Badespaß, oder so ähnlich
Perspektive: Katsuki Bakugo
›Bakubro, alles cool?‹, fragte mich die Stachelbirne und verlangsamte ihre Schritte um neben mir herzulaufen.
Mit den Händen in den Hosentaschen schliff ich mich hinter den anderen her.
›Tch. Ich hab auf die Scheiße hier keinen Bock, man‹ motzte ich und trat dabei genervt einen Stein weg.
›Das wird bestimmt lustig, Kumpel! Ich bin froh, das du mitkommst‹, grinste Kirishima. Ich muss zugeben, er ist weniger nervig als die anderen.
›Geht mir jemand auf den Sack, bei Gott, ich schwöre...DER FINDET SICH AUF DEM GRUND DES BESCHISSENEN SEES WIEDER!‹, brüllte ich. Die anderen drehten sich zu uns um, auch Shoto.
›WAS GLOTZT IHR SO?! ICH BRING EUCH ALLE UM‹, schrie ich. Jetzt glotzten auch sämtliche anderen Menschen...
›HABT IHR 'N PROBLEM, DANN SEID IHR DIE NÄCHSTEN!?‹, brüllte ich ein paar Schüler an, die an der Ampel standen und zu mir herüberschauten. Diese drehten sich panisch wieder Richtung Straße.
›Baku, ist okay man...‹, sagte Kirishima und legte seine Hand auf meine Schulter.
Die anderen wandten ihren Blick wieder von mir ab und gingen weiter. Abgesehen von Shoto, dessen Blick aber nicht direkt auf mir, sondern auf Eijiros Hand lag. Die immer noch auf meiner Schulter ruhte. Er blieb stehen, bis Eijiro und ich aufgeholt hatten. Er lief nun neben mir.
›EY KAMINARI! SCHAU MAL DA DRÜBEN!‹, schrie der Rothaarige auf einmal in die Gruppe vor uns und rannte los.
Da waren es nur noch wir zwei, dachte ich mir.
›Du hast wirklich keine Lust darauf etwas mit uns zu unternehmen, was?‹, seine Frage klang schon fast ironisch.
›Tch, gut erkannt‹ antworte ich spöttisch und vergrub meine Hände wieder in den Hosentaschen. Ich schaute ihn nicht an, aber ich spürte seinen ausdruckslosen Blick auf mir ruhen. Meine Antwort überraschte ihn nicht.
Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, liefen wir weiter.
Endlich angekommen breiteten alle ihre Handtücher aus. Obwohl wir als Klasse hierher gegangen sind, bildeten sich sofort mehrere Grüppchen.
Die Truppe rund um Deku und dem Mondgesicht, welcher sich auch Shoto anschloss, hatte sich etwas weiter entfernt hingesetzt.
›Wofür bin ich überhaupt mitgekommen...‹, murmelte ich genervt.
›Na um Spaß zu haben, Katsuki!‹, meinte Kirishima, als er seinen Arm um mich legte.
Ich bemerkte, das Todorokis Blick schon wieder auf uns lag...Störte er sich an dem Körperkontakt von der Stachelbirne und mir?
Ich lachte mir innerlich ins Fäustchen.
›Spaß?...Ja, da hast, du recht‹ sprach ich entschlossen, befreite mich aus seinem Griff und zog mir mein T-Shirt aus.
›SO WILL ICH DAS SEHEN, BRO!‹, freute sich Kirishima und riss sich im Handumdrehen sein eigenes vom Leib. Shoto drehte sich daraufhin zu den anderen.
Kirishima, Sero und Kaminari hatten sich für Wasserball entschieden. Mina, Kyoka und Momo schlossen sich ihnen ebenfalls an, nachdem Sie aus den Umkleidekabinen gekommen waren.
Nach etwa einer halben Stunde waren alle beschäftigt.
Mit Ausnahme von Deku und Shoto, die beide auf ihren Handtüchern saßen, und mir.
Shoto saß mit dem Rücken in meine Richtung.
