, der Gedanke an Shoto verschwand für einen Augenblick.
Bis ich den Flur der Yuei betrat.
Ich sollte mich einfach entschuldigen, er kennt mich, er wird keine weiteren Fragen stellen...

Perspektive: Shoto Todoroki

Die Theoriestunden vergingen heute nur sehr langsam. Den fehlenden Stoff von gestern mussten wir heute auch nacharbeiten. Herrn Aizawa ist sehr streng, was das anging und wir haben wirklich gedacht, er schenkt uns die Zeit.

Mein Blick wanderte immer wieder hinüber zu Katsuki, der sich heute verdächtig ruhig verhielt.
Er hatte sich entschuldigt, deshalb dachte ich, es wäre alles wieder gut. Dass er jetzt so unglaublich ruhig ist verwundert mich, kein Blick, kein Spruch, nicht einmal ein Deku-Nerd Kommentar.
Erwartete er eine Entschuldigung von mir, weil ich ihm nichts von dem Kinobesuch erzählt habe? Aber Izuku hat ihn doch noch eingeladen...

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich unaufmerksam wurde.
›Todoroki?‹, sprach die Stimme inzwischen genervt meinen Namen, er schien mich bereits mehrmals angesprochen zu haben. Ich blinzelte mehrmals, als ich in die rot überzogenen Augen meines Lehrers blickte.
›Entschuldigen Sie, Herrn Aizawa‹, sagte ich sicher und spürte sämtliche Blicke auf mir ruhen.
Meine Augen durchsuchten den Raum, bis sie sich in einem roten Augenpaar wiederfanden.
Ein paar Sekunden schauten wir uns tief in die Augen, bis der Blonde sich wieder nach vorne richtete.

Die restliche Zeit bis zur Mittagspause verging ohne weitere Vorkommnisse und ich schaffte es auch mich weiter auf den Unterricht zu konzentrieren.
In der Mittagspause saß ich wie üblich bei Izuku, Tenya, Tsuyu und Ochako am Tisch. Eigentlich wollte ich das Gespräch mit Katsuki suchen, aber bisher konnte ich ihn nicht sehen.
Da ich keinen großen Hunger hatte, aß ich ein paar Happen meiner Soba und entschuldigte mich dann bei den anderen um noch nach Katsuki zu suchen, er musste ja irgendwo sein.

Die anderen schienen sich dabei nichts zu denken, als ich meinte, dass ich noch an die Luft möchte und so begab ich mich auf die Suche nach dem Explosionshelden.

Ich konnte ihn weder im Essensaal noch auf dem Hof entdecken, wo sowohl Eijiro als auch Denki saßen.
Also gab ich meine Suche auf und machte mich auf den Weg ins Klassenzimmer, es war zwar noch etwas Zeit, aber ich wusste nicht, wo Katsuki sich sonst noch aufhalten könnte.

Den Blick auf dem Boden gerichtet betrat ich das Klassenzimmer, schaute auch auf dem Weg zu meinem Platz nicht hoch.
Ich wählte wie jeden Tag den Gang zwischen Katsukis und meiner Sitzreihe, einfach aus Gewohnheit.
Jedoch hielt mich jemand auf dem Weg zu meinem Platz auf, indem er mich am Arm packte.
›Hiergeblieben, Halb/Halb! Bin ich unsichtbar, oder was?‹, brummte der Blonde, etwas erschrocken blickte ich zur Seite, als unsere Blicke sich trafen. Er schaute etwas grimmig, typisch Katsuki Bakugo.
›Ich, nein...Ich habe dich nicht bemerkt. Entschuldige.‹ meinte ich mit ruhigem Ton.
Sein Blick wurde sanfter je länger wir uns ansahen.
›Katsuki...‹, fing ich an und konnte sehen, wie er seine Stirn wieder runzelte.
›Das mit gestern tut mir leid. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was genau dich so sauer werden lassen hat. Aber ich wollte dich nicht ausschließen. Ich habe es einfach vergessen, liegt wohl am Stress. Ich-‹, ratterte ich meine Entschuldigung runter, da mir so etwas nicht gut lag, wurde aber unterbrochen.

