Turnierzeit für Annika
Annika kam keuchend und schweratmend bei Ivy und Wonderheart am Abreiteplatz an, wo Ivy gerade abstieg, um Wonderheart seiner Reiterin wieder zurück zu geben. Wonderheart wieherte freudig, als Annika bei ihnen stand und sich sofort in seinen Sattel schwang.
"Los, Großer. Wir haben ein Turnier, das auf dem Spiel steht.", sagte sie zu Wonderheart und galoppierte an, merkte schnell, dass sie im Galopp nicht durchkam und wechselte die Hand, parierte durch in einen zügigen Trab und rief ständig:"Platz da! Notfall! Ich muss auf den Platz! Zur Seite! Mann, Menschen! Ich bin die nächste Teilnehmerin! Hey!"
Sie ritt durch die herumlaufenden Menschen und um kleinere Mädchengruppen herum. Als sie auf dem Platz ankam, kündete der Turniersprecher an:" ... sie kommt wohl nicht mehr. Tja, scheint, als wäre das Pferd gestorben und Annika von Steinert kann nicht teilnehmen..."
Annika schrie über den Platz mit ihrer lauten, kräftigen Stimme:"HALLO?! ICH BIN DOCH DA!", sie wild fuchtelte sie mit den Armen und plötzlich schien auch der Turniersprecher aus seiner Langeweile aufzuwachen und sie zu sehen.
"Oh. Da ist sie ja. Meine Damen und Herren, Teilnehmerin 47, Annika von Steinert auf dem großen Trakehnerwallach Wonderheart! Viel Spaß bei der Show."
Annika ritt an den Startpunkt, grüßte etwas zackig und ritt an. Sie wusste, dass wgen ihr der Zeitplan etwas durcheinander geraten war, aber sie versuchte, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Wonderheart galoppierte mit ausgreifenden Schritten eine Volte und dann ritt sie auf das erste Hindernis zu. Annika bereitete sich vor. Das Hindernis waren nur ein paar Cavalettis, die gerademal einen halben Meter hoch waren. Also ein Kinderspiel für eine so erfahrene Reiterin wie Annika von Steinert. Ihre Haare wehten unter ihrem halbschiefen Reithelm hervor und sie stellte sich bei dem Sprung leicht vorgebeugt in die Steigbügel.
Wonderheart sprang ab, flog über die Cavalettis und landete sicher auf der anderen Seite. Sie gleitete sanft zurück in den Sattel und legte ihre Schenkel wieder etwas enger an Wonderhearts Bauch, während sie auf das nächste, höhere Hindernis zu hielten.
Ohne zu zögern ritt Annika auf den Steilsprung zu, sah, dass Wonderheart die Ohren spitzte, stellte sich in den Sattel, drückte die Fersen in die Flanken des Wallachs und er sprang ab. Sie flogen über den Steilsprung hinweg, Wonderheart landete leichtfüßig auf der anderen Seit und hielt sofort auf die Mauer mit dem schmalem Wassergraben dahinter, zu. Annika, die wusste, dass hinter der Mauer ein schmaler Wassergraben versteckt war, wusste nicht, wie sie die Sprung perfekt abschätzen konnte, es war das erste Mal, dass sie so ein Hindernis vor Augen hatte. Deswegen setzte sie alles auf Wonderhearts schlanken, kräftigen Körper und ließ ihm die Zügel schon vor dem Sprung ein wenig länger. Er sprang ab, seine Vorderbeine schwebten angezogen über die Mauerkante, da sah auch er den Wassergraben. Er streckte die Vorderbeine nach vorne, machte sich im Flug so lang wie möglich und deine Hinterbeine schliffen an der Mauerkante, doch Wonderheart kam sicher auf der anderen Seite der Mauer an und Annika parierte vor den Richtern durch zum Schritt, ließ ihr Pferd kurz stillstehen, grüßte noch ein letztes Mal und ritt dann vom Platz. Als sie von Ivy empfangen wurde, und diese Annikas Pferd musterte, bemerkte Ivy, dass Wonderheart sich durch die Mauer leichte Schrammen zugezogen hatte. Sie gabe Adrian ein Zeichen, der sofort einen Erste Hilfe Kasten holte und mit Wundsalbe die Schürfwunden versorgte, die beim Sprung entstanden waren.
Bei der Siegerehrung schonte Annika Wonderheart und ritt nicht auf ihm auf den Platz, sondern führte ihn in aller Ruhe auf den Platz. Die Richter schienen verwundert, aber sie sagten nichts gegen Annikas Fürsorglichkeit, sondern nickten ihr nur anerkennend zu, denn es war nicht selbstverständlich, dass Turnierreiter auf ihre Pferde aufpassten und sie achteten. Weil es manchen einfach egal war, was mit ihren Pferden passierte, solange sie noch nicht gewonnen hatten.
Die Richter standen ein paar Meter entfernt vom Siegertreppchen, während alle Reiter dahinter in einer Reihe aufgestellt waren und warteten, bus die Ergebnisse verkündet wurden. Bis sie ihre Platzierungen kannten.
Eine Richterin trat auf das Mikrofon, das mit einem Ständer vor dem Siegertreppchen aufgestellt worden war, zu und begann zu lächeln.
Sie ließ langsam ihre Stimme erklingen und sprach ruhig, nicht laut, aber deutlich und jeder schenkte ihrer Stimme die volle Aufmerksamkeit. Autoritär ließ die blonde Richterin ihren Blick umher schwenken, während sie sagte:
"Nun, wo alle Teilnehmer teilgenommen haben und bewertet wurden, verkünden wir, dass der dritte Platz an Silvana Rekorschky geht, weil sie dementsprechende Leistungen gegenüber ihrer Konkurrenz erbringen konnte. Der zweite Platz wurde von Markus Waisley-Runson belegt, dank seiner guten Leistungen am heutigen Tage. Und der erste Platz geht an...", sie verlieh ihrer Stimme noch mehr Schwung und Ausdruck, "... an Annika von Steinert. Einer deutschen Reiterin, die mit ihrem erstklassigen Können und ihrem guten Pferd bewiesen hat, dass sie auch in England unschlagbar sein kann."
Markus und Silvana ritten vor, stiegen von ihren Pferden, stellten sich auf die richtigen Plätze des Siegetreppchens und nahmen glücklich die kleinen Pokale entgegen, während ihren Pferden Siegerkränze um die Hälse gehängt wurde.
Annika führte Wonderheart hinter die Stufe für den ersten Platz, klopfte ihm kurz anerkennend den Hals, bevor auch sie das Siegertreppchen erklomm und ihren goldenen Pokal entgegen nahm, Wonderheart seine Siegerschleife und seinen Sigerkranz angehängt bekam und freute sich auch für ihre Konkurrenz, egal ob diese nicht so gut abgeschnitten hatten wie sie.
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