›Pass mal auf, Icyhot... Ich lass mich sicherlich nicht gegen meinen Willen mitschleppen, um mich dann ignorieren zu lassen‹, knurrte ich. Gut, das mich keiner hören konnte.
Ich stand auf und ging gezielt auf die Beiden zu.
›Ey Scheißnerd! Wir spielen ein Spiel!‹, kam es wenig freundlich von mir. Ich ignorierte Shoto, der mich mit einem fragenden Blick über seine Schulter ansah. Er ahnte wahrscheinlich, dass ich etwas im Schilde führte.
›O...Okay Kacchan‹ willigte der Grünhaarige ein.
›Was für ein Spiel?‹, hakte Todoroki nach, er versuchte herauszufinden, was ich vorhabe.
›Hahnenkampf...Sagt euch das was?‹, hob ich fragend die Braue.
Beide bejahten meine Frage, dann kam etwas womit ich nicht gerechnet habe.
›Ich nehme Izuku auf die Schultern, okay?‹, er wandte sich dem Nerd zu.
Ist das gerade sein scheiß Ernst? Ich biss mir auf die Unterlippe.
›Ai!‹, bestätigte dieser breit grinsend. Alles klar Icyhot, das kann ich auch, dachte ich mir.
›OIII EIJIRO, WIR SPIELEN EIN SPIEL, KOMM RAN!‹, brüllte ich einmal über den Platz.
Der Rothaarige, der gerade aus dem Wasser kam, ließ mich mit einem „Daumen hoch" wissen, das er gleich rüberkommen würde.
Mein Blick fiel auf Shoto, der mich von oben bis unten wachsam musterte. ANGEBISSEN ICYHOT, jubelte ich in Gedanken triumphierend.
Als wir das Spiel starteten, saß Deku auf Todorokis Schultern und Kirishima auf meinen.
Das Mondgesicht hatte sich bereiterklärt die Schiedsrichterin zu spielen. Man könnte auch sagen, sie hat sich aufgedrängt...
›Gib alles, Izuku!‹, motivierte Shoto den Kleineren. Dieser ballte angespornt die Fäuste.
›VERKACK DAS NICHT, STACHELBIRNE!‹, motzte ich zu dem Jungen auf meinen Schultern und packte ihn kräftig an den Oberschenkeln. Da war er wieder. Shotos Blick auf meinen Händen. Ich wusste es, es störte ihn. Ich fühlte mich in diesem Moment überlegen.
Uraraka gab das Startsignal und die beiden Oberen versuchten den jeweils anderen von den Schultern der Unteren zu schubsen.
Natürlich war Kirishima dem Nerd haushoch überlegen. Er besiegte ihn insgesamt 6 Runden lang.
›Shoto, lass uns tauschen!‹, meinte der Grünhaarige und blickte nach unten.
›Schaffst du das denn?‹, fragte dieser verunsichert. Deku nickte und wir ließen die beiden von unseren Schultern.
›Dann tauschen wir auch!‹, kam es von Kirishima und mir gleichzeitig.
Wir gaben uns ein Highfive. Das ist meine Chance! Jetzt gibt es Rache...
Einen kurzen Augenblick später saß Todoroki auf den Schultern Dekus. Er konnte immerhin noch gerade stehen.
Kirishima packte mich mit einem Ruck an den Hüften und hob mich auf seine Schultern. Ich sah wie das Mondgesicht bei dem Anblick errötete.
›ALTER! ICH BIN DOCH KEIN WEIB‹ motzte ich und schlug dem Rothaarigen ein paar Mal auf den Schädel.
›Sooooooorry!‹, maulte dieser und hielt sich die Hände schützend über seinen Kopf.
Nach dieser peinlichen Situation fiel der Startschuss. Obwohl es nicht so gedacht war, passte die peinliche Aktion von Eijiro in meinen Plan. Shoto schien es nicht gefallen zu haben, das dieser mich so anfasst. Keine Sorge Baby, ich mach es wieder gut. Ich biss mir auf die Unterlippe. Showtime!