Ich spürte weiche Lippen die sich bestimmend und fordernd auf meine drückten. Im ersten Moment geschockt ließ ich mich auf den Kuss ein, bis Katsuki ihn wieder unterbrach.
Für einen Moment vergaßen wir, dass wir uns immer noch im Schulgebäude befanden und keiner hier wusste, dass wir... Wir wussten ja nicht einmal selbst was wir sind.
›Passt schon, Icyhot‹, winkte er ab. Wir standen immer noch sehr nah beieinander, ich musterte sein Gesicht. Im Gegensatz zu mir, dessen Wangen schon eine leichte Röte angenommen hatten, konnte er selbst mit solchen Situationen cool umgehen. Ich hatte mich bisher nicht daran gewöhnt, dass wir uns so nah kommen, bis jetzt haben wir das auch außerhalb der Wohnräume vermieden.
Jetzt hatte mich dieser Kuss aber so aus der Bahn geworfen, dass ich beschloss ihn nicht noch einmal auf den gestrigen Vorfall anzusprechen.
Er sagt, es passt, also wird das schon stimmen.

Ich konnte Schritte auf dem Flur hören und auch Kacchan sah aus, als hätte er die anderen wahrgenommen. Als er daraufhin meinen Arm losließ ging ich ohne ein weiteres Wort zu meinem Platz.

Die Klasse füllte sich wieder.
Herr Aizawa sah aus als würde er gleich an Ort und Stelle einschlafen.
›Hier, verteilt bitte diese Blätter...‹, gab er im müden Ton von sich und hielt einen Stapel Arbeitsblätter hoch. Tenya wollte gerade aufstehen, da schnappte sich Katsuki den Stapel.
›Bleib sitzen, Brillenschlange‹, gab er abwertend von sich.
Ich zog die Augenbraue hoch als ich Katsuki ansah, der Aoyama gerade ein Blatt vor die Nase klatschte.
Mein Blick wandte sich zu Tenya, der angespannt auf sein Arbeitsblatt wartete, er sah nicht sonderlich glücklich damit aus, dass er die Blätter nicht austeilen konnte.
Als der Blonde, den ich stets im Auge behielt, vor mir stand, grinste er mich an und flüsterte kaum hörbar.
›Nach der Stunde bei mir‹, er verteilte die restlichen Blätter, als er an Midoriya vorbeilief, schnaufte er allerdings nur einmal und setzte sich.

Ich konnte Izukus Nervosität bis hierher spüren, als er Katsuki ansprach.
›Ähm...Kacchan, du...du hast mir kein Arbeitsblatt gegeben‹, stammelte dieser.
›NERV MICH NICHT, SCHEIßNERD‹, schrie der Größere und im selben Moment flogen alle restlichen Arbeitsblätter in Richtung Izuku.
Zähne knirschend drehte sich Katsuki wieder nach vorne und der Grünhaarige saß mit weit geöffneten Augen da.

Als wir alle an unseren Blättern arbeiteten, fiel mir Katsukis freches Grinsen wieder ein. Nach der Stunde bei ihm, der Gedanke endlich wieder etwas Zeit mit ihm allein zu verbringen erfreute mich, allerdings bemerkte ich immer mehr, wie sehr mich dieser Junge ablenkte. Konzentration, Todoroki.

Ich habe es tatsächlich geschafft mich die restliche Zeit auf die Aufgaben zu konzentrieren, dadurch verging die Zeit auch wesentlich schneller, als noch vor der Mittagspause.
Nach der Schulstunde war Katsuki der Erste, der die Klasse verließ. Bevor ich zu ihm ging, legte ich noch meine Sachen in meinem eigenen Zimmer ab und zog mir etwas Frisches an. Die warmen Tage machten mir trotz meiner Quirk ziemlich zu schaffen.

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