Als wir mit der ersten Runde begonnen hatten, konzentrierte sich der kühle Held auf meine Arme. Ich jedoch versuchte mein Glück an seinem - ich muss zugeben arschgeilen - Oberkörper. Meine Hände wanderten über seine Brust... Als er mich auf einmal geschockt ansah.
Oh, hat es etwa „Klick" gemacht? Das ging schnell. Ich schaute ihm direkt in die Augen, grinste provokativ.
›Katsuki...‹, kam es belehrend von ihm.
Er hatte keine Chance zu fliehen ohne sich erklären zu müssen, oder uns auffliegen zu lassen. Also nutze ich weiter meine Chance. Meine Hände fuhren um seine Taille und ich zog uns näher zueinander. Die anderen Beiden waren so damit beschäftigt uns richtig festzuhalten, dass sie nicht mitbekamen was hier oben vor sich ging.
Das Mondgesicht hatte sich derweil in ein Gespräch verwickeln lassen. Sieht nicht gut für dich aus Icyhot...
Wir waren inzwischen nur noch einige wenige Zentimeter voneinander entfernt. Mein Gesicht näherte sich seinem und ich konnte sehen, wie sich seine Augen weiteten... Er rechnete mit einem Kuss. Aber so leicht machte ich es mir nicht. Als ich an ihm vorbeizog konnte ich sehen, wie er die Augen schloss. Hoffnung oder Angst?
Ich befand mich mit meinem Gesicht direkt neben seinem Ohr. Meine Hände lagen immer noch in seiner Taille.
›Du siehst unfassbar heiß aus...‹, flüsterte ich kaum hörbar.
Ich spürte, wie es ihm kalt den Rücken runterlief.
Im nächsten Augenblick jedoch machte es einmal laut „Platsch", ich beförderte den Größeren mit einem Ruck rückwärts von Midoriyas Schultern.
›Juuuuuungs! Wir müssen langsam los!‹, wir blickten alle zu Mina, die wild mit den Armen rumfuchtelte.
Shoto, der gerade wieder aufgetaucht war, begab sich ohne weitere Worte oder Blicke aus dem Wasser. Deku folgte ihm.
Ich ließ mich ebenfalls rückwärts von Eijiros Schultern ins Wasser fallen. Anschließend machten wir uns auch auf den Weg zu unseren Handtüchern.
Auf dem Rückweg sprachen Shoto und ich kein Wort miteinander, er lief wieder an vorderster Front bei dem Nerd. Während ich wieder als Letzter und mit einigen Metern Abstand hinterher trottete.
Im Wohnheim angekommen gingen alle sofort auf ihre Zimmer um zu duschen, außer mir.
Selbst wenn Todoroki bereits sauer auf mich sein sollte, fertig war ich mit ihm noch nicht.
Als ich sicher sein konnte, dass alle auf ihren Zimmern sind, begab ich mich zu Shotos Zimmertür. Ich klopfte.
Einige Sekunden später öffnete sich seine Tür, er musterte mich. Sagte aber kein Wort.
Ich drückte mich durch den Spalt der geöffneten Tür und schloss diese hinter mir ohne hinzusehen. Mein Blick lag auf seinem Gesicht. Ich versuchte eine Stimmung herauszulesen, aber es gelang mir nicht.
›Was gibt es?‹, fragte mein Gegenüber.
›Was es gibt?! Willst du mich verarschen, Baka?‹, fragte ich höhnisch.
›Ich dachte, du würdest den Abend noch mit Kirishima verbringen‹ meinte Shoto und ich spürte, dass er versuchte das so unauffällig wie möglich zu betonen.
›Wieso? Wolltest du noch zum Scheißnerd?‹, gab ich provokant zurück.
Wir sahen uns beide an ohne eine Miene zu verziehen . Spielte er mein Spiel mit oder war er wirklich eifersüchtig?
›Du wolltest mich heute provozieren, oder Katsuki?‹, sein Blick wurde fragend, ließ aber nicht von mir ab.
›Tch, Blitzmerker‹ sagte ich und gab ein kurzes, spöttisches Lachen von mir.
Ich konnte sehen, wie sein Blick nachdenklich wurde... Aber so ganz scheint er noch nicht dahinter gekommen zu sein.
›Bloß langsam, auf dem Flur wird nicht gerannt‹ witzelte ich, weil er eine Behauptung aufgestellt hatte, die er nicht weiter begründen konnte. Selbst wenn er wollte, hätte er zugeben müssen eifersüchtig gewesen zu sein.
›Wie meinst Du das?‹, runzelte er leicht die Stirn. Ich winkte ab.
›Schon gut. Witze erklären macht sie kaputt...‹
Typisch Todoroki, dachte ich mir.
›Das war die Rache. Die Rache dafür, dass du unsere Zweisamkeit unterbrochen hast, mich an diesen beschissenen See geschleppt hast, mich dann ignoriert hast UND DICH ZU ALLEM ÜBERFLUSS VON DIESEM SCHEIß DRECKSDEKU ANFASSEN LASSEN HAST!‹, schrie ich ihn zum Schluss meines Satzes nur noch an.
Shotos nachdenklicher Blick blieb, er runzelte die Stirn und blinzelte merklich oft.
Er schien den ganzen Tag noch einmal abzuspielen.
›Tut mir leid‹ sagte er im ruhigen Ton und fiel mir im gleichen Moment in die Arme. Ich konnte seinen Herzschlag spüren.
›Wir haben alle gemerkt, dass du eigentlich keinen Bock hast mit uns an den See zu gehen. Ich wollte dich aber dabei haben Katsuki...‹
Ich unterbrach ihn ›um mich zu ignorieren...‹.
›Nein...‹, sagte er kleinlaut und verstärkte seinen Griff.
›Als du meintest, ich hätte recht mit dieser Annahme, hat es mich verletzt...‹, er hielt kurz inne.
›Also wollte ich dich nicht weiter nerven, ich weiß, dass ich dich indirekt dazu gedrängt habe mitzukommen‹ erklärte er.
Ich lachte.
›Wie Begriffsstutzig kann man eigentlich sein?‹, fragte ich während ich ihn von mir weg drückte, damit ich sein Gesicht sehen konnte.
›Wie meinst du das?‹, kam seine zu erwartende Gegenfrage.
›Es ging dabei nicht um dich. Ich wollte einfach meine Zeit, unsere Zeit nicht mit diesen Idioten verbringen‹, ich verdrehte dabei die Augen.
›Aber wo wir gerade dabei sind, Icyhot. Weshalb sollte ich meinen Abend mit Eijiro verbringen wollen?‹, ich musterte ihn bei dieser Frage aufmerksam, zog eine Braue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Er versuchte meinen Blicken auszuweichen und starrte auf seine Füße.
›Ihr wirkt sehr vertraut miteinander...‹, flüsterte er förmlich, dennoch verstand ich ihn ohne Probleme.
›Wir sind wie Brüder, Shoto‹ mein Gesicht entgleiste etwas, meine Arme fielen wieder seitlich neben meinen Körper. Ich habe es provoziert, ich hab genau gewusst, was ich hier mache. Jedoch hab ich mir keine Gedanken darum gemacht, wen ich hier mit hineinziehe.
Ich konnte sehen, wie Shoto sich auf die Unterlippe biss.
›Fuck Icyhot! Es tut mir leid‹ brach es kaum hörbar aus mir heraus.
Ich griff mit einer Hand nach seinem Shirt und zog ihn näher an mich heran. Meine andere Hand strich sanft über seine leicht glühende Wange. Sie lag jetzt fast in seinem Nacken, als ich mit dem Daumen über sein Ohrläppchen strich. Ich schaute in sein wunderschönes ungleiches Augenpaar, dann überbrückte ich die letzten verbliebenen Zentimeter zwischen unseren Lippen.
Als unsere Lippen sich trafen, spürte ich, wie mein Herz anfing zu rasen.
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